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Autor Thema: Zylinderkopfdichtung
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


Ich habe gestern an meinem Trabi das Kühlluftgehäuse abgebaut.Am Zylinder neben dem Gebläse ist an der Dichtung etwas Schmiere. Bei laufendem Motor zündete der Zylinder im Standgas seltener als der andere (er war deutlich kälter). Außerdem hat der Trabi einen Leistungsverlust (kommt nur noch auf ca. 95 km/h; früher ca. 105 km/h.
1. Ab wann muss man denn die Dichtung wechseln? Es ist ja nur an einer kleinen Stelle undicht.
2. Wenn ich mir dafür einen Drehmomentschlüssel zulege, reicht dann ein 6-50 Nm (ich möchte ihn ja auch für andere Dinge am Trabant verwenden als für den Zylinderkopf (41 Nm). Lohnt es sich für die höheren Drehmomente (Rad- Achsmuttern) einen 28 -210 Nm Schlüssel zu nehmen? Ist der bei 41 Nm überhaupt schon genau oder erst bei höheren Werten?

3. Der Motor läuft beim Abdecken des Vergaserstutzens weiter. Zieht also Nebenluft. Kann das durch diesen defekte Dichtung kommen oder gibt es da noch andere Stellen? Der Radialwellendichtring kann es eigentlich nicht sein, denn ab 85 wurden die nicht mehr verbaut. Meiner ist Baujahr 86.

Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


Daß der Motor beim Zuhalten des Vergasers weiterläuft kann m.E. nicht an einer kaputten Kopfdichtung liegen. An einer defekten Fuß- oder Vergaserdichtung, 'nem lockerem Vergaser oder dem Kurbelwellensimmering bzw. einer eingelaufenen Kolbenringabdichtung schon eher. Schau am besten mal nach, ob der Motor/Vergaser noch woanders undicht ist.

Zuerst würde ich allerdings die Schrauben von Kopf, Zylinder und Vergaser richtig nachziehen.

Einen Drehmomentschlüssel hab ich noch nie verwendet oder benötigt. Da reicht ein gutes Gefühl und etwas Erfahrung aus. Den Drehmomentschlüssel extra dafür kaufen halte ich auch für rausgeschmissenes Geld. Wenn man aber schon einen solchen zuhause hat oder ihn sich irgendwo ausleihen kann, dann sollte man ihn natürlich auch verwenden.

[Bearbeitet von Rex (24-03-2001 - 16:30)]

ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


Kann denn bei knapp 30000 km schon der Kurbelwellensimmering oder die Kolbenringabdichtung hinüber sein?
Wenn ich die Schrauben überdrehe, dann ist aber der Zylinder hinüber! Das ist mein erster Zylinderkopf, von Erfahrung kann also keine Rede sein. Mir ist leider schon beim Abbau des Kühlluftgehäuses eine Schraube an der Seite (von vorne links) abgebrochen und steckt im Gewinde. Kann ich die auch weglassen?
Wegen dieser Sache bin ich etwas vorsichtig geworden.
Schorsch601

Beiträge: 242
Registriert am: 17.03.2001


Mach dir wegen der kleinen Schraube keinen Harten. Gerade die seitlichen reißen ziemlich oft ab, da sie durch die extremen Temperaturen geschwächt sind. Wenn's nicht klappert und dich nicht stört, kannste die auch weglassen.
Einen Drehmomentschlüssel habe ich bei meinem auch noch nie verwendet. Wie Rex schon sagt, mit Gefühl und Erfahrung...
Aber ich meine, wenn etwas so locker ist, daß er Nebenluft zieht und Leistung verliert, dann sollte es sogar der nächstbeste Bäcker beim nachziehen mitbekommen.
Also, alles nachziehen, Kopf, Fuß, Krümmer, Vergaser und sonstige nasse Stellen untersuchen.
Und dann AM BESTEN TESTEN...

Ach so.
Was die Laufleistung angeht.
Es soll Leute geben, die bei 30000 schon den zweiten Motor hatten...

Schorsch601

Beiträge: 242
Registriert am: 17.03.2001


Hiermit möcht ich mich bei allen Bäckern entschuldigen.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Woher kommst Du denn? Vielleicht kann Dir ein erfahrenes TRabi-TEam-Mitglied etwas assitierend zur Seite stehen?!
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


aus zella-mehlis.
erst mal danke für das nette angebot. ich probiere es diese woche selber und wenn es nichts wird melde ich mich wieder. auch mit einem zylinder kommt man bis ilmenau
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Nö, mit nur einem "Topf" packst Du den Anstieg nach Schmiedefeld rüber nicht. Und selbst wenn, wäre danach die Kurbelwelle ziemlich fertig. Gutes GElingen erstmal!
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


ich bin gestern eine weile unter meinem trabi herumgekrochen und habe gleich noch zwei weitere fehler gemerkt.

1. beide gummimanschetten der radantriebe waren am getriebe abgerutscht. es gab kein spannband sondern nur eine spiralfeder, die wohl zu schwach war. reicht es, wenn ich neues fett hineinfülle oder muss ich alles alte fett wegen verschmutzung rauskratzen

2. als ich an der keilriemenscheibe gedreht habe, hörte ich ein merkwürdiges zischen (Kerzen sind raus(also kann es nicht vom kopf sein und vom luftansaugstutzendes vergasers kam es auch nicht. ich habe alles mit seifenwasser eingepinselt (die schrauben sw17 des Kurbelgehäuses, den rand des kurbelgehäuses auf der unterbrecherseite und die abdichtung der kurbelwelle auf der unterbrecherseite).
eine schraube sw17 (die vordere auf der unterbrecherseite) habe ich losgeschraubt, eingeölt und dann sehr fest wieder angezogen.
das hat aber nichts gebracht.
Wo kann es denn noch undicht sein? Oder gibt es bessere methoden um undichte stellen zu finden?
Ist diese nebenluft denn so schlimm, wenn man vorsichtig fährt und es nicht so oft klingeln läßt?

[Bearbeitet von ingo (27-03-2001 - 10:47)]

kupy

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WEnn das Fett in den Abtrieben am Getriebe noch sauber und ohne Sand ist (dunkle Färbung durch Metallabrieb ist normal), reicht nachfüllen und Manschette fest und weit genug aufdrücken.
Das zischende Geräusch allerdings ist in der Herkuft fraglich. Es könnte, und dann ist es normal, von dem Öffnen der Flachschieber kommen.Macht der Kolben den Einlaß zu, erfolgt die Vorverdichtung, bis die Flachschieber die Überströmer öffnen. Ist der Motor neu, hört man den Moment ein Zischen, aber nur, wenn man schnell genug dreht und die Kerzen raus sind. Zischen an der SEite könnte aber hinter der Riemenscheibe auch eine defekte Labyrinthabdichtung sein. Könnte, könnte...
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


Danke erstmal für alle Tips, der Hauptteil ist geschafft: Die Dichtung ist jetzt gewechselt und der Trabi wieder fast zusammengebaut. Es war aber eigentlich keine kaputte oder durchgebrannte Stelle an der Dichtung. Immerhin raucht es jetzt nicht mehr hinten aus dem Zylinderkopf raus.

Ich habe irgendwann mal gehört, dass man ca. 100 bis 200 km nach einem Wechsel der Zylinderkopfdichtung den Zylinderkopf noch mal festziehen muss, weil die Dichtung sich "gesetzt" hat. Stimmt das?

Ist die Nebenluft sehr schädlich, wenn man außerhalb des Klingelbereichs fährt (ohne Klingeln -> keine Überhitzung - Oder?)

Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


wenn Du mit Drehmomentschlüssel angezogen hast, sollte Nachprüfen (und evtl. Nachziehen) nicht nötig sein. Die Leichtmetall-Dichtung setzt sich i.d.R. NICHT.
kupy

Beiträge: 7.303
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Ein bißchen setzt sie sich aber doch, Andre! Nachziehen nach 100km schadet genausowenig wie das Nachziehen der Radmuttern nach Radwechsel nach etwa 50km. Gleiches gilt für die Muttern vom Krümmer-Zylinder-Flansch (und evtl. die Fußschrauben, obwohl sich das graphitierte Papier nun wirklich nicht setzen sollte). Aber bitte Nachzehen im abgekühlten ZUstand!
Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


ja, ok. aber diese geringfügigen Setzungserscheinungen sind sowohl bei den Zylinderkopfschrauben-/Muttern als auch bei den Radmuttern in den Soll-Drehmomenten beim erstmaligen (und einmaligen) Anziehen berücksichtigt. Nachziehen sollte wirklich nicht nötig sein, allemal ein Nachprüfen. Anders aber, wenn zu gering oder zu fest angezogen wurde (das ist bei Radmuttern leider sehr oft der Fall - bis zur Deformation der Felge).
MBaetz

Beiträge: 307
Registriert am: 29.04.2009


habe heute den tip bekommen die zylinderkopfdichtung mit kupfer einzustreichen bevor ich den kopf montiere. Angeblich ist das bis 1200 grad beständig und schont die dichtung vor dem verbrennen. Ist das so? Ich werde es zwar mal machen aber vielleicht hat es jemand schonmal gemacht und hat erfahrungen?
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Temperaturbeständig wirds sein. Aber was versprichst du dir davon? Ich würde es lassen. Vielleicht ist es sogar kontraproduktiv, weil sich die Dichtflächen nicht mehr so tief ins Alu drücken können.

Ich weiß nicht, ob es Erfahrungswerte gibt. Meine Kopfdichtungen sind mittlerweile seit über 100tkm (!) dicht, ich hatte beim jetzigen Motor noch keinen Grund, die Köpfe abzunehmen.

MBaetz

Beiträge: 307
Registriert am: 29.04.2009


Hmm, ich weiss nun auch nicht, einerseits
gabs früher so Zeug glaube nicht, andererseits nehm ich es für diverse
Verbindungen an der MZ, da hab ich Gute Erfahrungen. Ich habs nun drauf, und entweder ich habe Glück und alles ist dicht und hält, oder ich habe Pech und mach es eben nochmal...
 

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