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Technik » Fußboden versiegeln?????? |
Autor | Thema: Fußboden versiegeln?????? |
601satrupcity
Beiträge: 26 |
Hallo an alle, wir wollen jetzt langsam anfangen unseren 601Kombi BauJahr 81 fertig zu machen. Dazu muss der Komplette Boden im innenraum abgeschliffen werden und neu versiegelt werden (neu bischichtet). Nun unsere Frage dazu: Womit würdet ihr dies machen??? Hat da schon einer gute oder schlechte erfahrungen mit irgendwelchen Produkten gemacht??? Über Ratschläge und gute Tips sind wir dankbar. Gruß 601SatrupCity |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Das Bodenblech würde ich lediglich grundieren und lackieren. Andere pappen da vielleicht noch Antidröhnmasse drauf, aber davon rate ich prinzipiell ab, da man nie weiß, wie es mal drunter aussieht (Rost). |
Schorsch601S
Beiträge: 223 |
Sehe ich auch so. Grundieren und lackieren (mit Autolack natürlich ). |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Also ich würde nicht nur ´ne einfache 0815-Grundierung machen. Wenn, dann schon ´ne richtig ordentliche Versiegelung mit ´nem anschließend dickeren Aufbau. Die Filzmatte wird in den feuchten Jahreszeiten doch schnell klamm. Kleine Steinchen etc., die zwangsläufig unter die Matten rutschen bewirken ebenfalls nix Gutes. Falls schon erhebliche Roststellen vorhanden sind: Da Du auch nicht alle Poren lupenrein rostfrei bekommst, würde ich auch an einen guten Rostumwandler denken. Mit Bob und Nigrin habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Bislang positiv bei mir Fertan. Hier geht auch die Philisophie auseinander. Und andere können da sicher mehr schreiben.
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POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Ich habe in meinen Fahrzeugen als Trittschutz fuer den Fussboden mehrere Schichten ueberlackierbaren Steinschlagschutz auf Kunstharz-Kautschuk-Basis nach der Grundierung aufgepinselt und dann mit 2K in Wagenfarbe ueberlackiert. Bei modernen Fahrzeugen macht man's vom Prinzip her auch so. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Ich kann davor nur warnen. Auch wenn das so bei modernen Fahrzeugen gemacht wird (welche Lebensdauer die wohl haben sollen...), die sind auch verzinkt. Bitte nicht vergleichen. Schade, daß ich kein Foto mehr von nem Westblech von mir habe, welches schön dick innen mit Antidröhnmasse bestrichen war. Der Unterboden war im Fußraum KOMPLETT herausgebrochen! Äußerlich war bis dahin absolut nichts zu sehen. Warum sind die mit Antidröhmasse beschichteten Bodenbleche der 1.1er schneller breit als ein lediglich normal lackiertes 601er Bodenblech? Man kann auch einen widerstandsfähigen Lackaufbau machen, ohne mm-dick irgendwas auftragen zu müssen. Heutige Lacke sind viel härter und widerstandsfähiger als früher. Außerdem ist es eine Gradwanderung, ein vorgeschädigtes Blech derart zuzukleistern, weil man nie sicher sein kann, auch den letzten Rost entfernt zu haben. (außer nach dem Strahlen) Man sollte nur darauf achten, kein Feuchtbiotop unter den Matten zu züchten |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Also - ich habe mir das auch lange überlegt, aber dann doch die ähnliche Lösung am 1.1er angewendet: Komplette Karosse strahlen lassen, grundiert. Dann Bodenblech nochmal gefüllert (im Rahmen der Lackierung), überlackierbaren Unterbodenschutz draufgemacht, mit Decklack lackiert. Die Bitumenmatten vom Werk wurden dort großflächig entfernt, wo Rost war. Ansonsten sind sie draufgeblieben. Es gibt für alles Argumente und Gegenargumente. Aber bei reinem Sommerbetrieb und Fußmattenentfernung über Winter sehe ich da keine Probleme. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Obwohls die verkehrte Denkweise ist. Bei reinem Sommerbetrieb und im Winter Fußmatten raus reicht die von mir beschriebene einfache Lackierung Aber man sieht, ein sehr zu differenzierendes Thema |
Red03
Beiträge: 347 |
Mal ne Frage dazu. Ich habe hier einen 88er Kombi. In dem ist auf dem gesamten Unterboden (innen) eine etwa 3mm dicke Masse verteilt. Ist das Antidröhn Zeugs? Im vorderen Bereich wurde das auch schon mal runtergeholt, grundiert und lackiert. OT: apropos undichte Dachkante - Silikon drauf und hoffen oder wie? :TO Ciao Red |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Red03 Das wird wohl Antidröhnmasse sein. Mit "einfach Silikon" auf die Dachkante warte erstmal Wo isses denn nass? Wo vermutest du die Undichtigkeit? Das kann genauso gut von unten kommen, zum Beispiel ne undichte Türdichtung usw. |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Auch wenn die eigentliche Frage ja beantwortet ist, nochmal ein paar Denkanstoesse: Die meisten Rostprobleme im Innenraum habe ich bei den Trabi's immer dort gefunden, wo das Bodenblech besonders stark mechanisch beansprucht wird: Dort wo Fahrer und Beifahrer fuer gewoehnlich ihre Fuesse haben. Das DDR-Antitroehnmittel "PhonEx" ist leider etwas hygroskopisch und zieht, sobald die darauf befindliche Lackschicht beschaedigt wird (z.B. durch Steinchen am Schuh), Wasser an. Deshalb hat man darunter dann auch oft Rost. Diese negative Eigenschaft besitzt der von mir oben erwaehnte Steinschlagschutz nicht. Damit Eisen rostet, braucht es Sauerstoff und Wasser (Rost besteht ja m.E. hauptsaechlich aus Eisenhydroxid). Es kommt also darauf an, diese beiden Dinge vom Eisen fern zu halten. Das Zauberwort heist hierbei "Osmose". Viele "Baumarkt-Grundierungen" sind nicht wirklich osmosesicher, und da spielt es dann kaum eine Rolle, ob die noch "Antirost-Pigmente" (was auch immer das sein soll) enthalten oder nicht. Ein weiteres Problem: Rost selbst enthaelt jede Menge Feuchtigkeit. Wenn also noch Rost unter einer osmosesicheren 2K-Grundierung bleibt, wird es darunter munter weiterrosten. Im "Ratgeber Fahrzeugkonservierung" (Transpress) gibt es eine schoene Übersicht der geforderten Reinheitsklassen bei der Fahrzeuglackierung. Leider laesst sich mechanisch (Zopfbuerste, Schleifpapier) immer nur Klasse 1 erreichen, was definitiv nicht ausreicht. Klasse 2 bekommt man halbwegs mit "Negerkeks" hin (Falze und Ecken bleiben Problemzonen). Die geforderte Klasse 3 geht nur chemisch. Fazit fuer's Bodenblech innen: Falsch ist z.B.: Nur mit Zopfbuerste und Schleifpapier entrosten und dann eine 1K-Grundierung (das enthaltene Bindemittel spielt hier nur eine untergeordnete Rolle) auftragen. In dem Fall ist weder Osmosedichtheit noch Rostfreiheit gegeben. Richtig z.B.: Rost und losen Altanstrich mit "Negerkeks" entfernen, entfetten (ganz wichtig!!!) und eine 2K-Epoxy-Grundierung mit Zinkphosphat aufbringen. Die vorhandene Reinheitklasse 2 wird durch den Zinkphospatanteil in der Farbe chemisch weiter verbessert, womit die geforderte Klasse 3 erreicht werden sollte. Ausserdem sollte 2K-Epoxy osmosesicher sein (wird z.B. auch fuer Unterwasseranstriche im Schiffbau verwendet). Auf diese Basis kann man dann eigentlich beruhigt den ueberlackierbaren Steinschlagschutz aufbringen (der bitteschoen auch ueberlackiert werden sollte, um ein versproeden zu verhindern). Wie gesagt, alles nur Denkanstoesse. Das Thema ist bei genauer Betrachtung sehr komplex. Es gibt nunmal nicht "das universell richtige Verfahren". Die guenstigste Vorgehensweise ist immer von der jeweiligen Situation und den technischen Moeglichkeiten abhaengig. Alternativen gibt es ebenso reichlich. Nicht umsonst ist z.B. das SSP "Fahrzeuglackierung" von VW ueber 100 Seiten stark... |
limokombi
Beiträge: 1.050 |
Ich muß hier auch noch mal fragen (@ Postkugel habe ich am Sonntag vergessen ): Bei meinem Kombi Bj. 89 ist im Innenraum diese Antidröhnmasse noch vollständig vorhanden, daher weiß ich natürlich nicht, wie es drunter aussieht. Was also machen? Alles so lassen, oder alles raus? |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
Kommt wohl darauf an, wie der Lack auf dem "PhonEx" aussieht. Dort wo alles noch i.O. ist, wuerde ich's so lassen - dort wo bereits Schaeden sind, wuerde ich das Antidroehnzeug grosszuegig drumherum entfernen und eine neue Schutzschicht aufbauen. Bei meinem Kombi habe ich z.B. auch nur 2/3 vom Innenboden neu beschichtet, da der Bereich unter der Ruecksitzbank noch makellos war. Wenn Du was neu machst, achte auch dass darauf, das noch intakte Werksgrundierung (die helle Farbschicht auf dem Blech) moeglichst erhalten bleibt. Diese wurde bei dem Baujahr elektrophoretisch aufgebracht und ist qualitativ allem ueberlegen, was man im Reparaturbereich hinbekommen kann. Die neue Grundierung (moeglichst 2K-Epoxy) wuerde ich dann insgesamt ueber die entrosteten Bereiche und die Werksgrundierung aufbringen. |
limokombi
Beiträge: 1.050 |
Der Lack auf dem Antidröhnzeug sieht noch sehr gut aus, da werde ich es also lieber so lassen wie es jetzt ist, und davon ausgehen das darunter alles in Ordnung ist. Die "elektrophoretische" Werksgrundierung ist ab 1986 gemacht wurden, oder? |
POSTKUGEL
Beiträge: 2.620 |
M.e. auch schon frueher (Icke+Mossi werden das genau wissen/ Monat?). 86-88 wurde zusaetzlich noch zinkphophatiert (vor der Grundierung). Spaeter kam nur noch der "dolle" Buna-Tauchgrund zum Einsatz - mit allen bekannten Folgen... |
Icke
Beiträge: 2.749 |
Die EpV-Anlage kam im November 1971. Zinkphosphatierung im März 1986 und die Polybutadien-Tauchgrundierung am 06.04.1989.
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das moss
Beiträge: 7.651 |
und bei Polybutadin waren die Messen dann gesungen...... (ich frage mich sowieso warum alle Welt immer geil auf die Autos ab 88 ist..... falsche Begeisterung für gammelige Schimären??? ) |
limokombi
Beiträge: 1.050 |
Ach da verwechsle ich das mit der Zinkphophatierung. Ich weiß nur das Muttis alter Kombi Bj. 85 trotz recht intensiver Hohlraumkonservierung "weggerostet" ist, und mein Vater sich dann über den guten Zustand von meiner Bj. 87er Limo gewundert hat. Er hat das dann auf diese Zinkphophatierung geschoben. PS.: Was hat es mit der "Polybutadien-Tauchgrundierung"? Ist das nichts "Gutes" gewesen? |
GelberTrabi
Beiträge: 66 |
Nabend.. Mein Tip, gerade fürs beanspruchte Bodenblech: POR 15. Bildet eine glasharte, luftundurchdringliche Schicht. Ist aber nicht grad billig... grüße, |
wolpman
Beiträge: 73 |
Hallo! Eine ebenfalls preisgünstige Alternative habe ich erfolgreich durchgeführt: Erst schleifen, dann säubern, danch mit dem guten FERTAN Rostumwandler behandeln, nochmals waschen, wie angegeben, mit Hammerite Rostschutz grundieren und nach dem Trocknen mit Flüssigkunststoff (nimmt man zum beispiel für den Heizkeller, damit nirgends Öl durchkommt) schön dick und lückenlos einstreichen. Hat den Vorteil, dass die schicht dann wasser und ölresistent ist und man im winter getrost Pfützen unterm Filz spazieren fahren kann, steinchen kein Problem mehr sind und das Zeug im Sommer auch nicht schmilzt wie das Bitumen Steinschlagzeugs, dass dir grad ein anderer empfohlen hat. |
Franzose
Beiträge: 192 |
Also ich habe nur grundiert dann lackiert und später Elaskon daraufgestrichen. Zum Schluss noch ein Ölpapier als Sperrschicht. Habe ich schon zu Ostzeiten so gemacht. Nie etwas durchgerostet. |
Red03
Beiträge: 347 |
@ heckman: Die undichte Stelle ist über der rechten A- Säule. War bei meiner Limo mit dem richtigen Loch im Dach auch - rund ums Loch. Der Wagen steht - bis ich jetzt bald das Carport geabaut hab - unter einer Folie. Neulich hab ich sie über Nacht weg gelassen und als es geregnet hat wurden meine Rillen im Boden mal wieder zur Seenplatte... Ciao Red |
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