Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
Seite: 1 2 3 Nächste Seite »
Autor Thema: DDR-Telefontechnik - RFT Variant 74
phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Sorry, ich weiss, es hat nicht viel mit dem Trabi zu tun, aber ich schätze, dass mir hier jemand Auskunft geben kann.

Bin gestern glücklicher Besitzer eines DDR-Telefons vom VEB Fernmeldewerk Nordhausen geworden. Es handelt sich um den Typ RFT Variant 74, Produktionsdatum 11/74.

Kann man die Dinger an westlichen (konkret: schweizerischen )Haustelefoninstallationen betreiben?

Die Kabel führen im Telefon an folgende Steckverbindungen:

weiss->a2
braun->b2
gelb->F
grün->w2

Handelt es sich hierbei um irgendwelche genormten Bezeichnungen?

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


ja, geht.

schließe einfach a2 b2 an und es müsste gehen.

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Voraussetzung ist natürlich auch, daß Impulswahl vom Netz/Telefonanlage noch unterstützt wird. Ansonsten muß noch ein Impuls/MFV- Wandler dazwischen.

[Bearbeitet von Trabi Strietzl (28-11-2005 - 14:50)]

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Ich glaube, selbst in der Schweiz MUSS das im Net noch unterstützt werden. In der Anlage KÖNNTE es anders aussehen..
Probiers einfach aus. wird schon gehen.

Wozu brauch die Schweiz eigentlich so schnelle Wahlverfahren? *duck*

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Also hab mal ein bisschen nach der Pinbelegung des bei uns gebräuchlichen Steckers TT87 gegoogelt.

Folgendes ist dabei herausgekommen:
1a a
2a
3a
1b b
2b (Erde)
3b

Werde mal a2 auf 1a klemmen und b2 auf 1b. Wäre F Erde? Wofür steht W2?

Ich glaube, die Impulswahl wird tatsächlich noch unterstützt. Ansonsten kann ich mit der "SMS-Box", die von der Swisscom gratis an die Kunden abgegeben wird, wählen

[Bearbeitet von phi (28-11-2005 - 15:01)]

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


phi: richtig, so klemmst du.

F vermute ich auch für Erde.

das "W" bedeutet Wecker (ernsthaft) und dient eigentlich nur für eine 2. Klingel. du benötigst allerdings nur a und b, da du eh nix auf "Erde" signalisierst.

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999



So sehen also eure Telefondosen aus. Interessant..

Ich frag mich immer, was bei euch noch so alles anders ist als bei uns. Von "ß", den Tastaturen, dem Geld und dem "deutsch" mal abgesehen!

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Strom kommt in solchen Dosen

Auch in der Sprache (vor allem in der Küche) gibts auch noch ein paar feine Unterschiede. Meine Freundin kommt ja aus der Nähe von Finsterwalde und wenn die von Porree (mittlerweile weiss ich, dass das Lauch sein soll) erzählt, verstand ich früher nur Bahnhof. Beim Bahnhof heisst auch der Bahnsteig bei uns Perron und der Bürgersteig heisst Trottoir. In der Küche hat es kein Waschbecken, sondern ein Lavabo und wenn eine Deutsche von Paprika redet, denke ich an das Gewürz.

Für mich ist das eine Peperoni

und das eine Paprikaschote.

So wie ich das verstehe, ist es in Deutschland genau andersrum ?-)

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


und wir haben Ricola nicht erfunden....

PS: was mich immer irritiert:

phi schreibt hier wie ein normaler Mensch.....
ab man darf ihn nicht sprechen hören...

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


unglaublich.. echt.. hätte nie gedacht, dass ihr dochj soweit von uns entfernt lebt
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Mos: als ich dort war, oder wenn man sich "bei uns" trifft, kann man ihn sogar verstehen, aber du müsstest ihn mal in einem kleinen Bergdorf erleben, wenn er mit Einheimischen spricht, da kannste dich nur umdrehen und Berge angucken

Aber das is schon gut so.

Trotzden finde ich es sehr beeindruckend, dass man perfekt hochdeutsch schreiben kann (und ja auch muss) und VÖLLIG also wirklichg VÖLLIG anders spricht Hochachtung!

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


@ Chris 601: Danke für das Kompliment

Aber "Säggssch" ist doch auch ein bisschen "anders" als hochdeutsch und trotzdem können "de Soggsn" hochdeutsch schreiben. *duck*

Liegt wohl daran, dass es weder auf sächsisch noch auf schweizerdeutsch kaum gedruckte Literatur und keine einheitliche Orthographie gibt.

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


GOTT SEI DANK!
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Das mit uns Sachsen wollte ich auch grad einwerfen...

Was mir am schweizerischen wie auch am österreichischen Deutsch auffällt:
Die nutzen vielfach noch Worte, die bei uns längst nicht mehr gebräuchlich sind. Perron zum Beispiel hieß es vor 80 Jahren auch in Deutschland, an alten Schmalspurbahnhöfen findet man teilweise noch die entsprechende Beschilderung. Mit Trottoir ist es ähnlich. Vielleicht sind diese ganzen Lehn-Vokabeln auch der großen DEUTSCH-Welle vor etwa 70 Jahren zum Opfer gefallen, bei uns...

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


schade eigentlich, ich fand Gesichts-Erker eigentlich ganz nett....

ich habe früher immer gedacht: die Sachsen.... wenn die so schreiben müssten wie sie sprechen....

und dann habe ich Bayern, Schwaben und Pfälzer kennengelernt......

(Ein Gruselkurs in Ausdruck....)

Andererseits: da wir das einzige Bundesland mit 2 Amtssprachen sind und hier nach dem 6 Köm die Einheimischen auch nur mit guten Niederdeutsch-Kenntnissen zu verstehen sind ist mir das Problem mit den Eidgenossen in artgerechter Umgebung schon klar....

kat

Beiträge: 1.194
Registriert am: 25.11.2004


Wer sagt hier, daß es keine Literatur in sächsischer Sprache gibt?
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


De säk'sche Lorelei

Ich weeß ni, mir isses so gomisch
Un ärchendwas macht mich verstimmd.
S'is mächlich, dass is anadomisch,
Wie das ähmd beim Menschen oft grimmd.

D Älwe, die bläddschord so friedlich,
Ä Dampfor gommd aus dr Tschechei.
Drin sitzd 'ne Familche gemiedlich,
nu sinse schon an dr Bastei.

Un ohm uffn Bärche - nu gugge,
da gämmd sich ä Freilein ihrn Zobb.
Se striecheltn glatt hibbsch mit Schbugge,
dann schdäcktsn als Gauz uffn Gobb.

Dor Vader da undn im Gahne,
glotzd nuff bei dass Weib gans entzickd.
De Muddor meend draurich: "Ich ahne,
die machd unsorn Babbah verrickt".

Nu fängt die da ohm uffn Fälsen
zu singn ooch noch an ä Gubbleh.
Dr Vader im Gahn dud sich wälsn,
vor Lachen un jodeld: "Juchheh!"

"Bis schdille", schreid ängstlich Ottilche,
scho gibbeld gans furchtbar dor Gahn.
Un blätzlich versingd de Familche...
Nee, Freilein, was hamse gedahn!

601 Uncrowned

Beiträge: 4.632
Registriert am: 23.12.2003


Mann, Leute, es gab schon lange nicht mehr so einen herrlich amüsanten Thread hier! *lach*

Wir können aber froh sein, wenn unsere Sachsen schreiben. Wenn in GB die Waliser loslegen, sieht's immer aus wie die Reste beim Scrabble...

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Lene Voigt - gehört zu meinen absoluten literarischen Favoriten.

De Graniche des Ibigus

Herr Ibigus war ä Solisde
vom Männerchore "Bläkegut"
Sei Ruhm drang bis zur fernsten Güste
's war ähm ä äschdes Ginsdlerblud.

De Mädschn aus Adhen un' Schbarda
die schwärmden sehr für sein' Denor
und jede Emma, jede Mardha - ihr gleenes Herr an ihn verlor.

Nu zoch mal an ämm Sommermorschn
dor Gödderliebling nach Gorindh
bein Sängerweddgampf ohne Sorschn,
daß sisch ä Gongurrende find'.

Da zoch er friedlisch durschs Gelände
und pfeifd dorzu den Bilscherchor;
da brülln zwee Kerle "HOCH de Hände!"
Un haldn änn Revolver vor.

Alsdann durschwühln se seine Daschn
mit spitzn Fingern bis zum Grund
doch gennse dord keen Pfäng erhaschn
- 's had selber nischd, der arme Hund.

Das bringd in grimm'sche Wud de Schdrolsche
und auszudohm ihrn Vordruß
da giegsn se mid schbitzm Dolsche
in Herze 'nein, Herrn Ibigus.

Der bläkt noch "Ihberfallgommando!",
doch ladschd kee Schutzmann durschn Wald,
dann bläkt er laud, of Esperando,
daß schauderhafd das Escho halld:
"Ihr Viescher dord, im Wolgenreische,
solld räschen, diesen Meuschelmord!"

Und gräßlisch feixt nochmal de Leische -
de Mörder sausn ziddernd fort.

Usw., der Rest sprengt den Rahmen, hier im Technikteil...

[Bearbeitet von Deluxe (28-11-2005 - 23:26)]

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


So, i hans jetzt mal aagschlosse wie mer's de Chris gseit het. Ds Beschte isch, es lauft iiwandfrei!

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


na dann, viel Sspass, ohne Wahlwiederholung.. und hin und wieder führst du ja auch noch Auslandsgespräche

Ach, was solls, früher gings ja auch!
(bis auf die Auslandsgespräche)

phi

Beiträge: 2.760
Registriert am: 08.03.2000


Billigvorwahl-Auslandvorwahl-Ortvorwahl-Rufnummer

Ich hab ja noch die besagte SMS-Box und da kann ich etliche Nummern abspeichern und direkt aus dem Telefonbuch anrufen
Ausserdem SMS empfangen, schauen wer angerufen hat (ausser wenn Nr. unterdrückt) usw. usf.

Also DDR-Technik mit Handy-Funktionalität

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


tja.. ein gutes DDR-Telefonopolis ist eben H&G-geprüft....
seb

Beiträge: 863
Registriert am: 05.10.2003


auso ig telefoniere no mitemene härkömmleche morderne telefon. ha leider no kes us dr DRR gfunge bis jetz...ä gruess a dere stöu o vo mire site.
ah jo hani ganz vrgässe, z säge, ig bi o eine vo dene eidgenosse
trabi

Beiträge: 2.162
Registriert am: 26.12.1999


hier bimmelt ooch noch das gute alte rft.. allerdings ist der unterschied zum "mütterlichenhaustelefon" deutlich.. das eine ist eher "so nah als wär man da" wogegen mein anschluß doch eher an "haoollo? hallo moskau?? erinnert.. oder sagen wir mal eher: "hallo vermittlung? geben sie mir das 6. feldbatalion.. frontabschitt 4, feldwebel kowalski!"

[Bearbeitet von trabi (29-11-2005 - 10:48)]

apollo11

Beiträge: 2.507
Registriert am: 25.05.2005


Habe auch schon mehrere Telefone umgemodelt.
Die Sprachübertragung kann man bei den Teilen schon enorm durch das Umrüsten von den originalen Hörer und Mikrofonkapseln auf Peiker Hörer+Mikrofon(gibts bei vielen Elektronikgroßhändlern oder direkt bei der nächsten Telekomserviceniederlassung-aus Schlachtgeräten) zum positiven ändern.
Auch hat sich der(recht einfache)Einbau eines Mikrofonkompressors mit integriertem Vorverstärker(gibts bei Conrad,ELV...für rund 10€) als sehr sinnvoll erwiesen.
Danach erkennt man die Nuschelmuschel nicht wieder

[Bearbeitet von apollo11 (29-11-2005 - 12:10)]

601_at

Beiträge: 384
Registriert am: 28.12.2003


Oiso i telefonier ollaweu mit an oidn W48!
0+Billigvorwahl+Handyvorwahl+8-stellige Nummer... man gewöhnt sich an alles.
Jabberwockey

Beiträge: 1.391
Registriert am: 14.11.1999


Darf ich vorstellen:
meine Telefonflotte
DDR'sches W38 (Bj 03/55 mit Glasglocken) meets BRD'sches FeTAp 611-2a (Bj 10/77) meets Gigaset 3000C

Gruß, Jabberwockey

Dachzelt_Ulli

Beiträge: 1.204
Registriert am: 28.02.2002


Jabber, du telefonierst mit Holzbausteinen? Echt? Das sollte uns zu denken geben.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


So´n schwarzes Bakelit-Exemplar hat mich durch den größten Teil der Kindheit telefonisch begleitet. Wir hatten lange Zeit einen sogenannten "gezweierten" Anschluß - d.h., wir hingen mit dem Nachbarn gg.über zusammen dran. Wir konnten zwar über verschiedene Nr. angerufen werden, aber nicht gleichzeitig - und auch nicht gleichzeitig woanders anrufen. Ende der 70er wurde´s dann richtig angeschlossen und dann gab´s auch das graue Einheits-Telefon dazu.
Ich kann mich beim besten Willen nicht mehr an den Klingelton des alten Apparates erinnern...
Seite: 1 2 3 Nächste Seite »

Springe zu:

Impressum | Datenschutz