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Autor Thema: Fataler Kurzschluß
Sachsenring601

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Bei einer Nachtfahrt löste sich die Kontaktzungen im Ablendrelais an der Schaltwippe und verursachte einen ordentlichen Kurzschluß. Dank einer zusätzlich eingebauten Hauptsicherung (Plattsicherung)unmittelbar nach der Batterie konnte größerer Schaden vermieden werden.
Der Schaltkreis von Batterie Klemme 30 über Lichtschalter und Ablendrelais ist serienmäßig nicht abgesichert und es kommt hier zur akuter Brandgefahr! Oft wurde ich bei Treffen gefragt: "Wozu eigentlich dieser kleine schwarze Kasten links neben der Batterie ist". Manchmal sollte man vom Original abweichen - es erhält unter Umständen das Fahrzeug länger. Dank Nebelscheinwerfer konnte ich meine Fahrt ohne Fehlersuche fortsetzten!

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das moss

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wenn man ein Relais hat kann das natürlich zu Problemem führen......
standard

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Von einem derartigen "Ausfall" höre ich allerdings auch zum allerersten Mal - die Abblendrelais machen sonst nur ab und an mal Ärger durch "unwilliges" umschalten. Naja -die Technik wird halt nicht jünger...
heckman

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Mossi mir ist aber auch schon der Fußabblendschalter auseinandergefallen...
Sachsenring601

Beiträge: 803
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@mossi, es handelte sich um das originale Abblendrelais von 4/72(!), welches bei Kilometer 222914 ausfiel. Sogesehen wirklich ein sehr seltener Defekt. Aber mit nachhaligen Folgen, Brandgefahr (wurde durch Hauptsicherung verhindert) und man fährt plötzlich ohne Licht. Bei einen derartigen Kurzschluß kommt es zum Totalausfall des Bordnetzes - mit und ohne Hauptsicherung. Ich werde nun Vorkehrungen treffen und das Standlicht, sowie Warnblinkanlage über eine eigens geführte Leitung abzusichern.

Warum sich die Kontaktzunge von der Schaltwippe lösen konnte:

Die Schaltwippe hat eine Führung (Plastnasen), eine Plastnase brach und schloß die Klemme 30 mit dem Gehäuse des Relais kurz.


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POSTKUGEL

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Tjaja, die Originalelektrik verdient eigentlich nur das Praedikat "Abenteuerlich"!!! Wobei vieles sicherlich Resultat der Mangelwirtschaft war: Wie kommt man sonst auf die Idee, Kabelbaeume mit Wollfaeden! zu binden...

Ich hab's glaube ich schonmal geschrieben: Mir sind 3 konkrete Faelle aus DDR-Zeit bekannt, wo Trabi's wegen einem Elektrodefekt komplett abgebrannt sind...und einige Faelle mehr, wo es fast passiert ist.

Ich kann nur jedem raten, mit einigen zusaetzlichen Sicherungen, vollisolierten Kabelschuhen, Kabelbindern und Schutzrohren fuer mehr Sicherheit zu sorgen.

Sehr "schoen" finde ich z.B. auch die Kabelverlegung hinter dem Armaturenbrett: Kabelisolierungen koennen sich am Scheibenwischergestaenge oder der Lenksaeule durchwetzen, blanke Kabelschuhe mit nichtabgesicherten Batterieplus liegen direkt offen an der Rueckseite der Schalter (macht Spass, wenn man wal mit was metallischem hinter's Armatuerenbrett kommt). Gibt noch mehr so Sachen...

[Bearbeitet von POSTKUGEL (07-08-2005 - 22:09)]

Sachsenring601

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@Postkugel, du hast den Finger drauf. Genau diesen Stellen (Scheibenwischergestänge und Lenksäule) habe ich bei der Kabelverlegung größte Sorgfalt gewidmet! Gerade bei der Verlegung entlang des Wischergestänges sollte man darauf achten, dass der Kabelbaum sicher in den Führungshäcken sitzt und möglichst gespannt ist. Das Kabel welches die Klemmen 15 an Zündspule und Zündschloß verbindet führt den Strom ebenfalls serienmäßige ungesichert!!! ...bei manchen ist dieses Kabel wild kreuz und quer über die Zündspulen gelegt. Das Kabel der Klemme 50a vom Zündanlaßschalter geht ebenfalls ohne Sicherung zum Anlasser.

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[Bearbeitet von Sachsenring601 (08-08-2005 - 13:36)]

standard

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Hm - ich fand die "wollummantelten" Kabelstränge immer noch um Längen besser, als die ihnen folgenden "losen Kabelbündel" (wo schneller mal was durchgescheuert ist...). Diese eingewebten Kabelstränge haben übrigens nix mit "Mangelwirtschaft" zu tun, sondern waren jahrzehntelang im Kfz-Bau üblich und wurden lediglich aus Kostengründen "eingespart".
Ein wenig Trabant-Praxis hab ich ja auch ( )- mir ist jedenfalls KEIN durch Kabelbrand abgefackelter Trabi zu Augen oder Ohren gekommen. Sicher gab es sowas...aber auch bei anderen/auch weit moderneren Autos. Alleine bei VW/Audi könnte ich gleich mit 3 Beispielen dienen!
"Abenteuerlich" finde ich die Werkselektrik jedenfalls nicht - voraussgesetzt, es ist alles ordentlich und richtig verlegt und fest aufgesteckt/angeschraubt. Man darf halt ganz einfach das inzwischen schon weit über der "normativen Nutzungsdauer" liegende Fzg.-Alter nicht vergessen!
Mit ´nem "metallischen Gegenstand" sollte man bei angeklemmter Bakterie übrigens auch bei VW & CO nicht unbedingt unterm Armaturenbrett rumfuhrwerken...
trabiweb

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@postkugel: Wolle hat eine höhere Entzündungstemperatur als die meisten Kunststoffe! Deshalb ist die Idee, Kabelbäume in Wolle zu binden gar nicht mal so schlecht gewesen. So hingen die Kabel wenigstens nicht einzeln lose rum.

Der eine oder andere Kabelschuh wäre sicher besser mit einer Isolierung versehen worden, da geb ich Dir recht. Aber abenteuerlich find ich die Elektrik deshalb nicht....

Sachsenring601

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Bei korrekter Verlegung der Kabel sollte es nicht zu Scheuerstellen kommen. Schon gar nicht, wenn man nach einer Restaurierung die Kabel selbst neu verlegt. Aber trotzdem kann es nicht sein, dass unabgesicherte Leitungen quer durch das Fahrzeug verlegt sind. Eine 40 A- Sicherung (Diese kostet mit Halterung grad 5.-€) unmittelbar nach der Batterie sollte ausreichend sein und schützt im Notfall wirksam. Ich konnte also nach diesem Kurzschluß keine in Mitleidschaft gezogenen Kabel oder Anschlüsse feststellen. Gegebenenfalls könnte der Lichtschalter gewechselt werden, da es dort mit Bestimmtheit auch eine ordentliches Kontaktfeuer gegeben hat. Im Moment stelle ich aber keine annormale Erwärmung fest und ein Spannungsabfall ist ebenfalls nicht feststellbar.

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sa4_one

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quote:
Das Kabel welches die Klemmen 15 an Zündspule und Zündschloß verbindet führt den Strom ebenfalls serienmäßige ungesichert!!!

Da hat es bei mir übrigens letztes Jahr auch gebrannt... einen Tag bevor sich der /ich den Motor festgefahren hat/habe. Der Weg zum Feuerlöscher war mir aber ziemlich weit... der lag im Kofferraum. Der Brand bzw. die enorme Qualmquelle löschte sich aber von alleine und ich habe dann den restlichen Weg (ca. 100m) nach Hause geschoben.

Nase

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Hm ... abgebrannt ist mir zwar noch nix, aber 'ne langwierige Fehlersuche (mit 'nem ganz einfachen Ende) in der Elektrik hatte ich bei meiner Pappe auch schon:

Bevor wir überhaupt auf den Gedanken kamen doch mal das Hauptmassekabel (welches ja bekanntlich den Stromkreis zur Bakterie wieder schließt) zu tauschen, hatten wir so ziemlich jedes Kabel im Zündkreislauf mehrfach durchgemessen weil das blöde Ding einfach nicht anspringen wollte und anschieben / -schleppen auch nix brachte

Tja - Kleine Ursache mit großer Wirkung ...

pwb601

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Mir ist mal unterm Armaturenbrett die halbe Elektrik auseinander- und mir dann entgegengefallen. Hatte sich zu innig dem (zugegeben ausgeschlagenen und verbogenen) Scheibenwischergestänge genähert ... Isolierband um den Kabelbaum vor der Verlegung geht aber auch (war eh Tüddelelektrik drin )

[Bearbeitet von pwb601 (09-08-2005 - 19:08)]

standard

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Gerade dieses Kabel ist bei diversen Autos nicht abgesichert - ebenso wie die 30er Hauptstromversorgung oder die des Zündschlosses. Da steht der Trabi nicht alleine da...
sa4_one

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wieviel Amperé fließen denn höchstens da? Zwecks Absicherung.
Sachsenring601

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Mit den serienmäßigen Verbrauchern könntest du nicht einmal die Leistung der Drehstromlichtmaschine voll ausschöpfen! Aber 40 Ampere´solltest du schon verwenden, die Sicherung darf keinesfalls durch Überlastung kommen! Denn dann ist die gesamte Anlage stromlos - Unfallgefahr insbesondere bei Nachtfahrt! Besser wäre es natürlich, den Kreis für die Warnblinkanlage separat abzusichern!

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sa4_one

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Ich wollte einfach, die nicht abgesicherten Leitungen mit ein paar Sicherungen versehen. Zündspulenversorgung uns so...

Aber vielleicht mach ich auch im Winter die ganze Elektrik mal neu mit isolierten Steckern und so. Bei der gelegenhei kann man dann ja einen zweiten Sicherngskasten einbauen und alles andere mit absichern und vorallendingen, die Sicherungen, wo soviel dranhängt, das schon gar nichts mehr rein geht ein bisschen entlasten... Also auf 2 Sicherungen verteilen.

Sachsenring601

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Wohlbemerkt ist diese Angabe für 12 V- Anlagen geeignet. Beim 6 V- Bordnetz hast du die doppelte Leistungsaufnahme, kannst aber nicht so viele mögliche Verbraucher gleichzeitig in Betrieb nehmen. Die Gleichstromlichtmaschine liefert nur 220 Watt! Das ist also alles eine rein rechnerische Sache.

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Sachsenring601

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@sa4_one, dass ist natürlich auch eine Möglichkeit. Du mußt dir nur die Leistungsaufnahme des betreffenden Stromkreises ausrechnen und die Watt- Zahl durch 14 (z.B. bei 12V) teilen, dass ergibt die Ampere´. Sicherungen sind zwar träge, aber dennoch solltest du etwas großzügig kalkulieren. Bedenke aber auch, dass die Klemmsicherungen hohe Übergangswiederstände verursachen! Wobei die Plattsicherungen fest verschraubt werden und damit einen optimaleren Übergang schaffen!

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Trabant 601 L

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Was meint ihr, wie groß (wieviel Ampere) sollte eine Hauptsicherung bei einem "Originalen" 6 Volt 601S sein.

Ich denke so 60 Ampere sollte sie schon haben.

Toni

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Gute frage, ist mir beim lesen auch so gekommen. Der Anlasser zieht 72A hat mir mal wer gesagt. Der hat rund 440W

Ich komme, ohne Radio, bei Nachtfahrt mit Abblendlicht und Nebel(Fern)scheinwerferen auf 229W. Die Nebler sind allerdings einzeln abgesichert. Also sinds nur noch 119W + eventuelle Warnblinkanlage sind wir bei 203,4W + Bremslicht= 245,4W
Also im schlimmsten Fall, ohne Radio 40,9A wenn ich mich nicht verrechnet oder was vergessen hab.
Aber ich weiß nicht, ob das jetzt so stimmt. Wo hohlt eigentlich die Zündung den Strom her?

Sachsenring601

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Hallo,

die 40A sind auf das 12V Bordnetz bezogen!
Der Anlasser kann natürlich nicht abgesichert werden und dessen Stromaufnahme fließt selbstverständlich nicht in die Berechnung ein.

quote:
Die Nebler sind allerdings einzeln abgesichert. Also sinds nur noch 119W

Die bereits abgesicherten Stromkreise fließen allerdings mit in die Berechnung ein, weil diese ja trotzdem die Hauptsicherung belasten.

Toni

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Bei mir holen sich die Nebelscheinwerfer aber den Saft direkt von der Batterie. Haben also mit dem normalen Stromkreis nichts zu tun.
 

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