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Autor Thema: Kurbelwelle Motorschaden
vomi1972

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Registriert am: 24.06.2005


Hallo,
habe nach langer Lagerzeit meinen durch meinen Schwiegervater zerstörten Trabantmotor auseinandergebaut. Bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Kolben gefressen hätten. Konnte aber ohne Probleme die Zylinder abbauen und die Kolben sehen eigentlich gut aus. Motor lies sich aber vor Zylinderabbau nicht mehr durchdrehen. War etwas erstaunt, dass die Kurbelwelle (Pleuel) festgefressen ist. Die Pleuel in Richtung Schwungrad ist komplett fest, hat sich erst beim Versuch die 32 Mutter an der Riehmenseite zu lösen extrem schwer bewegen lassen. Mein Schwiegervater war der Meinung er hätte den Motor festgefahren, weil er 1:20 getankt hat. Er wäre ab und an mal 120 Kmh gefahren und dann hätte die Leistung abgenommen. Er ist von der Autobahn runter hat den Motor abgeschaltet und beim Versuch neu zu starten wars vorbei. Meine Frage nun, was ist da eigentlich passiert, hat er schuld am Schaden oder wars einfach nur Altersschwäche der KW? Ach ja und noch ne zweite Frage, wenn ich die Zylinder schleifen will, was kostet so was und gibt es ne gute Adresse dafür im Köln/Bonner Bereich?
Danke und Gruß vomi1972
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Tja - festgefressenes Pleuellager eben...

Zuviel Öl, zuwenig Öl, zu hoch gedreht, Vorschäden, falscher Fahrstil...

Der Möglichkeiten gibt es viele - 1:20 macht Ölkohle ohne Ende, nur mal als Beispiel. Das ist immerhin die 2,5fache Ölmenge von der Werksvorschrift...das auf die Dauer kann schon eine der Ursachen sein.

Vielleicht war's aber auch nur ein Materialfehler oder die Grenznutzungsdauer war längst überschritten. Ohne Kilometerangabe kann man kaum 'was dazu sagen.

vomi1972

Beiträge: 35
Registriert am: 24.06.2005


Kann man die Pleuellager selbst wechseln , oder kann das nur ein Fachmann?
vomi1972

Beiträge: 35
Registriert am: 24.06.2005


hat sich erledigt mit der Frage ne KW selbst zu regenerieren, ist wohl nicht möglich. Aber hat einer ne gute Adresse wo ich meine kaputte hinschicken kann und dafür ne regenerierte bekomme?
Deluxe

Beiträge: 14.007
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Zum Beispiel Müller in Freiberg.

Adresse in der Suchfunktion...

WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


Eine KW aufarbeiten kann nur der Fachbetrieb. Hier im Westen ist das Schleifen/Hohnen von Zyl.plus Kauf von Übermaß-Kolben derart teuer (wenn da keiner aus der Fam. schafft), da kannst auch vom Online Händler kaufen.
Da du augenscheinlich von Motorrevision wenig Plan hast, empfehle ich einen fertigen Motor von Manfred/Döllnitz. Du kommst schnell in die Preisregion von ihm, wenn du kein Teil im Lager hast, zumal, da gibts Garantie. I.A. ist die Standfestigkeit von laienhaft geschraubten Trabant Maschinen eher kürzerer Natur, Geldvernichtung eben.
Möchtest du unbedingt selber bauen, nach einem Besuch des Seminar's von (User hier) Klaus Pelf wäre dies mit Erfolg für dich und Motor sehr wohl möglich.
vomi1972

Beiträge: 35
Registriert am: 24.06.2005


Danke für die Hinweise. Aber das so angepiesene Motorseminar scheint wohl nur dem Trabantschrauberadel vorbehalten zu sein. Ich versuche seit 2 Jahren eine Zusage zu erhalten. Da ich nicht zum Zuge gekommen bin habe ich mir viele Sachen selbst angeeignet und repariere seit einiger Zeit recht erfolgreich an meinem Trabant herum, sonst und das muss man dazusagen, wäre das Hobby auch nicht bezahlbar. Zum Thema KW austauschen: Habe bereits den Motor soweit geöffnet, dass ich an die Kurbelwelle rankomme, ohne Spezialwerkzeug, einfach anhand des Buches. Zum Abziehen der Schwungscheibe hab ich mir einen Abzieher selbst gebaut, aus Altteilen eines Motorspalters für meinen Ex-Simson Schwalbemotor plus 3 M14 Schrauben. Ich gehe also davon aus dass ich auch in der Lage bin eine regenerierte KW in den Motor einzusetzen und diverse Dichtungen , Schrauben, Wellendichtringe etc zu wechseln. Entschuldigung, wenn dass etwas gereizt klingt, aber das Thema Motorseminar regt mich halt wegen der "pelfschen" Unzuverlässigkeit etwas auf. Ich habe mich früher von der allgemeinen Aussage , als "Laie" schraubtr man nicht dran rum, sehr beeinflussen lassen, zum grossen Nachteil meines Geldbeutels. So habe ich jährlich meinen Trabant vom "Fachmann" warten lassen (Fachwerkstatt für Trabant-Wartburg-Lada in der Nähe von Bonn betrieben vom Sohn eines ehemaligen Entwicklers aus Zwickau). Da mir das zu teuer wurde und mein Trabant trotz der Wartung schreiend quietschte (Bremsen Vorderrad) habe ich nach einer TÜV Prüfung die Sache selbst in die Hand genommen und die kompletten vorderen Antriebe incl. Laufbolzen Bremsen und Bremsflüssigkeitswechsel etc regeneriert. Und siehe da , der "Laie" hat TÜV bekommen die Bremsen zogen zum ersten Mal absolut gleich und das Quietschen ist ebenfalls seit Monaten Geschichte. Soviel zu sogenannten Experten! Ich finde wenn man einen Oldi hat dann gehört das Basteln mit dazu, auch wenn es mal schiefgeht. So das musste mal raus. Für die Freiberger Adresse sage ich danke, ein Motorseminar werde ich nie besuchen, und ein Trabantmotor ist keine Hexerei, eine KW geht im heimischen Keller ohne Profimittel nicht zu regenerieren aber eine regenerierte geht sehr wohl ohne Seminar und Gedöhns in einen Motor einzusetzen.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


quote:
ber das so angepiesene Motorseminar scheint wohl nur dem Trabantschrauberadel vorbehalten zu sein.

Das ist ja nun ausgemachter Schwachsinn...

Wer Klaus kennt, weiß, warum...

trabi

Beiträge: 2.162
Registriert am: 26.12.1999


und wer ihn nicht kennt könnte vielleicht eine sinnvolle antwort gebrauchen?

deluxe, deluxe..

übrigens, genau wie vomi ham mer alle mal angefangen. (in meinem fall incl. der Bremsen-werkstatt-beuel-könn-die-nicht-feststellung)

und mit der ersten von mir selbst, ohne vorkentnisse im keller eingewurschtelten welle fahre ich immernoch... (inzwischen nach dem möglichen zugriff auf "geld" von döllnitz regeneriert)

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Kleiner Tip an Vomi... Absätze das mit der Groß- und Kleinschriebung und Satzzeichen scheint ja zu klappen, da klappt das auch noch. Ich hab mir den Text einfach gespart zu lesen...
WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


@vomi,tue, was du für richtig hälst.
Ich bin anderer Meinung, da ich auf meine und die Erfahrung Anderer zugreifen kann. Es gab ja auch mal 'ne Zeit vor Döllnitz, was da alles Mangels Geld und brauchbaren Materials geschraubt wurde...
Da gab's aber auch noch genügend Basismaterial, das sieht heute schon anders aus. Ja, @trabi, das war damals, als wir nüscht hatten...
Für mich ist das heutzutage nicht mehr ausprobieren der eigenen Fähigkeiten und Lernfaktor durch Zerstörung auf Grund von Unzulänglichkeiten in praktischen Fahrbetrieb (manchmal gab's durchaus auch Erfolg, da red man heut noch 'von), nee, reine Rechenfrage. Die heutigen Preise der Einzelteile (immer ausgehend, sind nicht im eigenen Lager verfügbar) sind mir nich so bekannt, ich schätze mal: KW 240, Satz Zyl.+ Kolben 150, Drehschieber-Set 15, Dichtmasse 15. Von Kram wie Fuß- und Kopfdichtung red ich mal nicht. Was ist mit Gehäuse, dessen Dichtfläche Drehschieber, eingelaufene Schwungscheibe, ordentliches Zentrieren der Zyl., mitteln der Kolben und und...
Mutig, den Verlust von mehreren Euro's billigend in Kauf zu nehmen.
Über deinen Stress mit Klaus Pelf und der Fa. Sch., Niederpleis halte ich mich aus Unkenntnis raus. Nur soviel, einer Profi-Werkstatt isses im Prinzip egal, ob ein Trabant oder W 124 zur Rep. aufschlägt, die Teilepreise werden anders sein, die anderen Kosten mal nicht. Da geh ich mit dir mit, um finanziell einen Trabant heut noch bewegen zu können, MUSS man selber Hand an den Wagen legen. Und das ist gut so, da bekommt er das Image, wo er hingehört.
vomi1972

Beiträge: 35
Registriert am: 24.06.2005


@ ww_trabi

Na da sind wir ja garnicht soweit auseinander. Auch ich bin der Meinung, man darf den Respekt vor der Fahrsicherheit beim Selberbasteln nicht verlieren. Seidem ich die Antriebe selbst repariert habe, schaue ich regelmäßig unters Auto und sehe nach ob auch noch alles am rechten Fleck ist.

Umso geiler ist es wenn er tagein-tagaus dann trotzdem seine Kilometer runterschrubbt, ohne Klappergeräusche, ohne nach Links oder Rechts zu ziehen und und und. Das macht dann stolz. Und das macht dann auch das Trabbi-Schrauben - Fahren - Leben so besonders. Es ist eben ein toll durchdachtes , einfaches und pflegeleichtes Auto dass geradezu danach schreit ohne fremde Hilfe am Laufen gehalten zu werden.

Das mit den weniger werdenden Ersatzteilen, sehe ich nicht ganz so tragisch. Zum Hobby gehört auch die Suche nach guten Teilen dazu, und solange man Geschäfte mit verrückten Trabbifahrern machen kann werden auch KWs und Motoren regeneriert bzw die Teile dazu produziert.

Momentan hatte ich sehr viel Glück und konnte bei Weimar auf nem Autoentsorgerhof bei einem sehr gut erhaltenen Trabbi diverse Teile ziehen (da sind auch meine GleichlaufGWs her und mein Ersatzmotor (etwa 40 000 gekaufen für 150 Euro inclusive LiMa, Vergaser und Fahrertür).

Das mit Niederpleis ist erst so schief gelaufen seit der Generationswechsel stattgefunden hat. Der Alte war einfach besser, obwohl ich vor dem Jungen in Sachen Schweissen der Hut ziehe. Da liefert er top Leistung zum faieren Preis, aber auch dafür werde ich zukünftig selbst sorgen, nach einer "Schweisserlehre" bei meinem Bruder.

Und mit dem Klaus Pelf habe ich keinen Stress, sollte halt nicht sein und wie gesagt ich bettel nicht. Mittlerweise bin ich davon überzeugt das Motorseminar nicht mehr zu brauchen.

An Deluxe nochmals Danke, habe in Freiberg bereits angerufen und im Frühjahr gibt es neue Ware (KWs). Momentaner Preis 291 Euro incl MWst. Falls also jemand noch ne gute Adresse weiss die vielleicht etwas günstiger ist - gerne. Habe gehört die Freiberger sind nur Zwischenhändler.

Deluxe

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Registriert am: 13.12.2001


Holla - im letzten Dezember lag der Preis bei Müller noch unter 250€ incl. MwSt.
Gunnar

Beiträge: 923
Registriert am: 28.05.2004


Zwecks Preis kann ich wie immer nur www.trabantersatzteile.de empfehlen. Bin mit der Welle von dort sehr zufrieden - endlich mal ein leiser Motor.

Wollen wir mal hoffen, daß die Preise allgemein nicht noch weiter anziehen, sonst lohnt das Selbermachen bald nicht mehr...

standard

Beiträge: 19.357
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Ja, die Preise ziehen merklich an - was ja mit den Jahren/Jahrzehnten auch kein Wunder ist.
Da habe ich wohl mit meiner werks"neuen" KW neulich in MD nix falsch gemacht, denke ich. Mein Engpass bei den Wellen neuer Version ist nunmehr Geschichte, zum Glück...
Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Der Preisanstieg ist auch ganz einfach zu erklären.Die Lager aus DDR-Beständen sind mehr oder weniger aufgebraucht.Ersatz ist teuer und man muß hohe Stückzahlen abnehmen.Die Fachleute die jetzt noch Wellen reg.sind alle schon im oder vorm Rentenalter.Ob es da Ersatz an fähigen Personal geben wird,mal sehen.Es kann und wird nur noch teurer werden.
Hegautrabi

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Registriert am: 02.10.2005


Eine Freiberger habe ich noch in Reserve, im Frühjahr gibt es wieder welche?
WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


@FG, bißl provokatorich und nich mißverstehen, hast du Bock, die Trabant Serienwellen Aufarbeitung nach absehbar altersbedingtem Ausscheiden der derzeitigen Koryphäen zu machen?
Einer oder wenig mehr sollten ja in naher Zukunft um die 3 stellig KW's pro Jahr fertigen können/sollen/müssen.
Mir ist natürlich schon klar, da gehört mehr als Enthusiasmus zu...

sorry für's ot.

Fg601

Beiträge: 864
Registriert am: 23.05.2003


Mir ist das im Prinzip ergal.
Ich fahre keine Serienwellen,weil mir die nicht gut genug sind.
Habe ich mich mit Wellen gut versorgt,bzw bin im Besitz solcher,die auch wieder gemacht werden können.
Ps ich hätte schon Bock die Wellen zu machen,aber ich habe nicht einmal den Platz um die dafür nötigen Stellflächen zu bieten.Außerdem wäre dann der Preis für eine Welle sofort im 4stelligen Bereich,was viele bestimmt zur Aufgabe des Hobby "Trabant" veranlassen würde.
Schorschle

Beiträge: 688
Registriert am: 18.03.2003


@vomi:
Das Seminar kann ich dir trotzdem noch wärmsten empfehlen. Da lernst du z.B. das man für die Schwungscheibe nicht unbedingt einen Abzieher braucht.
War selbst 2x da, und gehöhre nicht zum "Adel" (gibts den überhaupt?)
Klaus ist echt ein netter Mensch, wer weis was bei der Flut von Anmeldungen bei ihm schief gegangen ist..
TOXXY

Beiträge: 522
Registriert am: 19.11.2003


Hallo,

quote:
Aber das so angepiesene Motorseminar scheint wohl nur dem Trabantschrauberadel vorbehalten zu sein.

Dem kann ich nur voll zustimmen!!

Ein bischen mehr Kentnisse hätten bei meinem ersten Motor nicht schaden können...

So, wie ich das vom Wartburg und Lada kannte, Gehäuseunterhälfte abgeschraubt uuund ... geht nicht ab... Bist Du nicht willich, sonst knallts...

Welcher I***** hat hinter der Schwungscheibe noch einen Gussring angescharubt??? Den hatte es nun zerfetzt...

Jut, das war 1986, ein Zylinder eh fest, weil Keilriemen gerissen. Leider waren im Kurbelgehäuse Späne. Zylinder mit Hammer und Meissel getrennt, mit Feile und Schleifpapier wieder gangbar gemacht...

Motor lief noch über ein Jahr, bis endlich ein Ersatz da war

Das war auch nicht "unser" Trabant... Bei uns hatte keiner mehr Trabant...

Ein wenig Grundlagen hätten mich auch jetzt noch interessiert.

Habe es 2005 + 2006 + 2007 + 2008 versucht.
Jetzt will ich nicht mehr!

Gruss TOX

 

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