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Autor Thema: Zündung
Atze

Beiträge: 187
Registriert am: 14.07.2001


Hat schon mal Jemand versucht bei 6 Volt Kontakt (Unterbrecher) Zündung auf kontaktlose Zündung umzubauen! Die Unterbrecher Zündung nervt mich langsam! Die 6 Volt Anlage will ich aber berhalten! Ist es mit einem Spannungswandler möglich?
OJ

Beiträge: 573
Registriert am: 05.01.2000


Dazu müßte man wissen, was die elektronische Zündung für Anforderungen an die Versorgungsspannung stellt. Im normalen 12Volt-Betrieb wirkt ja die Batterie als großer Stabilisator aufgrund des geringen Innenwiderstandes und der hohen Kapazität. Normalerweise müßte die Zündung impulsförmige Belastungen auf der Versorgungspannung erzeugen. Wenn nun die Ausgangsspannung vom Spannungswandler aufgrund der viel geringeren Belastbarkeit und des höheren Innenwiderstandes bei den Impulsen zusammenbricht, könnte es zu Zündstörungen kommen. Außerdem könnte ich mir vorstellen, das dieses Projekt entstörungstechnisch nicht ohne ist. Probieren geht über studieren, aber für den sinnvollen Einsatz sind elektronische Kenntnisse und Messmittel erforderlich.
Eventuell könntest du durch Austauschen und Anpassen von Bauelementen den Spannungswandler ersparen, indem du die elektronische Zündunganlage auf 6 Volt umrüstest. Das Grundlegende Prinzip der Hochspannungserzeugung durch Selbstinduktion ist ja gleich, nur dass diese nicht mechanisch durch Öffnen des Primärkreises der Zündspule ausgelöst wird, sondern durch gesteuerte (Hallgeber) Leitungsvorgänge in Halbleitern.
Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


funktioniert leider nicht so wirklich, da einige Teile der EBZA nicht für 6V erhältlich sind... ich hab mir mal ne optoelektronische Zündung für 6V zusammengebastelt, also v.a. die Unterbrecher ersetzt... das hilft auch schon sehr viel.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wenn Du etwas versiert bist, kannst Du Dir als Elektronikbastler auch eine Hall-Zündung ähnlich der EBZA zusammenbasteln. Die Hall-Einheit mit B462 funktioniert auch mit 6V (max. Spannungsbereich für B461 ist 5V, für 462 16V, nur gibts die 462er nicht mehr; das 5V-Äquivalent heißt jetzt SAS261S4), die könntest Du also locker nehmen. Die Schaltstufe bzw. das Steuerteil mit Umsteuerung und Leistungsendstufe für 2 Zylinder müßtest Du selber bauen, für 5V dimensionieren und nur die Endstufe an 6V schalten. Wenn Du basteln kannst, sicher kein Drama. 1x direkt das Signal nehmen und 1x mit Gatter invertieren und dann Leistungsschalter dahinter. Einige Tips gibt es im electronica Bd.219, aber Vorsicht! Die "nachbausicheren" Schaltungen sind dank vom Autor eingebauter Fehler mehr oder weniger verseucht. Problrme könnte es mit den Endstufen und dem Spannungsabfall geben. Ob bei der 12V-Anlage wirklich 12V oder nur 11V anliegen ist prozentual nicht so wild wie die Frage, ob 6V oder 5V auf die Primärwicklung der Zündspule kommen.
Die Schaltung muß übrigens nicht so kompliziert wie die im Steuerteil werden.

OJ: Hast schon recht, daß nicht mehr die Unterbrecher den Primärkreis öffnen. Das machen die Endstufentransis im Steuerteil auf Geheiß der Hall-Geber.

dangenendt

Beiträge: 62
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oder... es gibt bei z.B Conrad Spannungswandler ( Best.Nr. 51 81 08-FH) der macht aus 6V 12V mit max. 10 A Ausgangsstrom ( dürfte für die EBZA reichen ) und hat gemeinsame Masse. Kostet 61,33 €

Gruß

OJ

Beiträge: 573
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Was liefert den der Spannungswandler für eine Signalform am Ausgang? Sicher nicht geglättete Gleichspannung. Eher gleichgerichtete Sinus oder Rechteck/Trapez-Impulse. Und wie groß ist die Oszillatorfrequenz? Das könnte zum Problem werden.

Mir würde da noch die 6Volt-Elektonik-Zündung vom späten Simson-Moped zum Basteln einfallen.

[Bearbeitet von OJ (08-01-2002 - 20:21)]

Icke

Beiträge: 2.749
Registriert am: 19.09.2001


In Ergänzung zu OJ´s Vorschlag:

In den Simsonmopeds wurde nach der Schwunglichtprimärzündanlage die Magnet-Hochspannungskondensator-Zündung verbaut.

Im Modell SR 50/1 CE u. SR 80/1 CE wurde die Zündanlage EMZA 8384.6/1 (Kenn-Nr. 8305.2/1), bestehend aus der Grundplatte 8305.2/1-100 und Schwungscheibe 8305.2-010, verbaut.

Im Modell S51/1 C, S51/1 C1, S51/1 E, S70/1 E die EMZA 8384.6/2 (Kenn-Nr. 8305.2/2) mit Grundplatte 8305.2/2-100 und Schwungscheibe 8305.1-010.

Im Modell SR 50/1 C die EMZA 8384.6/3 (Kenn-Nr. 8305.2/3) mit Grundplatte 8305.2/1-100 und Schwungscheibe 8305.1-010.

Unterbrechung durch Thyristor, der im Zündzeitpunkt durch einen kontaktlosen, induktiven Steuergeber (Alle hatten das Steuerteil mit der Kenn-Nr. 8309.12) geschaltet wird.

Alle hatten auch die 6-Volt-Kleinzündspule mit der Kenn-Nr. 8351.1/13.

Also falls Du dir die Bauteile zusammensuchen möchtest, dann hast Du hier die Daten.

Für die elektrotechnische Umsetzung mit diesen Bauteilen in eine Trabi-Steuerung fehlt mir das Wissen. Da müssen jetzt andere helfen. Ich denke nur, dass ohne erhebliche Umbauten, insbesondere am Schwunglichtelektronikzünder (Grundplatte und Schwungscheibe), eine Ansteuerung von 2 Zylindern nicht möglich ist. Da ist Kupys Variante sicher einfacher umzusetzen.

[Bearbeitet von Icke (08-01-2002 - 19:25)]

Schorsch601

Beiträge: 242
Registriert am: 17.03.2001


Wenn also die Induktieven Steuergeber vom Moped so arbeiten wie der Hall-Geber im Trabi könnte man doch die Mopedelektronik im Doppelpack nehmen, oder nicht? Hatte bis jetzt nur Unterbrechersimmies.
kupy

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Die arbeitet aber nicht identisch zu den Hall-Gebern. Wenn Du es schaffst, die Gebermimik vom Moped ins Unterbrechergehäuse des TRabis zu freggeln, brauchst Du thoeretisch nur noch einen 2. Mopedgeber dem anderen genau gegenüber einzusetzen und ein 2. Mopedsteuerteil zu nehmen. Aber da halte ich den EBZA-Geber mit Eigenbausteuerteil für viel einfacher lösbar.
dangenendt

Beiträge: 62
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... Arbeitsfrequenz 20 kHz Restwelligkeit ca. 25 mV eff... steht da im Katalog.

Von der Benutzung der HKZ-Anlagen aus Zweirädern würde ich abraten. Diese arbeiten im Regelfall mit Ladewicklung (bis zu 400 V)und Zündübertrager; der Energiespeicher ist hier nicht die Zündspule, sonder ein Kondensator im Elektronikbaustein die Pick-Up´s arbeiten auch nach einem anderem Prinzip.
In der "Oldtimer-Praxis" bzw. "-Markt" stehen bestimmt Anbieter von elektronischen Zündmodulen mit z.B. optischen Sensoren für 6 V, damit kann man dann die vorhandenen 6 V Zündspulen weiterverwenden. Kostet wahrscheinlich ähnlich viel wie ein Spannungswandler, ist aber erprobt und erfordert "nur" mechanische Bastelarbeit und keine elektronische (bis auf das Anschließen)

Gruß

Icke

Beiträge: 2.749
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Simmt! Steuerteil und Grundplatte der Simson führen Betriebsspannungen bis 400 V.
kupy

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Also vielleicht doch mal n 6V-Steuerteil selberkonzipieren?
Atze

Beiträge: 187
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Danke für die vielen Antworten! Aber mir selbst ein 6 Volt Steuteil zu bauen bekomme ich bestimmt nicht auf die Reihe!
kupy

Beiträge: 7.303
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Dann guck doch mal, wie schon empfohlen wurde, nach 6V-Elektronikzündungen in Odtimerzeitschriften u.ä. Da gibt es sicher Lösungen!
 

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