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Autor Thema: Graue Bremsbeläge?
Pascal

Beiträge: 121
Registriert am: 12.09.1999


Grüezi wohl!

Nach ca 8'000 Km Fahrt habe ich beim Trabi die vorderen "grauen" Bremsbeläge geprüft und musste feststellen, dass diese bereits "erneuerungsbedürftig" sind..

Na gut, die Schweiz ist ein hügeliges, voll :eek
von Bergen gespicktes Land..und da braucht man doch recht viel die Bremse oder?

Nein!

Bei einem anderen Fahrzeug, welches schon über 30'000 Km mit den roten Bremsbelägen runter hat habe ich überhaupt keine Probleme

Frage:

1. Hat jemand ähnliche Erfahrung mit den grauen Bremsbelägen gemacht?

:eek (Menschliche Einbildung? technisches Versagen? oder Produktemangel?)
Gib es eine Alternative zu den grauen Bremsbelägen (oder kriegt man die Roten nocht irgendwo)?

Mfg

Pascal

OJ

Beiträge: 573
Registriert am: 05.01.2000


Kann aber auch sein, das die roten mehr Verschleiß auf die Bremstrommel bringen.
Bei normalen Gebrauch der Bremse im Hügelland
(nicht grad Gebirge) sind so um die 30000km aus meiner Erfahrung ein guter Wert.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wenn in den Backen kein Sachsenring-S mehr eingeschlagen ist, sind sie nachproduziert... MAPCO-Backen gehörten dabei bei mir zu denen auf der Indexliste. Gerissene Beläge, in einem Fall komplett gelöst mit Trommelblockierung in voller Fahrt. Außerdem neigen sie zum Fading beim Warmwerden. Die Originalbacken sollten aber schon so um die 30000km halten, in der Schweiz vielleicht wegen der Berge um die 20000, aber weniger nicht. Bei Normalmaßtrommeln können die Backen bis auf 1mm abgefahren werden. Um sicher zu gehen kann man ja die Grenze bei 1,5mm legen, damit die Kolben nicht so weit raus in den korrodierten Zylinderrandbereich müssen (Gefahr der Undichtheit). Frag am besten mal Little oder (Geheimtip) Andrè aus dem Forum ganz konkret nach Deinen Wünschen. Mancher hat da noch Originalteile, aber vielleicht keine Originalbremsen mehr im Auto.
Pascal

Beiträge: 121
Registriert am: 12.09.1999


Kann es sein, dass die grauen Beläge weicher sind als die Roten?

mfg

Pascal

CASI

Beiträge: 1.551
Registriert am: 26.11.1999


Bei mir haben die grauen genau 3000 km gehalten. Danach war ich "auf Metall" Durch einen undichten Radbremszylinder hat die Bremsflüssigkeit die Beläge glatt aufgelöst !!!
Und das mit dem Fading kann ich nur bestätigen.
Joost

Beiträge: 358
Registriert am: 16.09.1999


Die roten sind die neueren aus 'Cosid 1955'. Dieses Material hat irgendwann das Asbesthaltende graue ersetzt. Ob alle graue auch alle asbesthaltend sind, kann ich dir nicht sagen. Asbest verhält sich besser in Bezug auf Hitze, und wenn du noch ran kommen kannst, würde ich die empfehlen in den Bergen.
Auf alle Fälle ist nicht nur die Dicke entscheidend: verglaste Belage sehen schön aus, bremsen aber absolut nicht.
Michael Kastl

Beiträge: 326
Registriert am: 07.09.1999


Für die ganz krassen Spätbremser werde ich mich demnächst mal über Brmseläge informieren. Denn ein Rallye-Fahrer hat mir neulich was von BREMBO-Belägen erzählt, die sich durch leichtes bearbeiten??? auf die Trabi-Backen machen lassen, muß mich aber erstmal schlau machen!
Von den grauen hab ich auch schon gehört das sich der Belag ganz von der Backe gelöst hat beim Bremsen. Aber ich kann nicht sagen was ich drinne hab, denn ich hab noch nie da rein gucken müssen. Und ich hab mein Auto seit 52000 Kilometern. Also rechne ich bald damit.
Little

Beiträge: 1.815
Registriert am: 04.09.1999


Meine Erfahrungen mit den grauen sind, daß sie schon nach kurzer Zeit verglasen und dann nur noch wenig Bremswirkung haben.
Zum Glück fahr ich jetzt Scheibenbremse, daß macht doppelt so viel Spaß...
simon

Beiträge: 92
Registriert am: 13.01.2000


meiner scheint noch die originalen drin zu haben, halten seit 76.000 km...
allerdings mit blick auf den leerweg im pedal sollte ich mir die mal anguggen...

Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


Tja - also über graue Bremsbeläge kann ich mich mangels Erfahrung nicht auslassen, aber Kupy hats ja schon geschrieben - noch habe ich Zugriff auf diverse Bestände roter Bremsbacken. ALLERDINGS: Nur Übermaß für ausgedrehte Bremstrommeln.
An der Haltbarkeit der roten kann ich auch nicht rumnörgeln. Als Flachland-Langstreckler schaffe ich damit locker 100.000km, aber auch die Gebirgsfahrzeuge aus meinem Betreuungsbestand haben bisher mindestens 30.000 bis 50.000 mitgemacht (vorn!! hinten halten die Teile erfahrungsgemäß länger). Graue gab es nach meiner Erinnerung allerdings auch aus DDR-Produktion parallel zu den roten. Ich meine jetzt nicht die uralten asbesthaltigen, von denen Joost schrieb, sondern neuere aus den 80ern. Allerdings sollen die mordsmäßig zum Quietschen geneigt haben??? und sind deshalb nicht sehr begehrt gewesen. Könnte sein, daß es Regenerierungsteile waren, aber das ist jetzt nur Spekulation. Hab solche grauen mit Sachsenring-Prägung bisher nur in einem Auto gefunden.
Pascal

Beiträge: 121
Registriert am: 12.09.1999


Halli Hallo

Kann man die "verglasten" Bremsbeläge aufrauhen oder sind die "futsch"?

mfg

Pascal

Joost

Beiträge: 358
Registriert am: 16.09.1999


resumierend:
alte graue asbesthaltende: Funktionstechnisch erster wahl.
neuere graue ohne asbest: quietschen indertat gerne, aber nicht alle.
rosa cosid 1955: quietschen wenigstens weniger.
verölt: immer wegwerfen.
verglast: meine Werkstatt hat mir davon abgeraten. Auch in ökonomischer Hinsicht ist Neukauf eine bessere Lösung als die möglich erfolglose Mühe des Aufrauhens.
Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


So ungefähr siehts aus, wobei ich ein Aufrauhen bzw. Abschleifen durchaus probieren würde. Hat jedenfalls doch schon öfter mal geholfen, auch leichte Verölungen oder Verfettungen (also keine komplett öligen Backen) kann man mit Verdünnung o.ä. manchmal beseitigen.
Habe heute übrigens noch einige rote Backen mit Normalmaß besorgen können - wer dringend was braucht möge sich melden.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Verglaste Beläge kannst Du anschleifen, das klappt meist. Leicht verölte (leicht!!!) durch Legen in Waschbenzin (Wasch-!!!, nicht Normalsprit!!!) und abreiben reinigen. Bremsenreinigerspray anschließend noch drauf geht auch.
Due Übermaßbacken kannst Du auch notfalls etwas runterraspeln, danach aber vorsichtig einbremsen. Ursprünglich waren (und sind heute noch bei manchen Autos) die Beläge auf die Backen genietet. So schlecht war die Idee nicht, weil nur wirklich das Verschleißteil, nicht aber der Träger gewechselt werden mußte. Irgendwann wurde dann zum Kleben der Beläge übergegangen, was schneller ging und billiger war, was man aber tunlichst nicht selber versuchen sollte und was auch Nachproduzenten mitunter nicht beherrschen. Mit bereits gebohrten Nietbacken vom Trabi sollte es aber möglich sein, auch andere Belagsmaterialien aufzubringen, solange die Dicke stimmt und man das mit dem Versenkbohren hinkriegt.
Aber bitte Vorsicht, Leute! An der Bremse hängt Euer und anderer Menschen Leben!!!
 

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