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Autor Thema: 601er... wieviele km "läuft" der Motor?
Polar

Beiträge: 242
Registriert am: 12.09.2002


Bei meinem Trabi (601 S, Baujahr 1986)ist mittlerweile die 85000km Marke überschritten, er schnurrt nach wie vor wie am ersten Tag.

Beim betrachten desm km Standes kam ich ins grübeln, wielange denn ein Trabant-Motor i..d. Regel hält und bei welchem km Stand ich mich langsam nach einem regenerierten Motor umschauen sollte.


*rotwerd*
Frage hat sich erledigt, per Suchfunktion kamen ausführliche Postings.

[Bearbeitet von Polar (06-12-2004 - 12:52)]

winger1963

Beiträge: 82
Registriert am: 13.06.2004


Hallo Polar. Kommt immer darauf an wie man fährt . Ich hab meinen Motor am Dienstag auf der Autobahn einfach zu viel abverlangt (Dauertempo von 90 Kmh ).Der Motor hatte schon oder erst 80000 Kilometer runter.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Wobei 90km/h normalerweise nicht "zuviel verlangt", sondern relativ ideale Dauerreisegeschwindigkeit sind. Wenn er dabei stirbt, hat er wohl entweder doch schon den "Tod im Leibe" gehabt, oder doch ´n Bissl wenig Öl möglicherweise. Ich habe von 20000-130000km schon alles erlebt/gesehen am 2-Taktmotor. - Es hängt wirklich von vielen Einflußfaktoren ab, z.B. Fahrweise und Einsatzbedingungen. Bei meinem 89er beispielsweise war bei exakt 50tkm Pumpe, bei extremen + fast täglichen Kurzstreckenbetrieb wohlgemerkt. Die 130000 hat ein Bekannter mit seinem 65er zu Ostzeiten erreicht - 23PS und alle 1-2 Monate langen Hafer nach Thüringen runter. Bei ca. 80tkm habe ich ihm damals übrigens geschliffene Zylinder, WeDi + Dichtungen, ´ne Pleuelbuchse und ein gut gebrauchtes Kurbelgehäuse verpasst (da Limahalterung ausgerissen/gebrochen) Das Auto lief jedenfalls wie Hanne, war der blanke Wahnsinn!

[Bearbeitet von standard (06-12-2004 - 19:46)]

Christjo

Beiträge: 323
Registriert am: 22.07.2002


Kommt echt auf die Fahrweise drauf an.
Obwohl ich ein eher Handsammer-Fahrer bin,hatte letztes Jahr mein Motor bei 98500km den Geist aufgegeben.
War ein Astreiner Kolbenklemmer (beidseitig).
Kann aber auch sein das es am heißen Sommer lag,den wir haben innerhalb des Clubs drei Motoren tauschen müssen.
Und das in einem Sommer.
Gruss Christjo

TrabiHerne

Beiträge: 1.014
Registriert am: 28.12.2003


Viel interessanter finde ich die Frage, ob ein Wartburg- bzw. BarkasMotor haltbarer ist als der 601er Motor. Oder ist da die Situation ähnlich?
winger1963

Beiträge: 82
Registriert am: 13.06.2004


Hallo TrabiHerne. Nö würd ich nicht sagen. Der Wabu Motor ist Wassergekühlt und somit (wenn das Thermostat richtig funst)nicht soo den Verschleiß ausgesetzt. Ich hab mein Wabu Motor 180000 Kilometer ohne Probs gefahren ( Gemisch:1:50). Aber man steckt halt nicht im Material !Aber immer richtige Pflege der Technik vorausgesetzt (Zündung, Luftfilter, Vergaser,Kühler mit ausreichend Wasser,und das Richtige und Ausreichende Oel im Kraftstoff .
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Was vielleicht noch wichtig ist: Nicht umsonst gibt es die Werksvorschrift, wonach die Laufbuchse bei etwa 75 Tkm als verschlissen gilt. Und fast alle defekten Kurbelwellen, die mir bisher so unter die Finger gekommen sind, waren ursaechlich auf einen Motorbetrieb mit verschlissener Laufbuchse zurueckzufuehren.

Was ich sagen will: Wer seine Zyinder beim Erreichen der Verschleissgrenze ausschleifen und mit neuen Kolben bestuecken laesst, sollte sich einer Motorlebensdauer von deutlich >100Tkm erfreuen koenne.

Wenn man das beachtet, vernuenftig faehrt und gutes Mischoel benutzt, muss man mit einem EBZA-bestueckten Trabi-Motor weniger Angst vorm Liegenbleiben haben, als mit jedem 4-Takter.

winger1963

Beiträge: 82
Registriert am: 13.06.2004


Hallo POSTKUGEL. Genau das machen oder wissen die Wenigsten. Fahren bis die KW fest ist. Ob Loch im Kolben oder verschlissene Zylinder, rumms ist die KW fest. Hab ich leider auch 2 mal durch.
TrabiHerne

Beiträge: 1.014
Registriert am: 28.12.2003


@winger: dann bin ich mal gespannt, wie er sich so macht
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Toll, wieder 'ne neue Erkenntnis. D.h. also, dass man Kolben+Zylinder vorsorglich tauschen sollte, um der Kurbelwelle was Gutes zu tun, richtig?? Lese ich hier zum ersten Mal, klingt aber irgendwie logisch und hört sich auch wesentlich besser an als "Fahr mal ruhig, bis er dir irgendwann um die Ohren fliegt." Ich meine, klingt logisch, auch mal den Motor an sich zu warten und nicht nur die Zündung und den Vergaser.

Gruß
Gunnar

Polar

Beiträge: 242
Registriert am: 12.09.2002


Hmm,dazu gleich eine Frage, also ist es sinnvoll Zylinder+Kolben und Laufbuchse mal überholen.

*grübel* kriegt das hier im tiefen Westen jede Werkstatt geregelt, oder sollte ich mir da besser Alternativen suchen?

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Es gibt einen Verschleiss-Richtwert als Werksvorgabe. Ich habe gerade nochmal nachgelesen, der liegt sogar bei 60 Tkm (Quelle: Klausnig, Gerhard, Hesse, Bodo: Ich fahre einen Trabant. Berlin 1984. S. 9).

Allerdings haengt der tatsaechliche Verschleiss auch sehr stark von der Fahrweise ab, weshalb es auch Motoren gibt, die ohne Instandsetzung rekordverdaechtige Leistungen schaffen. Wenn man allerdings keine Moeglichkeit hat, sollte man sich an den Werksvorgaben orientieren, besonders wenn sog. "Teilschaftkolben" verbaut sind.

Etwas weniger genau erkennt man den Verschleiss auch am Umkehrpunkt des oberen Kolbenringes in der Zylinderwand. Bei stark verschlissenen Zylindern ist hier mit dem Finger eine deutliche Kante zu fuehlen. Dabei aber im Zylinder wirklich rundum "fuehlen", da der Verschleiss manchmal etwas einseitig ist.

@Polar
a) Ja, B) Jein. Nicht eine Werkstatt, sondern eine Zylinderschleiferei (die z.B. auch Motorradzylinder ueberholen->Gelbe Seiten) und zwei passende Uebermasskolben brauchst Du. Die alten Zylinder abbauen und reinigen. Damit und den beiden neuen Uebermasskolben dann in die Zylinderschleifer gehen und die Zylinder dort einschleifen lassen. Wenn fertig, dann halt wieder im Fahrzeug montieren (Siehe WhimS). Ach ja, wenn man die Zylinder einmal abgenommen hat, sollte man auch gleich mal mit ins Kurbelgehaeuse schauen und evtl. die Drehschieber mit wechseln, wenn die Arretierungsbohrungen schon "Langloecher" geworden sind.


PS: Ich selbst messe einen Motor bei der Montage komplett aus (wieder ein Vorteil des Selbermachens), d.h. mit Buegelmessschraube und INTO-Geraet wird das Einbauspiel zw. Kolben und Zylinder exakt bestimmt und die Werte hebe ich mir dann fuer eine spaetere Vergleichsmessung auf, die ich immer vornehme, wenn ich mal die Zylinderkoepfe unten habe.

Lloyd

Beiträge: 56
Registriert am: 20.12.2002


Mein Zwickauer Erstmotor ist mittlerweile bei 173.000 km angelangt. Er rasselt schon seit 40.000 km. Hat noch die ersten Kolben und Laufbuchsen. Fahrweise sehr dezent, traue mich kaum noch über 80 km/h, da das Geräusch weh tut. ÖL: Addinol teilsynthetisch.
Habe immer 2 befreundete Trabi-Fahrer wegen ihrer weich laufenden Motoren beneidet, die allerdings mein Motor schon um 2 bzw. 3 Jahre überlebt hat. Motor wird nach dem Ableben einen Ehrenplatz erhalten. Ersatzmotor wartet schon seit 5 Jahren auf den Einbau.
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Das muesste ein neuer Rekord sein.
kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Würde ich auch so sehen!
Lloyd

Beiträge: 56
Registriert am: 20.12.2002


Hatte hier im Forum mal von jemandem gelesen, dessen Motor damals 169.000 km runter hatte und noch gut lief. Derjenige dürfte wohl der Rekordhalter sein.
Mein Motor ist übrigens mit Sparvergaser ausgerüstet, ich tanke immer Normal bleifrei, und mische selbst 1 : 50 (außer Autobahn). Bei km-Stand 135.000 habe ich Motor (und Getriebe) mit SX 6000 behandelt. Vom versprochenen Minderverbrauch war nix zu spüren, was es für die Motorlebensdauer gebracht hat, lasse ich mal dahingestellt sein.
 

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