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Autor Thema: Kerben in Kolbenboden und Zylinderkopf
ingo

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Registriert am: 26.12.2000


Hallo,
Ich habe einen gebrauchten Motor und auf beiden Kolbenböden sind fast im gesamten Randbereich kleine Kerben. Maximal 2 mm breit und vielleicht maximal 1 mm tief. Ähnlich sieht auch der Zylinderkopf innen aus (nicht in der "Kuppel", sondern im flachen Bereich). Wie als wären bei laufendem Motor kleine Metallsplitter zwischen Kopf und Boden eingeklemmt worden.

Wie kann das passiert sein?
Kann man den Motor noch verwenden? Hat man dadurch irgendwelche nachteile außer Ölkohleansatz?
Kann ich das mit Schleifpapier etwas korrigieren? oder sollte ich besser Kolben, Zylinder und Köpfe von einem anderen Motor nehmen?

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Auch wenn jeder denkt, der Motor hat was "durchgepumpt" - was Du beschreibst, sind KLINGELSCHÄDEN durch Glutnester, bevorzugt an Kolbenbodenrand und Quetschlante des Kopfes. Ich könnte da Fotos zu zeigen... Haarsträubend.
Die Einbrände stören natürlich den Strömungsverlauf. Sind sie nicht zu tief, kannst du versuchen, den Kolbenboden zu glätten. Letzter Schliff mit ganz feinem Papier. Quetschkante läßt sich nachdrehen, oder, wenn es nicht tief ist, läßt Du sie so. Wenn Das zuviel Mühe ist, dann neue Kolbe-Zylinder-Sätze aufbauen, aber das lohnt nur, wenn die Kurbelwelle noch i.O. ist.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


also ich würde eher sagen der hat sich Nadeln aus dem Pleuelfuß oder Kolbenbolzenlager gezogen, hatte ich auch schon. Wenn Kolben und Zylinder noch von der Schadenkurbelwelle kommen hast du wahrscheinlich eh nicht mehr viel Freude damit. Brennspuren durch Spätzündungen sind nich eingestanzt sondern eher verwaschen, wenns so weit ist sind auch da auch schon mal viel schiefgelaufen. Ein Teil der Nadeln kann auch noch irgendwo verkantet sein --> RISIKO!
Machs vernünftig und bau dir nen neuen auf.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wenn wir uns mal irgendwann persönlich sehen, Mossi, bringe ich Dir mal ein paar Originale mit, bei denen nichts mit "verwaschen" ist, und Kurbelwelle und Kurbelgehäuse waren absolut fremdkörper- und zerstörungsfrei. Zuerst gabs großes staunen. Wenn man allerdings die Temperaturen der "Glutnester" überlegt, dann schmilzt selbst Alu partiell...
ingo

Beiträge: 424
Registriert am: 26.12.2000


die kurbelwelle ist auch nicht gerade leise, wenn man schneller dreht, dann rumpelt es etwas (ist mir erst jetzt aufgefallen, wo ich kolben und zylinder ab habe)
außerdem habe ich jetzt im inneren des kolbens sehr feinen metallabrieb gefunden (drittel milimeter große krümel)
einer der zylinder und kolben hat eine ziemliche riefe.
ich habe noch einen motor mit ca. 85000 km, bei dem ist die kurbelwelle leiser!!!
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Na dann aber wirklich: Vollzerlegung und Begutachtung der Teile!
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


ich hab ja auch schon einiges gesehen, die Klassiker hab ich sogar irgendwo in der Garage rumliegen. Aber eine Spätzündungsbedingte Kolbebbeschädigung tritt meistens an der dünnsten Stelle --> Kolbenbodenmitte auf. Außerdem steckten bei mir die Nadeln noch hochkant im Kolben, quasi ein Igelkolben.
Bloß aus was entstehen die Glutnester?
Ölkohle?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Den Igel mußte unbedingt mal mitbringen! Und ich bring meinen "Du,-der-Motor-klingt irgendwie-komisch"-Klassiker mal mit! Die Glutnester sind nicht unbedingt ölkohlebedingt, sondern eher mikrowirbel- und niederschlagsmäßig, vermute ich mal. Die Verbrennung findet dann vor der eigentlichen Zündung nicht im Gashauptstrom, der ja normalerweise innerhalb des Brennraums wirbeln, aber nicht an den Innenwandungen anliegen soll, statt. Das ist eher ein Frühzündungsproblem. Ansonsten: Was Klingeln betrifft, könnte man wahre Philosophien entwickeln. Die partiell bevorzugten Orte für Klingeleinbrennungen sind natürlich die mit stärkster wirbelbedingter Kompression: Quetschkante und Kolbenrand.

[Bearbeitet von kupy (25-07-2001 - 16:25)]

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Also bei den älteren liegts an der Kerzenbohrung, wenn die nicht vernünftig am Übergang zu Brennraum geglättet wurde neigt das Ganze z. B. zum Klingeln wg. Frühzündung
Hauptsächlich 18er Kerzenbohrung
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Jauh! (Ich kenn sogar den ARtikel dazu, KFT .) Aber mit 18ern fahren nicht mehr viele rum. Ich denke mal, viel liegt mit am Spülverhalten, und das wird direkt beeinflußt von den Einlaßkanälen, und wie die mitunter aussehen können (unsymmetrisch ohne Ende), je nach Alter der Gußform etc., kann man ja mit scharfem Auge schon sehen. Spülung und Frontenbildung ist dann nochmal ein Kapitel für sich... Viele, viele Einflußgröße zu diesem Thema...
 

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