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Technik » seltsam schnarrendes Geräusch |
Autor | Thema: seltsam schnarrendes Geräusch |
Chiba
Beiträge: 330 |
Ich habe gestern mal wieder die Gelegenheit gehabt ein bisschen Autobahn zu fahren und da ist mir ein seltsam schnarrendes Geräusch zwischen 95 und 90 aufgefallen. Es tritt beim allmählichen Gas wegnehmen auf , wenn man seine Geschwindigkeit einem vorausfahrenden Fahrzeug anpassen will. Ich habe absolut null Plan warum. Aber auf jeden Fall aus Richtung Motorraum. Außerdem klingelt er wie eine Herde Kühe zwischen 90 und 95 aber nicht unter Vollast (Gaspedal voll durchgetreten) Vielen Dank für eure Hilfe
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Joost
Beiträge: 358 |
Stell dir mal vor, du bist ein Zweitaktmotor. Du tourst auf Vollast, bekommst deswegen auch gut zu trinken, und plötzlich ist mit deinem Lieblinggetränk Feierabend. Da würdest du doch mit alle Lager und Kolbenringe protestieren, oder? Abhilfe: Zeitig die letzte Runde ankunden, bzw nicht so abrupt das Gas wegnehmen. |
t bird fan
Beiträge: 124 |
und es kann nicht schaden,die zündung leicht in richtung früh zu verstellen und einen spritzusatz gegen ablagerungen zu verwenden. |
Andre
Beiträge: 2.911 |
okay... das Klingeln ist die eine Sache - Zündung, Gemisch, Verdichtung... wobei ich nun nicht verstehe, was daran gut sein soll, wenn ich die Zündung noch mehr Richtung früh verstelle... ??? aber dieses Schnarren, das nicht beim abrupten, sondern beim extrem langsamen Abtouren vorkommt, bzw. bisweilen sogar, wenn man im Vierten die Geschwindigkeit auf ebener Strecke halten möchte, kenne ich auch - und habe bisher noch keine befriedigende Erklärung finden können, jedenfalls nicht in jedem Fall zutreffend... mal war es ein Kurbelwellenlager mit defektem Lagerring, so daß mir bei der Demontage die Kugeln entgegenpurzelten, ein anderes Mal waren es marginal kippelnde Zahnräder auf den Getriebewellen, und manche Trabis schnarren auch, ohne daß sie irgendwann ihren "Schaden" zeigen... |
t bird fan
Beiträge: 124 |
frühere zündung,um den unkontrollierten zündungen(klingeln)zuvorzukommen.übrigens sind seltsame geräusche nicht selten schwingungsbedingt,es kommt vor,daß bei best. fahrzuständen teile zum schwingen angeregt werden.der geglaubte motor oder getriebeschaden ist dann vielleicht ein klappernder luftfilterdeckel,kühlluftgehäuse,frontschürze etc.,natürlich können auch teile der antriebseinheit schuld sein. |
Andre
Beiträge: 2.911 |
na wenn Du meinst... ich denke jedenfalls, daß zu frühe Zündung eher das Klingeln verursacht ;-) |
Andre
Beiträge: 2.911 |
ach so... und dieses Schnarren, das ich kenne, kommt fast nur im Vierten bei den Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 vor, nicht im Dritten, nicht bei Leerlauf o.ä., Fahrwerkteile (da gibt es natürlich auch diverse Möglichkeiten) hören sich meistens anders an bzw. lassen sich besser orten. Es scheint sich hier eher um ein Trabant-spezifisches Problem oder gar Phänomen zu handeln... (das nur bei wenigen Fahrzeugen bzw. Motor-Getriebe-Kombinationen) zu bemerken ist) Ich hab mal so ein Schnarr-Triebwerk umtransplantiert, und siehe da - der andere Trabi hörte sich genauso an. Von daher hab ich dann angenommen, daß es wohl am Motor/Getriebe liegen dürfte. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Zur Zündung: Verstellung in Richtung früh erhöht definitiv die Klingelneigung! Letztlich sind die höherverdichtendenden Motor mit starrem Zündzeitpunkt auch mit weniger als 21° v.OT eingestellt, und zwar umso weniger, je mehr dann das Klingeln nachläßt. Daß das für die Kennfeldausnutzung nicht optimal ist, versteht sich von selbst, ist aber nötiger Kompromis. |
Andre
Beiträge: 2.911 |
meine Rede ;-) |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Ich wollt ja auch nicht Dich korrigieren, Andre! |
t bird fan
Beiträge: 124 |
kannst du mir dann erklären,warum es bei westautos codierstecker (oft)gibt,die-wenn man normal statt super tankt-umgesteckt werden und die zündung in richtung früh verstellen,um den oktanzahlbetrag zu kompensieren,kupy? |
Andre
Beiträge: 2.911 |
weil das absolut nichts damit zu tun hat, daß ein und derselbe Sprit im Trabi bei Glühzündungen oder anomalem Zündzeitpunkt nicht vernünftig gezündet wird, sondern "zu früh" und somit klingelt. Wenn Du schonmal mit so einem Läutewerk gefahren bist, wirst Du sehr schnell das vernünftige Einstellen des Zündzeitpunktes schätzen lernen. Du kannst einen Zweitakter nicht unbedingt mit nem elektronisch (an)gesteuerten Viertakter vergleichen, auch vom Zünd- und Brennverhalten her nicht, sind vollkommen andere Kennfelder. Glaubs uns einfach, ja?! |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Oder vergleich einfach mal den Klang des Motors unter Last bei 3, 4 und 5mm v.OT. Viel Freude dann mit dem Glockenspiel. |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
kupy: wenn du das nächste mal in MHL bist, gibst wir mal einen Leergang oder besser Lehrgang zum Thema Zündung einstellen, ja? Ich denke, daß du prima mit Fachbegriffen rumwerfen kannst, sodaß wir dir alles glauben werden. Meine Erfahrungen mit dem Zündzeitpunkt belaufen sich nur auf das Strobo. und da versuche ich immer nur die Linien übereinander zu bringen. Wenn man nicht weiß, was man da eigentlich macht, isses trotzdem noch schreklich unprofessionell.. |
Little
Beiträge: 1.815 |
du solltest dir einfach nur mal die meßuhr zulegen, geht einfacher, ist genauer, und du kannst jeden beliebigen wert einstellen... |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Ich arbeite auch nur mit Meßuhr, also don´t worry. Einen Kurs gebe ich natürlich gerne, aber mir glaubt doch sonst auch keiner was... An der Elektronikzündung ist es nicht so wild, aber bei Unterbrechern ist die Nachkontrolle oder Einstellung mit Strobo fast besser, weil der Zustand der Lagerung der KW auch nicht so ganz ohne Einfluß ist. Alles was Du damit machst, ist, zu schauen, ob zum Zeitpunkt des Lichtblitzes (Zündung) die Markierung (entspricht einem bestimmten Winkel v.OT) auch richtig steht. Genaugenommen sollte es natürlich andersrum sein: Wenn die Markierung richtig steht, sollte der Lichtblitz kommen. Aber wierum man hier guckt, ist dann egal. An der e-Zündung gibt es dann noch den lustigen Effekt, mit nur einem Geber die Zündzeitpunkte von Zyl. 1 und 2 unterschiedlich einstellen zu können (geht sogar, hat aber ne Weile gedauert, bis ich hinter das nicht dokumentierte Prinzip gekommen bin). Aber das gehört alles eigentlich ja gar nicht zum Thema... |
Andre
Beiträge: 2.911 |
aber Vorsicht: nicht blind auf die Markierung vertrauen, lieber selbst markieren - und dazu brauchste dann doch die Meßuhr... einige Keilriemenscheiben sind nämlich sehr abenteuerlich "gekerbt", da ist alles drauf, nur keine 3 / 3,5 oder 4mm voT. (bzw. in dem Falle ja 21 bis 24° KW Schließwinkel) |
t bird fan
Beiträge: 124 |
na gut,ich geb mich geschlagen,obwohl ich noch einige argumente hätte,aber grau ist alle theorie.übrigens kann man sich einen meßdorn für die zündeinstellung aus einer alten zündkerze und einer durchgeführten schraube,die 1 mm gewindesteigung hat,leicht bauen.eine bauanleitung ist mir in der oldtimerpraxis von nov.2000 über den weg gelaufen. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Als besseres Schätzometer nicht zu verachten. Uhr ist aber sicher besser, gerade weil man sich da um die Schaltpunkte herum bewegen und kontrollieren kann. Die Schraube wirkt dann doch da sicher mehr so als "Endanschlag". [Bearbeitet von kupy (13-12-2000 - 11:20)] |
t bird fan
Beiträge: 124 |
genau richtig,kupy,nat. ist eine uhr besser(lieber gleich eine vernünftige mit verlängerung und stativ kaufen,die speziellen zum einschrauben sind teuer und nicht sehr universell),aber für leute,die wenig geld haben oder eine meßuhr sonst nie brauchen,sicher eine gute alternative. |
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