Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Beide Zündspulen fast gleichzeitig kaputt?
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Mein Wintertrabi hat mal wieder ein Zündungsproblem. Vor ca. 1000km ist eine Zündspule "langsam" kaputtgegangen. Das hat sich folgendermassen zugetragen.. Es ging damit los, daß bei niedrigen Drehzahlen ein Topp ausfiel. Wenn man fuhr, liefs, erst im Stadtverkehr fings an zu stottern.. Irgendwann ging dann gar nichts mehr. durch logisches Tauschen der Zündspulen-Zuleitungen und der Hochspannungsteile untereinander war die tote Spule schnell ausgemacht und getauscht. 1000km gings gut.. jetzt macht genau die andere Spule genau die selben Probleme (hoffentlich komm ich noch bis heim, eh se ganz ausfällt).

Wie gesagt, Peripherie-Teile (Kerzen/Stecker, Kabel) sind i.o., die kann man auf den andern Topp stecken, dann gehen se. Kerzen sind neu.

Das merkwürdige ist folgendes: Ich hab, nachdem ich die erste Spule gewechselt hab, gleich noch die Kabel von Spule zum Motor getauscht hab (ansteuerung der Spulen hatte ich vorher zu Testzwecken schon getauscht). D.h. Es kam zwar jetzt die andere Spule, es ist aber trotzdem der selbe Ausgang der EBZA.. Zufall? Da die EBZA allerdings gegen Masse schaltet KANN die eigentlich NIE eine Spule zerschießen..

Achso. Zündspulen sind auch richtig angeklemmt die erste war echt breit und die zweite ist auch der Verursacher. der Ausgang der EBZA läuft über die andere Spule auch Top, deshalb kann ich sagen, daß es auch jetzt wieder die Spule is...

Hat schonmal jemand ein ähnliches Problem gehabt, oder is das einfach nur Zufall?! ich meine, daß 2 "Nicht-Verschleißteile" innerhalb von 2Wochen (1000km) kaputtgehen auf ähnliche weise (schleichend) stimmt mich schon nachdenklich...

Porschekiller

Beiträge: 2.220
Registriert am: 04.12.2003


Sitzt dein Deckel für den Geber an der KuWe richtig drauf? Hatte schon mal den gleichen Mist. Dadurch sind bei mir auch 2 Spulen und ein EBZA in die Ewigen Jagdgründe abgeglitten. Reicht i.d.R. trockenfönen, reinigen. mit etwas Fett abdichten und Deckel richtig drauf machen und Bügel straffen.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Kann durchaus sein, Chris, zumal bei dem Wetter und Schmodder in der Luft. Schau mal nach dem Spulenbaujahr. Steht hinten drauf. Womöglich auch eine besonders gute CHarge...
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


kupy: was kann sein? das Gebergehäuse? wie kann denn die Primär-Beschaltung 'ne Spule killen?
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


die Spule MÜSSTE original (BJ88) sein. die neue is übrigens BJ91(!) (und original Ersatzteil von FER oder wer die hergestellt hat)
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Nicht immer ist die Spule elektrisch durchgebrannt, Chris, sondern der Isolatorkopf macht auch gerne mal einen auf Nebenschluß, vor allem wenns draußen kalt und salznebelfeucht ist. Und dauernd unter der Spannung und dann mal wieder warm und kalt wird der recht belastet. Also kann der Kunststoff schonmal porös sein. Wer weiß, wo Du wieder durchgegurkt bist ("Sie baden gerade ihren Trabi drin..." ). Außerdem hattest Du doch schonmal ein Steuerteil, was mal wollte und mal nicht. Vielleicht liegt das einfach nur an Dir! Schonmal überlegt?
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


ich streite ja nich ab, daß so ein rabi ja och nur mal ein Mensch ist, und dem einen nun mal Tankstellengemisch nicht schmeckt und dem anderen eben Zündspulen
Ich frage mich nur, ob die Dinger durch Peripherie gekillt werden können, oder obs einfach nur Zufall war.

Wie auch immer. das Ding is grade gewechselt, nachdem ich mich mehr heimgeschleppt habe als gefahren.. Nu gehts wieder. Das müsste jetzt hoffentlich die letzte Spule gewesen sein für die nächsten 10 Jahre (Klopf auf Duroplast!).

Apropos Steuerteil: das vom Blauen macht schon seit längeren Zicken (liegts doch an mir?) Da scheint ein "Kanal" nicht mehr 100%ig auf Masse zu schalten (größere Wiederstände). Da wird ein Stecker heißer als der andere, und bei hohen Drehzahlen und hoher Last gibts Fehlzündungen. Alles ab (und inkl.) Zündspule kann ich ausschließen. Bleibt nicht mehr viel übrig.. Wenn ichs komplett gecheckt habe, kannste den Verursacher (ich tippe auf EBZA) wieder mal haben. diesmal aber beschriften

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Dannmache mal nen roten Farbklecks dran. Ich suche in der Steuerteilkiste hier immernoch das von dir. Naja, aber als Löter solltest Du den Verursacher (kann ja nur 1 von 4 Transistoren oder aber ein Lastwiderstand sein) auch selber finden und tauschen können. Der kältere Kerzenstecker ist dann wohl vermutlich der, hinter dem weniger gezündet wird. Vielleicht auch bloß aufgegangene Lötstelle. Merk Dir bitte mal den Kanal dazu.
dangenendt

Beiträge: 62
Registriert am: 26.09.2001


ich habe meine Zündspulen durch (wie vor langer Zeit schonmal hier erwähnt) mit Hotwire-Zündkabeln (www.nology.com) gekillt... das Steuergerät ist gleich mit gestorben. Also immer schön Zündkabel ohne "Nachbrenner"-Effekt nehmen.

Gruß Dirk

Schorschle

Beiträge: 688
Registriert am: 18.03.2003


Kann mir dass mit den Nachbrennerzünkabeln mal einer erklären, ich dachte bisher Kabel ist Kabel???
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Jedes Kabel hat einen Widerstand, eine kapazitive und eine induktive Komponente. Meist, wenn "einfach nur gute Leitung" gefragt ist, versucht man die, weil unerwünscht, so gering wie möglich zu halten. Nun gibt es zwar Untersuchungen zu Funkenbrenndauer und Kraftstoffentzündung, aber ohne tieferen Eingriff in die Zündanlage (z.B. HKZ) kann man kaum was machen, und sinnvoll schon gar nicht. Dafür kann man aber dem Kunden viel vorschwafeln, so gibt es z.B. auch "verbrauchssenkende, leistungssteigernde und abgasverbessernde Zündverstärker" usw. Hilft ungefähr so gut wie Nashornpulver bei Potenzproblemen.
Legt man die Kabel sehr kapazitiv aus, um damit die Funkenbrenndauer verlängern zu wollen, belastest man die Spule auf der Hochspannungsseite aber mehr. Das könnte der Grund gewesen sein für das Aussteigen.
Kabel ist längst nicht Kabel. Damit die Störungen vom Funken z.B. nicht so stark darüber als Antenne abgestrahlt werden, tragen entweder die Kerzestecker einen Widerstand drin oder die Kabel haben einen entsprechenden Widerstand pro Länge (Widerstandszündkabel).
dangenendt

Beiträge: 62
Registriert am: 26.09.2001


... genau so. In dem Fall HotWire wird die Zündspannung erhöht und die Brenndauer verkürzt (erhöht die Zündsicherheit des Gemischs). Auch wenn man es nicht glauben mag, ...es funktioniert. Allerdings nur, wenn man nicht optimale Zündanlagen hat. Will sagen, für den Markt, für den es produziert wird macht es Sinn: amerikanische Hubraummonster.
Obwohl sämtliche Komponenten der Zündung neu waren, hab ich durch den Einbau einer Hochleistungszündspule in meinem Chevy Caprice den Verbrauch um 1 Liter gesenkt (BAB 100km/h ca.10 Liter vorher 11 ) Hab dann noch solche (nachgebauten) Zündkabel eingesetzt mit widerstandslosen Zündkerzen, aber mit Radiohören war dann Schluß, ... die Motorelektronik fing auch an zu spinnen.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Das mit der Zündspule macht Sinn (höhere Zündspannung, kräftigerer Funken, bessere Gemischdurchzündung). Sowas gab es für den 6V-Trabant auch. Das mit den Kabeln ist aber (herstellerpropagierter) Unfug, denn zusätzlich die Spannung nochmal hochzutransformieren geht alleine ohne Zwischenübertrager nicht (und auch nicht wesentlich über die Leitungsinduktivität), und der würde sogar noch Energie schlucken. Oder hast Du die Spannung am Kerzenstecker wirklich mal nachgemessen? Wäre interessant. Bei 18-20kV nicht ganz einfach. Außderdem ist eine kürzere Funkenbrenndauer (bei gleichgebliebener Funkenstrecke) eher nachteilig (schon klar daß es hier nicht um sekundenlange Lichtbögen und Überschläge geht). Die Entstörwiderstände sind für die Hochspannung selber nicht so störend, weil bis zum Überschlag die Elektrodenstrecke unendlichen Widerstand hat, allerdings für die HF-Anteile durch den Funkenüberschlag. Daher machen sie durchaus Sinn.
dangenendt

Beiträge: 62
Registriert am: 26.09.2001


@kupy
wir sind uns einig, daß, bei den Kabeln, die Zündenergie gleich bleibt. Gleiche Energie in kürzerer Zeit bedeutet höhere Zündspannung, auch richtig. Im Falle von HotWire wird dies kapazitiv erreicht, ähnlich wie bei Hochspannungskasdaden im Fernseher.
Je höher die Zündspannung desto sicherer springt auch der Funken über, auch da sind wir uns einig und er ist "heisser".
Die Kabel funtionieren, wir haben es an verschiedenen Motorrädern ausprobiert, und wir haben es gemessen; mit einer Funkenstrecke. Wir haben die Kabel nachgebaut(und auch getestet), denn 50 DM pro Kabel war uns zu teuer. (Wir = meine Motorradfahrenden Kollegen und ich aus der Meßtechnik unserer Firma)
Deine Aussagen zum Thema Widerstände in der Zündstrecke werden durch meine Erfahrungen allerdings nicht gedeckt. Es wäre nicht das erste mal, daß wir durch Austausch von (herstellervorgeschriebenen!) Widerstandskerzen gegen widerstandsfreie, feststellen durfte, daß Motorlauf und Verbrauch spürbar besser wurden. Meistens waren dies aber Motorräder, die ja häufig unterdimensonierte Zündanlagen haben. Also je mehr Zündenenergie für den Funken zur Verfügung steht und nicht auf dem Weg zur Funkenstrecke hin verloren geht, desto besser.
Durch die Widerstände in Verbindung mit den Blind-Widerständen des Zündkabels wird ein Tiefpass "gebastelt", der die HF-Komponenten im Zündstrom so reduziert, daß sie im Radio usw. nicht mehr stören. Sie nehmen aber Zündenergie weg, die der Funken brauchen kann, um durch den Dreck, was sich Gemisch nennt, durchzuschlagen, schließlich ist die Impedanz von komprimiertem Gemisch höher als die von Luft. Wenn der Funke an der ausgebauten Kerze springt, tut er das noch lange nicht an der eingebauten; alles schon erlebt.

Gruß Dirk

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Na sicher hat das mit der Kerze schon so mancher erlebt (ich denke da noch an Mopedzeiten). Wie Du kapazitiv den Funken allerdings aufsteilen willst (was mit Tsunamis geht, geht auch elektrisch, aber dazu mußt Du unterschiedliche Frequenzimpulse schön sauber gestaffelt auf eine genau definiert lange und parameterkonstante Leituzng schicken, was vom Aufwand her unvertretbar ist), ist mit ein Rätsel. Eine Luftstrecke wird ja wohl kaum im Kabel sein. Aber wenn ihr die nachgebaut habt, würde mich mal das Ersatzschaltbild interessieren. Vielleicht unterliege ich ja einem Denkfehler oder habe etwas wesentliches übersehen. Mehr als ein R-C-Paß ist kein Kabel, soweit sind wir uns ja einig. Und genau da setzen meine Zweifel an...
 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz