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Autor Thema: 601 Motor ruckelt beim Geschwindigkeit halten
dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Hallo.
Ich möchte mich erst mal kurz vorstellen.
Ich heiße Martin, bin 26 Jahre alt und wohne in Leipzig. Ich fahre seit drei Jahren einen gletscherblauen 601 s de Luxe Bj. 4/89. Er hat den ersten Motor, knapp 77.000 km auf der Uhr. Zugel. von 5-10 als Saisonfz.

So und nun zum eigentlichen Problem:
Wenn ich mit Vollgas beschleunige zieht er gut durch, wie immer. Wenn ich nun aber z.B. im 4.Gang ca. 60km/h halten will fängt er tlw. heftig an zu ruckeln und hat mich schon ein paarmal ganz schön in den Gurt gedrückt.
Es ist übrigens KEIN Schieberuckeln. Es fühlt sich eher so an, als ob manchmal ein Zündaussetzer dabei wäre. Er bremst richtig ab für einen ganz kurzen Moment.
Früher hat er das zwar auch gemacht, aber nur wenn der Motor kalt war. Ging dann nach ein paar Minuten weg.
Nun bleibt es aber, ob kalt oder warm.
Wir haben gestern schon Abscheider unterm Tank gereinigt, Vergaser ausgebaut, gründlich gereinigt, neue Zündkerzen M14-225.
Wo kann man denn als nächstes ansetzen? Welche Ursache könnte das haben?

Vielen Dank schonmal.
Maddin

flori

Beiträge: 22
Registriert am: 05.07.2006


Hilfreich wäre fü mich das Kerzenbild...
dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Kerzen sind schön rehbraun. Das hatte mich ja auch verwundert.

Ich bin übrigens fortgeschrittener Laie, d.h. Ich weiß zwar wie was heißt und wie es funktioniert, aber Vergaser hab ich persönlich noch keinen eingestellt. Aber mein Onkel ist Mechaniker und hat zu DDR-Zeiten jahrelang Trabants repariert (Hobby) und hat auch die entsprechende Werkstatt. Er konnte sich gestern diesbezüglich auch erstmal nicht weiterhelfen

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Hab grad nochmal nachgesehen, die neuen Kerzen sind noch relativ sauber. Bin damit gestern abend nur 5 km von der Werkstatt nach Hause gefahren. Aber die alten waren rehbraun. Hatten sie nur vorsorglich gewechselt. man weiß ja nie...
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Eine kleine Erfahrung:

Bevor man am Vergaser herumbastelt, erstmal die Zündung gründlich checken und mal neu einstellen. Bei den Ursachen für solche Erscheinungen wie bei Dir hat die Zündung immer Platz 1, der Versager kommt erst danach.

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Sorry, hatte ich vergessen zu schreiben.

Zündung (elektronisch), haben wir mit dem Strobo am der Schwungscheibe(?) kontrolliert. Völlig i.O. Ich habe die Markierungen gesehen und diese lagen fast exakt über den anderen Markierungen(!)Ich kann leider nur wiedergeben, was mein Onkel gemacht hat. Und er sagt, das ist so völlig OK.

Matt601Bi

Beiträge: 36
Registriert am: 28.01.2008


Zieht der Trabant denn bei 80km/h normal durch? oder haste du da auch Probleme das du den Wagen richtig treten musst? Sonnst hätte ich mal auf Schwimmer/nadelventil getippt? Entlüftungsloch im Tankdeckel frei?

also ist nur ein gedanke von einem weiterm Laie

gruß Matt

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Er zieht bei 80km/h ordentlich durch. Auf gerader Strecke läuft er sogar 110 bei Vollgas. Wenn ich den Fuß leicht vom Gas nehme (zum Halten der Geschwindigkeit) dauert es nach Vollgas etwa 5s bis er anfängt zu ruckeln. Die Ventile im Vergaser haben wir alle mit Druckluft ausgeblasen. Tankdeckel ist auch schon getauscht.
Leider habe ich keine neuen Zündkabel, dass man diese mal austauscht. Diese Lösung hatte ich in einem anderen Thread schon mal gelesen.
Sachsenring601

Beiträge: 803
Registriert am: 17.12.2004


Wenn der Motor erst im kaltem Zustand bei geringer Drosselklappenöffnung "ruckelt" und dann zunehmend auch nach erreichen der Betriebstemperatur, liegt der Verdacht auf sich verstärkende Nebenluft sehr nahe!
Die Quelle kann sehr unterschiedlich sein, Augenmerk würde ich hierbei besonders auf die Drosselklappenwelle legen.
Das Gemisch wird also bei kleiner Drosselklappenöffnung zu mager aufbereitet.
Bei größeren Öffnungswinkel spielt hingegen etwas Nebenluft kaum noch eine Rolle für das Fahrverhalten.
(Aber: Das Kraftstoffluft- Gemisch ist im gesamtem Bereich zu mager und kann zu Ölmangel, Überhitzungserscheinungen und damit zu Motorschaden führen!) Zündseitige Ursachen würde ich ausschließen, denn diese treten aller Wahrscheinlichkeit nach vor allem im oberen Drehzahlbereich auf.
Boehser_Trabi

Beiträge: 67
Registriert am: 14.06.2006


Ich hatte vor kurzem das selbe Problem bei dem Trabi meines Vaters.
Beschleunigung einwandfrei aber beim geschwindigkeit halten Kalt wie warm ruckeln.
Da ich den Vergaser schon getauscht hatte und das ruckeln immernoch nicht weg war hab ich mal auf Unterbrecherzündung umgebaut (hab momentan kein ersatz Steuerteil) und sie da, das ruckeln ist vollkommen verschwunden.

Wenn er nebenluft ziehen sollte müsste er doch eigentlich klingeln. Tut er das?

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Hallo,

Nebenluft an der Drosselklappenwelle? Falls das der Fall sein sollte, wie erkenne ich das und wie kann ich das beheben?
Mein Onkel hatte verschiedene Mischungen eingestellt, sowohl fett als auch mager. Es konnte jedoch kein Unterschied festgestellt werden beim Ruckeln. Auch Choke ziehen brachte nicht viel.
Klingeln tut er gar nicht. Er klingt vollkommen "gesund" soweit ich das beurteilen kann. Wie ein Trabantmotor eben klingt.

Steuerteil wechseln. Hmm, wäre einen Versuch wert...aber ist das denn sinnvoll, wenn die Zündung im Prinzip ja richtig eingestellt ist? Leider kann man die Zündzeitpunkte ja nur im Stand kontrollieren. Und im Standgas läuft er vollkommen rund, geht nicht aus oder dergleichen. Kann denn an dem Teil irgendwas kaputtgehen? Ich meine, gibt es da klassische Defekte?

Gruß Maddin

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Ich klink mich einfach mal mit ein..
Ich habe über das gesamte Drehzahlband Zündaussetzer und wenn ich länger unterwegs bin (jetzt nach dem Zündung einstellen um die 50km, vorher maximal 20) fängt er an zu klingeln. Vor allem am Berg ists extrem, geht aber mit halb gezogenem Choke weg. Drehen tut er, auf der Geraden hab ichs mal getestet und hab dann freiwillig bei 115 aufgehört (da würde aber noch was gehen).
Vergaser: 28HB2-9
Zündung: Unterbrecher
Kurbelwellenabdichtung: beidseitig Kolbenringe

Die Kerzen sind bei der nächsten kleinen Durchsicht dran, werde ich aber noch wechseln.
Die Kerzenstecker sind von Beru und haben nur 1Kilhm. könnte das schon die Ursache sein?
Sprit kriegt er, Düsen sind alle frei, Tankdeckel ist poliert und danach hab ich das Loch wieder freigepopelt (das passiert mir niiie wieder )

Ich werde auch nochmal die Unterbrecher entölen (alle 1500km mach ich das, ich weiß nicht, wo das viele Öl herkommt).

Achso, Kerzengesicht ist noch unbekannt, als ich letztens geguckt hab war eine hellbraun und die andere dunkel (andere Kurbelwelle, Simmerring undicht).

[Bearbeitet von Toni (21-05-2008 - 12:42)]

Whysker

Beiträge: 534
Registriert am: 01.05.2007


@Toni, das Öl kommt aus dem Kurbelgehäuse, da wird Simmeringabdichtung bei dir ihrem Namen nicht mehr gerecht. DAS musst du auf jedenfall neu abdichten, schon wegen der Nebenluft die der Motor da durch zieht. Vieleicht ist dann das Problem mit dem Ruckel auch behoben.
P.S. Sicherlich ist dann auch die Kupplungsglocke von innen verölt, der Simmering dürfte wohl auch hinüber sein.
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Ich hab aber Kolbenringabdichtung
Außerdem kommt dort von der Welle kein Öl hin, da sitzt ja noch die Riemenscheibe dazwischen.
Whysker

Beiträge: 534
Registriert am: 01.05.2007


Nunja @Toni, dann wirst du in deiner Zündungsdose eine neue Ölquelle aufgetan haben. Pflege sie gut, und verrate niemandem dein kleines Geheimnis. Sonst klauen die Chinesen deinen Trabi und gehen damit an die Börse.
Soll heißen, frag nicht, wenn du es nicht wissen willst.
mfg Whysker
StefanONE

Beiträge: 239
Registriert am: 24.03.2004


Wenn es bei 60 Km/h im 4. Gang auftritt, kann es sein, dass der Freilauf im Getriebe Probleme macht?

Gruß
StefanONE

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Mahlzeit.

Den Freilauf im Getriebe schließe ich mal aus. Wenn ich langsamer (so um 40 km/h) im 3. Gang fahre tritt das Problem auch auf (auch hier meine ich nicht Schieberuckeln).

Mein Verdacht, die Zündung, werden wir morgen mal näher untersuchen. Hab noch ein Steuerteil zum probeweisen Austausch aus einem anderen Trabi besorgt. Mal sehen ob es Unterschiede gibt...

Gruß Maddin

Emmentreiber

Beiträge: 181
Registriert am: 19.11.2006


@Toni:"Ich werde auch nochmal die Unterbrecher entölen (alle 1500km mach ich das, ich weiß nicht, wo das viele Öl herkommt)."

Schmierfilz sitzt zu tief und wird vom Nocken wie ein Schwamm ausgerungen.
Abhilfe ist, den Schmierfilz so zum Nocken einstellen, das nur der "Nockenberg" den Schmierfilz berührt.
Ausserdem nur 1 bis 2 Tropfen "zähflüssiges" Öl reicht zur Schmierung aus (Spezialöl für Zündunterbrecher).

Gruß Mike

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Danke für den Tip, werde mal nach dem Filz gucken!
Hab bis jetzt noch ncihts unternommen, weil ich noch nicht wieder gefahren bin.
Hab noch "billigen" Sprit (1,489) drin, da wil ich sparsam sein
heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Öle mal nicht soviel und bring an der Rückseite (auflaufende Seite) des U.-Nockenmitnehmer Fett als "Reservoir" an. Mit abnehmendem Mitnehmer wird das Fett allmählich mitverbraucht.
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


hab da bis jetzt noch garnichts geölt, ich bin nur immerzu am entölen.
Wenn der endlich wieder normal läuft bin ich froh..
dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Leider bin ich am Wochenende nicht zum Austausch des Steuerteils gekommen. Wird wohl erst übernächste Woche was werden. Die Arbeit ruft.
Aber was ich noch vorenthalten hatte:
Der Trabant war von 1.11.2007 - 30.04.2008 abgemeldet und hatte über den Winter noch knapp 4 Liter Sprit drin. Diesen Sprit haben wir auf dem Weg zur Tanke noch verbraucht und dann komplett neu aufgetankt. Allerdings ist der Tank über den Winter innen ganz schön verrostet. Das Sieb und der Vergaser waren aber nahezu sauber.
Heißt "Rostiger Tank" = Schrott? Oder kann man da was machen?

Gruß Maddin

dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Hallo,

mein Onkel sagte, dass es auch ganz einfach nur der natürliche Verschleiß des Motors sein könnte. D.h. Nebenluft könnte dann ja überall herkommen Wir haben leider noch keine Zeit gefunden, noch weitere Teile sporadisch auszutauschen.
Aber ist es denn eine typische Erscheinung für einen Motor mit dieser Laufleistung? Ich dachte immer, dass sich der Motor relativ kurzfristig verabschiedet, wenn das Stündlein geschlagen hat...

Auch die Frage zum rostigen Tank möchte ich gerne nochmal auffrischen!

Gruß Maddin

Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Hallo,
klar kann man da was machen. Große Muttern rein, an ner Mischmaschine befestigen und rotieren lassen, alternativ die ganze Familie zum Schütteln einstellen. Hernach Schrauben raus, mit Wasser ausspülen, ist ja jetzt schön warm, da trocknets gut, Fertan rein (Rostumwandler) und je nach Gusto ne Tankversiegelung oder halt immer volltanken. Man läßt einen blanken Tank nicht fast leer stehen. Bei 77.000 km sollte der Motor überholt werden, fahren tut er aber noch viel länger. Bloß ist er dann endgültig futsch.
Gruß,
Marlene
habauchtrabant

Beiträge: 258
Registriert am: 26.04.2007


So etwas Ähnliches hatte ich vor ein paar Monaten auch. Ergebnis: 1. Unterbrecherkontakte runter ( abgenutzt ), 2. eine Feder vom Fliehkraftversteller gebrochen und damir war die Zündung verstellt, nicht andauernd, sondern immer " nur " gelegentlich.
Dann musst Du mal die Unterbrecherplatte abnehmen, vorausgesetzt Du hast U-Zündung.

der Ernst

habauchtrabant

Beiträge: 258
Registriert am: 26.04.2007


Oh, sorry, ich habs übersehen, das Fahrzeug hat ja elektronische Zündsteuerung. Da kann ich jetzt nichts zu sagen, damit hatte ich bisher noch keine Probleme.

der Ernst

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Ich hatte mal ein sehr ähnliches Syndrom am 88er - sporadisches Ruckeln/leichte Aussetzer bei Konstantfahrt mit wenig Last (vor allem Innerorts). Immer, wenn ich nachsehen wollte, war´s wieder weg...
Irgendwann fand ich folgenden, banalen Fehler:
an einem Zündkabel war werksseitig der Messingschuh (welcher in der Z.spule steckt) nicht richtig verpresst. Bei dieser (späten) Ausführung wird nämlich eine kleine, um 90° nach innen gebogene Spitze dieses Schuhs durch die schwarze Isolierung in die Kabelseele gedrückt. - Genau das war bei meinem Kabel schief gelaufen - diese Spitze hatte sich bei der Montage seitlich weggebogen, somit erfolgte die Zündfunkenübertragung "via Bluetooth" .
Es hieß also lediglich dieses (an dieser leicht angekohlte) Zündkabel etwas kürzen und einen neuen Kontktschuh anbringen(habe einen der älteren/besseren, da gelöteten Version genommen).
Seither läuft das Auto wieder einwandfrei - erstaunlich, daß es vorher überhaupt solange ging!

[Bearbeitet von standard (06-06-2008 - 20:14)]

Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


So ein ähnliches Phänomen hat mein 89er auch...man hat bei gleichbleibender Teillast den Eindruck, daß er ein wenig ruckelt. Nur ganz wenig, aber spürbar...sobald man wieder mehr Gas gibt ist es weg.

Da werd ich die Zünderei nochmal unter die Lupe nehmen.

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Kann auch zu mager sein. Als "Ausschlußtest" Choke etwas ziehen und sehen obs weg ist.
dermaddin

Beiträge: 10
Registriert am: 20.05.2008


Moin,

hab mal die Zündkabel durchgeklingelt.
Beide haben guten Kontakt. Ist es normal, dass sie beide einen Gleichstromwiderstand von 2kOhm haben? Ist mir nur mal so aufgefallen.

@heckman
Zu mager isser scheinbar wirklich, jedenfalls wenn er kalt ist muss ich länger mit Choke (ca. 1cm gezogen) fahren, damit das Ruckeln nicht ZUU stark ist.
So nach etwa einem Kilometer kann ich dann den Choke reinschieben. Aber IMHO ist er mit 0,5cm (vor Anschlag) Choke am stabilsten.

Maddin

 

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