Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
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Technik » 6V Frage Massekabel |
Autor | Thema: 6V Frage Massekabel |
JL
Beiträge: 1.783 |
Bei mir wird momentan beim Starten der Minus-Pol der Batterie sehr heiß. Desweitern springt er schlecht an. Ich habe einen Spannungsabfall von 1,5 V im originalen Masse-Kabel. Ich habe es mit mehreren Kabeln probiert sowie Anlassern, immer da gleiche! Gibt es außer einem neuem Kupferkabel eine andere Möglichkeit das Problem zu beseitigen, da ich dir originale Optik waren möchte. Regler wurde justiert von Gerry. |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Wenn das Kabel gerettet werden soll, müsste man sich die Stelle die heiß wird mal genauer ansehen. Hitze entsteht durch einen erhöhten Widerstand des Kabels. Ich würde vermuten, dass einzelne Litzen des Kabels korrodiert sind und daher keinen Strom mehr leiten. Folglich ist das Kabel an der Stelle quasi zu dünn und erhitzt sich, wenn beim Anlassen große Ströme fließen. Ich denke um einen Austausch wirst Du nicht herumkommen. Bei meinem Alu-Pluskabel half eine gewisse Zeit, das Nachquetschen der Batterieanschlussklemme. Aber wirklichen Erfolg brachte nur der Austausch - dabei kam dann auch gleich Kupfer rein. Empfehlenswert sind Schweißkabel, die wurden wohl auch damals gern hierfür zweckentfremdet. |
Zoni
Beiträge: 3.538 |
Wo hast Du die Spannung gemessen ? |
JL
Beiträge: 1.783 |
an den Kabelanschlüssen, wo denn sonst? |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Ich hoffe damit ist gemeint zwischen Minuspol der Batterie und dem Getriebe. |
JL
Beiträge: 1.783 |
Selbstverständlich. Habe ich zusammen mit Gerry gemacht |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Letzten Endes kannst Du die Korrosion im Kupfer-Kabel mit der Korrosion von Eisen vergleichen, die lässt sich auch nicht durch gut zureden beheben. Folglich: Ersetzen. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Angenommen, man würde das korrodierte Kabel aus der Klemme rausfummeln, gäbe es eine machbare Möglichkeit, neues Alu- oder Kupferkabel dort einzupresen? |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Das ginge bestimmt, wenn man ein besser geeignetes Presswerkzeug als einen Schraubstock hat. Als ich das Alukabel nachgepresst habe, kam weißes, pulverisiertes Aluminiumoxid aus der Klemme gekrümelt. Ich denke, dass von dem Kabel nicht mehr viel übrig war. Meist oxidiert es unter der Isolierung bis weit ins Kabel hinein weiter. Bei den normalen Kupferkabeln hatte ich welche im Auto, da ging der Gammel locker 5cm unter der Isolierung weiter. Schneidet man das am Pluskabel weg und presst eine neue Polklemme auf, ist hinterher vmtl. zu kurz. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Hintergrund ist bei mir der unbedingte Erhalt der originalen Pressklemmen. Als Ersatz habe ich nur die Schraubklemmen in Aluausführung (von den leicher zu handhabenden Stahlklemmen vom 500er mal abgesehen). Neue Pressklemmen aus Alu habe ich noch nicht gesehen. Wer könnte denn sowas eventuell "neu" verklemmen?
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Gunnar
Beiträge: 923 |
In einem DDS aus den 70er Jahren war mal eine Zuschrift eines Lesers veröffentlicht, der sich Gedanken machte, warum die Alukabel überhaupt in die Bleiklemmen eingepreßt wurden. Als Verbesserung schlug er vor, die Alukabel per Ultraschall zu verzinnen und in die Bleiklemmen einzulöten. Das ginge vielleicht auch nachträglich bei alten Klemmen...? Kupfer ist ja eh zu löten. Aber frisch pressen? Dann baut man ja die gleiche Fehlerquelle wieder mit ein? |
standard
Beiträge: 19.357 |
Elektro-handwerksbetriebe haben i.d.R. sehr feine und effiziente Presszangen in verschiedenen Ausführungen. Habe mit so einer auf Arbeit mal eine Schmierleitung verpresst - es brauchte 2 Versuche, weil ich´s beim 1. Mal ´n Bisschen gut gemeint und die Sache (Presshülse) glatt zerquetscht habe. So eine Zange macht nämlich richtig gut Druck. WENN man also tatsächlich so einen Alu-Kabelschuh auftreiben sollte, wäre das auf die Art m.E. gut und sicher verpressbar. Die Sache mit den pulverisierten Kabelenden bei Alu lt. MichaH kann ich aus mehrfachem Erleben bestätigen. Seinerzeit wurde oft - dem allgem. Mat.mangel geschuldet - lediglich oben ein Stückchen Kabelende abgeschnitten und eine normale Schraubklemme angebracht. Funktionierte... Am unteren Ende kam (kommt?) das m.E. eher selten vor, hatte das eigentlich immer nur an den Polschuh-Enden - hat vmtl. etwas mit der direkteren Einwirkung der Batt.säure zu tun. |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Evtl. auch die Materialpaarung Blei/Alu??? |
Gunnar
Beiträge: 923 |
Da spielt beides wohl eine entscheidende Rolle. An der Batterie: Alukabel in Bleiklemme, also doch ein erheblicher Unterschied in der elektrochem. Spannungsreihe, sprich Kontaktkorrosion. Dazu eben noch die Säureatmosphäre. Am Getriebe: Alukabel in Alukabelschuh, also weder Kontaktkorrosion, noch Säure, dafür Ölnebel. Ganz übel muß es wohl in den 60ern gewesen sein, nachzulesen im gleichen DDS. Da wurden über die Alukabel zuerst Kupferhülsen geschoben und dann im Bleikabelschuh verpreßt. Ergebnis: extremste Kontaktkorrosion. |
E_Wurst
Beiträge: 33 |
In den Wohnungen und Häusern hat man zu DDR-Zeiten die Alukabel ja auch verpresst. Dazu gab es mit Fett gefüllte Presshülsen. Eine ziemlich standfeste Angelegenheit, da durch das Fett der Sauerstoff ferngehalten wird. Vielleicht ist das ja noch eine Variante... |
MichaH
Beiträge: 1.061 |
Aluminium hat die unangenehme Eigenschaft bei Erwärmung zu kriechen. Das war gerade bei den Stromkabeln ein Problem, wenn man sie mit Schraubklemmen fixiert hat. Unter Belastung wurde das Kabel in den Klemmen weicher und wurde herausgedrückt. Folglich wurde der Querschnitt dünner und damit der Leitungswiderstand an der Stelle größer was dann wieder zu einer stärkeren Erwärmung führte. Ich kenne eine DDR-Hausinstallation aus 100% Alu-Kabel bei denen einige Steckdosen sehr effektvoll in Rauch aufgegangen sind. Zumindest in den Verteilerdosen konnte man dem mit den Quetschhülsen und Fett ganz gut begnen. Auf Grund der hohen Kupferpreise überlegt man im Fahrzeugbau auch wieder verstärkt auf Alu-Kabel zu setzen. Hier erprobt bspw. bayerischer Autobauer neue Kontaktierungstechniken, um eben dem Kriechen vorzubeugen. Allerdings dürfte das bei den Batteriekabeln nur untergeordne eine Rolle spielen, da diese in der Regel keine Zeit haben sich merklich zu erwärmen. |
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