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Autor Thema: Kurbelwellenfrage
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Ich habe hier eine zu DDR-Zeiten regenerierte Kurbelwelle rumliegen, die seitdem angeblich noch nicht eingebaut war.

Leider hat einer der Lagerzapfen fuer die Flachdrehschieber eine deutliche "Laufnut". Werden diese Zapfen nicht eigentlich beim regenerieren der Welle mit gewechselt? Und sollte man eine Welle, die so einen Fehler hat, noch einbauen?

Gemisch

Beiträge: 116
Registriert am: 27.08.2002


Bei regenerierten KW sind die Mitnehmer auch neu.Da ist wohl etwas faul mit der Regenerierung.Wenn die Mitnehmer oder Zapfen eingelaufen sind liegt das Drehschieberblech nicht mehr auf voller Fläche an.Setz doch die KW ins Gehäuse und montiere mal den D-Schieber.Wenn er in der Nut sitzt und ordentlich abdichtet würde ich die KW auch einbauen.(wenn die schonmal gelaufen ist müßte man das auch an anderen Stellen sehen)
blue601

Beiträge: 1.552
Registriert am: 17.03.2001


vielleicht meinten die mit regeneriert nur neu aufgepresste aussenlager oder so? meistens können sich die leute nach 15 jahren eh nich mehr richtig erinnern was sie nun genau gemacht haben...
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Und sind die Mitnehmer eingelaufen, verschieben sich die Steuerzeiten. Und der Flachschieber kann schöne Geräusche im Standgas bei dem leicht unrunden Motorlauf von sich geben. Mit der Abdichtung hat das meist nicht soviel zu tun.
Wenn nur die Außenlager gewechselt wurden (hat man die Welle wirklich ganz auseinander, lassen sich auch die Mitnehmer auspressen), stellt sich mir die Frage nach den Innenlagern und den Pleuellagern irgendwie...
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Die Pleullager sind i.o. (kein Hoehenspiel, eines hat aber rd. 0,3 mm Axialspiel - das duerfte aber nichts ausmachen).

Allerdings haken die Mittellager ein wenig(Walzenlager). Das kann aber auch davon kommen, dass die Welle 15 Jahre im Regal gelegen hat und das Fett nun ein wenig verharzt ist.

Was mich aber besonders wundert: Das eine Aussenlager ist ein Walzen- und das andere Aussenlager ein Kugellager. Ist das bei der alten Wellenausfuehrung mit geteiltem Mittellager eigentlich normal? Seltsam ist auch, dass 3 der Flachdrehschieberzapfen voellig i.o. sind und nur einer diese "Laufnut" hat.

Ich schaetze mal, dass es sich bei dieser Kurbelwelle nicht um eine "regenerierte" im heutigen Sinne, sondern um eine "reparierte" a'la DDR handelt. Wahrscheinlich hatten die mal wieder nur 3 Zapfen da oder mussten sparen oder so. Irgendwie ist mir jetzt auch klar, warum man frueher (zu DDR-Zeiten) mit einem "Ausstauschmotor" nicht so richtig gluecklich werden konnte.

[Bearbeitet von POSTKUGEL (02-12-2002 - 08:08)]

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Die Lagerkonfiguration ist soweit i.O., allerdings solltest Du die inneren solange spülen, bis nichts mehr hakt. Die Mittenabdichtung läßt sich ja herausnehmen (bei dieser Version), also kommst Du auch ganz gut ran.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Schließlich sind die Rollenlager in der Mitte nahezu unkaputtbar nach meiner Erfahrung. Was die Mittellagerung schädigen kann, ist zumeist eine lose Mittenabdichtung (durch zu dünne oder ganz vergessene Ausgleichscheiben).
steppi

Beiträge: 683
Registriert am: 09.07.2002


..überhaupt ist die Kurbelwelle sehr robust

Mal im Ernst, ich kenne bisher nur defekte Hauptlager als Ursache Motorschaden, egal ob innenere odere äußere. Weiß nicht was eure Statistik so sagt...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Gefressene Pleuellager sagt die Statistik bei mir auch mit ungefähr 30%. Wobei ich mal offenlasse, ob die Hauptlagerschäden (meist sind die Motoren ölkohlig im Kurbelgehäuse, und wenn Kohlebröckchen ins Lager kommen...) nicht durch zu großes Kolbenspiel (Einbauspiel, Verschleiß) gefördert werden.
Andre

Beiträge: 2.911
Registriert am: 23.04.2000


Pleuellagerschäden würde ich sogar mit weit über 50% ansetzen. am seltensten kamen mir bisher zermatschte Kolbenbolzenlager in die Hände. Hauptlager führt eigentlich nur dann zum exodus, wenn man die Geräuschkulisse längere Zeit ignoriert
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Oder wenns ein inneres Lager ist, das man nicht wechseln kann, ohne die Welle zu zerlegen.
Wie gesagt, die 30% waren eher eigene Beobachtung, sicher auch regional gebunden. Statistiker könnten ihre helle Freude haben: Motorlaufzeit, Alter und Geschlecht des Fahrers, welches Lager war betroffen bzw. Auslöser, Jahrgang des Motors bzw. der Welle...
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Was sagt denn so Eure Statistik in Sachen Standzeiten der Kurbelwelle, wenn diese nicht unter Oelkohle zu leiden hat?

Ich habe diesbezueglich mal gelesen, dass Kolben+Zylinder nach 60Tkm gewechselt werden sollen. Ich kann mir gut vorstellen, dass so die Kurbelwelle deutlich laenger haelt.

Gut, da kommt dann irgendwann das Drehschieberproblem (einlaufen der "Zapfen" und Entstehung von "Langloechern" in den Schiebern) und irgendwann bekommen die unteren Pleullager auch Hoehenspiel. Aber ich koennte mir gut vorstellen, dass eine Welle deutlich laenger als der 1. Satz Kolben+Zylinder haelt.

Erfahrungen habe ich diesbezueglich aber keine...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich kenne kaum einen, der das mit den 60000km berücksichtigt. Leider. Mit meinem neuen mache ich das aber.
Den Motor davor habe ich mit 100000km gewechselt, ohne daß er kaputt war (ist jetzt Reserve), Chris ist bis auf über 160000km gekommen. Neben der "Tagesform" der Welle und der Motorbauer ist es auch eine Frage der Fahrweise. (Neue Motoren hatten mitunter auch schon nach 30000km Lagerschäden, allerdings ergab das Nachmessen des Kolbeneinbauspiels dann 7/100mm.)
Ansonsten gibts sicher noch viele weitere, schwer zu berücksichtigende Faktoren.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Meine 89er KW hat bei exakt 50000km ihr Leben ausgehaucht (Pleuellager) - bei extremen Kurzstreckenbetrieb. Ich kenne aber auch Leute, die deutlich über 100000km gekommen sind - hat viel mit den Einsatzbedingungen und Fahrstil, aber wohl auch mit Glück zu tun.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Mmmm, was das Glueck betrifft, hatte ich am Anfang eher Unglueck. Die erste Kurbelwelle meines 601 war bereits nach 10 Tkm "fertig" (Pfusch ab Werk, wurde damals aber noch auf Garantie repariert - und da sage noch einer, alles Originale sei gut gewesen...
 

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