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Autor Thema: Vergaser 28H1-1 soll gereinigt werden
jenson

Beiträge: 59
Registriert am: 29.08.2011


Hallo,
ich habe vor, demnächst meinen Vergaser 28H1-1 zu reinigen.
Dazu habe ich bereits die Beschreibung von http://2takter.de/vergaser/ gelesen.

Meine Fragen hierzu:
- kann ich den Vergaser komplett demontieren, reinigen und erneut montieren ohne Spezialwerkzeug?
- welche Verschleißteile brauch ich auf jeden Fall neu (z.B. Flanschdichtung?) und woher beziehe ich diese am besten
- wie vermesse ich den Schwimmerstand? Gibts da einen Anschluss um den Pegel z.B. über einen Schlauch abzulesen? Ging für mich leider nicht 100%ig hervor.

Vielen Dank

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Du meinst vmtl. das Kraftstoffniveau im Schwimmergehäuse - dafür müßte man sich ggf. etwas basteln, was incl. anschließbarem Plasteschlauch anstelle des die Zusatzdüse verschließenden Stopfens unten in das Vergasergehäuse gedreht wird. Wenn es aber keine akuten Probleme mit Verbrauch und/oder Leistung gibt, ist das eigentlich im Rahmen einer simplen Vergaserreinigung nicht nötig.
Auch sonst sollte nirgends etwas unnötig verdreht/verstellt werden - vor allem nicht am Drosselklappengestänge/dessen Anschlagschraube!
Spezialwerkzeug braucht man insofern keines, ein gekürzter 13er Maulschlüssel kann ggf. für die Flanschschrauben sehr hilfreich sein (passende Schlitzschraubendreher für die Düsen verstehen sich von selbst - die Düsen nicht untereinander vertauschen!). Zum Aus- und Einbau klappe ich die Lima nach Entfernung der oberen Befestigungsschraube immer herunter, wobei ein durch die Abschleppöse gesteckter Schraubenzieher ggf. als Stütze für die Lima dient.
Flanschdichtungen auf jeden Fall erneuern, sollte sich die UGS-Schraube (zur Leerlaufeinstellung, siehe Link oben) extrem leicht drehen, brauchst Du ggf. dort noch einen neuen 0-Ring. Ggf. erhältlich z.B. hier: www.trabantersatzteile.de
jenson

Beiträge: 59
Registriert am: 29.08.2011


Naja sorichtig 100%ig zufrieden bin ich mit dem Motorlauf noch nicht. Im kalten neigt er sehr schnell zum ausgehen (trotz choke) und im warmen läuft er ziemlich unrund. Die Drehzahl des Standgases ist zwar sehr angenehm niedrig, aber unrund. Wenn ich kurz Gas gebe läuft der Motor nach dem Abtouren für 10 Sekunden rund und dann eiert er wieder etwas.
Auf das Einstellen an der Standgasschraube reagiert der Motor nicht wirklich mit höherem Standgas.
Deshalb möchte ich den Vergaser erstmal reinigen, und die Grundeinstellungen prüfen (vor allem den Schwimmerstand). Ich kenne das ein wenig von der Simson, da ist bei falschem Schwimmerstand der Vergaser nie richtig einstellbar. Dort habe ich den 16N3 Vergaser, der von der Vorgehensweise zur Einstellung des Standgases ja recht ähnlich ist.
Sollte nach der Reinigung das Problem weiter bestehen, ist vielleicht auch das Standgemisch etwas zu mager... Aber dort möchte ich nicht rumdrehen solange das nicht unbedingt nötig ist.
Fg601

Beiträge: 864
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Ein BVF 16N3 ist also von der Einstellerei ähnlich dem BVF 30H1.1,wuste ich nicht?Ich dachte immer,daß wären grundsätzlich verschiedene Teile mit verschiedenen Einstellparametern.
jenson

Beiträge: 59
Registriert am: 29.08.2011


Zumindest was die Einstellschrauben fürs Standgas angeht, sind beide sehr ähnlich. Der 16N3 hat ebenfalls 2 Schrauben, einmal um die Drehzahl einzustellen (raus mehr, rein weniger) und einmal für den CO Gehalt (raus mehr, rein weniger). Die Regulierung des Standgases erfolgt auch hier (wie beim 28H1-1) nicht mehr über den Drosselklappen-(Drosselschieber-)anschlag. Und beide gelten als "Sparvergaser" wegen den "neuen" Abgasnormen Anfang der 80ziger.

[Bearbeitet von jenson (07-09-2011 - 10:20)]

Murphy

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wenn du Nebenluft weitestgehend ausschliessen kannst, dann lass mal den CO messen und justiere die Leerlaufluft bei etwa 2% ein.

Von Hause aus sind die H1-1 recht mager eingestellt, so daß du beim Einstellen des Leerlaufes nicht wirklich Erfolge erzielst.

Fg601

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Hat der 28H1.1 nicht 3 Schrauben womit man das Standgas beeinflussen kann?
standard

Beiträge: 19.357
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Du rechnest vmtl. die Anschlagschraube für die Drosselklappe mit ein? Die dient nur zur Einstellung eines definierten DK-Spaltes, da hat ansonsten keiner dran rumzudrehen, schon gar nicht zur Leerlaufeinstellung.
Gunnar

Beiträge: 923
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Vielleicht meint FG auch die Anschlagschraube, mit der man das (erhöhte) Standgas mit Choke einregelt...? Aber stimmt schon, für den "normalen" Leerlauf müßten nur 2 Schrauben sein.
jenson

Beiträge: 59
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Das mit dem erhöhten Standgas bei Choke-Betrieb ist auch so ein Beispiel. Ist die Kiste kalt, muss ich immer etwas Gas geben, bis nach ca. 2-5 Minuten (je nach Außentemperatur) der Choke ganz eingeschoben werden kann. Sonst geht der Motor aus. Stelle ich den Drosselklappenwinkel auf "weiter auf" bei gezogenem Choke hab ich Angst, dass der Motor nicht mehr richtig anspringt mit Choke... Ich werde dieses Maß einfach gem. Anleitung prüfen (siehe Link ganz oben). Dichtungen sind nun auch da, also am Samstag gehts dann los damit
POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
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Was FG schreibt, ist richtig. Auf den Leerlauf am H1-1 haben 3 (bzw. sogar 4) Schrauben Einfluss:

- Umgemischschraube: Die ist die eigentliche Leerlauf-Einstellschraube, und nur an dieser sollte man ohne Hintergrundwissen herumdrehen.
- Leerlaufgemischregulierschraube (an der hat keiner was verloren, der nicht weiss was er da tut, deswegen ab Werk auch verplombt). Wer's ordentlich macht, hat beim Einstellen dieser Schraube ein CO-Messgeraet. Es gibt auch eine Grundeinstelleung, aber die passt leider nicht bei allen Motoren.
- Anstellschraube fuer die Drosselklappe bei Kaltstart: Wer daran dreht, sollte im Idealfall eine Messuhr+Adapter haben. Einstellwerte findet man in diversen KFT-Veroeffentlichungen. Die Realitaet: Das Ding steht auf "irgendwo". Eigentlich hat die nur die Aufgabe, bei gezogenem Choke einen vernuenftigen Leerlauf zu sichern. Wenn der Motor mit gezogenem Choke bei Kaltstart zum Ausgehen neigt, muss diese Schraube etwas hineingedreht werden. Dreht der Motor kurz nach dem Kaltstart zu hoch, dann die Schraube etwas herausdrehen. Allerdings ist das Problem der Versuch-Irrtum-Einstellmethode: Was ist ein "Norm-Kaltstart"? Heute -5, morgen 0 Grad, im Herbst auch mal +9 Grad. Also doch besser die Messuhr...

PS: Das steht alles bestimmt schon irgendwo im Forn-Archiv. Aber die Redundanz ist ja bekanntlich die Mutter der Paedagogik

heckman

Beiträge: 8.322
Registriert am: 06.02.2005


Naja, die Meßuhr ist da nicht unbedingt erforderlich. "Das Ding steht auf irgendwo" kann ich unterschreiben, selbst werksseitig ist der LL meist deutlich! zu hoch. Ich würde das einfach nach gesundem Verstand eindrehen, so, daß der LL bei gezogenem Choke >etwas< erhöht ist. Temperaturunterschiede machen sich da nicht sooo bemerkbar.
jenson

Beiträge: 59
Registriert am: 29.08.2011


Kurzer Bericht: Vergaser ist gereinigt, neues Schwimmerventil und neue Düsen sowie Schwimmerdichtung sind ebenfalls verbaut. Schwimmerstand stimmt auch. Nach dem Einbau des Vergasers habe ich diesen neu eingestellt, sodass das Standgas bei Choke-Betrieb etwas höher ist als zuvor (geht nicht mehr aus).
Außerdem habe ich die CO-Schraube fast eine ganze Umdrehung rausdrehen müssen (an die man im eingebauten Zustand übrigens echt beschissen rankommt), bis die Gasannahme aus dem Standgas heraus richtig gut war (zuvor ist er immer langsam abgemagert im Standgas und reagierte zu träge aufs Gas-Geben).
Ob das AU-Konform ist, weiß ich natürlich nicht, hab keinen CO-Messapparat.
Aber er läuft deutlich besser im Standgas und die Gasannahme ist perfekt (und da ist mir der CO-Gehalt dann ehrlichgesagt relativ egal).

[Bearbeitet von jenson (11-09-2011 - 21:44)]

Karsten mit K

Beiträge: 92
Registriert am: 02.08.2010


Mir ist heute in meiner Vergaserwühlkiste ein 28H1-1 in die Hände gefallen, bei dem der Gummi im Schwimmergehäuse, durch den die Drosselklappenwelle geht, nicht mehr der beste ist. Kann man den irgendwie austauschen oder geht der sogar noch, trotzdem da ein Stück fehlt?

[Bearbeitet von Karsten mit K (10-03-2012 - 11:23)]

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Ist ein normaler Wellendichtring, sollte man mit fortgeschrittenem Alter mal tauschen. Gibts ggf. sogar bei ebay, aber frag jetzt nicht nach der Größe steht aber drauf
Karsten mit K

Beiträge: 92
Registriert am: 02.08.2010


Ah, danke für den Tipp, hab daraufhin gerade diesen gefunden:

http://www.trabantwelt.de/Trabant-601/Kraftstoff-Anlage/Wellendichtring-Vergaser-28H1-1-Trabant-601::1221.html

standard

Beiträge: 19.357
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Was ist eigentlich von dem Düsensatz zu halten, der unter demselben Link angeboten wird - hat jemand ErFAHRungen damit gesammelt?
Karsten mit K

Beiträge: 92
Registriert am: 02.08.2010


Den Düsensatz habe ich hier liegen, wenn der Vergaser fertig ist, wird das natürlich getestet.

Wie plane ich denn am besten den Vergaserflansch?

Murphy

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Erst mal auf der Tuschierplatte schauen wie der Flansch trägt.

Und dann die hohen Stellen entfernen. Ich habe noch Schaben gelernt.

heckman

Beiträge: 8.322
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Ich auch
Mit Schaben und Tuschieren kommste da aber nicht weit (zumindest dauert das unnötig).
Im Prinzip genügt eine große Schlichtfeile (im Schraubstock eben eingespannt) und etwas Fingerspitzengefühl. Wenn der Schliff von außen bis nach innen reicht, ist der Flansch ausreichend plan. Danach kann man noch auf einer glatten Fläche und feinem Schmirgel glätten, ist aber nicht nötig.
PS: und damit das nicht wieder passiert, zieht man den Vergaser ordnungsgemäß an. Nämlich lediglich handfest.

[Bearbeitet von heckman (09-03-2012 - 15:01)]

standard

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Ich halte das abschließende "Fein-Planschmirgeln" auf einer glatten Fläche (z.B. entsprechend dimensionierte und gut aufliegende Glasplatte) durchaus für ´nötig´/empfehlenswert - auch und gerade für Leute, die nicht ganz so virtuos mit Feilen umgehen können.
Beppo

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"Feile hin und Feile her -
wenn doch endlich Seilfahrt wär´."
(alter Untertage-Schlosser-Lehrlings-Spruch)

Ich persönlich würde auch als Finish unbedingt irgendwas mit einer glatten Fläche empfehlen. Meine Wenigkeit bekommt das nämlich mit einer Feile definitiv nicht plan. Ich bin sozusagen ein Kippel-Feiler.

heckman

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Wieso, die Feile ist doch plan.
Und ja, wer schmirgeln will, warum nicht.
(ich sagte Schlichtfeile, nicht Schruppfeile)
Wer auf der Feile kippelt, kippelt auch auf der Glasplatte.
Murphy

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man schaue sich aber auch unbedingt die Feile an. Es gibt geschwungene und auch plane. Im Normalfall ist eine Seite der Feile plan, die andere leicht gebogen.

Die gerade Seite benutzen.... sonst wird das auch wieder nix.

standard

Beiträge: 19.357
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Ich denke, dem Versagerflansch auf der besagten Glasplatte und mit feinem Schmirgelpapier den (buchstäblich) letzten Schliff zu geben, bekommt auch noch der größte "Kippel-Feiler" hin.
Beppo

Beiträge: 12.828
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Lieber Kippel-Feiler, als Profiler beim BKA.

Aber glatte Grundfläche zur Endbearbeitung ist wirklich empfehlenswert. So habe ich das beim Simson-Star schließlich auch hinbekommen.

heckman

Beiträge: 8.322
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Aber was genau macht denn die "Endbearbeitung" am Flansch? Dichtigkeit? Planheit? Never....
Für`s Gewissen, niemals mehr
Macht nicht son Ding davon, nen Flansch zu planen.
standard

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Für Dich/uns vmtl. kein großes Problem, den Flansch mit der Feile wieder hinzuzaubern. Aber feilen will bekanntlich auch gelernt und gekonnt sein! Einen (relativ weichen) Flansch auf einer Richtplatte glattzuschmirgeln sollte m:E. wiederum auch dem Unbedarfteren "Zerspaner" gelingen, ist sicher nicht die schlechteste Alternative.
heckman

Beiträge: 8.322
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Micha, lies nochmal....
"Feile IM Schraubstock"
Wo ist da der Unterschied?
Keiner soll mit ner Kippelfeile über nen im Schraubstock eingespannten Vergaser schleifen.
standard

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Dann müßte man aber auch dazuschreiben, daß die Feile die > volle < Breite des Flansches abdecken müßte. Sonst `kippelt´s´ u.U. eben doch...
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