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Autor Thema: Zahnflankenspiel Getriebe Abtriebswelle
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Da das Reparaturhandbuch dazu leider keine Auskunft gibt: Wie ist das Zahnflankenspiel an der Getriebe-Abtriebswelle einzustellen?

Man kann ja, indem man die Abtriebswelle etwas nach rechts oder links verschiebt (hier geht es um 1/10'tel mm) das Zahnflankenspiel korrigieren. Wenn ich die Welle in die eine Richtung verschiebe, dann geht das so weit, dass die Welle bzw. der Freilauf irgendwann blockieren, in die andere Richtung erreiche ich absolute Leichtgängigkeit - nur dass die Zaehne dann klappern.

Bei meiner "Getriebeueberholung" im Herbst habe ich versucht, einen Kompromiss zu finden. D.h. ich habe die Welle so eingestellt, dass ich nur minimales (eher kein) Spiel habe und die Welle dabei nicht zu schwer dreht.

Nachdem ich jetzt das "alte" Getriebe aus dem Fahrzeug ausgebaut habe, musste ich feststellen, dass dieses merklich leichter dreht als das von mir regenerierte. Habe ich da etwas falsch gemacht, oder "schleift" sich das noch ein?

PS: Die Antriebswelle und deren Zahnraeder, alle Lager sowie der Freilauf sind im "regenerierten" Getriebe neu, der Rest ist alt (Wellendichtringe auch neu).

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Also ich würde zu mehr Zahnflankenspiel tendieren... Man sollte die Wärmeausdehnung und so dabei berücksichtigen.
Mein Vater hatte mal sein Wartburgetriebe auch zu stramm/spielfrei eingestellt und es hat mörderisch gejault beim fahren
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Also wenn ich ein schrägverzahntes Ritzel seitlich (axial) verschiebe, ändere ich eigentlich kein Zahnflankenpiel! Das geht nur bei radialer Verschiebung, und dafür ist das Trabigetriebe nicht vorgesehen. Ansonsten werden die Axialspiele durch die Paßscheiben eingestellt, siehe Reparaturhandbuch. Und zum Schwergehen (sicher im 4., was?): hast Du bei halboffenem Getriebe und lose eingelegten Wellen mal den seitlichen Abschlußdeckel mit der Förderschnecke eingesetzt und wenigstens mit 2 Schrauben fixiert? Der drückt nämlich gegen das Zylinderlager und am anderen Ende des Tachoantriebs bestimmst Du das Spiel der Beilagescheibe. Falls Du den Deckel zum ersten Mal erst nach Verschraubung der Getriebehälften eingesetzt hast, war die ganze Achse wahrscheinlich noch etwas verschoben. Der nun auftretende Druck auf die Achse führt zur "Bremsung", d.h. Du merkst das ganz besonders gut bei der höchsten Übersetzung, also 3. und 4. Gang. Etweder Du läßt alles so und hoffst auf Einschleifen im Betrieb, oder Du muß nochmal auseinanderbauen und das Spiel an der Anlaufscheibe prüfen und die Welle wirklich bis Montageendlage zurechtrücken.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


@kupy
Das mit der Foerderschnecke und den verschiedenen Passscheiben habe ich so gamacht (stand ja auch so im Reparaturhandbuch). Trotzdem war es so, dass ich das Zahnflankenspiel "einstellen" konnte. Das schiebe ich darauf, dass die Zahnraeder der Antriebswelle (incl. Freilauf) schon etwas eingelaufen sind und die Abtriebswelle und deren Zahnraeder komplett neu sind.

Die merkliche "Schwergeangigkeit" (im Vergleich zum gelaufenen Getriebe) ist uebrigens nicht vom Gang abhaengig, sondern bereits im Leerlauf zu spueren, d.h. diese ensteht durch Flankenreibung der Losraeder gegen die Antriebswellenraeder bzw. das Differential.

Ich habe bei der Montage der Wellen extra darauf geachtet, dass sich der Freilauf noch einigermassen gut dreht, ohne dass dabei die Zaehne merklich "klappern".

So richtig ausprobieren kann ich die Sache derzeit noch nicht, da der Motor auch noch in Einzelteilen neben dem Fahrzeug rumliegt. Aber Ende der naechsten Woche werde ich's merken...

@Andi
Wenn mein Getriebe beim Fahren dann also heult wie ein gequaelter Hund, dann ist das Zahnflankenspiel zu gering. Waehre nur Schade, wenn ich alles wieder zerlegen muesste, zumal das Getriebe jetzt wirklich (noch?) dicht ist...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Wo jetzt neue und nicht neue Ritzel drauf sind, kann ich nicht ganz nachvollziehen und wie Du das Spiel einstellen kannst oder willst (wie gesagt, das geht vom Prinzip her eigentlich gar nicht), aber ich hoffe bloß, es läuft kein gebrauchtes Ritzel gegen ein neues als Paar. Dann kann es nämlich lustig werden... Wirst aber die Ritzel sicher immer als zueinander gelaufenes oder nagelneues Paar verbaut haben, denke ich mal.
Wie gesagt, das Spieleinstellen kann ich bei mir am Getriebe nicht nachvollziehen.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Doch, leider laeuft da alt gegen neu (ich weiss, das ist nicht optimal) - aber wie sollte ich's auch anderst machen?

Die Losraeder vom 1. und 2. und Rueckwaertsgang hatten auf der alten Abtriebswelle "gefressen", so dass ich die Welle und die Zahnraeder neu machen musste.
Ein neues Differentialgehaeuse hatte ich nicht und eine neue Antriebswelle nur in der Hycomat-Ausfuehrung (war mir zu schade).

Ich habe da 3 Leute unabhaengig voneinander gefragt, ob das dann nicht massive Probleme gibt. Einstimmige Antwort: "Das geht schon".

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Sicher geht alles "irgendwie schon", aber da wärst Du vielleicht mit einem anderen Getriebe oder zumindest dem Innenleben eines Spendergetriebes und Umbau besser weggekommen. (Aber schon klar, woher nehmen?...) Geräusche wird das nun sicher machen, die nicht viel besser werden mit der Zeit (befürchte ich mal), und die Flankenbelastung der Ritzelpaare wird auch nicht gerade freudig sein... Gute Fahrt trotzdem damit und mit dem ersten Ölwechsel mal nicht länger als 10000km warten wegen Abrieb.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Ja, zusaetzliche Oelwechsel will ich jeweils nach 1Tkm und 10Tkm machen.

Beim Durchdrehen (mit der Hand) macht das noch keine Geraeusche. Aber das hat wohl auch noch nichts zu sagen. Die "Schwergaengigkeit" ist auch nicht so schlimm, dass ich da richtig viel Kraft einsetzen muss. Ich habe zur Probe mal die Schwungscheibe aufgesetzt und die lief eigentlich noch rund, d.h. sie drehte weiter, wenn ich aufgehoert habe, daran zu drehen.

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ich denke mal, ein bißchen Einlaufzeit braucht das auch noch. Meine Getriebe von letzter Woche gehen auch etwas schwerer, wobei natürlich die neuen Simmerringe auch ihre Reibverluste haben.
Otto Sykora

Beiträge: 397
Registriert am: 20.06.2002


Ich habe es selber noch nicht so genau probiert, aber Literatur und sonstige schlaue Leute sagten mir:
Man nimmt Tuschierpaste. Das ist gibts in Werkzeughandel und ist zumindest hier in CH blau.
Man putzt die Zahnräder sehr gut und gibt dann einen Tropfen von dieser blauen Salbe an eine Zahnflanke.
Dann dreht man das ganze mehrmals und schaut wo sich die blauen Flecken befinden. Dann soll man tatsächlich eine der Wellen axial solange verschieben, bis sich bei einem erneuten Versuch die Farbkleckse schön in der Mitte befinden, also werder zu tief noch zu hoch noch gegen eine Seite an der Zahnflanke verschoben.
So wird ageblich professionel gemacht.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Meine Sorgen waren anscheinend unbegruendet

Nachdem ich in den letzten Tagen den Motor fertig ueberholt und alles wieder eingebaut habe, konnte ich heute die erste Probefahrt machen. Ergebnis: Keinerlei Geraeusche vom Getriebe, Schaltung und Freilauf gehen einwandfreit UND: Das Getriebe ist dicht!!! ( das ich das mal erleben darf...hoffentlich bleibt es auch eine Weile so... )

[Bearbeitet von POSTKUGEL (16-02-2004 - 19:47)]

fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Freu dich nicht zu früh über die Dichtheit, das Getriebe will dich nur in Sicherheit wiegen und schlägt (pardon, leckt) dann erbarmungslos zu. Trotzdem allzeit dichte Fahrt
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Ein dichtes Getriebe? Ja, in alten Schriften wird von sowas erzählt und auf der Werkbank kann man das manchmal noch erleben. Aber im Betrieb? Ein Wunder! Gute Fahrt damit! Und daß es dicht bleibt!
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Ich krame dieses alte Thema jetzt nochmal hoch, nachdem wir uns am WE beim Motor- und Getriebeseminar mal ueber eine grosse Kiste mit Getriebeteilen "hergemacht" haben:

Die Ursache fuer mein damaliges Problem ist eine "Mischbauweise"!!!

1985 wurden sowohl der Freilaufnocken als auch die Schraegverzahnung des 3.-Gangrades geaendert.

Wenn man also - so wie ich - einige Losraeder der Abtriebswelle tauschen muss, dann sollte man tunlichst darauf achten, ein passendes 3.-Gangrad zu verwenden.

Leider ist der Unterschied nicht ohne weiter zu erkennen, da die Eingriffswinkel der Schraegverzahnung lediglich um 5 Grad differieren und jegliche Markierung seitens des Herstellers fehlt.

Um den Unterschied zu erkennen, sollte man jeweils eine neue und eine alte Antriebswelle zur Hand haben, und das 3.-Gangrad dort anhalten. Die falsche Paarung erkennt man dann daran, dass bei parallelem Anhalten die Zahnraeder diese etwas "eiergig" aufeinanderliegen bzw., wenn man die Zahnradpaarung so gegeneinanderlegt dass sie gut zusammenpasst, man eine minimale Schraeglage des Abtriebszahnrades ausmachen kann.

Wie gesagt, der Unterschied ist gaaanz minimal und man erkennt ihne am besten, wenn man den unmittelbaren Vergleich hat.

Und man sollte auch noch aufpassen, da es evtl. einige wenige Getriebeantriebswellen mit altem Freilaufnocken aber neuer Schraegverzahnung geben duerfte, da die Aenderung am 3.Gangrad im Mai 85 erfolgte, der Nocken aber erst im Dezember 85 angepasst wurde.

PS: Uebrigens laeuft im Getriebe meines Kombi's die "falsche" Kombination nun seit 22 Tkm ohne Probleme. Nur das "Einstellen des Zahnflankenspiels" war, wie oben beschrieben, ein echter Akt der Geduld...

[Bearbeitet von POSTKUGEL (02-05-2006 - 09:19)]

Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Also Zahnflankenspiel einstellen geht absolut nicht.Man kann nur das Axialspiel einstellen und das sollte 0,3mm betragen.Wenn nicht geht eher mehr als weniger.Das mischen von Getriebeteilen ist scheiße.Es wurden unterschiedliche Gradzahlen für die Zahnflanken verwendet,und das nicht nur beim 3G.Laufen tut irgendwie alles,nur halt wie lange.Das Getriebe hat mit die größte Grenznutzungsdauer.
Zum Thema abdichten,das einzige was nicht richtig dicht wird,ist die Durchführung der Schaltstange und die Entlüftung.Ein zu hoher Ölstand und eine verdreckte Entlüftungskappe begünstigen begünstigen den Ölaustritt.
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


ich ahbe im Winter mit enem Hauch an Schicksalsergebenheit(Gottvertrauen wollte ich nicht sagen, wer weiß was ich bekommen hätte ) ein angeblich noch zu Ostzeiten regeneriertes Getriebe gekauft.....

jetzt (nach einigen Einstellarbeiten schaltungsseitig und ca. 500 km Einfahrstecke) ist das Singen weg und die Schaltung i.O......

einiges läuft sich tatsächlich ein....

 

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