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Autor Thema: Verbrauch viel zu hoch, alles probiert, bin ratlos
Freddy

Beiträge: 15
Registriert am: 15.01.2002


Hallo Zusammen,
Wie ihr aus der Überschrift schon rauslesen könnt, habe ich ein 10L großes Problem....Vergaserbedüsung stimmt, Schwimmernadelventil schließt, Schwimmer ist richtig eingestellt, Zündunggseinstellung stimmt. Man hat mir schon den Tipp gegeben, dass die Drosselklappe bzw. die Drosselklappenwelle zu viel Spiel aufweisen könnte, wie viel Spiel müsste das aber sein um einen derartigen Verbrauch zu verursachen? Etwas ist mir aufgefallen: Drehe ich bei eingeschalteter Zündung den Motor von Hand durch (z.B. beim Zündung einstellen) funkt es an den Unterbrechern. Das is ja, glaube ich, normal, aber wie stark dürfen die Funken sein?
Neben dem hohen Verbrauch vermisse ich auch etwas den "Bums" beim Fahren, irgendwie habe ich immer das Gefühl den Motor zu quälen, er dreht nicht so willig hoch wie es für einen Zweitakter charakteristischerweise sein sollte.
Habe zwar schon im Pappenfoum gefragt, aber dort scheint mir bis jetzt niemand helfen zu können. Achja: 28HB2-7, 12V, U-Zündung
Und noch eine Frage: Wo kriege ich die roten Pappdichtringe ausser beim Teilehändler? Ich sehe irgendwie nicht ein, für so einen Pfennigartikel eine Bestellung aufzugeben....beim hiesigen Markenübergreifenden Autoteiledealer hat man mir nur gesagt "haben wir nicht, im Baumarkt kucken".
Ich hoffe ihr könnt mir vielleicht helfen!
Danke schonmal und Gruß,
Freddy
Dr Neslihan

Beiträge: 819
Registriert am: 15.04.2005


Hast du schon mal die Zündung eingestellt, bzw. einstellen lassen. Hört sich ganz danach an.

Ansonsten, wie ist denn dein Fahrstil? Vielleicht kommen hier auch mehrere Faktoren zusammen.

Wie z.B.
Kurzstecke
sportlicher Fahrstil
falsch eingestellte Zündung
Alter Luftfilter
schleifende Bremse
verstellter Vergaser
etc, etc, etc....

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


also normalerweise darf da an den Unterbrechern nix funken, dazu sind ja die Kondensatoren da Funken die Unterbrecher auch sehr stark bei laufendem Motor?

Wie hast du die Zündungseinstellung überprüft?

Mit Aufspreizvorrichtung und Messuhr? Stimmt auch der Kontaktabstand?

Wie sehen die Zylinder oben zwischen Zylinderkopf und Zylinder und unten am Zylinderfuß aus? (Luftleitblech abnehmen und kucken) Feucht oder trocken?

Die Verbindung zwischen Vergaser und Motorgehäuse am Flansch auch trocken? Sind alle Dichtungen in der richtigen Reihenfolge verbaut?

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Wie schauen eigentlich deine Kerzen aus? Feucht oder trocken? Läuft er eventuell nur auf einen Topf?

Wenn er nur auf einen Topf läuft dann humpelt der Motor im Leerlauf und das merkt man doch! Wenn man dann trotzdem versucht zu fahren, dann zieht der Motor nicht richtig und man hat das "Gefühl" ihn zu quälen und DAS tut man dann tatsächlich! Dann kommt auch dieser hohe Verbrauch zu stande.

Am besten bei 12Volt auf Elektronikzündung umbauen

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Also irgendwie klingt das eher nach Problemen mit Startvergaser/Choke. Schlecht ziehender Motor und satter Verbrauch sind recht eindeutige Indizien dafür, wenn alles andere stimmt.

Welchen Vergasertyp hast Du?
Schließt der Startvergaser/Starterklappe richtig? Zieh mal bei laufendem Motor den Ansaugschlauch zwischen Vergaser und Luftfilter am vergaser ab und schau nach, ob im Ansaugstutzen des Vergasers vielleicht Kraftstoff steht. Stell den Chokezug so ein, daß er am Betätigungsknopf noch etwa 1mm Platz hat bis er am Halteblech anschlägt. In dieser Stellung muß der Startvergaser vollständig schließen. Beim H1-1 natürlich nicht der Startvergaser, sondern die Klappe im Luftansaugstutzen des Vergasers. Diese muß am Anschlag stehen.

Übrigens - das steht alles noch detaillierter im Whims bzw. im Ratgeber Trabant oder auch in "Ich fahre einen Trabant".

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


@Deluxe in seinem Beitrag steht 28HB 2-7 aber du hast Recht! An den Startvergaser habe ich jetzt garnicht gedacht *sichandenKopffäßt* Das kann es natürlich auch sein, das der nicht richtig schliesst.

Vielleicht hat sich die Schraube vom Bowdenzug etwas gelöst und die Einstellung stimmt jetzt nicht mehr.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Ich tippe bei richtiger Vergaser und Zündeinstellung auf eine ausgelutschte Zylinder-Kolbenpaarung.
(da er auch unter Vollast nicht zieht, dann ist ein undichter Startvergaser keine Bremse, bei offenem/halboffenem Choke würden viel mehr als nur 10L durchgehen)
Was hat er runter?
Kompression messen (lassen).

[Bearbeitet von heckman (23-10-2006 - 22:28)]

Freddy

Beiträge: 15
Registriert am: 15.01.2002


Hallo,
Danke für eure schnellen Antworten!!
Die Zündung habe ich eingestellt, nach Riemenscheibenmarkierungen mit Prüflampe und selbst gebauter Aufspreizzange, wie es im WHIMS beschrieben ist.

Mein Fahrstil ist eigentlich "normal", ich fahre weder besonders untertourig (is ja schlecht beim Zweitakter) noch besonders hochtourig, im 2. bis 40, im 3. bis ca. 55, im 4. ab 50 und viel unter Benutzung des Freilaufs. Kurzstrecke fahre ich, habe ich aber seit Juni ständig gemacht und einen Verbrauch zw. 6 und 7L gehabt, allerdings mit 28HB2-1, der sich irgendwann nicht mehr richtig einstellen ließ. Luffi ist neu, fällt also auch weg.
Schleifende Bremse müsste ich mal nachsehen; wenn das Auto rollt oder geschoben wird höre ich zumindest mal nichts, beim Bremsen selbst zieht der Wagen absolut geradeaus, aber das sagt ja noch nichts darüber aus ob eine Backe mitschleift oder nicht...
Ich habe jetzt in der Dunkelheit mal geschaut ob's bei laufendem Motor an den Unterbrechern funkt. Es funkt, an Unterbrecher 1 sogar gewaltig, würde sagen da ist der Kondensator defekt. An Unterbrecher 2 sieht man nur ganz leicht was funken, wirklich minimal (ist das nun "normal"? Soviel ich weiss soll der Kondensator die Funkenbildung ja nur so weit wie möglich minimieren)....Würde ja evtl. den Leistungsverlust erklären!
Wie die Zylinder von aussen aussehen müsste ich mal schauen!
Dichtungen zwischen Vergaser und Motor waren, wenn ich mich recht erinnere, richtig montiert, also Pappdichtung, Isolierplatte, wieder Dichtung. Werde aber sowieso, wenn ich die Dichtringe gekriegt habe, einen anderen 2-7er Vergaser wieder einbauen.

So, ich hoffe ich habe alle Punkte abgearbeitet
Danke nochmal und Gruß,
Freddy

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Auch bei intakten Unterbrechern funkt es geringfügig. Eine Elektrodenwanderung findet also permanent statt. Sonst wären die Kondensatoren ja ein Garant für ein fast unendliches Leben der Unterbrecher.
Ein defekter Kondensator schmälert auch nicht die Leistung des Motors.
Da sich dein 2-1 (welches BJ hast du eigentlich?) nicht mehr einstellen ließ, tippe ich nach wie vor auf die Laufbuchsen/Kolben.
Freddy

Beiträge: 15
Registriert am: 15.01.2002


Nachtrag:
Würde der Trabi nur auf einem Zylinder laufen hätte ich das längst gemerkt. Klar, ist ne Möglichkeit, aber so dermaßen unbedarft bin ich lange nicht (mehr)
Als ich den Vergaser eingebaut habe, habe ich extra darauf geachtet den Bowdenzug vom Choke richtig zu montieren, steht ja auch alles in den Büchern! @Deluxe: Werde deinen Tipp aber mal befolgen!
Kompression kann ich mal messen, glaube aber nicht dass es daran liegt, denn der Motor ist ja immer einwandfrei und gut gelaufen.
@Andi: Klar, irgendwann baue ich auch auf E-Zündung um; ich bin nur der Meinung dass man mit der U-Zündung Erfahrungen gesammelt haben sollte, bevor man sich den wartungsfreien Luxus der E gönnt! Und bis jetzt habe ich diesbzgl. viel gelernt
Gruß,
Freddy
Freddy

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Mensch geht das schnell hier...
@heckman: So dachte ich mir das schon fast. Dann ist wohl der Kondensator von Unterbr. 1 hinüber. Bj. meines Trabis ist 82, wohl aber Modelljahr 83. Ich habe an dem 2-1 seit dem Kauf des seit 92 stillgelegten Trabi nichts gemacht/gedreht/verändert, sondern bin, weil alles gut funktioniert hat, einfach so gefahren. Kerzenbild war immer i.O. und Probleme gab es keine. Irgendwann lief der Motor leicht zu mager, weshalb er im Leerlauf nur schwer an blieb; ein hochdrehen des Leerlaufs hatte nur den Effekt, dass er zwar nicht mehr ausging, durch das nun aber permanent "zugeschaltete" Zusatz-Luftventil lief er aber permanent zu mager. Ich habe dann einen 2-9 aus einem Schlachtfahrzeug reingehängt und schwupps, ich hatte meinen Leerlauf.....Konnte diesen Vergaser leider nicht drin lassen, weil irgendein Dödel mal die Starterdüse überdreht und das Gewinde über den Jordan geschickt hat, sodass nichts mehr dicht war.
Gruß,
Freddy
heckman

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So hab jetzt nochmal gelesen...einen "2-1" hast sicher nicht drin gehabt. 82 gabs nur den 2-9 oder 4-1 (Luftsteuerventil).
Allerdings hatten die Motoren 82 noch keine Kolbenringabdichtung (KW) sondern Wellendichtringe an der Kurbelwelle.
Ich tippe nun zusätzlich auf Nebenluft, da der Wagen auch lange stand (daher hattest du auch keinen Leerlauf mehr).
Meist sind es ja doch mehrere Faktoren, die das von dir beschriebene Phänomen auslösen.
Freddy

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Sorry, meinte natürlich den 4-1!! Habe leider ein sehr schlechtes Zahlengedächtnis
Dass das Auto lange stand würde ich nicht mal hieb- und stichfest vermuten; der Vor-Vorbesitzer ist damit zumindest mitten in der Pampa ohne Zulassung rumgedüst....
Nur dass wir uns richtig verstehen: mit dem alten Vergaser, den ich nur gereinigt und so wie er von der Einstellung her war einfach eingebaut habe, habe ich meinen Leerlauf, sehr niedrig und sicher ohne auszugehen.
Wo würdest du die Nebenluft suchen gehen bzw. wo genau könnte ich das prüfen? An die Dichtringe kommt man so ja ohne Zerlegen nicht ran...
Gruß,
Freddy
Freddy

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Noch was: Hatte gestern abend vergessen den Benzinhahn zu schließen und heute morgen befand sich eine richtig schöne Lache unterm Auto......Vielleicht doch was nicht i.O. mit dem Vergaser? Einen Fleck von ca. 30 cm Durchmesser hatte ich schonmal, aber sowas noch nicht...Oder läuft bei stehendem Fahrzeug und geöffnetem Benzinhahn zwangsläufig so viel raus? Blöde Frage vielleicht, ich weiss, aber bisher ist mir sowas vielleicht einmal passiert, mit "bescheidenerem" Resultat...Ich werd' das Gefühl nunmal einfach nicht los, dass die Probleme an einer "Kleinigkeit" und weniger an einem gravierenden Schaden hängen; männliche Intuition vielleicht
Gruß,
freddy
Chris601

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Nein, es läuft zwangsläufig GAR NICHTS aus. Ein paar Tropfen würde ich allerdings dennoch als normal bezeichnen.

Wenn das bei dir nie trocken ist, hast du vielleicht gar keinen hohen Verbrauch, sondern das Benzin läuft einfach aus! *ernstmein* Das läppert sich ja alles.

Das Schwimmernadelventil zu ersetzen wäre vielleicht ne gute Idee. Außerdem mal den Benzinhahn auf 100%ige Dichtheit prüfen und ggf. den Schwimmerstand checken.

Ich hab jetzt nich alles genau durchgelesen. Hattest du eigentlich schonmal einen anderen vergaser verwendet?

Eh man sich dumm und dusselig sucht, is bei jeder Komponente der Tausch meist das einfachste (so man hat). Reparieren kann man dann immernoch.

Freddy

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Hallo Chris,
Habe schon den dritten Vergaser nach dem 4-1 drin, wobei der erste ja eine überdehnte und damit undichte Düse hatte.
Hatte schon ein neues Schwimmernadelventil eingebaut, den Schwimmerstand trocken per Schieblehre gemessen und schließlich mit einem Marmeladenglas geschaut, ob der Schwimmer schwimmt und das ganze auch dicht hält. Fiel damals alles positiv aus, aber man steckt ja nie drin! Ich könnte ja den kompletten Schwimmergehäusedeckel von meinem ausgebauten 4-1 draufsetzen und mal schauen was passiert. Da weiß ich dass zumindest dass DER nicht so viel Sprit verloren hat, bewegte sich eher im "paar Tropfen"-Bereich wie du schreibst.
Gruß,
Freddy
Andi

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Ich hatte bei mir mal den Fehler gehabt, das nach dem wechseln des Schwimmer und des Schwimmernadelventil nach der Montage des Deckels auf die Schwimmerkammer der Vergaser beim öffnen des Benzinhahns sofort voll überlief und das ganze Benzin locker auf die Strasse tropfte.

Ich habe dann nochmal den Schwimmergehäusedeckel abgenommen und nochmal neu montiert und dabei geachtet das der Schwimmer nicht verkanntet. Das passiert leicht und dann läuft er über weil der Schwimmer klemmt.

Am besten nochmal prüfen. Deckelschrauben lösen. Deckel etwas hin und her schieben und ein bisschen anheben und mit ner Taschenlampe reinleuchten und schauen, ob der Schwimmer frei schwimmt.

Freddy

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Hallo nochmals,
Nach einer Woche Krankheit mal ein Zwischenstand: Ich habe die Ursache gefunden, warum ich die Benzinlache unterm Auto hatte.....Die Hauptdüsen-Halteschraube hatte ich nicht fest genug angezogen, und bei geöffnetem Benzinhahn bildete sich innerhalb kürzester Zeit ein großer Tropfen, man konnte regelrecht zusehen.....lass das 12 Stunden lang vor sich hintröpfeln und freu' dich am nächsten Morgen.....Ich habe dann trotzdem mal ausprobiert ob aus dem Überlauf was rauskommt, und tatsächlich, es dauerte eine halbe Stunde und die Lima war wieder nass, jedoch viel langsamer als durch die beschriebene undichte Hauptdüsen-Halteschraube....
Werde morgen den Kondensator wechseln und Kompression prüfen. Mal sehen....
Gruß,
Freddy
Freddy

Beiträge: 15
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Hallo nochmal,

Folgendes zum Thema Kompressionstest: Ich habe einen MotoMeter- Kompressionsdruckprüfer mit den Kärtchen zum reinstecken. Habe die Messung am Zylinder 1 gemacht, das ging ganz gut, Ergebnis waren 13 bar. Wollte dann den 2. Zylinder messen, leider ging jedoch die Schreibernadel nicht zurück!? Messgerät kaputt oder ist mir die Handhabung nicht ganz klar?

Ich habe ansonsten nochmals den Schwimmer und das Nadelventil überprüft (Marmeladenglas-Methode): Das Nadelventil dichtet offensichtlich einwandfrei, sobald der Schwimmer oben war kam kein Sprit mehr.
Habe wirklich die Vermutung, dass sich beim Einbau vielleicht doch der Schwimmer verklemmt haben könnte. Ich werde morgen mal wieder fahren und schauen, wie viel er verbraucht....

Gruß,
Freddy

 

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