Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
|
Technik » DDR-Kennzeichen |
Autor | Thema: DDR-Kennzeichen |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Zu DDR-Zeiten gab es ja irre viele verschiedene Schriftart-Typen auf den Kennzeichen. Zuerst die ganz schmalen Buchstaben, in den 80ern dann die breiten nach TGL-Norm. Im Bezirk Dresden gabs auch mal eine Weile extrem breite Zeichen, die aber nur aus ganz dünnen Linien bestanden. Nun meine Frage: Welche Schriftart haben die Schilder der 60er und 70er? Das waren die schmalen. Und welche die 80er? (TGL-Norm für ganze DDR) Wo kriegt man die für den PC her? Welcher Kennzeichenmacher druckt auf Wunsch noch sowas aus? |
Professor
Beiträge: 1.648 |
www.hegis.de/ddr.htm [Bearbeitet von Professor (28-10-2002 - 13:06)] |
nummernschildsammler
Beiträge: 23 |
Also diese TGL-Schriftart habe ich für den Computer noch nie gesehen Ist so etwas irgendwie zu beschaffen? Wie in einem anderen Thema geschrieben, hätte ich noch originale Klebebuchstaben aus DDR-Zeiten en masse hier, bei Interesse einfach melden. Es entfiele das Ausdrucken am Computer, zumal das dann ja auch nur halbe Wahrheit ist, denn Originale sind ja doch am schönsten. Ich suche noch allerhand Nummernschilder sowie Zubehör für meine große deutsche Kennzeichen-Sammlung, bitte alles anbieten.
|
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
*senfdazugeb* Es gab bei den späten einheitlichen Schildern auch zwei verschiedene "D"s. |
Dirk 72
Beiträge: 1.046 |
Soweit wie ich weiß waren die Nummernschilder sehr lange per Hand gemalt, denn bei der Berufsausbildung Lackierer wurde das gelernt und in den Arbeitswerten der Komplettlackierung waren immer die Kennzeichen mit enthalten. Habe einige Kennzeichen aus den 60ern da(von den schmalen/hohen die in die Heckklappe vom 500er passen) bei Bedarf an Vorlagen melden, aber meine Kamera ist nicht die Wucht... |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Kann mir einer unserer KeZe - Experten vielleicht den ehemaligen Zulassungsbezirk (und Kreis) nennen und eventuell sogar das etwaige Vergabedatum? Hab leider keinen Brief für das Fahrzeug... ZM 49-24 |
Andre
Beiträge: 2.911 |
müßte dann Luckau oder Senftenberg sein, je nachdem welchen der Links Du zugrundelegst... http://www.dr-herzfeld.de/kennzeichengeschichte/ddr1990.pdf http://www.dr-herzfeld.de/kennzeichengeschichte/ddr1974.pdf
|
YA
Beiträge: 810 |
Quatsch. ZM 49-24 ist eine PKW-Zulassung des Kreises Senftenberg bzw. eine Motorradzulassung des Kreises Calau. Dies ist aber am Format der Tafel (PKW einzeilig; Motorrad zweizeilig)zu erkennen. Der zweite Link ist auf das dreibuchstabige System bezogen, also ZMx für Luckau. Die Serie ZM wurde im Bezirk Cottbus bereits in den fünfziger Jahren ausgegeben. Allerdings wurden frei gewordene Kombinationen über die Jahre zumeist wiederzugeteilt. |
Andre
Beiträge: 2.911 |
is klar, hätt ich mal genauer lesen sollen |
TV P50
Beiträge: 3.959 |
Zu den 60ern kann ich noch was beisteuern. Wir hatten mal das Glück nen ziemlich originalen P50 aus Januar 61 aus nem Garten zu ziehen. Der Wagen war recht original und laut Angabe des Erstbesitzers auch mit den originalen Kennzeichentafeln aus 1961. Vorn war das ne große Alublechtafel mit lackierten Zahlen Hinten war eine Stahlblech, bei dem die Buchstaben aber erhaben waren so wie die Kennzeichen heutzutage. Und dann waren sie sicher auch schwarz aber man kann heut nur noch Rost sehen. |
YA
Beiträge: 810 |
@tim Das passt alles. Die original geprägte Tafel im Heck hatte damals Urkundencharakter und wurde auf der Zulassungsstelle in Verbindung mit dem Kfz-Brief ausgegeben. Nach den Angaben dieser geprägten Tafel konnte man sich beim Schildermacher um die Ecke das zweite Kennzeichen anfertigen lassen. Der Urkundencharakter - und mit ihm auch die Kennzeichen in geprägter Schrift - fiel im zweiten Halbjahr 1963 weg. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Also kann man keine Rückschlüsse auf die ungefähre EZ ziehen? Der zweite Buchstabe wurde doch nach und nach vergeben. (vielleicht tatsächlich Anfang-Mitte 59?) Der Wagen hat vorn eine Stahlblechtafel auf der aber nichts mehr außer Rost zu sehen ist. |
Mic
Beiträge: 354 |
ich hab hier noch nen Kennzeichen im späteren Format(wie bis kurz vor Schluss, also kein DIN-Schild) mit geprägten Buchstaben und Ziffern Kombination ist LJ 08-89, war an nem Schlachter befestigt. Ich dachte immer, die Kennzeichen der 80er Jahre waren nur beklebt? Ist m.M. nach aus Stahlblech, da rostig.... |
YA
Beiträge: 810 |
Es gab in der unmitelbaren "Wende"-Zeit mal einen Versuch, mit geprägten DDR-Kennzeichen im TGL-Format den DIN-Tafeln Paroli zu bieten. Letztlich setzten sich aber doch die DIN-Platinen bzw. deren Schilderprägerlobby durch. Wobei LJ 08-89 (= Kreis Eisenach) hätte es in den frühen sechziger Jahren auch schon im alt-geprägten Format geben können; es war die dritte verwandte Serie nach LA und LF. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Geprägt ist es. Ist also noch das erste. YA: weißt du zufällig die Abmessungen der vorderen KeZe-Tafel für diese Zeit? Die waren doch noch höher als die der 70er und ca2 cm kürzer? (LF hab ich als Kind immer in NDH gesehen, zu 95% waren das alte Fahrzeuge aus den 60/70ern. LB war noch älter, der 58er meines Großvaters hatte es. |
kat
Beiträge: 1.194 |
Das selbstgemalte vordere Kennzeichen sollte folgende Abmessungen haben: Breite 400 mm, Höhe 135 mm, Schrifthöhe 90 mm, Schriftbreite 42 mm, Schriftstärke 10 mm. (Quelle: Die Geschichte der deutschen Kfz-Kennzeichen) |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Danke@kat. Die selben Abmessungen hat nämlich das hintere KeZe auch, nun bin ich mir aber sicher. (das vordere muß mal getauscht worden sein, da länger und schmaler. Außerdem sind zusätzliche Löcher (geringerer Abstand) dafür in de StSt gebohrt worden. |
icke WES
Beiträge: 767 |
Geprägte Nummernschilder hab ich in Berlin (Ost) in den 80ern sowohl an laten als auch an relativ neuen Fahrzeugen gesehen. Ich schließe nicht aus, dass der ein- oder andere KFZ-Eigner sich das in der CSSR besorgt und an sein Auto drangeschraubt hat, da es vom Größenverhältnis denen glich. Die zuständigen DDR-Behörden werden die damals wohl anerkannt haben, genauso wie DIN-Schilder, die vor allem an in der DDR zugelassenen Westautos zu sehen waren. Der Unterschied war, dass die Kennzeichen in der Tschechoslowakei drei Buchstaben und zwei mal zwei Ziffern hatten. |
YA
Beiträge: 810 |
@heckman Ich habe etwas für Dich aus meinem Kennzeichen-Archiv ausgegraben. Ein Wartburg 311 wurde im Juni 1958 mit ZM 45-64 erstzugelassen. Demzufolge dürfte Deine Nummer ZM 49-24 - geschätzt nach der damaligen Entwicklung der Zulassungszahlen in der DDR - Ende 1958 entsprechen. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Es gab mitunter auch Plaste-Kennz. mit aufgeklebten Zahlen und Buchstaben - habe ich sowohl im alten, großen Format (an der 64er Kugel) als auch im neuen, kleinen Format 1x am 66er. Keine Ahnung, wo und wie häufig die hergestellt wurden Vorteil und Grund war vmtl. die absolute Korrosionsfreiheit. |
icke WES
Beiträge: 767 |
An alle DDR-Zulassungs-Statistik-Experten: Von Wann und für welche Fahrzeugart müsste Eurer Meinung nach das Kennzeichen "IUV 5-35" stammen? Das ist kein Fantasieschild sondern das hat es wirklich gegeben. |
601 Uncrowned
Beiträge: 4.632 |
Wenn`s ein PKW-Schild ist, würde ich es in die Zeit zwischen 1988 und 1990 legen. |
Hegautrabi
Beiträge: 11.164 |
1990 bekam ich IWX zugeteilt. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
@kat und YA Nochmal zu ZM 49-24. Muß der Rand des vorderen KeZe geprägt sein, oder gab es die auch ohne Rand? Ich habe mir jetzt einfach selber so ein Blech gefertigt und müßte wissen ob ich mir da noch eine Randsicke einrollen lassen muß. @YA Das Fahrzeug stammt der Fahrgestellnummer nach aus Mitte 59. |
YA
Beiträge: 810 |
Laut der damaligen Zulassungsverordnung musste nur EIN Kennzeichen geprägt sein. Dieses wurde von der Zulassungsstelle ausgegeben und wies genau wie die Fahrzeugdokumente Urkundencharakter auf. Bei diesem Kennzeichen war der Rand geprägt. In der Regel wurde es hinten angebracht. (Literaturhinweis: "Kraftfahrzeuge - von der Auswahl bis zur Zulassung" von Rüdiger / Edler; Passat-Bücherei Nr. 23, Verlag Neues Leben 1960.) Das zweite Kennzeichen musste sich der Halter selbst anfertigen lassen. Die Maße war nicht zwingend vorgeschrieben; allerdings wurde sich oftmals an den Abmessungen der geprägten Tafel orientiert. Dieses Schild wurde meist vorn angebracht. In kann Dir, @heckman, ein paar Beratungsmuster aus meiner Sammlung abfotografieren und zumailen. Ach so, nochwas: Dein 1959er geprägtes Original-Kennzeichen sollte keine Bohrungen für die Plast-Prüfplakette aufweisen. Diese wurde erst 1963 Pflicht und, leider, wurden viele ältere Tafeln damit nachträglich versehen.
|
heckman
Beiträge: 8.322 |
Ja, die Bohrungen habe ich bereits verschlossen (wie auch die Rostlöcher...) Beratungsmuster sehe ich natürlich gerne ein.
|
heckman
Beiträge: 8.322 |
@YA Ich hab mich mal an die Vorgaben gehalten und für vorn ein Muster gebaut (oberes Schild). Ich hab per Raster die Maße von dem hinteren KZ übernommen und erstmal per Edding grob übertragen. Die Feinheiten mach ich dann per Lack und Pinsel. Wäre das so richtig? Aber nochwas, der Rand des unteren, hinteren geprägten (originalen) KZs, muß der bis zum Rand schwarz sein oder nur die Erhebung/Prägung? http://www.bilder-space.de/show.php?file=18.11DQcwCYw388ayw5H.JPG Wegen der CB-Nummer konnte ich noch nichts in Erfahrung bringen, ich bleibe aber dran. |
|