Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
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Technik » Neuen Motor einfahren |
Autor | Thema: Neuen Motor einfahren |
StefanONE
Beiträge: 239 |
Mein Trabant bekommt nächtste Woche einen regenerierten Motor. Nun wollte ich wissen, wie ich solch einen Motor einfahren muß, da er ja zu behandeln ist, wie ein nagelneuer Motor. In der Betriebsanleitung habe ich nichts darüber gefunden. Gruß |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Da hat jeder seine eigene Philosophie. Im Betriebshandbuch zum Trabant steht aber sehr wohl, welche Geschwindigkeitsbereiche pro Gang während der Einfahrphase nicht zu überschreiten sind. An die würde ich mich die ersten 2000km halten und durchaus etwas fetter mischen. Normalerweise nutzt man in der Einfahrphase nicht gerade allerbeste hochlegierte Öle, damit das Einlaufen erleichtert wird. Dagegen spricht aber, daß rein mineralisches Öl in dieser Phase (verhaltenes Fahren) häufig zu Kohleablagerungen und Klingeln führt, sodaß man nach max. 2000km die Köpfe nochmal zum Entkohlen runtermachen sollte. Selber würde ich mittlerweile dann doch nur noch mit sauberer verbrennendem Teilsyntheseöl einfahren. Ansonsten mal die hiesige Suchfunktion nutzen. Da wurde schon mehrfach zu geschrieben. |
StefanONE
Beiträge: 239 |
Der Motor der damals regeneriert rein gekommen ist hat mittlerweile 60.000 Km runter. Eigentlich sollte er nur ein neues Kurbelwellengehäuse bekommen, da die Öse von der Lichtmaschinenhalterung abgebrochen war. Als die Zylinder abgenommen wurden, hatten die Mechaniker festgestellt, dass bei einem Kolben die Kolbenringe sich auf einer Seite sich in die Nut geklemmt hatten und die rußspuren waren deutlich unterhalb der Kolbenringe. Der andere Kolben sah normal aus. Meine Werkstatt sagte, dass sich die Zylinder oval eingelaufen hätten und Zylinder/Kolben neu müssen. Er sagte auch dass man das am Leistungsverlust sowie an schlechteren Startverhalten merken kann. Von Leistungsverlust und schlechteren Startverhalten konnte ich bisher noch nichts merken. War mit dem Motor immer sehr zufrieden. Da ich nichts von dem Schaden gemerkt habe hoffe ich mal das dass noch nicht so schlimm war und die Kurbelwelle wegen der evtl. ungleichen Drücke in den Zylindern noch keinen Schaden bekommen hat. Die Werkstatt meinte ich solle die Kurbelwelle auch gleich neu machen. Da die ganze Sache eigentlich nicht auf dem Plan stand und dadurch meine Haushaltskasse etwas überstrapaziert wird, wollte ich die alte Kurbelwelle erst mal weiter nutzen. Hat da schon jemand Erfahrungen mit gesammelt? Kann ich die alte Welle weiter benutzen, da der Motor ja immer ordentliche Leistungen hatte? Muss der Motor mit der Motor mit den neuen Zylindern/Kolben wieder neu eingefahren werden? Gruß
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pwb601
Beiträge: 3.903 |
Wenn die Lager in Ordnung sind, kannst Du die alte Welle selbstverständlich weiterverwenden. Zylinder laufen btw immer oval aus, das ist kein Schaden, sondern das ganz normale Verschleißbild Der Rest ist Glaubenssache - ohne Leistungsverlust und sonstige Mängel könntest Du im Grunde einfach weiterfahren, daß man bei 60.000 die Zylinder schleifen lassen sollte, hat damit zu tun, daß man nicht nachher 3 Schleifmaße überspringt, und damit, daß die Chose nicht zu sehr undicht wird und zu viele Verbrennungsgase an den Kolbenringen durchschlagen (wegen Ölkohlebildung). Einfahren mußt Du mit neuen Kolben auf jeden Fall - die Oberfläche der Kolbenringe an der Zylinderwand sind ist strenggenommen überhaupt das einzige, das man am Trabantmotor einfahren kann. Und wenn Du das machen solltest, geschliffene Zylinder, neue Kolben und neue Kolbenringe gehören immer zusammen. Alles andere, auch die Kolbenbolzen mit Einheitsgrößen, kann so übernommen werden (hab ich jedenfalls immer so gehandhabt). Edit: ach so, das abgebrochene Teil am Kurbelgehäuse kannst Du auch einfach anschweißen (lassen). Ich kanns jetzt nicht, gibt aber Leute, die den Aluguß problemlos hinbekommen, auch hier im Forum vermutlich mehr als einen oder zwei [Bearbeitet von pwb601 (05-03-2008 - 16:18)] |
StefanONE
Beiträge: 239 |
Danke pwb für Deine ausführliche Antwort. Selbstverständlich habe ich das abgebrochene Teil von Kurbelwellengehäuse zur Seite gelegt. Lasse ich in einer fernen Zukunft wieder anschweißen. Motor ist wieder zusammengebaut und läuft ohne Probleme. Gruß |
Fg601
Beiträge: 864 |
Ich denke die wenigsten hier können den Zustand einer Kurbelwelle beurteilen!Dazu gehört schon einiges an Erfahrung.Man sollte auch schon mal etliche Wellen in der Hand gehabt haben,um auch Unterschiede zu erkennen.Wenn die alte Welle sich von ihrem Nadellager trennt,werden die Zylinder auch nicht mehr ganz gebrauchsfähig sein.Spätestens dann platzt die Kasse. Ich glaube bei keiner anderen Automarke wird Alt und Neu kombiniert wie bei Trabant.Seltsam? |
yves
Beiträge: 319 |
Ich denke das liegt am Bastlerdasein/Geschichte des Trabant. viele denken eben weil alles so einfach ist, ist ein Motor auch einfach. Das ist es aber eben nicht. Bis wir die meisten davon überzeugt haben das man am Motor nicht basteln sollte, gibts keine Ersatzteile mehr. Gruss yves |
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