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Technik » 6V Trabi mit leerer Batterie und anderen Problemen... |
Autor | Thema: 6V Trabi mit leerer Batterie und anderen Problemen... |
phi
Beiträge: 2.760 |
Der Trabi von einem Kollegen stand längere Zeit still, Batterie demnach entladen. Nach mehrmaligem Anschieben sprang er schlussendlich an. Wie viel Leistung wird von der Motorleistung gebraucht, um eine leere 6V-Batterie zu laden? Denn die Leistungsentfaltung hielt sich in Grenzen, 1. und 2. Gang Geschwindigkeit normal, wenn auch nicht mit Top-Beschleunigung, bei 40 - 50 km/h war schluss. Ein weiterer Verdacht geht dahin, dass er evtl. nur auf einem Zylinder läuft?! Teilweise war beim Anschieben oder Abstellen ein "pffft" zu hören, wie wenn irgendwo Luft rauspfupft. Ausserdem ist die Auspuffanlage im Bereich Vorschalldämpfer wohl noch undicht. Wie viel Einfluss auf die Leistung würde so etwas mit sich bringen? Besten Dank schon jetzt für gute Tipps. Wir gehen jetzt pennen und schrauben "morgen" weiter |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Das "pffft" paßt auf die undichte Auspuffanlage. Batterieladen sollte an der Motorleistung eigentlich nicht zu merken sein. Eventuell auf 1 Zylinder? Laß mal im Leerlauf laufen und zieh abwechselnd die Kerzenstecker ab (so, daß du sie sofort wieder drauf bekommst). Ändert sich bei einem der Zylinder nix an der Drehzahl, läuft er nicht mit. Kann man auch mit verschiedenen Drehzahlen testen. Unter Last: direkt anhalten, Zündkerzen raus. Verölte Kerze = Zylinder hat ausgesetzt. Das kann dann zündungsseitig überall dran liegen -> systematisch durchtesten von den Kerzen bis zur EBZA. Nach langer Standzeit auch einfach mal ein paar Tage neu einfahren, und gucken, wie die Leistung sich dann antut. Undichter Auspuff kann sich auch durchaus bemerkbar machen. Erst mal würde ich allerdings sicherstellen, daß beide Töppe arbeiten, sonst stimmt die Leistung irgendwie sowieso nicht. [Bearbeitet von pwb601 (04-10-2003 - 12:26)] |
X Men
Beiträge: 865 |
Nimm mal die hintere Motorabdeckung ab, eventuell ist die Zylinderkopfdichtung durch, das siehst Du dann an dem Öl zwischen Zylinder und Zylinderkopf! Auch daher kann das Geräusch kommen! Wenn es so ist, weisst Du direkt was zu tun ist! PS: Sollte der Auspuff undicht sein, würde es eigentlich permanent lauter sein! Schreib mal was es war |
HONI
Beiträge: 193 |
@ pwb601 Glaub nicht, daß der mit 6V ne EBZA hat. Außer er wäre umgerüstet auf den Westschrott, und ob dann noch was mit testen is... MfG HONI!! [Bearbeitet von HONI (04-10-2003 - 22:32)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
HONI... wo du Recht hast, hast du Recht! Sorry! Na gut, aber Zündanlage durchprüfen stimmt ja trotzdem. |
phi
Beiträge: 2.760 |
Fehler gefunden, ein Kerzenschuh brachte keine Verbindung zu Stande. Also lief der Motor nur auf einem Topf. Jetzt läuft er richtig rasant...! Kopfdichtung ist es nicht, das wäre gestern beim Kupplungswechsel aufgefallen, als der Motor nackt war. Auspuff ist jetzt auch mehr oder weniger dicht, Geräuschenticklung hält sich in Grenzen |
hotrod
Beiträge: 217 |
@phi wenn der Trabi von deinem Kollegen öfter schlecht anspringt, soll er beim ausmachen schon den Choke ziehen. Bei vernünftig eingestellter Zündung ist er dann beim Start nach ner halben Umdrehung an. Und was die Leistung angeht, so wirken neue Kopfdichtungen mit exaktem Drehmoment angezogen Wunder... Gruß aus Zwickau, hotte. |
phi
Beiträge: 2.760 |
So, jetzt ist seb's Trabi wieder zusammengebaut... Das Problem ist nur, dass die Batterie über ein Jahr "stillgestanden" hat. Ist sie noch irgendwie zu retten oder planen wir besser eine Neuanschaffung? Nach ein paar Stunden am Ladegerät leuchtete zwar die Zündkontrolllampe, aber Blinker, Hupe etc. funktionierte nur bei laufendem Motor. Nach ca. 10 km Fahrt war sie soweit geladen, dass wenigstens die Hupe im Stand ging. Ist das ein Indiz dafür, dass man für die Batterie noch etwas Hoffnung haben kann? |
volker1930
Beiträge: 248 |
Hallo, jeder Bleiakku ist empfindlich auf Stillstandszeiten, besonders im entladenen Zustand. Ein Laden durch die Lima ist nicht sinnvoll.
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heckman
Beiträge: 8.322 |
besser mit mehr ladestrom,damit die batterie "aufkochen" kann,sulfatablagerungen lösen sich so am effektivsten. |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
quote: Was ist das denn für ein Ladegerät, was nach "paar Stunden" die Batterie weniger lädt, als die Lichtmaschine nach 10 km Fahrt ? Aber scheinbar ist die Batterie noch aufladbar, also wie der Vorredner sagt: Ladestrom erhöhen. |
volker1930
Beiträge: 248 |
Hallo,
quote: Wenn das ein "Erhaltungs-Ladegerät" ist, rostet eher die Motorhaube, bevor der Akku voll wird. Mit höherem Strom als 1/10 der Ah-Zahl würde ich nicht laden! Ein Laden über die Ladeschlußspannung (2,6 V pro Zelle) ist in jedem Falle schädlich und beeinflußt die Kapazität und Lebensdauer. Gruß Volker [Bearbeitet von volker1930 (17-04-2005 - 21:41)] |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Denkfehler volker. Du mußt zwangsläufig mit mehr ladestrom arbeiten, denn genau da ist das problem, nämlich sulfatablagerungen, und nicht schlamm. 1/10 ist schon fast nen witz, eher 1/5 und dann mit ein paar 12V einlagen. so hab ich schon totgeglaubte 6V batterien zum leben erweckt.(die volle kapazität wird man allerdings dadurch nicht mehr erreichen) "kochen" ist das "geheimnis",alles andere ist umsonst. |
forsttrabi
Beiträge: 25 |
Wie alt ist die Batterie? Meine funtioniete immer einwandfrei. Bis das ich sie nach der Winterpause nachgeladen habe. Da war alles zu spät. Der Anlasser machte Klack und das war´s. Die Spannung brach zusammen und es brannte gar nichts mehr. Alter Der Batterie 6 Jahre. Da hilft nur noch eine Neue. |
kat
Beiträge: 1.194 |
@heckman Wie lange sollte die Batterie "kochen"? |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Mit 1/10 kann man eine gute Batterie laden. In dem Moment, wenn sie "kocht", findet nur noch Elektrolyse statt. Sulfatablagerungen kriegt man auch mit "Nichtkochen", aber eben höherem Ladestrom weg, einzig durch das Formieren (mehrmals laden-entladen). In dem Moment, wo man nur noch sinnlos kocht, wird wirklich Plattenmaterial angegriffen (wogöglich reißt das auch mit Sulfatreste weg, und bildet sich wirklich vermehrt "Schlamm"), und das geht solange gut, bis man auf das in den Platten eingelassene Drahtgitter kommt. Ab da hat man den Anfang vom Ende. Im eigentlichen lädt man Bleiakkus mit Konstantspannung und allenfalls Ladestrombegrenzung. Also immer n bissl vorsichtig sein mit "niemals auf 6V umbauen" und "der Akku muß kochen" als Pauschalaussagen. Wo mancher Fachmann zur Prpblemlösung nur einen Hammer braucht, riechtet wer anders beim gleichen Problem nur mehr Schaden an. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Mir ging es ausschließlich um sulfatablösung, und das geht so am besten. @kat kann so pauschal nicht sagen, dazu brauchst du ein multimeter und öfter einen blick durch die stopfen auf die platten, dort siehst du dann schon wenn sich was tut. natürlich meinte ich damit nicht stundenlanges kochen, eher intermittierendes von 5-10 min. |
kat
Beiträge: 1.194 |
Danke für die Info. @kupy |
phi
Beiträge: 2.760 |
Ich glaube, wir haben den Defekt gefunden... Bei nochmaligem Anschliessen am Ladegerät ging es eine Weile und da begannen zwei der drei Zellen zu gasen. Ich denke, die beiden waren voll geladen und geben die gemessenen ~5V ab, während die dritte "tot" ist. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Nur mal kurz perlen lassen reinigt die Platten schon, trägt aber eben auch etwas Material mit ab. Daher eben vorsichtig sein. Und das mit der einen toten Zelle kann man mit einen Aräometer bestimmen (Säureheber mit Schwimmer). Bei mir war eine Zelle mal so tot, daß die im Winter gefroren ist. |
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