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Autor Thema: 2-takter mit erdgas
simon

Beiträge: 92
Registriert am: 13.01.2000


hi there

ich hab im VDI-jahrbuch a.D. 1942 folgenden artikel gefunden:
"Betrieb von Zweitaktmotoren mit Flüssiggas"

***

auf betreiben des reichsverkehrsministeriums hat ein U.Schmidt von der Versuchsanstalt für Kraftfahrzeuge an der TH-Berlin an einem 350 ccm einzylinder-zweitaktmotor einen unterdruckgesteuerten Öler für gemischgespülten zweitaktbetrieb mit flüssiggas entwickelt.
unterdruckgesteuert, weil keine pumpe nötigt und belastungsabhängig


der öler bestand aus einem schwimmergehäuse, in dem der ölspieel auf einem vorher festgelegten wert gehalten wird, und einer aus verschiedenen düsen entwickelten drosselanlage, die das öl dem unterdruck, d.h. der belastung, proportional oder nach einer sonst gewünschten abhängigkeit fördert

umstellen v.sommer- auf winterbetrieb dur wechseln einer düse

erprobungsfahrten und praxistests erwiesen die brauchbarkeit eines solchen ölers

zugefüht wird das gas am besten unmittelbar am kolbenschieber des vergasers derart, dass der schieber beim öffnen nacheinander die bohrungen einer düsenplatte freigibt und so das mischungsverhältnis mit steigender luftzuführung in den gewünschten grenzen gehalten wird.

mittlere umrechnungszahl: 1.66l benzin ^= 1 kg flüssiggas - damit lag der wert in den für 4-takter zu erreichenden grenzen; die leistung praktisch die gleiche.

und das schönste zum schluss:
Der praktische fahrbetrieb zeigte, dass der gasbetrieb die betriebsbereitschaft oder die lebensdauer des motors in keiner weise beeinflusste, wie eine überprüfung der steuerschlitze des motors nach längerem praktischen fahrbetrieb zeigte.

N 7186
villingen (schwarzwald) W.Rixmann VDI

auszug aus:

U.Schmidt: der betrieb gemischt-gespülter zweitaktmotoren mit flüssiggas. Dtsch.Kraftf-Forsch. H.60. Berlin 1941, VDI-verlag 12S. mit 19 bild. preis 1.50 RM

***

so jungs und mädels, helft mit, den original artikel zu bekommen, sucht in euren speichern nach dem prototyp des ölers oder der original-protokolle.

trabbi mit erdgas - 600 ccm erdgasmotor - 1.- pro litter-benzin-äquivalent - steuerfreiheit
*träum*

kupy

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Registriert am: 11.10.1999


Astreine Idee! Der Artikel wäre echt interessant! Die Sache mit dem Öler ist sekundär. Eine kleine Dosierpumpe und verschiedene Steuerregimes zu fahren sollte gehen! Problematischer wird es sicher, so ein Fahrzeug heutzutage zugelassen zu bekommen. Und die technische Realisierung der Motorumrüstung auf Basis p65/66 stelle ich mir schwierig vor. Was die Kosten angeht: für das Füllen einer 12kg Propanflasche zahle ich inzwischen auch 25DM... Ob das so viel billiger wird???
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich versuche mal in der Bibo den Artikel zu bestellen. In irgendeinem Archiv sollte der doch sein.
simon

Beiträge: 92
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ich spekuliere eher auf autogas - und das literbenzinäquivalent kostet an der gastanke eben nur ca 1.- DM
OJ

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Ist ja fast nur noch durch Pflanzenöl zu knacken
Zoni

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HAHA das waere ja ne Revolution! Dann wuerden die Trabizulassungszahlen wieder nach oben schnellen und Mercedes den ersten 2-Takter vorstellen (S-Klasse )
bambi

Beiträge: 35
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Hallo zusammen,
vor einigen Jahren (noch vor '89) hab ich in Ungarn mal einen Trabant mit Gasantrieb gesehen.... ... auch von innen. war damals halt noch etwas zu jung :-( Der hatte die Gasflasche hinterm Beifahrersitz liegen und als Ölzuführung irgendwie einen ehemaligen Scheibenwischwasserbehälter (mit Öl gefüllt) mittels eines Schlauches an das Saugrohr des Vergasers angeschlossen. *lufthol*
Hat wohl funktioniert.
Ich denke in Ungarn sollte man sich mal zu dem Thema umhören...

cu Bambi

JAU

Beiträge: 5
Registriert am: 03.09.2000


Zoni:

Wieso Revolution? Pflanzenöl bertriebene Diesel-Kfz's gibt's wirklich! Umbau kost ca. 6tsd. (Leider noch zu teuer, da keine 'richtige' Serienfertigung) und der Liter Öl bei Aldi kost unter 1,20 - dauert halt beim Tanken etwas länger *g*, wenn man keinen eigenen Tank im Garten verbuddelt.

Aber einen Nachteil gibts: Wenns kalt wird muß doch wieder etwas Diesel mit rein...

cu JAU

OJ

Beiträge: 573
Registriert am: 05.01.2000


Jau, für 6000 lohnt sich das wirklich nicht, aber mit etwas Bastelei kriegst du das auch für ca. 200 gebacken, und Öl gibts ab der Mühle für unter einer Mark (auch im 1000l Tank), kleine Pumpe dran und ab geht er!!
simon

Beiträge: 92
Registriert am: 13.01.2000


hi there

ich hatte ne mail an den VDI-Verlag geschickt, leider folgende antwort erhalten:

***

dieser Titel aus 1941 liegt uns im VDI Verlag nicht mehr vor.
Leider haben wir davon auch kein Archivexemplar.

mfg

***

ich werde es aber weiter probieren...

siju
simon

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Habe ihn per Fernleihe bestellt. Hoffe, die kriegen ihn noch irgendwoher ran. Allerdings halst Du Dir mit nem "Gasfahrzeug" ne Menge anderer Probleme in Sachen Sicherheit und Vorschriften auf.
simon

Beiträge: 92
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noch ein paar fakten:

ein gas-umbau kostet irgendwas zwischen 3000.- und 7000.-

in vielen städten gibt es förderprogramme, die ca 3000.- beisteuern

die emmissionen von gas-fz sollen umweltverträglicher sein

das benzinäquivalent kostet zZ ca 1.20

die besteuerung von gas (für KFZ) ist bis 2009 festgeschrieben

gas soll "immer 30 pfbilliger als diesel" sein (wobei "immer" wohl eher "für die nächsten jahre" heissen soll)

und nun die schlechte nachricht:

an der schadstoff-einstufung und damit den steuern ändert sich durch gasbetrieb erstmal nix

*grummel*
simon

Marc

Beiträge: 9
Registriert am: 31.10.2000


Hi! Noch ne tolle Sache: Es gibt auch Holzvergaser: Da wird aus Holz Gas gemacht und damit kann man dann jeglichen Otto oder Dieselmotor betreiben. War v.a. im 2. Weltkrieg in Aktion, da sind 400000-500000 Fahrzeuge mit Holzgas gefahren. Habe mich mal damit beschäftigt, ist aber für´n Trabimotor nicht so toll (Leistungsverlust,Rückstände im Gas...), (aber schon zu machen) ... schade eigentlich
OrigamiChris

Beiträge: 46
Registriert am: 06.09.2000


Naja die sache mit dem Holzgas hoert sich ja gut an, zwar wuerde dadurch die Motorleistung sinken aber wen stoert das schon.
Und der Raummeter Holz aufm Dachgepaecktrager verringert die fahrt ja auch nicht so bedeutend mehr als haette man da ne Schrankwand aufgeladen.
Ach so und wenn dann bei Aldi doch mal wieder laenger dauert einfach bischen Kohlenanzuender nachlegen und neu anheizen.

Scherz beiseite. Da gab es doch zu DDR-Zeiten so einige Experimente mit Gas.
Z.B. hat mein Farschullehre mir mal erzaehlt, das sein Lada damals auch auf gas umgeruestet wurde. Im Kofferraum die Buttel und nebenbei noch den Normaltank also nen richtiger Hybrid. Problem war dann nur immer die Umstellung von Gas(wenn mal ausnahmsweise der Tank leer war) auf Benzin...aber son kurzer Leerlauf auf der Kreuzung kann ja auch ganz amuesant sein.

Rex

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Registriert am: 29.11.2000


Holzvergaser?
Cool, da wird ja jeder Wald zur Tankstelle.
Rudi

Beiträge: 1.595
Registriert am: 06.05.2000


Fast jedes Wolga-Taxi in Berlin ist mit Gas gefahren.
CASI

Beiträge: 1.551
Registriert am: 26.11.1999


Als in den 70´ern die erste Ölkrise für Wirbel sorgte, sind im "Westlichen" Teil unseres Landes einige Fahrzeuge auf sog. Autogas umgestellt worden. Autogas gab (und gibt) es in jeder größeren Stadt. Im Kofferraum war ein Gastank installiert und im Motorraum wurde hinter dem Vergaser eine Gasdüse installiert. Die richtige Gasmenge wurde dann durch eine Elektronik geregelt, die durch den Unterdruck im Ansaugtrakt und der Drosselklappe gesteuert war.
Man konnte bei diesem System sogar während der Fahrt von Gas auf Benzin umstellen, und umgekehrt.
Leistungsmäßig gibt das Autogas nicht ganz so viel her. Ich hab das ganze mal an einen BMW 02 gesehen, und der Besitzer meinte, so ca. 10% Leistung würde durch Gasbetrieb verloren gehen.
momme

Beiträge: 3
Registriert am: 04.01.2001


also den Bericht hab ich als Kopie, den hab ich mir durchgelesen. Ich hab gleich mal versucht meine Schwalbe umzustellen.
Die läuft auch mit Campinggas, nur das mit dem Öl ist schwierig.
simon

Beiträge: 92
Registriert am: 13.01.2000


hi momme

_welchen_ bericht hast du als kopie?

den den ich eingangs zitiert habe, oder den auf den sich der zitierte bezieht?

wenn das der bericht von dem u.schmidt ist - kannst du mir den in gescannter oder kopierter form zugänglich machen?

siju
simon

momme

Beiträge: 3
Registriert am: 04.01.2001


sorry simon, das mit dem scanen dauert wohl noch eine woche (dann hab ich einen neuen scaner)
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Also ich hab den Artikel von 41 jetzt da. Überlegt Euch schonmal ne Öldosierung...
simon

Beiträge: 92
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könnt ihr mir den irgendwie zugänglich machen?

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich muß ihn erst noch scannen und OCR-en. Sind immerhin 12 Seiten A4 mit Skizzen. Dann maile ich ihn Dir! Aber laß Dir bitte beim Probieren nichts um die Ohren fliegen! enn ichs recht überschaue gibt es da das Ölproblem, aber noch schwieriger ist die lastabhängige Gaszuführung.
Sven

Beiträge: 1.169
Registriert am: 13.03.2000


Öldosierung? stell ich mir nicht so schwierig vor, *grübel* - blink (lampe)
also: kann man den nicht weiterhin durch den vergaser ein Öl/benzin/Luft gemisch zuführen, mit mehr öl, so, dass es gerade durchgeht, und dann halt den durchlass am vergaser reduzieren, also rein theoretisch auf 1/33 - 1/50, ???
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wie jetzt? Na entweder/oder! Nicht Gas und Benzin gleichzeitig. Das wird noch komplizierter. Und mit dem Gas das Öl führen geht nicht. Tropföler ist die einfachste Möglichkeit. Bernoulli wie bei der Kesselluftpumpe zum Ölnebel herstellen ginge, aber dafür reicht der Sog nicht. Also Öldisierpumpe mit Laststeuerung bauen!
phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Wie funktioniert das eigentlich mit dem Gas: Bleibt da der Vergaser bestehen oder braucht es da eine Einspritzung??
kupy

Beiträge: 7.303
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In dem alten Artikel öffnest Du mit dem Schieber je nach Stellung eine Reihe von Einströmöffnungen. Heutzutage hast Du ein extra Zumischventil. Immerhin sollte das Gas ja nach Lastzustand des Motors (ähnlich Sprit im Vergaser, der sich mit dem Luftstrom dosiert) zugemischt werden und nicht wie 1941 einfach durch blinde Erhöhung der Gasmenge über die Gaspedalstellung.
MichaH

Beiträge: 1.061
Registriert am: 17.09.2000


Hallo!

Also seit gestern fährt mein 1.1'er mit Autogas! Kostet pro Liter ca. 51 cent, Verbrauch weiß ich noch nicht.
Leistung fehlt spürbar (Venturi-Anlage), aber bei 1.3'er Motor ist immernoch genug Leistung da.
Über die Einfachheit der Anlage bin ich echt erstaunt, wäre eigentlich auch ideal für'n 601'er, wenn man das Öl-Problem löst! Das sollte doch eigentlich möglich sein, da der Vergaser ja trocken läuft und sich eigentlich der Ölung widmen könnte. Problem wäre sicher nur die Heizung des Verdampfers!

Aber die Laufruhe des Motors ist sensationell!!!

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Du kannst aber das Öl nicht per Vergaser vernebeln, sondern mußt es volumetrisch zufügen. Also Öldosierpumpe. Sicher das kleinere Problem. Bloß ob der ganze Aufwand sich am Trabi lohnt, wenn du 20% Mehrverbrauch bei nur noch 20PS hast, schätze ich als fraglich ein.
X Men

Beiträge: 865
Registriert am: 22.08.2003


Tsja, Durch Feinbearbeitung des Motors, könnte man sicherlich auch aus solch einem wieder was rausholen!!
Denke da an angepasste Brennraumgestaltung und Steuerzeiten. So eine kleine Optimierung!
Müsste doch mögtlich sein, oder Kupy?
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