Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
|
Technik » Edelstahlschrauben in der Trabant-Karosserie |
Autor | Thema: Edelstahlschrauben in der Trabant-Karosserie | |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Es gibt da einen Anbieter der im Internet mit seinen Schrauben wirbt: http://www.online-schrauben.de Dieser Anbieter überzeugt mich, daß muß ich ehrlich zugeben, mit seinem Angebot. Schrauben aller Größen Blindnieten aus Edelstahl zu einem vernünftigen Preis. Ich habe schon meinen Warenkord gepackt und bin für die gesammte Karosseriearbeit an der Beplankung, alle Blindnieten und Blechschrauben, auf einen Preis von weit unter 100 Mark gekommen. ...und alles Aus Edelstahl! Klingt Super, aber wie sieht es in der Praxis aus? Ich erinnere nur an den Effekt der "Opferanode" und der Konflikte zwischen Edleren und unedleren Metallen. "Zwingt" der Edelstahl das Blech zum Rosten? oder rostet das Blech genauso wie normal , wenn 'ne Edelstahlschraube drinnesteckt. Sollte ich doch lieber Stahlschrauben benutzen um allem Theater aus dem Weg zu gehen? |
|
Jabberwockey
Beiträge: 1.391 |
Auf jeden Fall Edelstahl weglassen. Wenn die Verbindung nass wird (soll beim Trabi von Zeit zu Zeit mal vorkommen .. ), wandert das "minderwertigere" Material zum entsprechend höherwertigen ... d.h. den Edelstahlschrauben passiert dabei so großartig nichts, dafür löst sich das Blech auf ... könnte 'nen ziemlich unschönen Anblick geben und tut der Stabilität auch nicht großartig doll .. Bis denne, Jabberwockey |
|
t bird fan
Beiträge: 124 |
und außerdem liebt nicht jeder baurat edelstahl an tragenden oder stark mechanisch belasteten stellen,da die materialsprödigkeit meines wissens nach größer ist und somit die beanspruchung insbes. auf biegung geringer sein muß.weitere kommentare überlaße ich aber lieber kupy,der sich mit dem HOOKESCHEN gesetz,proportionalitäts-,elastizitäts-,streck-und bruchgrenzen,den bachschen belastungsfällen,spannung,biegung,festigkeit,etc sicher besser auskennt.aber du sprachst ja auch nur von der beplankung,oder chris? |
|
Chris601
Beiträge: 9.390 |
eben! Ich weiß, daß Edelstahl nicht so fest ist wie 8.8er oder 10.9er Schrauben. Aber es muss ja nix halten. mir gehts nur um die Korrosion. |
|
AStri
Beiträge: 22 |
Meines Wissens nach, hat Edelstahl ein höhere Zugfestigkeit als 8.8er Schrauben. Das bedeutet aber, daß Edelstahl spröder ist und damit schneller bei seitlichen Kräften "zerbricht". Das mit der elektrochemischen Korrosion würde mich aber auch mal interessieren, da ich viele Edelstahlschrauben an besonders korosionsbelasteten Stellen verwendet habe. Hoffentlich kann Kupy helfen! |
|
kupy
Beiträge: 7.303 |
Ich fürchte, jetzt bin ich auch am Anschlag meines Wissens angekommen... |
|
philipp
Beiträge: 25 |
so, jetzt habt ihr es doch tatsählich geschafft, daß ich mich aufraffe und in meinen alten büchern nachschaue so.ich liste hier die streckgrenze für die verschiedenen festigkeitsklassen auf: 5.6: 300N/mm² 6.8: 480N/mm² 8.8: 640N/mm² 10.9: 900N/mm² 12.9: 1080N/mm² die zugfestigkeit hab ich nicht angegeben, weil wir es ja gar nicht so weit kommen lassen wollen, daß die schraube abreißt. da es keine genormten festigkeitwerte von schrauben aus nichtrostendem stahl gibt, hab ich mal die streckgrenzen von verschiedenen legierungen rausgesucht. die realen streckgrenzen der schrauben dürften aber aufgrund der schraubengeometrie (zb starke kerbwirkung an den gewindegängen oder am übergang zwischen kopf und schaft) um ca 50%-60% niedriger liegen, als der von mir angegebene wert: X6Cr17 : 270 N/mm² X20CrNi17 2 : 550 N/mm² X5CrNi18 18 : 195 N/mm² die werte stammen alle aus dem tabellenbuch Roloff/Mattek, maschinenelemente, viewegverlag. allwissenden gruß (nicht ernst gemeint) philipp p.s.: die elektrochemischen werte von "normalem schraubenstahl" und nichtrostendem edelstahl liegen in so geringem abstand, daß kontaktkorrosion kein thema ist. hab ich mal vor einigen jahren in der oldtimermarkt gelesen, als es um repbleche aus nichtrostendem sthl ging. [Bearbeitet von philipp (29-11-2000 - 16:49)] |
|
Chris601
Beiträge: 9.390 |
naja, die Festigkeit der Schrauben is mir eigentlich egal, da müssen se nix halten. An dem Angebot von online-Schrauben hat mich nur überzeugt, daß es einfach alles gibt, was man sich wünscht. Das ist im Baumarkt nich unbedingt selbstverständlich und ein Eisenwarengeschäft gibts ja nirgends mehr... Wenn jemand einen (möglichst online-) Schraubenhändler kennt der auch alle Größen von Blechschrauben und Blindnieten hat, immer her damit. |
|
OJ
Beiträge: 573 |
Also ich kenne noch Eisenwarenhändler, aber die haben natürlich ihre Preise, da sie ihr qualitativ besseres Zeugs in nicht so großen Mengen absetzen können. |
|
Rudi
Beiträge: 1.595 |
http://www.schrauben-wegertseder.de/default.htm |
|
blue601
Beiträge: 1.552 |
ich brauch auch neue Schrauben, nur weiß ich nich was für welche . steht das in irgend nem Buch oder irgendwo im internet so einigermaßen zusammengefasst was für schrauben (Größe, Gwinde, festigkeit...) man zum zusammenbau benötigt? also zum beispiel verbindung hilfsrahmen - geweih oder vorderfeder - hilfsrahmen... wär nett wenn mir jemand helfen könnte... |
|
snydman
Beiträge: 480 |
...im ersatzteilkatalog! |
|
blue601
Beiträge: 1.552 |
danke, hat ich wohl beim ersten Blick in die Lektüre übersehen |
|
Fg601
Beiträge: 864 |
ich habe gerade meine vorderen Kotis ab,und werde die auch mit A2-Schrauben wieder befestigen.Wenn irgendo wasser hinkommt rostet es sowiso wenn keine Farbe mehr da ist.Wenigstens bekommt mann die Schrauben dann wieder ab. Edelstahlschrauben haben eine höhere Zugfestigkeit als norm. Stahlschrauben.Allerdings sollte mann sie nicht einsetzen wo die Schraube auf Biegung beansprucht wird. Bei Motorrädern wird das Schraubentauschen schon seid Jahren erfolgreich praktiziert. |
|
kupy
Beiträge: 7.303 |
Das mit der Zugfestigkeit kann man pauschal nicht sagen, denn was sind schon "normale" Stahlschrauben.?! Die Vergütung machts. Und auch am Motorrad gibt es Bereiche, an denen eher Titan eingesetzt wird, wenn schon was ersetzt werden soll. Wenns um minderbelastete Aufgaben geht, kann man Edelstahl sicher einsetzen, aber alles größer als 4.8er Güte würde ich mir dann doch überlegen bzw. erstmal im Katalog nachsehen. |
|
Otto Sykora
Beiträge: 397 |
Ich verwende bei meiner Arbeit an Lastwagen und Eisenbahnwagons sehr gerne die heutigen 'Ersatzschrauben' aus A2. Die Festigkeit ist ziemlich gleich wie die der normalen 8.8 Schrauben. Allerdings: die Elastizität ist sehr viel schlechter und auch die Oberflächenreibung ist anfangs sehr gross und somit müssen solche Schrauben vor der ersten Anwendung mit Mo-Sulfid Paste behandelt werden, sonst ist die Oberfläche zerstört und dann bleibt von der Festigkeit nicht viel übrig. Wenn solche Schrauben irgedwie bearbeitet werden, dann sind sie bald nichts mehr Wert, die Materialoberfläche muss ganz bleiben. KOrrosion: |
|
phi
Beiträge: 2.760 |
Kurze Frage: heisst das, dass man aus der Bezeichnung die Festigkeit ausrechnen kann? So mit der Formel: [Bearbeitet von phi (24-01-2004 - 21:07)] |
|
blue601
Beiträge: 1.552 |
so ist es |
|
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Als Elektrochemischer Ofenschuss muß ich jetzt mal fragen, wie sich das mit Schrauben mit Cadmiumbeschichtung verhält. Kann ich die z.B. zum Stoßstangenanschrauben nehmen? |
|
kupy
Beiträge: 7.303 |
Ja, kannst Du. Die Cadmium-Beschichtung ist eine Oberflächenpassivierung als Rostschutz. |
|
Porschekiller
Beiträge: 2.220 |
Gut, dann mal losschraub... |
|
kupy
Beiträge: 7.303 |
Gelbchromatiert ist im Verhalten ähnlich, und das waren ziemlich viele Schrauben am Trabant. |
|
|