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Autor Thema: Dreckiger Motorraum
601fan

Beiträge: 59
Registriert am: 17.06.2002


Hallo, wollte mich heute mal daran machen, den dreckigen Motorraum meines Trabis zu säubern.
Habe dazu erstmal das Laub aus den Ecken gesaugt und wollte dann mit einem feuchten Lappen und bisschen FIT alles etwas reinigen!
Nur leider habe ich festgestellt, daß bei der Reinigung zahlreiche Roststellen zum Vorschein kamen und das beim Abwischen auch Lack abgeblättert ist, was nun auch wieder zu Roststellen führen wird!

Ist es besser den Motorraum etwas verschmiert und dreckig zu lassen, um so etwas zu vermeiden und sich damit Arbeit zu sparen!
Was kann man mit Roststellen im Motorraum bzw. Stellen mit abgeplatztem Lack am einfachsten machen - im Motorraum muß es ja nicht am schönsten aussehen?!

Danke euch für Tips!

[Bearbeitet von 601fan (28-07-2002 - 17:30)]

Derrudi

Beiträge: 354
Registriert am: 14.11.2001


Mein Ratschlag:
Motorraum gründlich reinigen.
Roststellen mit Rostlöser entrosten.
Rostschutz auftragen.
Neue Farbe auftragen.
Läßt du den gegenwärtigen Zustand so, rosten
die Stellen weiter. Und das möchtest Du ja wohl nicht?
Gruß, "Derrudi"
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Sehe ich auch so. Die Vogel Strauss Methode (Kopf in den Sans bei drohender Gefahr) bringt nur noch mehr Rost...

Allerdings schaetzte ich mal, wuerst Du auf Dauer nicht um eine Neulackierung des Motorraums umhin kommen (ist nicht mal *sooo* teuer, denke mal, mit 250 Euro bist Du dabei). Leider kommt man, solange der Fahrschemel nicht ausgebaut ist, nicht ueberall richtig ran. Und auch dann muss die eine oder andere Stelle bestimmt sandgestrahlt werden.

Wenn Du aber nicht *gleich* radikal durchgreifen willst, helfen die oben beschriebenen Massnahmen. Wo Du nicht richtig rankommst, wuerde ich die Stellen satt mit Fett oder aehnlichem einschmieren. Das haelt den Rost zumindestens etwas auf.

Ach ja, noch etwas zur Ausbesserung von Roststellen mit Farbe: Unbedingt vor dem Decklack einen Rostschutzgrund aufbringen. Sonst kommt der Rost mit Sicherheit wieder durch!

601fan

Beiträge: 59
Registriert am: 17.06.2002


Habt ihr evtl. einen Tip, wie man den Motorraum am besten reinigen und entrosten kann (mit welchen Mittelchen)?
Und es genügt dann doch auch, Rostschutz aufzutragen, oder? Der ist doch auch witterungsbeständig - Lack dient im Motorraum nur dem besseren Anblick der Karosserie-Teile,oder?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Zur Reinigung am besten Kaltreiniger nehmen, denn der löst auch mineralische Fette gut. Aber vorsicht, der greift auch Unterbodenschutz manchmal an.
Zum Thema Rostschutz gilt: losen Rost gründlich entfernen (kratzen, schleifen, bürsten, sandstrahlen o.ä.), inaktivieren mit Rostbinder oder Siegel (Nigrin, Bob1 oder monja por 15-Siegel), dann Decklack drüber.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


zu "Motorraum am besten reinigen ":

Der Motorraum laesst sich am besten mit Motorwaesche (gibt's u.a. bei Autoteile Unger) reinigen. Das Zeug wird normalerweise zunächst mit einer Sprühpistole im noch trockenen Motorraum verteilt. Dann laesst man das Zeug eine Weile einwirken (10-30 Minuten) und anschliessend wird der Dreck dann mit einem Hochdruckreiniger runtergespuelt. ABER!!! Niemals einfach so auf der Strasse machen!!! Da bei dieser Behandlung SEHR viel Oel und Fett freigesetzt wird (das Thema "veroelter Motorblock" hatten wir ja schon) darf eine Motorwaesche immer nur an einer *zugelassenen* Waschanlage mit Oelabscheiter durchgefuehrt werden!!! Uebrigens gibt es noch diverse DDR-Altanlagen, deren Oelabscheiter *nicht* mehr zugelassen sind, da sie nicht dem Stand der Technik entsprechen. Ich kann Dir nur empfehlen, eine Waschanlage aufzusuchen - kostet zwar "ein paar Mark" (bzw. Euro) aber Du hast damit die wenigste Arbeit und bekommst keinen Aerger. Und schliesslich ist man ja auch Umeltschuetzer...

zu "entrosten kann (mit welchen Mittelchen)?:

Zunaechst erst mal musst Du den Rost mechanisch entfernen. Auch wenn die Hersteller diverser "Wundermittelchen" immer behaupten, es genuegt, "den groben Rost zu entfernen" - grober Rost ist alles, was Du mit Deinen Augen sehen kannst. Daher unbedingt blankschleifen! Ich benutze fuer grobe Arbeiten zunaechst eine Flex mit Zopfbuerste. Fuer kleinere Stellen habe ich einen Mikroschleifer (Proxon), fuer den es auch Drahtbuersteneinsaetze, kleine Schleifkoeder und Schleifteller fuer Sandpapier gibt. Mit einer normalen Drahtbuerste wuerde ich nicht im Motorraum rumfuhrwerken, da richtest Du mehr Flurschaden an als es Nutzen bringt (leidige Erfahrung...).

Nachdem Du den wirklich "groben Rost" heruntergebuerstest hast, mit Sandpapier die Stellen richtig blank schleifen. Hier macht sich fuer groessere Stellen ein Schleifteller fuer die Bohrmaschine ganz gut, fuer kleine Sachen wieder der schon genannte Mikroschleifer.

Nach dieser mechanischen Vorbehandlung setze ich, um den kaum sichtbaren (aber vorhandenen!) Porenrost zu bekaempfen, nun "Rostumwandler" ein. Leider wird mit diesen Mittelchen in der Werbung *sehr* viel Unsinn getrieben. Gut bewaehrt hat sich der Rostumwandler von Nigrin (gibt es im Baumarkt) sowie verduennte Phosphorsaeure (viele Rostumwandler sind nichts anderes).

Nach der "Rostumwandlung" (der Begriff ist eigentlich totaler Unfug...) kannst Du nun wie auf frischem Blech mit Farbe weitermachen.

zu "Und es genügt dann doch auch, Rostschutz aufzutragen, oder? Der ist doch auch witterungsbeständig - Lack dient im Motorraum nur dem besseren Anblick der Karosserie-Teile,oder?"

Sicherlich dient der Lack auch der Optik. Aber ich bin mir mal nicht ganz so sicher, ob Rostschutzfarbe allein auf Dauer verwitterungsbestaendig ist. Aber jetzt kommen wir zum Kapitel Lackierung. Dieses ist *sehr* komplex!!! (nicht umsonst ist Lackierer ein eigener Ausbildungsberuf). In Sachen Lackierung habe ich eine Menge "Lehrgeld" bezahlen muessen...

Das faengt schon mit dem Lacktyp an. Der Trabi ist normalerweise mit Kunstharz (=Alkydharz) *einbrennlackiert*. Wurde zu DDR-Zeiten schon mal ausgebessert, dann wurde meist *nicht* "eingebrannt". Heute nimmt man fuer Karosserielackierungen fuer gewoehnlich Acrylfarben (1K oder besser 2K).

Das ist deshalb wichtig, weil sich nicht jeder Lack mit jedem vertraegt. Wenn Du noch Originalfarbe drauf hast (eingebrannt!), kannst Du sowohl mit Acryl als auch mit Kunstharz weiterarbeiten. Wenn Du allerdings vor hast, den Motorraum in absehbarer Zeit neu zu lackieren, *ohne* die gesamte Farbe komplett (bis auf das blanke Blech) harunterzubuersten, dann wuerde ich auf jeden Fall mit Acryl arbeiten, da Dir sonst an den Stellen, wo Du heute mit nichteingebrannter Kunstharzfarbe arbeitest, spaeter die Lackierung "hochkommt".

Nimm also am besten Acryl. Ich selbst nehme hierfuer DupliColor-Farben (Fa. Kurt Vogelsang, gibt es u.a. bei Obi und das Lackiersystem bietet einige proffesionelle Features, die sonst nur bei richtig teuren Systemen zu finden sind).

DupliColor im Detail: Aus der Duplicolorserie grundiere ich zunaechst mit Zinkspray. Nach Durchdrockung (12-24 Stunden) bringe ich den sogenannten "Rostschutz-Haftgrund" (eine Kombination aus Filler und Rostschutzgrund, haftet rel. "hervorragend" auch auf Zinkspray).

Fuer kleine Flaechen benutze ich als Werkzeug uebrigens einen Schwamm und tupfe die Farbe...

Zum Schluss bringe ich dann noch Decklack auf (das Papyrusweiss von DupliColor passt zu "meinem" Papyrusweiss farblich sehr gut). Ach ja, Du musst noch beachten, dass 1-Komponenten (1K) Acryl ***!!!nicht!!!*** Benzinrestistent ist. Und leider ist heute fast der gesamte Autolack in Spraydosen (also auch der Rostschutzgrund) 1K-Acryllack. Wenn die Stellen nur klein sind, macht das i.d.R. nichts aus, es sei denn, Du willst Deinen Motorraum irgendwann mal komplett mit Benzin auswaschen...

Sind es im Motorraum groessere Bereiche, muss noch ein Zweikomponenten (2K)-Decklack drauf. Von Vogelsang gibt es in der "Colormatic"-Serie einen transparenten 2K-Klarlack als Spraydose. Allerdings wird der meist nur in Fachgeschaeften gefuehrt, die selbst Farben mischen. Im Baumarkt habe ich den jedenfalls noch nicht gesehen.

So, nun habe ich Dich bestimmt voellig "wuschig" gemacht. Wichtig ist vor jedem Aktionismuss immer genau zu wissen, was man will. Wenn es sich nur um kurzzeitige Verschoenerungs- und Rostverzoegerungsmassnahmen handeln soll, weil in vielleicht einem Jahr der Motorraum sowieso neu lackiert wird oder das Auto nicht "fuer die Ewigkeit" erhalten werden soll, dann kann man durchaus etwas schlampiger rangehen (z.B. Verzicht auf Zinkgrundierung und Decklack). Ansonsten wuerde ich mir schon die Arbeit machen.

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


"Aber ich bin mir mal nicht ganz so sicher, ob Rostschutzfarbe allein auf Dauer verwitterungsbestaendig ist. "

Postkugel: der Nigrin-Rostumwandler nicht. (Den hab ich auch...) Da kommt nach ca. 1/2 - 1 Jahr wieder der erste Rost durch. Mit (irgendwelcher) Farbe darüber hält es m.E. fast ewig.

Zum Rostumwandeln: ich habs auch genauso gemacht, wie du beschrieben hast. Meine Erfahrung zeigt aber, daß die "völlig" blankgeschliffenen Stellen eher wieder anfangen zu rosten, als diejenigen, bei denen ich nicht bis in die letzte Pore dem Rost hinterhergekrochen bin (dies jeweils ohne Decklack über dem Primer).

Als Deckfarbe im Motorraum (wenns nicht original sein muß) kann man gut Hammerschlagfarbe nehmen (das Zeug, womit z.B. auch Werkzeugkisten lackiert sind). Auch für Radläufe und Schweller sehr gut. Da haut man selbst mit dem Schraubenzieher keine Pitzen rein (also weniger Chancen für schleichenden Rostbefall durch Lackmängel).

cu Benni

 

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