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Autor Thema: Kein Standgas bzw. Leerlauf bei Vergaser 28 H 1-1
SeehundKiel

Beiträge: 3
Registriert am: 14.05.2006


Hallo in die Runde,

ich fahre einen Trabant 601 mit Sparvergaser (28 H 1-1).
Bisher habe ich mit dem Vergaser überhaupt keine Probleme
gehabt (über 222000 km). Bei der letzten Abgasuntersuchung
sollte der Leerlauf hochgedreht werden. Nach der Einstellung
an der Umgemischschraube hatte ich zuerst Startprobleme, und
mittlerweile ist das Standgas praktisch verschwunden; d.h.,
der Wagen geht im Leerlauf einfach aus. Die Leerlaufdrehzahl
läßt sich an der Umgemischschraube auch nicht mehr regulieren.

Bei normaler Fahrt ist alles ok, Verbrauch und Leistung sind
wie immer. Also sind die Kraftstoffzuführung und der
Hauptvergaser wohl ok.

Ich habe die Umgemischschraube von außen auch nochmal mit
einer Art Knetgummi wieder abgedichtet, damit dort keine
größere Menge Außenluft gezogen werden kann.

Mein derzeitiger Verdacht: Verstopfte Leerlaufdüse.

Ich habe irgendwo gelesen, daß man die Leerlaufdüse auch bei
eingebautem Vergaser ausbauen (ich habe mit der Vergaserschrauberei
noch keine Erfahrung und würde auf einen Ausbau des Vergasers
zunächst gerne verzichten ...) und reinigen kann. Nach Abschrauben
der Verschlußschraube hinter dem Gestänge kann ich aber auch mit
einem Spiegel nicht erkennen, wie man an die Düse herankommen soll.
Braucht man da ein besonderes Werkzeug?

Über einen entsprechenden Tip würde ich mich sehr freuen!


Besten Dank schon mal und allzeit gute Fahrt,

Niels
=====

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


http://www.2takter.de/vergaser/
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Nach dem wegdrehen des Hebels müsste man mit einem entsprechendem kurzem Vergaserschraubendreher an die Düse ran kommen.
SeehundKiel

Beiträge: 3
Registriert am: 14.05.2006


Hallo,

@TV P50: Danke für die Adresse, die sicher jeder kennen sollte:

www.2takter.de/vergaser/

Leider werden aus den Bildern die Details
der Düsen nicht wirklich klar (keine
Explosionszeichnung mit Angaben über die
Schraubengröße und vor allem den Typ).

@Andi: Danke für den Tip mit dem kleinen (Vergaser-)Schraubendreher! Ich werde mein Glück damit nochmal versuchen ...

Viele Grüße,

Niels
=====

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Ich hab die Düse auch schon mal bei eingebautem Vergaser ausgebaut. War ne ewige Wurschtelarbeit, vor allem beim Wiedereinsetzen der Düse, die dann ständig am Boden gefallen ist, später dann sogar ganz verschwand und nie wieder gefunden wurde. Mußte dann die Düse von meinem Ersatzvergaser verwenden, die ich dann nach weiterer Wurschtelei endlich reingebracht habe.
SeehundKiel

Beiträge: 3
Registriert am: 14.05.2006


Mittlerweile habe ich es auch geschafft, die
Leerlaufdüse auszubauen. Wirklich ein Superkrampf - ein feiner Draht am Düsengehäuse vorbei hat am Ende geholfen.

Leider hat das ganze überhaupt nichts genützt; die Düse scheint ok zu sein, der Wagen springt nach wie vor kalt nur schwer und warm fast gar nicht mehr an und hat kein Standgas.

Nun muß ich wohl doch 'ran und den Vergaser ausbauen.

Viele Grüße,

Niels
=====

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Hätte ich auch gleich so gemacht, der Vergaser hat nämlich so einige Düsen zu bieten, die sich zusetzen können. Am besten gleich Alle reinigen. So schwer ist das auch nicht, ich hatte beim ersten Zerlegen des Vergasers, den ich dann gleich komlett durchgereinigt habe, keinerlei Probleme.
Das Leerlaufsystem hat übrigens drei Düsen, die Leerlaufdüse, die Leerlaufluftdüse und die Leerlaufgemischdüse.
Die Düse, die Du gereinigt hast, ist die Leerlaufdüse. Die Leerlaufluftdüse findest Du, wenn Du den Luftansaugkrümmer vom Vergaser demontierst. An die Leerlaufgemischdüse kommst Du eigentlich nur ran, wenn Du den Vergaser ausbaust, die sitzt am Vergaserflansch, unter einem schwarzen Gummistopfen, darunter ist noch eine Schraube. Wenn beides raus ist, kann die Lerlaufgemischdüse ausgedreht werden.

Kontrolliere aber auch mal die Zündkerzen und Zündkabel/Stecker!
Ich hatte da nämlich erst vor kurzer Zeit Probleme, der Motor ging im Standgas permanent aus und es ließ sich auch nicht ordentlich einstellen. Grund dafür: Eine Zündkerze hatte einen Haarriß im Keramikisolator und es gab Überschläge auf den Metallstecker. Danach gings wieder einige Zeit, bis erneut Probleme auftraten. Diesmal wars ein Stecker, der nicht mehr richtig fest saß, weil diese kleine Klemmfeder darin sich aufgelöst hatte und er deshalb immer abging. Ein neuer Originalstecker schaffte für kurze Zeit Abhilfe, dann gabs darin wieder Überschläge, weil das alte Isolationsmaterial wohl schon recht porös war.
Ich hab mir dann komplett neue Silikon- Zündkabel mit Gummisteckern von BBT (Made in Germany) besorgt. Die waren zwar nicht grad billig, seitdem hab ich aber keinerlei Probleme mehr und der Motor springt wesentlich besser an, als mit dem alten, maroden Geraffel, mit dem ich mich in letzter Zeit nur rumgeärgert habe.

Noch was zur Umgemischschraube, da was draufzuschmieren ist nur eine Behelfslösung. Wenn sich die Schraube recht leicht drehen läßt, ist der Dichtring im Schraubenkopf eingeschrumpelt, dann verdreht sich die Schraube während der Fahrt rein und der Motor geht im Standgas aus, weil nichts mehr kommt.
In dem Fall die Schraube ganz rausdrehen und einen neuen O- Ring installieren. Dann läßt sich die Schraube wieder richtig schön "schwer" drehen, ist wieder völlig Dicht und verdreht sich auch wärend der Fahrt nicht mehr.

[Bearbeitet von Trabi Strietzl (18-05-2006 - 23:40)]

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Jaja, die Zuendkerzenstecker...davon kann ich auch Lieder singen (allerdings Grabeslieder).

Das Hauptproblem sind m.E. aber die originalen Zuendkabel. So steiff wie Biester sind (vor allem im Winter) und bei dem Gerappel, welches der 2T-Motors im Leerlauf so veranstaltet, ist die mechenische Belastung der Kerzenstecker enorm und so sorgen die immer wieder fuer Aerger.

Mein Tip: Gleich auf Silikon-Kohlefaserzuendkabel mit 18 KOhm/Meter umruesten. Und bei den Kerzensteckern aufpassen: Die sollten so zwischen 4-6 KOhm Innenwiderstand haben. Mit dieser Kombination ist dann auch der Rundfunkempfang im alten "Stern-Transit" (ok, kein "Hochgenuss") selbst auf Lang- und Mittelwelle absolut stoerungsfrei!

Einige Haendler bieten uebrigens Kerzenstecker mit nur 1 KOhm Durchgangswiderstand an. ACHTUNG: Mit denen ist die Funkentsoerung nicht mehr gewaehleistet!!! Das Fahrzeug verliert bei Verwendung solcher Kerzenstecker die ABE!!! (§55a StvZo). Nicht dass dann mal irgend ein Motorroller aus fernoestlicher Produktion an einer Kreuzung von selber Gas gibt, weil er zufaellig neben einem Trabi steht...(hat's wirklich schon gegeben).

Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
Registriert am: 03.10.2001


Die BBT Kabel mit Steckern erfüllen aber diese Voraussetzungen, mit ihren 6 kOhm Widerstand. Zero Problema.
Der einzige Nachteil gegenüber meinen zuvor installierten Kabeln mit Metallgewebeummantelung besteht wohl darin, daß der Marder keine Zahnschmerzen mehr bekommt, wenn er seinen Bißversuch daran macht! Aber gut, wenigstens ist der Benzinschlauch noch gegen seine Zähne mittels Metallgewebe geschützt. In meiner Straße treibt sich nämlich so ein Geselle herum, ich begegnete ihm des Nachts bereits persönlich und er flüchtete nach meiner Erscheinung in den Motorraum eines Blechvehikels. So lang er nur da drin rumbeißt, solls mir wurscht sein!

Was übrigens die Funkstörungen betrifft, die neuesten Fahrzeuge sind da meiner Meinung nach die Schlimmsten!
Ich wohne jetzt an einer Hauptstraße, wo reger Verkehr herrscht und habe mit meiner Zimmerantenne über DVB-T nur Probleme. Wenn Fahrzeuge vorbeifahren, auch Diesel, die keine Zündung haben, bleibt bei mir das Bild im Fernseher stehen. Aber gut, da ich in einem gut versorgten Bereich wohne, habe ich einfach den Reflektor der Antenne zur Straße hin ausgerichtet, obwohl aus dieser Richtung auch mein Nutzsignal kommt. Ich hab zwar jetzt nen niedrigeren Signalpegel, dafür aber kein Standbild mehr.

[Bearbeitet von Trabi Strietzl (19-05-2006 - 10:55)]

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Folgende Problematik an meinem 89er Hycomat:

Seit dem Treffen in Niederdorf hat er so gut wie keinen Leerlauf mehr (was bei einem Hyco entsprechend bescheiden ist). Die Umgemischschraube kann man drehen wie man will, das hat nicht die geringste Wirkung, d.h. der Leerlauf wird weder schneller noch langsamer.
Hab natürlich als erstes den Vergaser abgebaut und komplett gereinigt (hatte allerdings nicht die geringsten Verschmutzungen). Das brachte auch keine Besserung.

Seit heute ist außerdem ein unregelmäßiges Ziehen im Teillastbereich festzustellen, d.h. beim fahren auf gerader Strecke mit unveränderter Gaspedalstellung tritt ein Ruckeln auf.
Zündung (EBZA) hab ich vor nicht allzuvielen km geprüft, Kerzenbild ist wunderbar rehbraun.

Können diese Fehler durch einen undichten O-Ring der Umgemischschraube verursacht sein (hat die UGS Einfluß auf den Teillastbereich?)?
Falls - wie weiter oben beschrieben - der Fehler im Zünkerzen- oder -steckerbereich liegt, dürften die Kerzen doch nicht rehbraun sein, oder?

Ich hoffe sehr, das es nicht eine undichte Kolbenringabdichtung ist (der Motor hat erst 20.000km), allerdings ist es dort schon etwas ölig hinter der Riemenscheibe...

Andi

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Registriert am: 22.01.2001


@Beppo eine undichte UGS könnte durchaus diese Probleme verursachen. Ich gehe mal davon aus das der Vergaser ansonsten am Gestänge nicht weiter verstellt ist und auch der Dichtring der Drosselklappenwelle dicht ist, würde ich mal die UGS ganz rausschrauben und den Dichtring kontrollieren. Wenn er gerissen ist- austauschen und wenn er anscheinend noch ok ist und kein neuer greifbar ist, dann wickel mal 1-2 oder sogar 3 Lagen PVC-Isolierband straff um den Dichtring. Anschliessend sollte sich die UGS wieder stramm einschrauben lassen, dabei achten das das Isoband mit eingedreht wird. Danach sollte das Dichtungsproblem erstmal behoben sein.
Chris601

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Registriert am: 19.11.1999


an besagten O-Ring hatte ich beim lesen auch gedacht... solltest du mal checken. Auch gibts an der DK-Welle einen Simmerring, der undicht werden kann.
Trabi Strietzl

Beiträge: 3.045
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also einen defekten O- Ring hatte ich auch schon, die von Beppo genannten Probleme traten hierbei aber nicht auf. Es hatte lediglich den Effekt, daß sich die Schraube wärend der Fahrt von selbst "hineindrehte", da sie zu leichtgängig war und dann ging der Motor ständig aus, weil er kein Standgas mehr hatte.
Ich hatte, wie auch schon beschrieben, aber mal Probleme wegen der Kerzenstecker. Da hatte ich auch ähnliche Probleme, es war gar kein Standgas mehr einstellbar.
Beppo

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Zwischenstand: O-Ring scheint undicht gewesen zu sein, denn nach umwickeln mit Isolierband ist das Ruckeln im Teillastbereich verschwunden.
Zuerst hatte ich auch den Eindruck, der Leerlauf wäre stabil, aber leider ist er stabil zu niedrig, Motor geht fast aus Drehen an der UGS bringt keine Abhilfe, Kerzenstecker sind auch neu.

Wenn der Simmering der Drosselklappen-Welle undicht ist, müsste es dort doch auch raussiffen, oder?

Mal sehen, wie das weitergeht...

Chris601

Beiträge: 9.390
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Bin mir jetzt nicht sicher, aber ich glaube, der Simmerring liegt zwischen Schwimmerkammer und dem eigentlichen "Drosselklappen-Kanal" oder irgendwelchen Kanälen dazwischen. Also ohne verbindubng nach draußen.

Is nur eine Vermutung. Weil Gummi is eben nicht sehr haltbar und könnte zu undichtigkeiten führen. Ob die sich in diesem Fall so äußern würden, is die nächste Frage. Vorstellbar wärs.

Andi

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@Beppo der Dichtring sitzt in der Schwimmerkammer hinter dem Betätigungshebel für das Anreicherungsventil. Er dichtet nur die DK-Welle gegen die belüftete Schwimmerkammer ab. Ob der Vergaser dort Nebenluft zieht, kannst du leicht feststellen, indem du bei laufendem Motor den Gummischlauch und den Belüftungschlauch der Schwimmerkammer vom Vergaserstutzen abziehst und den Stutzen mit einem Lappen und der Hand verschliesst. Läuft der Motor weiter zieht er Nebenluft.

[Bearbeitet von Andi (30-07-2006 - 21:51)]

pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Hallo,
hänge meine Frage mal an einen alten Beitrag, den mir die Suche empfohlen hat.
Da mein HB-Vergaser eine Überholung braucht, habe ich einen Sparvergaser als Ersatz montiert.
Nun habe ich auch das Problem, dass sich der Leerlauf nicht über die UGS einstellen lässt.
Habe immer den gleichen "Grundleerlauf", der aber etwas zu niedrig ist und der Motor nur wenn er wirklich warm ist anbleibt.
Der Vergaser ist gereinigt und durchgeblasen, und eine neue UGS mit Dichtring ist auch verbaut.
Jedoch gibt es keinen Unterschied verglichen mit der alten, zu leicht gängigen UGS.
Weiterhin habe ich ein grausames Klingeln wenn das Gaspedal nur ganz leicht getreten ist.
Gerade wenn man z.B. im dritten Gang 50 km/h halten möchte.
Sobald ich beschleuninge oder das Pedal mehr getreten ist, ist das Klingeln weg.
Nehme mal an, dass dieses Klingen irgendwie
mit dem zu niedrigen Leerlauf in Verbindung steht.
Auch wenn dieser Vergaser nur für kurze Zeit dran bleiben soll, so soll er trotzdem gut funktionieren.
Sorry für das Aufwärmen einer solchen Vergaserfrage, die schon mehrfach diskutiert wurde.
Gruss,
Markus.
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


"Sorry für das Aufwärmen einer solchen Vergaserfrage, die schon mehrfach diskutiert wurde."

Volltreffer.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Trotzdem :
es steht zu vermuten, daß die "CO-Schraube" eingestellt werden muß, Dein Sparer extrem mager läuft. Das ist die (leider etwas doof) von der VSD-Seite her zugängliche Einstellschraube, welche original mit einem Plastestopfen verplompt ist.
Diese Schraube langsam heraus (oder ggf. auch hinein-)drehen, bis der Leerlauf deutlich ansteigt - dann an der UGS-Schraube die Drehzahl einregulieren.
Auch wenn wir´s schon öfter durchgekaut haben...
pedudel

Beiträge: 69
Registriert am: 19.02.2007


Ok, danke standard ...
Dann werde ich mal mit der CO-Schraube "spielen".
Ging mir halt darum, ob ich vielleicht etwas anderes übersehen habe, bevor ich die "heilige" CO-Schraube verstelle.
Werde auf jeden Fall berichten was heraus gekommen ist. Komme aber nun leider einige Tage nicht zum Schrauben.
Gruss,
Markus.
Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Die "heilige" CO-Schraube wird einen alten harten O-Ring mit sich rumschleppen und den CO-Wert je nach Schwingungen selber einstellen.
Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


und an der Spitze der Einstellschraube sammelt sich ebensolcher Keim wie in allen Düsen und verändert somit das Einstellmass.
 

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