Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Zündeinstellung IFA F8
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Weiß jemand wie man das macht?
Habe zwar die Zündzeitpunkte und die Unterbrecher lassen sich genau so einstellen wie beim Trabant. Man kann aber keine Meßuhr durch die Kerzenbohrungen schieben, weil diese schräg im Zylinderkopf sitzen und nicht gerade wie beim Trabi. Und eine Keilriemenscheibe mit Markierungen gibts ja bei dem Auto nicht. (Schließlich hatter keinen Keilriemen... )
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Kopf ab. Dann kannste mit Meßuhr messen.

Übrigens: Keinen Keilriemen? Hat das auto Dynastart (Startergenerator auf der Kurbelwelle) ? *neugierig*

trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


noch ne interessante Idee: Kerze raus. Dann drehst Du die KW, bis der Kolben ungefähr OT ist (mit Zahnstocher in Kerzenbohrung ertasten)

Dann steckst du mit Knetmasse ein Glasröhrchen senkrecht in die Kerzenbohrung und füllst den ganzen Brennraum mit (nicht zu dünnflüssigem) Öl, so daß der Ölpegel in der Mitte des Röhrchens steht. Jetzt mußt Du den Multiplikator ermitteln, indem Du Kolbenfläche durch Röhrcheninnenfläche teilst. Der Wert des Multiplikators (in Millimetern) auf dem Glasröhrchen entspricht 1mm Kolbenhub. Mit Edding kannste ne Skala aufs Röhrchen malen.

Durch die hydraulische Übersetzung dürfte diese methode sogar sehr genau sein.

Anschließend Kolben nach UT, das Öl läuft in den Auspuff und ins Kurbelgehäuse. (nur kleine menge, unkritisch)

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


@trabi1995bis1999

Ja, er hat Dynastart.

trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


cool. Dynastart hat was. Was für ein Geräusch gibt das übrigens beim Starten? Da entfällt doch das Kreischen vom Anlasserritzel, oder?

Tja, der Nachteil ist wohl, daß so ein Teil sehr groß und massig ist, oder?

Was ist eigentlich eine Postkugel?

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Das Öl. was durch den Kolbenspalt entfleucht, macht das an sich theoretisch geniale Prinzip dann wieder recht ungenau. Ich sehe heute mal im Re.-Handbuch nach.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Das Tolle am Dynastart ist, daß man ihn überhaupt nicht hört. Man tritt auf den Startknopf (rechts neben dem Gaspedal) und schon isser da. Schwer ist er natürlich, aber wenn man Lichtmaschine und Anlasser zusammenrechnet ist das genauso schwer. Es entfällt halt eben ein Aggregat, was wiederum den Wartungsaufwand minimiert.
Was mir rätselhaft ist, wie die früher mit den Kisten im Winter und Dunkelheit gefahren sind. Der Dynastart bringt 130 Watt Spitze, der Regler ist für 120 W ausgelegt. Die zwei Scheinwerfer ham bei Fernlicht etwa 100, Rückleuchten nochmal 10. Dazu Winker und Scheibenwischer... Und natürlich die Zündung. Schätze, da war jeden Abend Batterie laden angesagt...
Beim Zündung einstellen könnte man sicher auch einen P70-Kopf draufschrauben. Der hat gerade Kerzenlöcher. Is aber irgendwie auch blöd...

[Bearbeitet von Deluxe (03-11-2003 - 07:44)]

trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Ich find den Dynastart ja auch genial. Vor allem startet er ja praktisch verschleißfrei, also ideal für eine Start-Stop-Automatik an Ampeln u.s.w.

Aber irgendeinen Grund muß es ja geben, warum er sich nicht durchgesetzt hat. Ich vermute, daß er für 4Takter und erst recht Dieselmotoren ein sehr hohes Drehmoment liefern müßte und deshalb einfach viel schwerer als ein Ritzelanlasser+Riemen-Lichtmaschine geworden wäre. Außerdem nimmt es mehr Platz weg, da es mit dem Motor in einer Linie verbaut werden muß. Beim Ritzelanlasser und Riemen-Lima ist man flexibler und kann sie so anordnen, daß sie Lücken im Motorraum füllen.

@deluxeWas mich noch interessiert: Kannst Du im 1.Gang auch mit dem Dynastart anfahren? Schafft der das auf ebener Strecke? Tip für die Elektrik: Falls Du kein Nostalgie-Purist bist, nimm einen elektronischen Regler, dann ist die batterie immer voll. Bei Interesse kannste einen schaltplan bekommen.

[Bearbeitet von trabi1995bis1999 (03-11-2003 - 17:22)]

fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


OT zur Dynastartanlage: Alles gute kommt wieder, in nächster zukunft in Form des "Kurbelwellenstartergenerators". Letztendlich gleiches Prinzip wie der Dynastart.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Hoffentlich mit mehr als 130W Leistung...
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich fasse mal in Stichworten zusammen, was das Rep.-Buch sagt.
Ganz wichtig: Du brauchst die Prüffvorrichtung WE9399, bei rechtem Licht betrachtet aber auch nur ein gleitender Taststift an einer Skala. Ob die allerdings den nur geringen Kippwinkel berücksichtig und auf mm kalibriert ist oder eine reine mm-Skala und die Kippung vernachlässigt, ist nicht zu sehen.
Rechtes Vorderrad ab und Schaulochdeckel abbauen; Unterbrecherdeckel abnehmen; besagte Vorrichtung in rechte Kerzenbohrung einsetzen und STift in Lehre bis zum Aufsetzen auf Kolbenboden eindrücken; KW auf maximale Öffnung der Unterbrecher stellen, Kontaktabstand des zugehörigen Unterbrechers auf 0,5mm einstellen; Prüflampe anschließen; Kolben auf 5mmvOT bringen, Fliehgewichte bis Anschlag aufspreizen; am Anschlag muß Kontrolleucht gerade verlöschen (oder schalten, je nach Klemmprinzip), wenn nicht, dann Unterbrechergehäuse verdrehen; Gehäuse nach erfolgter Einstellung festziehen; für anderen Zylinder ebenso verfahren und Kolben auf 5mm vOT bringen; schaltet die Prüflampe nicht bei Anschlag der Floehgewichte oder zu früh, dann ZZP über den Kontaktabstand einstellen.
Soweit das Buch zusammengefaßt. Wenn Du den Kippwinkel der Kerzenbohrung weißt, kannst Du Dir aus einer billige Plasteschiebelehre ein Meßmitel bauen und die Skale umrechnen von angezeigten mm in mm Kolbenhub.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Hmmm - heißt also, daß der Kippwinkel evtl. vernachlässigt werden kann. Ist eine Idee, die Sche mit der Schiebelehre, denn dabei würde die Art der Kerzenbohrung ja gar keine Rolle spielen. Danke erstmal.
(Jetzt nkann ich es ja verraten: der Motor ist noch gar nicht im Auto drin... und die Elektrik fehlt auch noch komplett...
Was anderes: was hastn Du für ein Buch benutzt?
Ich habe: Kurzbedienungsanleitung, Ersatzteilkatalog und das Kombinationswerk "Reparaturhandbuch IFA F8/F9". Letzteres wiederum ist das Pendant zu den Trabant-Werkstattbüchern. Da steht alles außer normalen Wartungsarbeiten drin. (Oder soll ich was übersehen haben? Suche so eine Art WHIMS. Leider gabs sowas damals noch nicht, weil es für die paar Autos scheinbar genug Werkstätten gab.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich habe das Reparaturhandbuch F8/F9 benutzt, Ausgabe 1955, S.33. Ist auch so groß und blau wie das Trabi-Rep.-Buch. Leider steht nichts zur Karosse drin. Nur Motor, Fahrwerk, Getriebe, Bremsen und so.
Punk601

Beiträge: 40
Registriert am: 10.09.2003


@deluxe:
Kupy(Tach auch)hat schon recht.
Der Kippwinkel ist aber wirklich zu vernachlässigen!
Nochmal zum mitmeißeln:
Kolben1 auf OT,dazugehöriger Unterbrecher auf 5mm Abstand,Meßuhr in Zylinder1,Kolben auf 5mm vor OT,Prüflampe an Plus und Unterbrecher1,Fliehgewichte voll öffnen,wenn Fliehkraftregler anschlägt muß Prüflampe angehen und Unterbrecher gerade erst öffnen,wenn nicht Unterbrechergrundplatte in Motordrehrichtung!(Unterschied zwischen F8 und P70,der andersrum läuft)verdrehen bis es stimmt.
Bei Zylinder2 analog verfahren,Wenn Zylinder2 nicht richtig zündet mußt Du einen Kompromiß eingehen,d.h. Du kannst ja nicht die Unterbrecherplatte aufs neue verdrehen,sonst zündet Zylinder1 nicht mehr korrekt!
Deshalb nur ein bissel verdrehen bis es so einigermaßen hinhaut(Dies kommt aber im Normalfall nur bei total ausgeklapperten Motoren vor und ist ein Wink mit dem Zaunpfahl )
Punk601

Beiträge: 40
Registriert am: 10.09.2003


Sorry,
meinte natürlich Unterbrecher auf 0,5mm Abstand!!!
Wenn er sich auf 5mm öffnen läßt kannst Du ihn getrost den Hasen geben!
Punk601

Beiträge: 40
Registriert am: 10.09.2003


@ Trabi von...bis...:
Den 2-Taktmotor mußt Du mir mal zeigen der das Öl solange hält
fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Er sagte (und das ist wichtig) "mit nicht zu dünnflüssigem Öl". Und Öl gibt es ja in xxx-tausend verschiedenen Konsistenzen, zur Not bis hin in Richtung Fließfett. Obwohl auf die Weise noch nie gearbeitet, kann ich mir das schon praktikabel vorstellen, zumal auf die gleiche Art und Weise auch der Verdichtungsraum ausgelitert werden kann. (nach: OM-Sonderheft Motorinstandsetzung)
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Also nochmal danke für all die Tips. Wenns soweit ist, werden wirs schon hinkriegen.
Ausgeklappert isser nich, schließlich ist eine frisch rgenerierte KW drin. (Eigentlich eine neue, die ham nix wiederverwendet außer den Pleueln. Ham sogar die Hubzapfenscheiben neu angefertigt und aufs Gramm ausgewuchtet!)Da hatte einer wahrscheinlich Freude dran...
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


@Punk: Das Rep.-Handbuch sagt aber "Korrektur für Zyl. 2 über den Unterbrecherabstand" . Übrigens auch ein gängiges Verfahren, wenn sich am TRabi mit Grundplatte verdrehen nicht mehr viel einstellen ließ (*grusel* bloß gut, daß es die EBZSA gibt).
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Soviel zum Handbuch. In der Praxis hast Du wahrscheinlich mehr Erfahrung, Punk. (Haste den 600er eigentlich nun geholt?)
Punk601

Beiträge: 40
Registriert am: 10.09.2003


@Kupy:
Siehste,man lernt eben nie aus!!!
Ne hab den 600er noch nicht geholt,aber wenn Du ihn nicht willst,der Trabi würde ihn sich auf jeden Fall mal ansehen!
P.S. ie Erfahrung ist nicht wirklich meine,habnen Kumpel gefragt der das schon 100.000.00 mal gemacht hat.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Gibts soviele Unterbrecher noch weltweit?
o.k, ich komme wegen des 600 nochmal auf Dich zu. Diese Woche aber nicht mehr.
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz