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Autor Thema: Hiiilfeee
lillemore

Beiträge: 11
Registriert am: 03.08.2007


Guten Morgen,
habe ein schreckliches Problem!

Mein Trabi sprang gestern Abend nicht mehr an, als ich von der Arbeit nach Hause fahren wollte,
d.h. er ist kurz angesprungen, dann wieder ausgegangen und nun will er nicht mehr.

Er macht das normale Motorengeräusch wie immer kurz vor dem Anspringen. Doch der entsprechende Kick fehlt irgendwie.

Folgendes habe ich schon gemacht:

Zündung mit und ohne Choke, mit dem Gas gespielt
Reservehahn gezogen
Benzinfilter gereinigt (war Dreck drin)
Luftfilter nachgeschaut (war sauber)
Zündkerzen rein und rausgedreht und trocken gewischt
Zündkerzen in Benzin getaucht um zu schauen, ob es an der Benzinzufuhr liegt.
- Hat alles nichts genützt.
Gleich möchte ich noch einmal die Kerzen rausdrehen und ihn „trocken“ starten, dann wieder reindrehen und schauen, ob Funken da sind.
Hab Angst, dass nicht genug Öl drauf war und der Wagen jetzt hin ist. Keine Ahnung, wie er dann klingen würde.
Hoffentlich kann mir jemand einen guten Tip geben!
Gruß
Lillemore

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Kommt unten am Vergaser auch wirklich Benzin an? Prüfen, indem Du die Benzinleitung am Vergaser abschraubst und mal kurz den Kraftstoffhahn aufdrehst. Wenn Du ein Auto mit Kraftstoffmomentanverbrauchsanzeige (Mäusekino) hast, könnte der Geber mit dem Wasserrad verstopft sein und es kommt kein Sprit mehr durch. Da schon Dreck im Benzinhahn war, könnte das durchaus sein.

Ist das Loch im Tankdeckel frei, sodaß auch Luft hineinkann? Wenn nicht, mit 'ner Nadel freimachen.

Was ist es für ein Baujahr? Welche Zündung - EBZA oder Unterbrecher? Wenn er bisher fuhr, wird es kaum an der Zündung liegen, aber man weiß ja nie.

Immer erstmal die einfachen Sachen ausschließen, bevor es ans große Schrauben geht.

Hier mal ein Link:
www.trabitechnik.de/index.php?page=2&table=whims2&type=book_overview&lang=de&style=1

Das Buch ist Pflichtlektüre und hilft in vielen Fällen weiter.

[Bearbeitet von Deluxe (02-11-2007 - 07:48)]

lillemore

Beiträge: 11
Registriert am: 03.08.2007


Danke, das werd ich gleich mal austesten.
Es ist Baujahr 89. Die andere Frage kann ich leider nicht beantworten. Habe ein Mäusekino. Was ist mit Feuchtigkeit in der Verteilerkappe? Aufschrauben, trocknen und Kontaktspay reinsprühen?
Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


Dreck im Tank / Kraftstoffilter / Wassersack .... wie sieht es im Vergaser aus? Kraftstoffdüse verstopft ?

Nachschauen, ggf. ausblasen / reinigen.

Schumi

Beiträge: 3.544
Registriert am: 08.11.2004


Verteilerkappe?

Wie sahen denn die Kerzen aus, als Du sie nach dem Startversuch herausgeschraubt hast?

Bei Bj. 89 hast Du mit Sicherheit EBZA, erkennbar an dem schwarzen Kasten über dem Radkasten (Beifahrerseite).

Ansonsten siehe Deluxes Antwort.

P.S. ist überhaupt Benzin im Tank? Auch wenns blöd klingt, aber man kann ja nie wissen

lillemore

Beiträge: 11
Registriert am: 03.08.2007


Also, haben gerad die Zündkerzen rausgedreht, n bißchen versucht zu starten usw.
Auch Funken getestet. Waren zu sehen.
Danach sprang er kurz an, ging wieder aus und wollte kein zweites mal anspringen.

Benzin kommt bis unten am Vergaser an. Die letzten Wochen leckte aus dem Vergaser schon immer Gemisch. Irgendetwas scheint also mit dem Vergaser nicht zu stimmen. Muss ich ihn nun abbauen?

lillemore

Beiträge: 11
Registriert am: 03.08.2007


Bin mir ziemlich sicher, dass die Schwimmernadel hängt oder der Vergaser verstopft ist. Wie behebe ich das denn jetzt selbst?
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Ok, wir fangen mal ganz von vorn an.

Ich habe den Eindruck, daß Du am Trabant noch nicht so sehr viel Schraubererfahrungen hast. Da wir hier keine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben können (weil jede Hilfestellung wieder neue Fragen aufwerfen wird), empfehle ich Dir zum einen nochmal den Link zum WHIMS aus meinem vorigen Beitrag. Und zum anderen das hier:
http://www.trabitechnik.de/index.php?page=2&table=betriebsanleitung&type=book_overview&lang=de&style=1

Lies Dich da richtig rein und vieles wird einfacher, man kann sich die 2 Bücher ja auch in Papierform zulegen. Gibts z.B. bei eBay.

Und dann solltest Du Dir einen erfahrenen Schrauber aus Deiner Gegend suchen - das meiste lernt man immer, wenn man jemandem zusehen und mitmachen kann.

Zur Frage:
Vergaser ausbauen ist nicht zwingend nötig. Die Hauptdüse kannst Du so rausschrauben und an Schwimmernadelventil und Schwimmer kommst Du heran, wenn Du den Deckel auf dem Vergaser (4 Schrauben SW 8) abschraubst und vorsichtig nach oben abnimmst.

Details im WHIMS.

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Wirklich, ich will den Trabinovizen ja nicht zu nahetreten, aber: Bevor ich ein neues Auto hatte, sei es Trabant oder später der Wartburg, hatte ich erstmal die Reparaturhandbücher. Und wurde ganz blaß, als ich sah, was da alles kaputtgehen kann Zum Teil habe ich auch Bücher für Autos, die ich gar nicht besitze
Das sind doch keine Fahrzeuge, bei denen man a) bei Problemen einfach in die Werkstatt fährt. Die haben meistens weder Ahnung noch Lust, sich die Finger schmutzig zu machen. Die Gesellen scheitern schon daran, das Auto überhaupt auf die Hebebühne zu fahren. Oder b) alles mit "nem Hammer und Draht" reparieren kann. Das wird zwar von grinsenden dicken Opas am Straßenrand mitunter behauptet, aber die sind es dann auch gewesen, die die rührenden Dankesbriefe im "Straßenverkehr" geschrieben haben, weil "der freundliche Fahrer XYZ" ihnen den Kerzenstecker gewechselt hat. Beim Auto geht eben studieren mal über probieren. Und es schadet gar nicht und macht auch noch Spaß, wenn man das Handbuchwissen z.B. an nem alten Vergaser, den man irgendwo besorgt hat, mal als "Trockenübung" ausprobiert. Immer erst dann lernen zu wollen, wie was funktioniert, wenn es kaputt ist, bringt doch auf Dauer nur Frust, weil man im Zweifel immer mehr ruiniert. Guckt man dann ins Buch, stellt man fest "oh, da war ja ne Dichtung" (oder so). Zum Schluß noch ne Anekdote: Grade hatte ich für 1.050 DM den Trabant erworben, Mutter fuhr ihn mangels eigenen Führerscheins heim. An der ersten Steigung zischt und pufft das Auto: Mir war sofort klar: Koppdichtung. Weil ich halt vorher das Buch gelesen hatte. Also unverzagt daheim ran, die ganze Mimik ausgebaut (ehrfurchtsvoll den Berg ausgebauter Teile bestaunt mit einem leichten Gruseln, ob das je wieder fährt), Dichtung und Keilriemen gewechselt und stolz wie Oskar gewesen, als die Maschine ihre ersten Atemzüge nach gelungener OP tat.
Also: Erst lesen, dann schrauben.
Gruß,
Marlene
Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


@marlene:
Diese oder ähnliche Appelle schallten schon so oft durch´s Forum, wie sich hier Neue anmelden.
Eine nette Zusammenfassung von Dir, die ich voll unterschreibe, aber es wird nichts nützen.
(Und nicht jeder von den Neuen konnte eine kleine "Trabantbibliothek" vom Opa übernehmen, wie z. B. ich.)
thorstenpb

Beiträge: 23
Registriert am: 17.12.2006


Erst Bücher, dann Auto kaufen??

Ne, da muss ich als Anfänger jetz Protest einlegen.

Warum sollte ich erst die BA vom PC kaufen, und dann den Rechner??

Wenn alle Ahnung vom Trabi hätten, weil jeder die Bücher (die ich auch zu Hause habe, incl. recht vieler zeitnaher Literatur) auswendig kennt, bräuchten wir das Forum nicht.

Natürlich ist ein Tip sich die Bücher zu kaufen, immer wichtig. Wer sich aber länger als 3 Mon. mit nem Oldtimer (und nichts anderes ist ein Trabi, schließlich ist die grobe Technik relativ alt) beschäftigt, hat auch dementsprechende Lit. zu Hause.

Sollte aber jemand meinen, er könnte den Trabant fahren wie ein 2 Jahre altes Auto, dem ist auch mit dem WHIMS nicht zu retten.

Aber, und das ist auch klar, unser Hobby lebt vom Miteinander. Und nur wenn wir uns gegenseitig helfen, werden wir auch in Zukunft noch Trabanten auf unseren Straßen sehen.
Und je mehr junge Leute sich dem Hobby annehmen, um so länger hält das Hobby. (damit meine ich keine Straßenrennen mit getunten Kisten, sondern dem Hobby "Trabant")

Wäre schön von Lillemore zu hören, ob er wieder läuft, und was es war....

gruß
Thorsten

Sorry, Off topic.

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@thorstenpb: Blödsinn! Das Lesen der Betriebsanleitung / Bedienungsanleitung sollte erstes Gebot sein. Nicht umsonst werden unzählige Teile an (jedem) technischen Gerät erstmal zerstört, weil man es nicht für nötig hält, sich mal die BA durchzulesen. Ein Trabi ist nunmal kein Golf, und halt anders (individueller) zu bedienen. Und lesen bildet
Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


sorry, aber wenigstens die BA sollte man schon gelesen haben. Gern auch vor dem eigentlichen Autokauf - aber auf jeden Fall, bevor ich (hier) frage.

DAVON gehe ich schon aus!

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Tja, Thorsten, ich bleibe dabei: Erstmal muß man wissen, wie etwas funktioniert. Weil nämlich hier kein Mensch mit solchen Postings: "Mein Auto geht nicht, woran liegt das?" was anfangen kann. Aber dvon gibt es leider immer mehr. Und die Lektüre ersetzt doch nicht das Forum! Das wär schön, wenn ich ins Buch schau, und dann kann ich jeden Fehler beheben. Die Literatur ist die Minimalvorbereitung. Dazu kommen die Kniffe, die in keinem Buch stehen; Erfahrungssachen; Bezugsquellen von Teilen; Alternativteile etc... Sonst erlebt man dann Gespräche wie folgendes:"Ich muß den Keilriemen wechseln, krieg aber das Lüfterrad nicht abgezerrt..." Da dreht sich einem alles rum. Schon die BA informiert darüber, wie der Riemenwechsel geht. Klar, im Forum stehts auch, aber hast Du nachts auf der Autobahn nen Internetanschluß? Und ein Schaltplan ist ne feine Sache, wenn unterwegs der Scheibenwischer nicht geht... Und mancher Motor ist schon von Viertaktgewöhnten bergab ruiniert worden, weil die fast ohne Gas gefahren sind. Ohne Buch hätte ich jedenfalls damals nicht gewußt, daß sowas verboten ist.
Daher: Lesen bildet!
Gruß,
Marlene
Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


@Marlene: "Und mancher Motor ist schon von Viertaktgewöhnten bergab ruiniert worden, weil die fast ohne Gas gefahren sind. Ohne Buch hätte ich jedenfalls damals nicht gewußt, daß sowas verboten ist."

Da können wir "alten Säcke" mal unseren Altersbonus richtig auskosten Das war mal eine Prüfungsfrage in den Motorradbögen der 80-er Jahre

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Gabs in den 80er Jahren schon Motorräder?
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Erst lesen, dann fahren! Natürlich so und nicht anders!

@torstenpb:
"Miteinander" schön und gut. Aber überlege mal, wie es erfahrenen Schraubern auf die Ketten gehen kann, sich stundenlang die Finger wund zu tippen - nur um immer und immer wieder die selben Anleitungen runterzuleiern.
Ich finde, es ist schon allein eine Frage von Anstand und Höflichkeit, sich nicht wegen jedem losen Kerzenstecker an altgediente Foren-Mitglieder zu wenden, sondern zuerst die 2 Büchlein zu studieren. BA und WHIMS sind Pflichtlektüre!!! Und auch nicht SO umfangreich, daß man sie nicht lesen könnte. In der zeit, in der Ihr im warmen Stübchen alles ins Forum tippt, hättet Ihr schon die halbe Reparatur (allerdings in der kalten Garage) ausführen können.

Übrigens - es gehört auch zur Foren"kultur", im TECHNIKteil klare Themenüberschriften zu finden. "Hilfeee!" ist kein Thema für die Technik! Immerhin sollen sich ja andere um die Probleme kümmern, die man mit entsprechender Leküre längst selbst hätte lösen können - da sollte man denen wenigstens nicht noch extra Schwierigkeiten und Ratespiele bereiten.

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Das ist wohl das elektronische Zeitalter...
Mein Kumpel nebst Kumpeline z.B. hätten kürzlich mindestens 1h Zeit und wer weiß wieviel Sprit sparen können, wenn sie sich nicht blindlings auf das dämliche Navi verlassen, sondern wenigstens 1 Mal kurz in den guten, alten Atlas geschaut hätten. Mal eben quer durch Berlin - zur Rushhour...statt recht bequem ein Stück über den Ring...
 

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