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Autor Thema: Regenerierter Motor + Wohnwagen
Adriano

Beiträge: 180
Registriert am: 03.06.2003


Hallo!

Habe kürzlich einen regenerierten 601er Motor reingezaubert. Mit den "Einfahrregeln für regenerierte Motoren" bin ich vertraut. Meine Frage: Kann ich mit meinem Wohnwagen losziehen, ohne den Motor vollständig eingefahren zu haben? Oder wirken sich die 300 kg des Wohnwagens negativ während der Einfahrphase aus? Danke!

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Das Einfahren sollte ja nicht gerade unter größter Lastabforderung des Motors erfolgen, oder? Und der Wohnwagen macht die Arbeit des kleinen Aggregates sicher nicht gerade leichter. Können kann man sicher, aber ob man es sollte, sei mal dahingestellt. Selbst wenn nichts passiert, freut sich der Verschleiß sicher sehr.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Auf den ersten 1000 km wuerde ich dass nicht machen, da man hier die Gaenge beim Einfahren nicht so "elastisch" fahren soll, was jedoch beim Anhaengerbetrieb wg. der Last oft erforderlich ist (weil Hochschalten in den 3. Gang z.B. nicht geht und man hochtourig im 2. Gang fahren muesste).
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich würde das auch bis 2000km noch nicht machen. Aber es gibt ja auch Leute, die vehement verfechten, ein Motor müßte beim Einfahren "richtig getreten" werden...
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Habe da nochmal ne Frage zum einfahren.

Die Schaltbereiche beim einfahren besagen ja, im 1. max 20 km/h im 2. max. 40 km/h im 3. max. 65 km/h und im 4. max. 85 km/h.

Dazu sollte man öfter schalten und nicht längere Zeit nur mit wenig Gas eine konstante Geschwindigkeit fahren, sonder öfter mal das Gas weg nehmen und wieder Gas geben.

Da ich hier im Bergland wohne ist es leider nicht umgänglich das ich auch mal ein paar Berge fahren muss.

Wenn ich da jetzt den 2. Gang bis 40km/h ausfahre und mit relativ viel Gas den Berg rauf fahre belaste ich doch den Motor schon sehr stark oder?

Jetzt denke ich mir aber, das es doch besser ist mit einem kleineren Gang und höherer Drehzahl den Motor zu belasten als mit einem höheren Gang und weniger Drehzahl.

Ausserdem ziehe ich beim Bergfahren jetzt beim einfahren den Choke noch halb raus um dem Motor noch etwas mehr Schmierung zu gönnen.

Ich fahre einen 28HB 2-3 Vergaser und hatte jetzt einen Verbrauch von 7,5 Liter/100km.

Dazu tanke ich Superbenzin mit Addinol 406 im 1:40 Gemisch.

Bin jetzt mit dem Motor gut 300 km gefahren und er läuft super. Habe letztens erst wieder die Leerlaufdrehzahl etwas zurück nehmen müssen.

Das ist doch ein Zeichen, das der Motor jetzt leichter läuft. Ist das nach 300 km schon gut oder geht das zu schnell?

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Nein das ist normal (und notwendig, oder willst du ihn ewig Einfahren?).

Lieber etwas hochtouriger und ohne Last fahren. Auch 45km/h im 2. bergauf sind mit Sicherheit besser als im 3. mit zuviel Gas.
Fährst du zu untertourig und mit zuviel Last (was der 2-T ohnehin nichtmag) wird deine K-Z-Garnitur schnell zu heiß.
Die Reibung ist zwar erstmal etwa höher bei neuen Kolben + Zylindern, allerdings ist diese viel geringer als die Verbrennungswärme (erst Recht nach 300km).

Was ich allerdings "doof" finde ist dein Einsatz des Chokes. Was soll das bringen?
Dann lieber kurze Vollgasstöße um kühles Frischgas zuzuführen. (Drosselklappe voll auf)

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Ok Ok, ewig möchte ich ihn nicht einfahren aber es ist mein erster Motor den ich einfahre

Als mein alter Motor noch unter Last klingelte, konnte ich mit dem halb ziehen des Chokes das klingeln unterdrücken da ich das Gemisch angereichert habe.

Jetzt beim einfahren habe ich mir gedacht, wenn ich den Motor hochtourig den Berg rauf fahre und ich bei den Kehren vom Gas gehen muss um die Geschwindigkeit zu reduzieren, bekommt der Motor durch die nun sich schliessende Drosselklappe weniger Gas und somit weniger Schmierstoff. Das könnte bei der vorhergehenden Belastung und den noch nicht ganz leicht laufenden Kolben/Zylinden etwas kritisch sein.

Also ziehe ich den Choke halb und wenn ich dann vom Gas gehe, bekommt der Motor über den Choke ein fetteres Gemisch und somit mehr Schmierung und bremst aber trotzdem noch.

Sobald ich über den Berg bin mache ich ihn wieder rein. Der Motor stottert und qualmt aber nicht.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Naja, im Grunde unterdrückst du die Abmagerung (sonst Abrißklingeln dabei?) für einen kurzen Moment.
Allerdings ist das unkritisch.
Das A und O: Achte auf die Motortemperatur! Nur so kannst du ein Klemmen vermeiden.
Und ein paar Meter im Schiebebetrieb machen auch beim Einfahren nichts aus.
Außerdem fährst du ja schon 40:1.
Die "Grundschmierung" ist also absolut ausreichend.
Sid

Beiträge: 79
Registriert am: 06.04.2003


Hallo zusammen,
muß mich mal mit einer ähnlichen Frage an das Thema dranhängen.

Ich mußte nun leider aufgrund eines Kolbenfressers wegen zuviel Hitze meinem 90er 601 eine neue Kolben-und Zylindergarnitur spendieren. Der Motor selbst hatte erst 22000 Kilometer runter hatte ihn aber erst mehrere Tausend Kilometer behutsam eingefahren

Eigentlich wollte ich mit dem Wagen Mitte August für ein paar Tage ins Erzgebirge auf nen Campingplatz fahren, und zwar mit Dachzelt und wenig Gepäck. Entfernung ca. 300 Kilometer einfach.

Die Zylinder sollten ja eigentlich auch erst eingefahren werden, aber ob ich bis dahin eine Strecke von mindestens 1000 Kilometern zum Einfahren schaffen werde, halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Was meint ihr? Ist eher von dem Vorhaben abzuraten, solange die Zylinder noch nicht komplett eingelaufen sind, gerade bei diesen momentanen hohen Temperaturen? Oder kann ich es mit Vorsicht wagen? (1:33 Gemisch, Tempo maximal 80 km/h,...)

Gibt ja die verschiedensten Theorien: manche sagen, nach 500 Kilometern kann man schon anfangen zu heizen (zu denen zähle ich mich nicht!), nach Auskunft anderer braucht ein Motor je nach Fahrweise bis zu 5000 Kilometer, bis der Prozess abgeschlossen ist.


Was sind eure Tips?

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Ich würde die 300km einfach zum einfahren nehmen
Gehe vorher der Sache auf den Grund, warum du einen Klemmer hattest.
Sid

Beiträge: 79
Registriert am: 06.04.2003


Ich muß vielleicht dazusagen, daß der Motor zu Beginn unheimlich geklingelt hat. Das hatte ich dann erst die letzten paar Tausend Kilometer endlich in den Griff gekriegt.

Ansonsten lief er stets wie ein Uhrwerk, ohne Mucken und Zicken.

Werde den Vergaser und die Zündung auf jeden Fall nochmal checken

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Mein Vorschlag:
so viel wie möglich vorher fahren
Gemisch etwas anfetten (grössere HD/Anreicherungsbeginn vorziehen wenn möglich)
Luftfilter schon neu und danach alles dicht?
Trabitronic verbauen
Gepäck abspecken
nicht hetzen lassen
genau auf Geräusche aus dem Motorraum lauschen (Radio aus)
öfter Pausen machen

Nach 500 Kilometern reduziere ich die Streicheleinheiten und gewöhne den Motor behutsam an Drehzahl und auch etwas an Last. Ab dann auch wieder 1:50.

Was war denn nun genau die Ursache für den kaputten Kolben nach 22.000 Kilometern?

Sid

Beiträge: 79
Registriert am: 06.04.2003


Ich nehme an, die Ursache war zu große Hitze. Es hatte Außentemperaturen von über 30 Grad, und ich war auf ner Bundesstraße mit Dachzelt und nem beladenen HP 400 unterwegs. Andere motorische Ursachen konnte ich nicht erkennen.

Ich habe beim Zerlegen allerdings reichlich Ölkohle auf den Kolben gefunden, wahrscheinlich trug die auch noch zur Überhitzung bei.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Die Außentemperatur war mit Sicherheit nicht schuld. Eher die Motortemperatur und die ist von der Außentemperatur so gut wie entkoppelt....
Ansonsten wie Hegau sagt, für einen thermisch gesunden Motor sorgen, Zündung und vor allem Vergaser (Teillast und wichtig! Vollast anreichern).
Wenn das alles passt, kann man den Motor nach 100 km belasten. Völlig bedenkenlos! Motorschäden entstehen nicht nach 22.000km wegen Verschleiß, sondern dauerhaft falscher Einstellung der Peripherie. Ein neuer Motor ist ein neuer Motor und lediglich die Kolbenringe müssen sich auf den ertsen Kilometern etwas anpassen. So gut, wie ein neuer Motor ist, ist er nach 1000km schon nicht mehr.
trabi

Beiträge: 2.162
Registriert am: 26.12.1999


"1:33 Gemisch, Tempo maximal 80 km/h"

da haste deinen schadensgrund.

1. gibt es eine werksvorschrift für gemisch. und die sagt 1:50 für unlegierte ddr schlacke die mal als öl verkauft wurde

2. brauchen 2 takter nunmal drehzahlen.

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Die ersten 100km lasse ich ruhig angehen, wenn dann nichts passiert sollte der Rest auch so funktionieren. Lieber 1000 Umdrehungen mehr als 500 zu wenig. Dann eher den Motor schön warmfahren und wenn du merkst, er zieht an Steigungen nicht mehr und wird langsamer, dann eben zurückschalten und schön locker drehen lassen.
Was nicht heißt, dass ich in der einfahrphase bis zum Anschlag drehe. Bei mir gibts einen Tank 1/33, einer fürs Gewissen 1/40 und dann 1/50.
Sid

Beiträge: 79
Registriert am: 06.04.2003


Mit "Tempo maximal 80 km/h" meinte ich ja nur, nicht ständig mit Gaspedal Bodenblech zu fahren, sondern die Geschwindigkeiten immer mal abzuwechseln.

Also auch beim Einfahren und sommerlichen Temperaturen lieber etwas früher zurückschalten und höher drehen lassen, nicht wahr?

Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Das Mischungsverhältnis spielt beim Einfahren eine untergeordnete Rolle.Wenn Zündung und Vergaser nicht passen geht er fest,auch wenn Du 1:20 fährst!
Empindlich reagiert der Motor auf das Gaspedal,hohe Drehzahlen bei wenig Last sind ungefährlicher als Vollast.
Der Zustand der Abgasanlage wird auch oft vernachlässigt,begünstigt aber auch klingeln und Motorschäden.
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


"hohe Drehzahlen bei wenig Last sind ungefährlicher als Vollast."

...ist eher was für Fortgeschrittene. Den Satz hätte ich anders formuliert. So kann man prima abmagern. Dann doch lieber etwas mehr Last (oder eben stoßweise-> Frischgas).

Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Haste recht,kann man nicht verallgemeinern.Bei ordentlicher Vergasereinstellung sollte jedoch nichts passieren.Problemkind stellt hier sicherlich der H1.1 dar.Bei Mikuni ist das ebenfalls kein Problem.
Je mehr Gas zur Verbrennung zur Verfügung steht,(Öffnungswinkel DK)um so heißer wird der Motor/Kolben Zylinder um so größer die Gefahr das er fest geht.Bei 1/4 Öffnungswinkel bekommt der Motor weniger Gas zur Verbrennung also weniger Md dadurch weniger Wärme.Probleme gibt es nur,wenn der Vergaser in der Teillast über Lambda 1 abmagert.
Das geschriebene trifft nur auf ordentlich gemachte Motoren zu.
Ich persönlich fahre gar nichts groß ein.10l ruhig ohne Vollgas,und dann wird immer weiter gesteigert,bis ich dann da bin wo der Motor betrieben werden soll.

[Bearbeitet von Fg601 (27-07-2013 - 10:01)]

Sid

Beiträge: 79
Registriert am: 06.04.2003


Soo, habe heute mal eine erste kleine Runde von ca. 15 Kilometern mit dem neuen Zylindersatz gedreht.

Die Zündkerzen sind beide schön rehbraun, das sieht schonmal gut aus.

Werde weiter Kilometer sammeln und beobachten

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Mein ´neuer´ Motor hat inzw. gerade mal rund 400km auf der Uhr, ab 500 werde ich allmählich die Anforderungen steigern. Der QEK wird allerdings bis auf weiteres nicht mehr an den Haken dieses Autos kommen, dafür ist mir das eingesetzte/-gebaute Material schlicht und ergreifend zu schade. Wenn überhaupt, dann möchten da erstmal wieder ein paar 1000km auf dem Zähler stehen. Schmannewitz 2016 vielleicht...
 

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