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Autor Thema: Loch unter der Baterie
meisterB

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Kurze Frage: Wie reparier ich ein Loch, im Blech, unter der Baterie, also in der Aussparung?? Schweißen, oder Epoxydharz? Ersteres ist ja die bessere Lösung, aber die Schweißnäte rosten ja dann wieder (ein Teufelskreis).
POSTKUGEL

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Im nichttragenden Karosseriebereich löte ich auch sehr gern (weich). Da entsteht nicht so viel Hitze (verbrannter LAck) und das Zinn ich gleich ein guter Korrosionsschutz.

Bereich blankmachen (Zopfbürste), Reperaturblech anfertigen, den "Filckbereich" am Fahrzeug und das Reparaturblech verzinnen. Dann das Flußmittel aufbringen (nehme welches für Dachrinnen), das Reperaturblech heften und dann erwärmen, damit das Zinn verfliesst.

Anschließend mit Spritus die Stelle gut vom Flußmittel reinigen. Danach spachteln/Lackaufbau.

meisterB

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Ahh, cool. Der Besitzer mein Werkstatt ist Klemptner... *ggg* Dankeschön!!!
kupy

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Und wenn Du schweißt, dann mußt Du eigentlich nur dafür sorgen, daß danach gut grundiert und lackiert ist. Das Serienloch unter dem Akku rührt nur daher, daß sich niemand kümmert, ob der Akku mal gesuppt hat, und am Ende sind alle erstaunt. Bei Schwefelsäure eigentlich kein Wunder...
Das Flußmittel würde mich mal interessieren, da ich selber viel mit Zinn arbeite. Problem ist nur, man bekommt die säurehaltigen Reste schlecht neutralisiert und weggewaschen. Dachrinnen sind doch aber eigentlich verzinkt und werden meist auch separat gelötet. Normalerweise müßte doch dann das Flußmittel u.a. Zinksalze enthalten?
meisterB

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Wir könnten das Akkufach ja nachträglich vergolden. *gg* Wegen Säurebeständigkeit und so... *ggg*

[Bearbeitet von meisterB (08-01-2004 - 12:22)]

POSTKUGEL

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@kupy

Mit dem "richtigen" Flußmittel habe ich auch erst eine Weile rumexperimentieren muessen, bevor ich was gefunden habe, was im Karosseriebereich richtig gut funktioniert.

Ich benutze jetzt ein Zeug von Obi, Marke "Lux", was in einer kleinen weissen Flasche mit Pinsel drin geliefert wird, grau und leicht zähflüssig/pastös ist.

Ha, habs gefunden, war doch nicht für Dachrinnen:

http://lux-produkte.emil-lux.de/werkzeugkatalog_public/index.asp?lngPrntObjID=&lngObjID=4842&lngExpID=-1&strLngID=de&lngObjIdLayout=10727&strDisplayCol1=&strDisplayCol2=&strValueCol1=&strValueCol2=

kupy

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Besten Dank! Ich habe bisher Verzinnungspaste verwendet, aber einerseits geht die langsam zur Neige und andererseits ist die ziemlich säurehaltig. (Ich werde wohl in Zukunft mit Soda-Alkohol-Wasser spülen.)
meisterB

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Also nochmal, das ganze ist weichlöten, nicht hartlöten. Man braucht das Flußmittel und das Lot (in dem Fall Zinn vom Klemptner). Das hält dann auch richtig? Is ja schließlich der Dom daneben!!!

[Bearbeitet von meisterB (08-01-2004 - 15:44)]

kupy

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Größere und tragende Teile werden natürlich nicht gelötet. Nochmal: Man nehme Flußmittel für Zinnlot oder besser Verzinnungspaste, Weichlot (meist PbSn30 oder 40) als Zinnstangenlot (Baumarkt) und ein Stück vorbereitetes Blech. Loch entsprechend vorbereiten, Ränder verzinnen (laß es machen oder übe vorher mal), Ränder am Blech verzinnen, auflöten. Gut waschen und neutralisieren, verschleifen (Späne nicht inhalieren oder verschlucken), Lackaufbau. Lot für dachrinnen hingegen hat meist eine Zink- statt Zinnkomponente und ist eher weniger geeignet.
meisterB

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Ja, selber hätte ich erstmal nicht versucht. Dazu erstmal üben. Es hätte mich nur nochmal interessiert, ob ich es in meinem Fall (Akkuaussparung) anwenden kann. *ggg*
robschnob

Beiträge: 365
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Also ich hätte da etwas bedenken. Eigentlich wird am Kfz Zinn nur eingesetzt, wo so hohe Schichtstärken erforderlich sind, die mit Spachtelmasse nur schwer zu machbar sind. Das Zinn wird also nur also Lückenbüßer eingesetzt. Bei einer Zugfestigkeit von gerade mal 20-30 N/mm² eignet es sich wohl kaum für vernünftige Verbindungen. Außerdem braucht die Lötstelle auch eine Temperatur von etwa 300°C. Wenn ich die Stelle mit einem Brenner erwärme, dauert das so lange, daß ich bestimmt genauso viel Wärme in das angrenzende Blech einbringe, wie wenn ich das ganze fix mit MAG erledige.
robschnob

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Wie sieht es überhaupt mit elektrochemischer Korrosion aus? War da nicht auch was zwischen Zinn, Blei und Stahl?
meisterB

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Mmm, was ist MAG?
Was ist also die beste Lösung... Mir is es im Endefekt egal, weil ich weder schweißen noch löten kann. Würde das an die Verwandschaft abgeben... Von denen redet nur jeder was anderes.
fryday

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Wenn es eine Alltags-Pappe ist, dann kannst du löten _oder_ schweißen. Das nimmt sich an der Reperaturstelle nichts, wenn es richtig gemacht wird.
Wenn du die Pappe in Richtung Original und Oldtimer und so bewahrst, dann laß es schweißen. Mit dem gelöteten bekommst du sonst irgendwann Erklärungsnot wegen dem eingelöteten Blech.
Ansonsten zählt wirklich mehr die Arbeitsqualität als die Art des Verfahrens.

PS: Spachteln (d.h. Epoxidharz+Glasfasermatten) sehe ich persönlich nur als Notlösung.

fryday

Beiträge: 481
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Achso, vergessen:
MAG ist eine Schweißart: Metall-Aktiv-Gas Schweißen. Ist ähnlich wie MIG (Metall-Inert-Gas), nur das die Gassorte anders ist. Beides wird im Alltag meist allgemein unter Schutzgasschweißen abgehandelt.
POSTKUGEL

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@robschnob

Was den Wärmeeintrag betrifft: Man nimmt zum Löten am besten einen Autogenbrenner (Atze+Sauerstoff) mit kleiner Düse, keine Lötlampe! Mit dem Autogenbrenner und eingestellter mittelweicher Flamme kann man punktuell kurze, sehr heise Wärmestöße auf das Blech bringen, welche das Zinn schmelzen lassen ohne das viel Wärme in die Umgebung abgegeben wird.

Die Lötlampe ist da eher wie ein Schrotschuss in eine Schafherde...

PS:Wie heisst es doch beim braven Soldaten Schwejk: Mehr Leute haben immer mehr Verstand: Der eine rät Ihnen dies, der andere wieder was anderes und so wird das Schwerste leicht vollbrach!

kupy

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Bei MAG hast Du meist noch CO2 im Argon, was die Schweißnaht zusätzlich karbonhärtet.
Schwemmverzinnen ist grundsätzlich auf Blech die bessere und edlere Methode als Spachtel (und es war der Vorläufer von Spachtel! zur Reparatur tragender Teile war es nie gedacht!). Zudem geht Zinn eine Verbindung mit der Unterlage im Korngrenzenbereich ein, Spachtel "klebt" nur. Es gibt zwar heutzutage auch gute Kleber mit hoher Zug- und Scherfestigkeit, aber Spachtel hat sich einfach aus Bequemlichkeitsgründen durchgesetzt. Allerdings löst der sich bei bewegten, sich verwindenden Blechteilen auch gerne irgendwann mal wieder. Schwemmverzinnen ist auf jeden Fall höhere Kunst als Spachteln, für mich aber Mittel der Wahl, wo es geht.
Unter dem Akku womöglich als Säureschutz später mal noch eine Matte einzulaminieren ist keine schlechte Idee, Meister, denn die Stelle ist immer etwas säuregefährdet.
meisterB

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@fryday: Er soll schon original bleibe (weitestgehend) aber kein super-originaler-Treffen-1erPlatz-Trabi. Dazu fehlt mir das nötige Wissen und die Fähigkeiten. Außerdem ist es n 89er... Naja, mal fragen wer mir das Loch verschweißen kann, und dann laminier ich ne Matte drüber, das nix mehr rostet...
 

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