Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


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Autor Thema: passt der?
simon

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die frma hirth hat einen 2zylinder 2 takter mit 629 ccm und 65 ps im programm

http://www.hirth-engines.de/Motorinformation%202706e.html

meine frage an die techniker: passt der in unsere motor-räume und was sagt ein normales getriebe dazu?

WENN der motor die zZ geltenden abgasnormen erfüllen SOLLTE, KÖNNTE ich dieses aggregat vielleicht eingetagen bekommen? (incl golfbremsen)
*mich_dieser_illusion_hingebenderweise_ins_bett_geh*

si ju
simon

Felix Jenak

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Es muß auf alle Fälle ein anderes Getriebe rein:
- Drehzahlbereich des Motors ist größer => andere Achsübersetzung
- Drehmoment ist höher => Trabant-Getriebe (601) ist sicher nur für 54Nm-Motor ausgelegt
kupy

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Ich würd es erstmal nicht übertreiben . Folgendes: daß Motor- und Getriebeflansch übereinstimmen, ist sicher zu schön, um wahr zu sein... Auf jeden Fall müssen die beiden aneinander angepaßt werden. Anlasse auch. DAnn die Kupplung wegen des höheren Drehmomentes. Das Getriebe sollte da nicht das Problem sein (Kupplung ist hier das "schwächste, begrenzende Glied, als nächstes dann der Reifen-Boden-Kontakt). Höhere Motordrehzahl führt theoretisch auch zu höherer Endgeschwindigkeit, praktisch steht dem der cw-Wert einer nach vorne offenen Halbkugel gegenüber... Neue, stärkere Bremsen brauchst Du natürlich auch.
Ich sehe mir das Teil mal an.
kupy

Beiträge: 7.303
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Der sieht ja echt super aus!!! Allerdings müßte man ihn mal life sehen. Skizze und Foto geben nicht viel her. Kupplungsanpassung und Getriebeanflanschung sind sicher nicht ganz unproblematisch. Und man müßte die Drehrichtung wissen und wo Vergaser und Auslaß sitzen, damit es da keine Koflikte zur Vorderfeder gibt.
Felix Jenak

Beiträge: 241
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Ich habe für den cw x A - Wert erstmal 0.95 m x m angenommen- hast Du einen besseren Wert, kupy?
kupy

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Nee nee, das mit der nach vorne offenen Halbkugel war etwas boshaft übertrieben, aber viel besser als eine Schrankwand ist der Kleine nunmal nicht, und auch durch Tieferlegen und Spoiler ändert man nur wenig.
kupy

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Zurück zum angefragten Motor. Also: das Teil ist ein Flugzeugmotor (Ultraleicht o.ä.), herrlich leicht, recht klein (dusseligerweise Ein- und Auslaß auf der Federseite vom Trabi), und ohne eigentlichen Flansch und Schwungscheibenträger. Gasgeben und Beschleunigen ist nicht so sein Fall, denn dafür ist er auch nicht gedacht, und kommt eigentlich erst so ab 3500U/min so richtig in Tritt, ist also für die meiste Zeit des Betriebs außerhalb der Startphase ausgelegt. Daher ist er nicht so geeignet, es sei denn, jemand entwickelt ein Sechs- oder Nochmehrganggetriebe für den Trabi. Das nächste ist dann die Motorbelastung (immerhin hat das Ding auf der Erde dann ab 600kg wegzuschleppen, bei UL liegt die Masse bei 400kg, und die fliegt dann auch irgendwann). Nicht zu vergessen die Lebensdauer eines solchen Triebwerkes bzw. die Wartungsintervalle und der Anschaffungspreis...
Da lag Felix mit dem Getriebegedanken doch ganz richtig.

[Bearbeitet von kupy (25-04-2000 - 15:43)]

Michael Kastl

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Also ist mit dem "cw x A" der CW-Wert gemeint??? wenn ja, der ist beim Trabi so um die 0,5. Und min Spoilern wird er eigentlich nur größer, wie beim Formel-1 mit sagenhaften 1,2. Nun, allerding kannste da ja auch ab Tempo 160 an der Decke fahren.
Ach ja Kupy, das mit dem Mehrgang-Getriebe wär doch mal was. Und dann noch mit der Selespeed-Schalthalbautomatik von
Alfa-Romeo .
Felix Jenak

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Der cw x A -Wert ist zur Berechnung des Luftwiderstandes notwendig, cw ist dabei ein dimensionsloser Luftwiderstandsbeiwert (er liegt bei modernen Pkw so bei 0.31 => ist er bei der Formel 1 wirklich 1.2? Oder ist das der cw x A -Wert??); A ist die Querspantfläche (also der Schatten, der projeziert wird, wenn man das Fahrzeug quer zur Wand stellt und es dann von hintern mit einem Scheinwerfer bestrahlt) Beim Golf liegt sie so bei 2,0 m x m => beim Trabant müßte sie kleiner sein...
Mit einer 47kW-Maschine im Trabant würde man höchstens 145km/h fahren können (cw x A = 0.95 m x m ) Wie man sieht, braucht man ziemlich viel Leistung, um deutlich über 100 zu fahren!
Von einer höheren Gangzahl halte ich nicht viel, da das Getriebe schwerer und größer wird- außerdem erhöht sich die Schalthäufigkeit!
kupy

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Wie kommst Du denn auf die 145km/h? Der Formelapparat dazu würde mich mal interessieren. Mehr Gänge (die dem Trabi auch schon mit 26PS nicht schlecht gestanden hätten, zumindest aber 5 vorwärts) heißt nicht automatisch mehr Masse, wenn ein Getriebe ordentlich konstruiert ist. Bastelt man selber, geht es aber meist nicht anders. Etwas mehr zu schalten sollte man aber für höhere Drehzahl- und Geschwindigkeitsbereiche schon in Kauf nehmen können, wenn man kein Automatikfreak ist.
Chiba

Beiträge: 330
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Die Karosserie eines 1.1 ers dürfte keinen wesentlich kleineren cw Wert als die des 601 haben. Nach mehreren Aussagen sollen mit einem 1.1 bei guten Bedingungen 150 km/h gefahren worden sein und der hat nur 40 PS.
Wo ist da die Logik??
Felix Jenak

Beiträge: 241
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Was sind gute Bedingungen? Bergrunter mit Rückenwind? Ich bin mit meinem 601KX auch schon jenseits des Tachomax.-Wertes unterwegs gewesen, aber in dem Bereich lügt das Tacho Dich ja sowieso an...
kupy: Kennst Du das Zugkraftdiagramm? Wenn nicht, kann ich es ja mal erläutern...
kupy

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Ja, Felix, schreib mal ein bißchen mehr dazu. Ich könnte Dir zwar was zu Lilienthalpolare und so erzählen, aber nicht zum Diagramm. Kannst ja auch die e-mail nehmen, weil es sonst a) das Forum sprengt, b)nicht zum Thema gehört und c) nicht jeden ineressiert. Ich schaue derweil mal in meinen Flugbüchern über Widerstandsbeiwertdefinitionen u.ä. nach. Daß Spoiler den cw-Wert verschlechtern stimmt übrigens so nicht, da sie wegen der Umleitung der Strömung um dahinterliegende Hindernisse den Widerstandsbeiwert massiv senken können.
Der 1.1er liegt cw-Wert-mäßig geringfügig schlechter als der 601, weil er hinten etwas "hängt", aber i.a. merkt man das nicht.
Michael Kastl

Beiträge: 326
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Ist ja übel, klingt aber interessant. Felix, lernt man so was als KFZ-Mechaniker oder studierst du FZZ-Technik??? Also besagter, umgangssprachlicher, cw-Wert, also Widerstandsbeiwert, liegt beim Formel-1 wirklich bei 1,2. Das liegt an den viele Aerodynamischen Fahrhilfen.
(Spoiler, Unterboden etc)
Michael Kastl

Beiträge: 326
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Ooops, das soll eigentlich KFZ-Technik heißen. Sorry!
kupy

Beiträge: 7.303
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Ist bei Formel 1 auch leicht vorstellbar. Immerhin dind ja schon die Radangriffsflächen backblechgroß und unverkleidet. Und die Spoiler sollen ja überwiegend dafür sorgen, daß die Teile die Bodenhaftung nicht verlieren anstelle einer besseren Strömungsführung. Das bremst natürlich...
Mir ist schon klar, Felix, daß irgendwann mit steigender Geschwindigkeit die Reibungsverluste (Strömung, Reifen, Lagerverluste) genauso groß sind wie die Kraft vom Motor, und da ist dann natürlich das Gleichgewicht erreicht, bei dem Schluß ist mit steigender Geschwindigkeit (ein Fallschirmspringer ohne Schirm wird auch kaum schneller als 400km/h, also don´t worry ). Aber das theoretische ist schon mal interessant.

[Bearbeitet von kupy (27-04-2000 - 11:23)]

Felix Jenak

Beiträge: 241
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Ich habe auch mal etwas zum Luftwiderstand (LW) herausgesucht:

Er setzt sich zusammen aus:
- Druckwiderstand mit induziertem Widerstand (durch Druckunterschiede erzeugte Wirbel)
- Oberflächenwiderstand
- innerem (Durchströmungs-)Widerstand (Kühlung und Klimatisierung des Fzgs.)

Der LW ist quadratisch von der Strömungsgeschwindigkeit v abhängig, diese resultiert beim Fhrzg aus der Summe der Fhrzg.-Geschw. und der Windgeschw. in Fhrzg.-Längsachse.

Berechnung:

LW ist Produkt aus:
- 1/2 * roh(Luft) * v^2 roh(Luft) ist die Dichte der Luft, hier 1.199kg/m^3 bei einem Luftdruck von 1,013 bar, einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60% und einer Temperatur von 20°C (sind das gute Bedingungen, Chiba?)
- Luftwiderstandsbeiwert cw multipliziert mit Querspantfläche A
- FLW = 1/2 * roh(Luft) * v^2 * cw * A
Für die BErechnung wird Windstille vorausgesetzt.

Felix Jenak

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Michael: Ja- ich studiere Maschinenbau mit Vertiefung Antriebs- und Getriebetechnik...
Felix Jenak

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kupy: Das Zugkraftdiagramm erläutere ich Dir demnächst, ich habe schon mal zwei Bildchen eingescannt.. Habe aber erstmal keine Zeit: Am nachmittag fahre ich nach Anklam, dann will ich am WE noch mein neues Paddelboot testen, also anfang nächster Woche bekommst Du Post.
Felix Wolter

Beiträge: 19
Registriert am: 15.09.1999


Wie groß ist denn der Unterschied im cw-Wert zwischen Limo und Kombi?
Felix Jenak

Beiträge: 241
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Beim Trabant oder beim Auto? Da ich keine Werte habe, kann ich Dir das für den Trabant nicht sagen... Ich sage, der Kombi hat einen höheren cw-Wert: An der Heckklappe ist dieser sehr schnell schmutzig, was auf starke Luftverwirbelungen hinter dem Fahrzeug deutet.
Michael Kastl

Beiträge: 326
Registriert am: 07.09.1999


Ich glaub ich geh fest! eek!
Was sollen das heißen:" Beim Trabant oder beim Auto"
Ein Trabant ist wenigstens noch ein Auto!
Oder will'ste auch schon zu den Golf-ern wechseln???
Felix Jenak

Beiträge: 241
Registriert am: 23.03.2000


Was ich meine (aber nicht gesagt habe), ist folgendes: Bei einem modernen Pkw wird Limosine und Kombi im Windkanal optimiert, um den cw-Wert möglichst gering zu halten. Das wurde beim Trabant sicher nicht gemacht, da damals (zur Zeit der Entwicklung in den 60ern) das Thema noch nicht so stark interessierte wie jetzt...
simon

Beiträge: 92
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schade das der motor nix is...
trotzdem danke
Felix Jenak

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Bei einem modernen Kombi ist der cw-Wert etwa 10-15% höher als bei der entsprechenden Limosine. (Hab' ich gelesen!)
Huebi

Beiträge: 62
Registriert am: 19.05.2000


Der Luftwiderstand vom Kombi müßtemeines Erachtens nach besser sein, las der der Limo. Er kommt der Kammschen Heckform viel näher als die Limo. Eine Abrißkante am Dachende wäre sicher günstig (auch bei der Limo). Beim Honda Civic war die Steilheckvariante auch schneller als der CRX mit schrägem Dachverlauf. Die Verschmutzung der Heckscheibe ist kein Indiz für die Güte des Strömungsverlaufs.
Die Formel für die Luftwiderstandskraft sagt eigentlich alles wichtige aus. Um die Geschwindigkeit verdoppeln zu können braucht man die vierfache Antriebskraft.
Spoiler erhöhen den Luftwiderstand im Übrigen nicht zwingend. Sie werden i.A. so optimiert, daß cA/cW möglichst groß wird, soll heißen: der Auftriebsbeiwert (hier nach unten erwünscht) soll möglichst groß bei möglichst kleinem Widertsandsbeiwert sein.
Tieferlegen verkleinert im Normalfall wegen geringerer Unterströmung des Fzgs. den Luftwiwderstand. Ein glatter Unterboden wirkt ebenso.
Ich vermute, daß der Falz an der Dachvorderkante und der Übergang von Atrappe zu Motorhaube beim Trabi die größten Verursacher des hohen Luftwiderstands sind. Hat jemand Vergleichswerte von einem Kugelkombi? Dort sind Dach und Haube anders geformt.
 

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