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Autor Thema: Alubuchsen?
quallensteak

Beiträge: 61
Registriert am: 06.06.2002


Nachdem ich feststellte das die Plastbuchsen im Schwenklager mal wieder über die Wupper sind dacht ich mit, eigentlich könnte man die Dinger ja aus Alu fertigen... etwa an den Maßen einer Plastbuchse, nachreiben sollte ja kein Problem sein. Herstellung wär kein Problem... aber gibts irgendetwas das dagegen spricht?
Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Geringere Elatizität des Aluminium im Vergleich zu den Plastebuchsen, geringere Notlaufeigenschaften, hoher Preis, hoher Aufwand.
Ihr könnt ja alle tun, was ihr wollt, aber wenn die Dinger einmal ordentlich gerieben wurden und regelmässig abgeschmiert werden, halten die eigentlich (meiner Erfahrung nach) recht ordentlich.
Korrigiert mich, aber ich denke, der Aufwand steht in keiner Relation zum evtl. zu erwartenden Nutzen.

Gruß, Jabberwockey

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Soviel ich weiß, hatte die Rallyetrabant Messingbuchsen.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Rotguß oder Sinterbronze sind absolut die Renner (wenn man die aber nicht fettet, gehen die auch hops), aber auch relativ teuer. Zudem, und das gilt erst recht zusätzlich zum vorher Gesagten bzgl. Alu: dringt Nässe und erst recht im Winter Salzlauge in geringsten Mengen ein, geht der Beat ab! Dann hast Du lustige Korrosion, so schnell kannst Du nicht gucken. Wenn Du nicht gerade Ungarn-Thermoplastbuchsen, sondern die aus Preßstoff nimmst, hast Du noch den Vorteil, daß das Schmiermittel etwas in die Oberfläche eindringt, also die Haltbarkeit verbessert. Abfetten alle 5000-10000km ist aber anzuraten, und dabei auch wirklich schauen, daß das Fett gleichmäßig oben und unten und über den Umfang verteilt austritt. Wenn nicht, dann mal rasch zerlegen und reinigen. Dann hat man lange Freude. Macht man das nicht, hat man allerdings den Eindruck, die Lager halten nicht. Und Aufreiben mit Reibahlen sollte schon sein, auch wenn manche das mit Rundfeile machen.
Schorschle

Beiträge: 688
Registriert am: 18.03.2003


Vorschlag:

man nimmt von einer neuen Federgabel den Außendurchmesser. Fertigt mit entsprechender Toleranz Buchsen aus Lagerbronze und schraubt das ganze zusammen.
Damit ist das aufreiben gespart.
Was haltet ihr davon?

Die Standzeit dürfte doch um einiges gr´ßer sein, als wie original.

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Nicht alle Federgabeln hatten aber das gleiche Maß (daher passend aufreiben). Außerdem wird das Lager eingepreßt, und damit wird der Durchmesser geringfügig gestaucht, ist also nachzureiben. Schrauben in 2 Hälften halte ich für nicht sehr haltbar.
Und wenn Du den Preis von Sinterbronzerrohlingen (und porös sollte das Material schon sein) kennst, wechselst Du freiwillig alle 4 Jahre das Plastelager als alle 10 Jahre das Bronzeteil.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich stimme Jabber´s & Kupy´s Meinung zu - korrekt aufgerieben/eingebaut und regelmäßig geschmiert halten die Originalbuchsen sehr gut. Wenn aber beispielsweise der Laufbolzen des Schwenklagers unten - wie oft - einseitig eingelaufen ist, wird auch die teuerste, nachgefertigte Bronze- oder Sonstwas-Buchse nicht lange halten. Man kann natürlich auch Tachogläser aus Kristallglas nachfertigen, um Kratzer beim Staubwischen zu vermeiden...
yves

Beiträge: 319
Registriert am: 29.11.2000


Neue (Presstoff-)Buchsen rein. Mal neue Zapfen und Federgabeln nehmen. Die Buchsen aufreiben und regelmässig fetten. Das sollte dann für ein paar Jahre reichen.
Das Problem sind meistens alte Laufbolzen und Federgabeln. Diese setzen Lochfrass an und sind Rauh. Dies bekommt man mit Sandpapier nicht weg. Bei Neuen ist die Oberfläche glatt und damit der Abrieb gering.

Gruss yves

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Mir wurde mal gesagt, dass der Kunststoff/Pressstoff die besseren Schlagdämpfungseigenschaften hat und so der ganzen Karosserie zu Gute kommt, wenn auch Bronzebuchsen länger halten würden...


Wie lange halten denn eigentlich die Ungarn-Buchsen? Muss man die einfach öfters abschmieren?
phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


@ Yves: Wie wechselst du die Zapfen am besten?? Schon mal gemacht? Kompliziert? Wie lange braucht man ca. dafür?
quallensteak

Beiträge: 61
Registriert am: 06.06.2002


Alles Klar. Danke
War jetzt auch mehr so ne Spinnerei von mir, aber das Korrosionsargument von Kupy klingt doch sehr überzeugend. Vieleicht findet sich ja bei Ebay nochmal so ein schönes Set mit OriginalBuchsen und neuen Federgabeln...
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Der untere Schwenklagerzapfen wird durch Entfernen des Kerbstiftes, der quer durch den Lenker geht, und Herausschlagen des Laufbolzens gewechselt. Siehe WHIMS. Aber der Kerbstift sitzt immer rappelfest. Federgabeln kann man nur als Kompletteil tauschen. Wers ganz schön möchte, sollte beides vor dem Einbau hartverchromen lassen.
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


nur mal, weils so gut zum Thema passt. Welchen Durchmesser hat der Bolzen der Federgabel und der Laufbolzen im Schwenklager? anders gefragt, nach was für Reibahlen muss ich endlich mal gucken?
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Federgabel ist 18-19,5mm je nach Version, Laufbolzen ist darüber. Auf jeden Fall brauchst Du 2 unterschiedliche schnellverstellbare Handreibahlen. Ich glaube eine geht bei mir von 17-21mm und die andere von 19-24 mm oder so. Kann ich Dir am Montag sagen oder wer anders ist schneller. Ansonsten guck doch mal im Rep.-Handbuch.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


@Chris du willst wohl nicht schon wieder deine Buchsen wechseln die wir so schweisstreibend eingebracht haben?

Ansonsten stimme ich Kupy zu die die Reibahlen müssen den Bereich von 18-21 mm und von 21-24 mm abdecken

Im RepHandbuch steht für die Federgabel eine Reibahle 20 mm und für den Laufbolzen eine von 22 mm ...

Naja, soviel zur Therorie

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Mein "Haus und Hofmechaniker" hat mir uebrigens erzaehlt, dass er verstellbare Reibahlen ueberhaupt nicht gern nimmt, sondern lieber welche mit fester Groesse, da die Qualitaet der Rundung wesentlich besser wird und somit die Buchsen deutlich laenger halten.

Er meinte, wenn schon verstellbare Reibahle, dann welche mit moeglichst langen Messern.

LRS mal wieder:

[Bearbeitet von POSTKUGEL (13-11-2003 - 16:46)]

Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Es gibt zwei Sorten von diesen Reibahlen. Die eine wird dadurch verstellt, dass man eine Schraube mehr oder weniger in der axialen Richtung zwischen die Messer sozusagen einschraubt. Bei diesen ist dann jedoch das ausgeriebene Loch minimal konisch oder irgendwie minimal rund. Diese sind aber billiger. Und eben 'schnellverstellbar'.

Die teuren Reibahlen haben wirklich dann separate Messer die radial verstellt werden können und festgeklemmt werden. Das wird alles dann wohl ziemlich perfekt paralell, aber wie ich gehört habe ist es eine Fummelei bis alles richtig eingestellt ist.

Binoxe

Beiträge: 411
Registriert am: 21.02.2002


Perlon(PTFE-Kunststoff) müßte doch dann der Gegenstand der Träume sein, oder? Relativ hart und Selbstschmiereigenschaften.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Eine wirklich exakte runde Bohrung bekommste mit einer Handreibahle und in den weichen Presstoffbuchsen sowieso nicht hin

Da musste schon ne Maschinenreibahle nehmen und dann maschinell mit fest eingespannten Werkzeug und Werkstück auf einem Bohrwerk arbeiten.

fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Teflon ist wahrscheinlich gar nicht schlecht, wird bei anderen Fahrzeugtypen teilweise als Ersatzmittel in Silentbuchsen eingesetzt, um das Fahrverhalten zu optimieren. Aber solange es noch genug von den Preßstoffbuchsen gibt, bleib ich dabei. Ordentlich gemacht hält das schon einige Zeit.
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Teflon ist leider amorph, d.h. es fliesst dauernd unter druck weg. Damit ist es bei grösseren Teilen sehr problematisch da es nicht formstabil bleibt sondern wie Fett einfach davonfliesst. Gut sind aber die folien aus Teflon, die vermindern sehr viel an Reibung ohne zusätzliche Schmiermitttel.
Danny

Beiträge: 475
Registriert am: 20.04.2000


Da hab ich ja Glück gehabt das mir meine Teflon Buchsen aus den Querlenkern nicht weggeflossen sind

[Bearbeitet von Danny (14-11-2003 - 18:49)]

X Men

Beiträge: 865
Registriert am: 22.08.2003


@ quallensteak

@ deluxe

Messingbuchsen,für Rallyeauto, waren mal ein Versuch!!! Bei den meisten hat es funktioniert, bei den anderen nicht!!!

Man hat dann alles wieder zurückgebaut auf die normalen Buchsen.
Vorteil war, das man diese halt schneller wechseln konnte und das diese nicht wie die Messingbuchsen einseitig einliefen.

Wenn man die "Plastikbuchsen" regelmässig zerlegt und reinigt und auf das zulässige Spiel hin überprüft, sollte es da auch keine Probleme über längere Zeit geben!! Man sollte auch wie es normalerweise üblich ist regelmässig abschmieren!

Bei den reibahlen, kommt es auch auf die Anzahl der einzelnen Messer an!
Wichtig ist, das man immer Stu´fenweise vorgeht! Ansonsten besteht die Gefahr, das man das aufzureibende Material beschädigt!

MfG


kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Nylon/ Polyamid und PTFE (Teflon) sind nicht das selbe. Otto hat schon recht, nur ist der Begriff "Fließen" nicht immer gleich als "wasserflüssig" zu verstehen. Und ein Material, das Schmierstoff in der Oberfläche einzulagern imstande ist, ist auch nicht verkehrt. Nylon macht das nicht. Man kann aber die Preßstoffbuchsen in Öl erhitzen, wenn man ganz krass drauf sein will. Ansonsten: regelmäßig abfetten, bei Verstopfung Demontage und Reinigung (oder für den Fahrer Rizinus )
Rex

Beiträge: 1.449
Registriert am: 29.11.2000


Sind die Laufflächen der Federgabeln eigentlich gehärtet?
Falls nicht, könnte man die Federgabeln oder auch die Bolzen wieder aufgearbeiten. Die kann man doch theoretisch auf einer entsprechenden Schleifmaschine wieder rundschleifen, wenn sie nicht allzu sehr eingelaufen sind. 0,5mm weniger im Durchmesser dürften da wohl kaum ins Gewicht fallen. Oder?
Und die Preßstoffbuchsen müssten das doch auch noch hergeben vom Innendurchmesser her. Notfalls dreht man sich neue aus Bronze.
Was meint Ihr?
pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Ich hab bei mir auf einer Seite eine Federgabel drin, die knapp 1 mm abgedreht war ... hab ich so gefunden bei mir, zum Glück mit passender kleinerer Buchse, die "normale" paßte nämlich nicht mehr.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Abgesehen davon, daß der Laufbolzen der Federgabel mal von 19 auf 20mm Durchmesser vergrößert wurde, wurden tatsächlich alte Federgabeln durch Überdrehen/Überschleifen regeneriert. Es gab auch "Übermaß"- Schwenklagerbuchsen. Nur erkennt man die nicht auf den ersten Blick (nachmessen) und findet sie meist nicht, wenn man sie braucht.
Andere Lösung: Auftragsschweißen und neu Überdrehen, danach polieren.
 

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