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Autor Thema: Ein Riß im Blech
Porschekiller

Beiträge: 2.220
Registriert am: 04.12.2003


So, das Blech von meinem Trabi ist nicht mehr der Hit.
Nachdem die Schweller langsam dünne werden, hat sich so ein verdächtiger Schmiß an der Verbindungsstelle Geweih/Mittelträger gezeigt. Dieser Riß ist mit einem dezenten Rostsaum umgeben, der mittlerweile 5 Markstückgroß ist. Aufgefallen ist mir das jetzt gerade, wie lange der Riß da ist, keine Ahnung.
Was kann man da machen?

Ich hätte zwar erst mal wahnsinnig viel Zeit zum Schweißen und basteln, aber trotzdem habe ich eine andere Variante auch noch bedacht:
Deshalb jetzt mal eine etwas provokante, aber hoffentlich nicht ganz dumme Idde von mir:
In einem Dorf hier in der Nähe steht eine sehr gute, unfallfreie Trabant Limousinen-Karosse, 70er Jahre, ausgeschlachtet, aber nicht zerwürscht. Die Lackierung ist noch recht gut, hat keine Kratzer, die Aussenteile sind noch vollständig, Kabelbaum ist noch i.O., aber 6V. Mein Problem: Darf man die Karosserie wechseln?
Was mache ich mit meinen geschraubten Sitzschienen?
Die Kunstledersitze wollte ich nicht gegen irgend was anderes eintauschen wollen.
Was mache ich mit den Kabeln und Strippen? Ich habe keine zusätzlichen Lampen an meinem Trabi, der andere hatte das auch nicht.
Weil der Trabi ein "normales" weißes Dach hat, würde ich gerne das von meinem jetzigen draufbauen. Oder ist nachlackieren besser?

Also, folgendes ist (nach meiner Diagnose) defekt an meinem Trabi:
Unterschweller reichlich dünne,
Anschlußkanten zu den hinteren Radkästen faulen mal wieder,
Beiufahrerseite mit Loch,
die Ecke zwischen hinterem Radhaus und der Heckschürze hat mehrere große Löcher,
Heckschürze hat auf der Beifahrerseite ein Rellerchen, nicht allzu groß, aber trotzdem gemein,
hintere Viertelschalen vermutlich Schweizer Käse.
Das Bodenblech ist recht dick mit Unterbodenschutz eingestrichen, was darunter ist, keine Ahnung.

Sollte ich eventuell den Unterboden abschleifen/abbrennen, bevor ich weitere Entscheidungen treffe?

fryday

Beiträge: 481
Registriert am: 27.05.2002


Der Riß an der Verbindungsstelle Geweih/MNittelträger ist üblich. Dort wird es an der Schweißnaht auch immer wieder reißen (eine gewisse km-Fahrleistung vorausgesetzt). Läßt sich vermutlich mit Verstärkungen (Knotenbleche) richtig verstärken.
Ich würde den U-Bodenschutz punktuell mal entfernen und darunter nachsehen, im großen und ganzen kann ich persönlich die Horrorgeschichten (unterm U-Schutz alles weggefault) nicht bestätigen. Ausnahme ist der Fall wo mit dem U-Schutz nachträglich Rostschäden versteckt wurden.
Was du machen sollst, bevor du weitere Entscheidungen triffst, will ich dir nicht vorschreiben.

taucht

Trabantfan

Beiträge: 754
Registriert am: 18.03.2000


Jo, is normal. Irgendjemand sagte mal "Sollrißstelle" dazu. *lach*
schleicher

Beiträge: 172
Registriert am: 11.06.2001


Das mit dem Riss kann ich auch bestätigen. Immer wieder schweissen! Ein Trabi-kenner-TÜV-Mann mag den Riss garnicht!
Zum Karossenwechsel:
Du kannst die Karosse schon wechseln, erlaubt ist das aber nicht! Müsstest Karosserienummer tauschen... was erst recht nicht erlaubt ist - aber möglich (habe doch richtig verstanden, dass es dazu keine Papiere gibt?).
Ich würde aber davon abraten, die Karosse zu wechseln. Habe zur Zeit ein ähnliches Projekt (mit Papieren)... Karosse des "neuen" sah auch super aus (ist sie eigentlich auch), aber da kommen viele, viele, viele andere kleine Sachen und Überraschungen, die sich aufsummieren, und dann bastelst Du da länger als bei deinem alten.
Bei deinem alten kennst Du die Roststellen usw., weisst aber auch, was alles funktioniert und dass beispielsweise die Bremsen noch gut sind.
Aber Du kannst Dir ja die Karosse in Garten stellen, und wenn bei Deinem dann die Schweller tatsächlich durch sind, dann lohnt sich ein Wechsel......
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Der Tausch eines Rahmens ist im Rahmen einer nachfolgenden Vollabnahme legal, denn dann wird die neue Rahmennummer eingetragen. Das Tauschen der Rahmennummer hingegen ist illegal. Nur mal so am Rande
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Und über die Verbindung von Geweih und Mittellängsträger am besten ein Blech noch drüber als Knotenblech, dann ist Ruhe.
Porschekiller

Beiträge: 2.220
Registriert am: 04.12.2003


Zu der Karosse: Das ist eine 70er Jahre Karosse, die Teile drinnen (Motor, Lampen, Rahmennummer mit Papieren) haben dankbare Abnehmer gefunden. Die Karosse ist eine mit schmaler B-Säule. Die Schweller und Radkästen sehen noch taufrisch aus, das kann man durch den fehlenden Lampentopf vorne und den leeren Kofferraum gut sehen. Das Blech um die Schweller ist noch richtig dick, keine gespachtelten Stellen, keine Beulen ringsrum, kurzum, die ideale 70er Jahre Karosse.
Mein Trabi ist ein 79/88er, die Karosse ist also alles andere als original. Aber wie schon oben steht, die Plakette mit der Nummer über dem Tank ist leider "abgegangen".
gelber Kombi

Beiträge: 168
Registriert am: 09.07.2003


Generell würde ich mir den Karossenwechsel auch überlegen, zumal ein reiner Technikwechsel ja in einem Wochenende gemacht ist, und gutes Blech bekanntlich alles ist. Nebenbei rettest du auch noch eine der selteneren Karossen.
Allerdings musste ja die alte Karosse entsorgen, da wirst du ohne Nr. Probleme kriegen. Mal ganz abgesehen von dem sauberen Transplantieren deiner Nr..
Ich würde, wenn du dir so sicher bist, dass die Substanz tatsächlich so gut ist, mal versuchen, den TÜV-Prüfer deines Vertrauens davon zu überzeugen. Es gibt meines Wissens auch die Möglichkeit, komplett neue Nr. zu vergeben, aber mit welchem Aufwand das verbunden ist, weiss hoffentlich der Prüfer.
601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Eine alte Karosse ist doch fix entsorgt. In handliche Portionen gehauen und geflext und dann holt der Schrott das kostenlos ab. Oder wollte der Schrotter schonmal bei einem alten Kotflügel die Rahmennummer sehen?

Und so eine Nr.transplantation geht doch auch. Wie die alte Karosse danach aussieht ist doch egal. Das Ding bei Verbiegungen schön im Schraubstock geradespannen, fix mit der Drahtbürste die Oberfläche schnieke machen und ab in die neue Karosse. Ein guter Klebstoff oder auch gut: auf der Rückseite Gewindestifte anbringen, kleine Löcher in die Spritzwand bohren und vom Fahrgastraum aus fixieren.

Und PoKi: Dass so ein Karossenwechsel irgendwie immer ging (ob erlaubt oder nicht), beweisen ja unter anderem auch Deine Erzählungen an anderen Stellen, oder?

gelber Kombi

Beiträge: 168
Registriert am: 09.07.2003


Zugegeben, alte Karosse kleinmachen geht. Beim Ändern der Nr. würde ich aber schon auf ne 1a Optik (Lack?) achten, sowas ist schliesslich strafbar. (Deshalb auch bitte nicht die Gewindestiftmethode!)

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Sicherlich, wenn der PoKi die gute Rohkarosse verwendet, sollte er evtl. dem Motorraum MIT der FIN einen frischen Farbüberzug verpassen. Gletscherblaue Karosse mit panamagründer FIN (z.B.) hat es m.W. nie serienmäßig gegeben...
 

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