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Autor Thema: Trabi mit Turbolader nachrüsten
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Hi! Seit es viele kleine TDI & Co. - Motoren gibt, kann man ja auf dem Schrotti auch viele kleine niedliche Turbolader abgreifen.

Jetzt mal ein Tuning-Gedanke: Der 2T-Otto ist doch ideal geeignet, um ihn zum Abgasturbo-aufgeladenen Motor aufzurüsten. Warum? Der typische 2Takter arbeitet mit Staudruck in der Auspuffanlage, um die Spülverluste zu verringern. Die Energie der Abgase, die den Auspuff verlassen, ist beim 2T ungleich höher als beim 4T, und das aus 2 Gründen. 1.) wegen der Steuerzeit. Auslaß ist schon weit vor UT, 2.) wegen der kurzen Zeitspanne zwischen Zündung und Auslaß. Diese Energie kann man nutzen und somit den Gesamtwirkungsgrad erhöhen.

Bei einem aufgelandenen Motor müßte allerdings der Ladeverdichter zwischen Vergaser und Ansaugstutzen des Motors angeordnet werden, damit die Stöchiometrie erhalten bleibt. (Lader verdichtet Kraftstoff-Luft-Gemisch) Gleichzeitig muß die Kompression des Motors zurückgenommen werden, damit der absolute Verdichtungsdruck nicht zu hoch wird und zum Klopfen führt.

Vorteil: Energie der Abgase ist praktisch geschenkt, somit arbeitet der Motor praktisch mit Fremdaufladung. Während die inneren Reibungsverluste konstant bleiben, steigt das Leistungspotential, insbesondere das Drehmoment wegen größerer Füllung der Zylinder. Außerdem fallen die Ansaugverluste (zumindest bei Volllast) weg, im Gegenteil, das reingedrückte Frischgas verrichtet an der Kolbenunterseite noch zusätzlich Arbeit bzw. verringert die Verdichtungsarbeit wegen geringerer Druckdifferenz (Verdichtung im Zylinder ist ja zurückgenommen)

Na, wie wär's? Und: Gab's das schon?

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


DKW hatte mal 4-Zylinder-V-2Takter mit Ladepumpe - die waren sehr schwer, recht kompliziert und teuer sowie unzuverlässig. Dafür haben sie Sprit gesoffen wie die Kühe!
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Soweit die Theorie. Das Thema hatten wir schonmal. Der Zweitakter ist zur Aufladung geadezu ungeeignet, wenn er wie der TRabimotir mit Kurbelkastenpumpe und Gemischspülung läuft. Zumindest das Auslaßorgan müßte dann steuerbar sein und außerdem wird der ARbeitsbereich des Auspuffsystems noch steiler. Es ist eben nicht bloß "STaudruck", was wirkt. Schlitzsteuerung oder selbst Walzensteuerung funktioniert da nicht mehr über einen weiteren DRehzahlbereich zuverlässig.
Der Standard sagte ja schon was zu den Ladepumpemotoren. Die gleichen Prbleme hat man damit auch.
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


OK, OK, lassen wir mal die Aufladung weg und konzentrieren uns darauf, daß mit den Abgasen unheimlich viel Energie verloren geht.
(da stimmen mir sicher alle zu, Gründe siehe oben)

Mit einer Abgasturbine könnte man ja ein Hilfsaggregat antreiben, z.B. die Lichtmaschine. Das würde den gesamtwirkungsgrad des Antriebsstranges ebenfalls erhöhen.

Wenn dann der Axiallüfter elektrisch und stufenlos über Temperatursensor geregelt läuft, braucht man keinen Keilriemen mehr. Der Leistungsgewinn bei Vollast kann durchaus 1-2kW zu Buche schlagen.

Damit beim E-Lüfter Antriebsleistung gespart wird, wird die Luftführung umgebaut zur partiellen Staudruck-Fahrtwindkühlung. (Lufttrichter in Attrappe)

Na, wie wär's?

[Bearbeitet von trabi1995bis1999 (07-11-2003 - 12:08)]

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Warum kommt mir das alles bloß so bekannt vor? Hatte auch schon wer gedacht vor Dir (oder Du früher schonmal hier?). Die Lima zieht vom Motor maximal soviel Leitung dividiert durch den Wirkungsgrad (kleiner 1) ab, wie an Verbrauchern dahinterhängt. Wirklich sparen kann man damit nicht. Und damit ein Elektrolüfter richtig läuft, braucht der auch fast die Leistung, die die Zwangskühlung dem Motor abknapst (oder was passiert nach rascher Fahrt, wenn alles heiß ist und du langsam wirst und der Staudruck des Fahrtwindes fehlt. An der MZ kriege ich da im Sommer regelmäßig Sorgenfalten (Temperaturmesser am Kopf.) Und im Auspuff ist es kein reiner Staudruck, sondern ein dynamisches Schwingen, das für den ladungswechsel hilfreich ist. Gewiß geht Energie verloren, aber die muß der Motor auch loswerden. Hast Du da eine Turbine (mal abgesehen von der thermischen und mechanischen Belastung), gibts Abgasrückstau und den gleichen Effekt wie bei zu kleinem Gegenkonusauslaß, nämlich extrem heißen Motor. Alles in allem ein reichlich komplexes Thema. Zu komplex, um mal schnell was ohne eigene Forschungsabteilung zu dillern. Aber Ideen sind ja nicht verboten.
X Men

Beiträge: 865
Registriert am: 22.08.2003


Das geheimnis löst sich ganz einfach durch das berechnen einer Resonanzauspuffanlage!
Damit hat man wesentlich mehr Effiziens und man muss dann nur noch nach dem verlauf der drehmoment/Leistungskurve schauen.
Ausserdem kann man den Motor auch selbst mit wenig Mitteln ein wenig aufbessern!
Ströumgsverluste und so!
trabi1995bis1999

Beiträge: 155
Registriert am: 08.07.2003


Der Trabi hat aber keinen Resonanzauspuff, jedenfalls keinen gescheiten.

Mir schweben da 2 MZ-ETZ-250-ähnliche Resonanzrohre vor, die eine elektronisch in Echtzeit per Servomotor verstellbare Prallplatte haben, somit also eine drehzahlabhängige automatische Resonanzabstimmung in Echtzeit.

Na, wie wär's?

[Bearbeitet von trabi1995bis1999 (07-11-2003 - 19:50)]

 

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