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Technik » Radschalen u.ä. teilverzinken |
Autor | Thema: Radschalen u.ä. teilverzinken |
phi
Beiträge: 2.760 |
Da das Verzinken eines ganzen Trabis einen ziemlichen Aufwand macht (+Gefahr des Verziehens) und die Durchrostungen bei vielen Fahrzeugen mehr oder weniger an den gleichen Stellen (Radkastenaussenkanten, Bereich um den vorderen Stossdämpferdom, Bleche vorn unter den Blinkern, Schweller, Geweih etc.) vorkommen, habe ich mir mal folgendes überlegt: Statt komplett zu verzinken, könnte man bei einem nötigen Austausch das Reparaturblech vorher verzinken. Geht das nachher noch "gut" zum Einschweissen (evtl. nur ein Teil des Bleches verzinken - wenn das geht)? Würde das was bringen? |
Schorschle
Beiträge: 688 |
Wenn du Einzelteile verzinkst (feuerverzinken) hast du je nach Art des Teiles ein eventuell größeres Risiko des Verziehens als bei einer ganzen Karosse. Je größer das Teil, und je größer die freie (unversteifte) Fläche, umso größer das Verzugsrisiko. Dazu kommt, das feuerverzinkte Teile sich nicht ohne weiteres schweißen lassen, du musst die Schweissstellen blank machen, und hast dadurch wieder ein "Leck im Rostschutz". Meiner Meinung nach ist eine gute Alternative zum Feuerverzinken folgendes: |
phi
Beiträge: 2.760 |
Und galvanisch verzinken? Da würde wohl das Problem der Badgrösse sprichwörtlich kleiner... |
Schorschle
Beiträge: 688 |
....genau, und das Schweißproblem hast du immer noch. Aber die Kühleratrappe und die Kombiheckklappe lassen sich prima galvanisch verzinken (selbst ausprobiert). Sieht aus wie versilbert. Bild habe ich davon, kanns aber nicht reinstellen. |
phi
Beiträge: 2.760 |
Mein Kühlergrill (601, Jg.87) ist schon verzinkt... Standardmässig oder umsichtiger Vorbesitzer?? Das mit der Kombi-Heckklappe ist sicher eine lohnende Investition - die Dinger rosten ja vor allem an den unteren Kanten... Wie teuer ist das Tauchverzinken etwa? Kann man beispielsweise eine Radschalenhälfte auch tauchverzinken, indem man sie so eintaucht, dass beispielsweise zur Mitte hin ein ca. 1 cm. breiter Streifen frei bleiben würde? Dann hätte man ja zumindest das Schweissproblem gelöst... Und ordentlich mit Farbe behandelt ist ja das Rostproblem auch nicht schlimmer, als wenn man überhaupt nicht verzinkt. Es geht ja nur um das Gammelproblem an der Klebstelle, wo der Kotflügel rankommt. wegen LRS: [Bearbeitet von phi (03-05-2004 - 13:59)] |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Ich habe wegen genau diesem Problem mal mit einer Verzinkerei gesprochen. Die meinten, galvanisch ist ueberthaupt kein Problem. Es sollte aber mit "erhoehter Schichtdicke" gearbeitet werden. Auf diese Weise lassen sich auch Fahrwerksteile recht gut behandeln. Vor dem Einschweissen muessen die Bereiche um die Schweisspunkte natuerlich blank gemacht werden. Danach die blanken Stellen mit Zinkspray einspruehen und dann schweissen (Zinkspray geht laut Volkswagen-Karosserieinstandsetzungshandbuch als "Schweisprimer" und ist bei VW auch fuer verzinkte Bleche genau so vorgeschrieben). Ich selbst habe uebrigens bei meiner Restauration vorletztes Jahr z.B. die Unterkanten der Tuergerippe im Bereich, wo spaeter die Pappen drauf kommen, verzinnt. Das geht deutlich kueler als das Feuerverzinken (da verzieht sich nichts), man kann es selbst machen (Schweinearbeit) und die antikorrosive Wirkung sollte noch besser sein als beim Verzinken (hoffe ich jedenfalls). Fuer ganze Tueren geht das natuerlich nicht. Ich mache uebrigens im Moment meine Hinterachskoerper mit der "Zinnmethode". [Bearbeitet von POSTKUGEL (03-05-2004 - 14:12)] |
Schorschle
Beiträge: 688 |
Über Preise kann ich dir leider keine Auskunft geben. Ich habe das damals alles komplett machen lassen (Karosse,Türen usw.) und habe einen Komplettpreis bezahlt. Feuerteilverzinken geht meiner Ansicht nach nicht, da auch bei den Vorbereitungsbädern (beizen, spülen, Flussmittel) immer komplett getaucht wid. Außerdem hättest du auf engstem Raum große Temperaturunterschiede --> Verzug , wenn aus dem flüssigen Zink oben 10mm rausgucken. Ach ja, mit der Galvantik kommt man leider auch nicht in die Blechüberlappungen rein, eine Innenkonservierung ist daher nicht schlecht. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Hinterachse macht sich verzinkt dann aber doch einfacher als verzinnt, gerade weil das Flußmittel doch so einige Spätwirkungen haben kann. Zinn ist natürlich eine feine Sache, aber auch kein Allheilmittel. Aber auch da gilt: Geschmacksache. |
X Men
Beiträge: 865 |
Verzinkte teile Schweißen ist eigentlich so kein größeres problem!! Mittlerweile gibt es dafür ja auch Schweißprimer! Und das mit dem Zinkspray ist bei VW eine Ausnahmelösung! Was dabei jedoch zu beachten ist: Nicht Gasschweißen und auch nicht Stabelektrode. Am Sinnvollsten ist hier das elektrische Punktschweißen oder in Ausnahme nach das Schutzgasschweißen! |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Schutzgas oder Lochdurchschweißung mit Schutzgas sind eigentlich DIE Alternative schlechthin. Wer hat schon eine Punktschweißzange, die in allen Lebenslagen und Orten zum Einsatz kommen kann? |
Schorschle
Beiträge: 688 |
Gut, das mit der Schweißerei wusste ich nicht (müsste ich eigentlich, aber na ja). Da steht dem Feuerverzinken von Einzelteilen ja nur noch der Verzug im Wege. |
panne
Beiträge: 116 |
Noch ein Wort zum Verzinnen: Mal abgesehen vom Flussmittel, ist auch der elektrochemische Rostschutz wie beim Verzinken nicht gegeben! Sollte da nicht sauber gearbeitet worden sein, dann spielt das Eisen die Opferanode, was eigentlich nicht im Sinne des Erfinders ist. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ich hab am Wochenende auch mit einem Mitarbeiter einer Verzinkerei gesprochen. Sein O-Ton zum Thema Fahrwerksteile verzinken: Lehnt es komplett ab und macht die Firma auch nicht, weil es da Ärger mit Haarrissen/Verzug etc. geben kann. Die Verantwortung für die Sicherheit kann/will die Firma nicht übernehmen. Wie er sagte, gibts wohl sogar ein Verbot, Fahrwerksteile nachträglich zu verzinken. |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
@panne Flußmittelrueckstaende sind kein Problem, wenn man fuer den Karosseriebau geeignetes Flussmittel verwendet und alles hinterher ordentlich sauber macht. Der Rostschutz beim Verzinnen beruht nicht auf dem Prinzip der Opferanode, sondern auf dem Prinzip der geschlossenen Oberflaeche, d.h. es kommt kein Elektrolyt mehr an das Eisen heran und zur Korrosion braucht es nunmal ein Elektrolyt. @Deluxe |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Karosseriebau-Flußmittel kann aber auch ganz schön böse sein, wenn man die Reste nicht geeignet weggespült bekommt. Eine lötfähige Oberfläche bekommt man nicht durch Betupfen mit Wattebällchen. |
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