Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
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Technik » Motorschaden |
Autor | Thema: Motorschaden |
tom
Beiträge: 2 |
hallo erstmal, das ist mein erster versuch in diesem forum. also gleich zu meinem problem. ich mab meinen motor festgefahren. ich bin auf der autobahn gewesen, spürte einen deutlichen leistungsverlust, dann bin ich etwas langsamer gefahren um das problem zu beobachten. nach etwa einem km habe ich geräusche gehöhrt, klang ein bischen wie ein kaputter keilriemen also hab ich angehalten um das zu überprüfen. als ich stand war der keilriemen in ordnung aber der motor fest. ich hab heut morgen mal die zylinderköpfe abgenommen, im 2ten waren ein paar kleine spähne. so viel mehr kann ich noch nicht sagen. also was kann ich noch überprüfen? (und das mit einfachen mitteln, ich stehe in mannheim). |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Läßt sich der Motor wenigstens noch durchdrehen? Wenn nicht, sind entweder die Lager verkantet oder fest, die Kolben mit der Zylinderwandung festgelaufen oder ein Drehschieber hat sich ausgehakt und entsprechenden schaden angerichtet. wenn du allerdings schon Späne im Brennraum hast, sieht es nicht mehr so gut aus. Dann ist der Schaden meist größer als einfach "nur" festgegangen. Was man noch viel machen kann (außér neuem Motor)? Sicher nicht mehr viel. Erstmal versuchen, ob der Motor noch von Hand durchdreht, danach vielleicht mal die Zylinder runterbauen, Kolben auf Verschleiß kontrollieren, die Pleuel bewegen und mal den Blick in Richtung Kurbelwellenmittenlager und Drehschieber wandern lassen, ob man da was sieht. Aber an ner größeren Investition (sollten es nicht nur die Kolben oder einer davon gewesen sein) kommst Du auf längere Sicht sicher nicht vorbei. Aber vielleicht weiß ja noch jemand ein paar Tipps. |
Sven
Beiträge: 1.169 |
also für mich hört sich das ganz nach lagerschaden( unteres pleuellager) an |
t bird fan
Beiträge: 124 |
und wenn du dann motorteile brauchen solltest,wende dich einfach an mich,denn was für mich überflüssig ist kannst du vielleicht gut brauchen,gelle?natürlich alles zu "studentenpreisen". |
tom
Beiträge: 2 |
mit aufgesetzten zylindern hat sich der motor nicht durchdrehen lassen. ich habe beide zylinder abgenommen. jetzt lassen sich die kolben gleichmäßig und auch relativ leicht drehen, auch ohne irgendwelche geräusche. sowohl zylinder als auch kolbenoberflächen sehen noch gut aus. der einser kolben ist an der rückseite angelaufen(?). wie sollten eigentlich die kolbenringe aussehen? im einser sind sie leicht gespreizt und lassen sich in der nut bewegen. die im zweier sind relativ fest in der nut und liegen eng an. was ist bei einem austausch zu beachten. und dann noch eine frage zur schmierung. zwischen den beiden zylindern sind zwei vertiefungen mit oel gefüllt. die pleulstangen und was ich sonst erkennen kann sieht dagegen sehr trocken aus. das ist doch nicht normal, oder? |
t bird fan
Beiträge: 124 |
im kurbelraum hat alles trocken zu sein.lediglich bei hängendem schwimmer kann gemisch unter ungünstigen bedingungen da reinlaufen. |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
die 2 vertiefungen mit Öl gehen in ordnung, daß ist da nur reingelaufen und kommt nicht wieder raus. daß alles andere trocken ist ist nicht optimal.wenn er grade noch gelaufen ist, müßte sich noch ein ganz klein wenig Gemisch drinne befinden. selbst wenn der Sprit verdampft, müsste man immernoch einen hauchdünnen Ölfilm spüren. In meinem Schrottmotor war offensichtlich ein Drehschieber breit und ein Zylinder bekam keinen Sprit mehr. bei der Demontage konnte man einen normalen Zylinder sehen und einen komplett trockenen, der war fest. Die Kolbenringe dürfen sich im Eingebauten Zustand nicht drehen, da gibt es eine Nase, die ihn daran hindert. die Anlassfarben dürfen nicht sein! Da könntest du evtl. Glück haben und mit Kolben/Zylinderwechsel weiterkommen. Die optimale Lösung ist das aber sicher nicht... |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Das mit dem Öl ist aber nicht das Problem. Die Kolbenringe sollten sich in den Ringnuten bewegen lassen. Freßspuren sollte man nach der beschriebenen Erscheinung des Festgehens aber erkennen können, zumindest wenn der Motor auch danach noch so geklemmt hat und die KW frei ist. Was machen denn die Drehschieber bzw. wie sehen die aus, wenn Du mal an den Pleueln hinabschaust. Und wie sehen Pleuelauge und Kolbenbolzenlager aus? Dort alles o.k.? Dann würde ich sagen, schaff beide Zylinder zur Schleiferei, laß Dir neue Kolben einpassen und bau mit neuen Fußdichtungen alles wieder zusammen. Zentrieren der Zylinder aber nicht vergessen (siehe WHIMS)!!! Sonst passiert bald wieder was. Dann aber auch wieder die nächsten 2000-5000km alles einfahren, evtl. mit mehr Öl. Was hast Du eigentlich für nen Vergaser dran? Manche sind so mager eingestellt (mager= zuwenig Kraftstoff in der Luft= höhere Brenntemperatur und Motorbelastung; nicht mit der Ölzumischung verwechseln). Das könnte das festgehen erklären. Oder aber der Keilriemen war zu locker für den Lüfter. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Huch, da war der Chris mal wieder schneller... |
Katie
Beiträge: 1.930 |
Da wir hier gerade so schön beim Thema sind... Bei mir war im Frühjahr das selbe los. Ich hab den Motor aber noch rechtzeitig auswechseln können, so daß nur kleinere Einschläge auf dem Kolben und der Brennkammer zu sehen waren. (noch nicht festgefahren!) Kleine Spähne waren aber auch dabei!!! Am rechten Kolben war auch der Ring festgestanzt. Nun ja. Ich will versuchen den Kolbenring zu ersetzen (in langen Wintermomaten . Ist das ratsam, oder sollte ich lieber den kompletten Kolben austauschen? Wie es weiter unten aussieht weiß ich ehrlich gesagt nicht. Hab zwar gründlich reingeäugt aber da sieht man ja nicht sehr viel! Nun hab ich ehrlichgesagt etwas Bammel, meinen Motor auseinanderzufriemeln. Ist ja nun nicht gerade eine "Blindarmoperatien"! Aber flott will ich ihn ja auch wieder haben. Schließlich hatte er erst 31 000 km runter! Ach so, Jungs... eh ich es vergesse!!! Haut nicht mit so viel Fachjaggong um euch. Ihr redet meist von dem selben, aber bei jedem klingt es anders. Wäre nett, wenn ihr auch mal an die armen Laien denkt. Ich weiß zwar wie der Trabi überall aussieht, aber bei mir hat da noch nicht jedes Teil einen Eigennamen |
OJ
Beiträge: 573 |
Ich würde dir nicht empfehlen, das Kurbelgehäuse mit Kurbelwelle weiter zu benutzen, wenn es schon Späne gab (zumindest würde ich es mal auseinandernehmen, und schauen, was die Späne verursacht hat). Meist hat sich ein Lagerkäfig aufgelöst, oder ein Nadellager den Geist aufgegeben, oder ein Drehschieber sich verklemmt. Kolben + Zylindergarnitur würde ich genaustens auf Riefenbildung und Fraßstellen kontrollieren. Ruhig auch mal das Spaltmaß der Kolbenringe messen. Zylinder kannst du ja notfalls schleifen lassen und nen zugehörigen Kolben einkaufen. [Bearbeitet von OJ (16-11-2000 - 21:34)] |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Bei 30000km nehme ich mal an, die Späne kommen vom Kolbenmaterial, daß über den Ring geschert wurde und sich dann an den Kanalkanten gelöst hat. Daß was aus dem Kurbelgehäuse kommt, tritt eigentlich erst bei mehr Laufleistung auf. Ich würde empfehlen (wie OJ schon sagt), Kolben und Zylinder abzunehmen (mußt Du ja schon gemacht haben, sonst wüßtest Du nicht vom festen Ring), und zwar beidseitig (dazu später). Ist die Laufbuchse im Zylinder unangekratzt und der Kolben nicht zu sehr am Kolbenhemd beschädigt, kannst Du ihn mit feinstem Ölpapier wieder glätten und den Ring gängig machen. Bei stärkeren Schleifspuren nimm einen neuen Kolben (so um die 30...40DM bei ATB) und setze den ein. Bitte auf das richtige Maß achten! Und darauf, daß der Kolben die gleiche Bauform wie der andere hat, denn es gab 2 Ausführungen zu DDR-Zeiten: Vollhemd oder geleichtert (links und recht am Bolzenauge deutlich freigefräst). Und versuche, einen DDR-Kolben zu bekommen. Es gibt welche aus Polen und Tchechien, die sind so mies gegossen, daß sie bei Erwärmung aufgehen wie Hefeklöße. Die Folgen kann man sich denken. Wenn beide Kolben runter sind, dann mal die Pleuel und Kurbelwelle von Hand drehen, ob was klappert oder schnurpst. Wenn Du dem Motor was gutes tun willst, dann wiege beide Kolben vor dem Einbau mal aus (große Briefwaage) und gleiche die Massen an (an Kolbenunterseite vorsichtig Material abtragen), damit alles rund läuft. Bis etwa 9g waren da ab Werk möglich, bei Übermaßkolben auf nur einer Seite sicher verständlich,aber nicht gesund. Vor dem Aufsetzen der Zylinder Zentrieren mit angeschraubtem Krümmer nicht vergessen! Aber als fleißige Schrauberin weißt Du das sicher alles. Viel Erfolg mit der Maschine und schönes Wochenende! [Bearbeitet von kupy (17-11-2000 - 09:50)] |
Katie
Beiträge: 1.930 |
Ach herje, da werd ich wohl mehr als nur einen Abend vorm offenen Motor verbringen Mit den Kolben aus Polen hast du mir echt angst gemacht! Gibts da nicht was weiter westlich produziertes? |
Alex Fritz
Beiträge: 11 |
Im Sophia gibt es KOLBENSCHMIDT Trabant kolben fuer 55 DM paar (mit rings & bolzen) Ich bin sehr zufrieden mit diese.
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kupy
Beiträge: 7.303 |
Ein guter Teilehändler sollte eigentlich wissen, woher die Kolben kommen und wer sie gegossen hat! Also hartnäckig fragen und Dir die Garantie geben lassen, daß die nicht "aufgehen". Da das bei den "Hefeklößen" schlagartig um den ganzen Umfang stattfand (und nicht bloß Klemmspuren), ist eigentlich klar, daß der Fehler dann nicht am Fahrer, sondern am Material lag. Ich wollte Dir keine Angst machen, Katie! Aber eine weitergegebene Erfahrung schützt vielleicht davor, daß jemand anders sie auch nochmal machen muß. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
Man soll ja nicht immer gleich ein neues Thema starten... Welcher Motoreninstandsetzer kennzeichnet seine Arbeit so wie auf dem Bild?
Unterhalb des Lüftersitzes habe ich die Zeichen gefunden, ein "R" für "regeneriert" und "4 98" für den Monat würde ich sagen. Und damit das nicht jeder nachmachen kann noch daneben ein "<". |
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