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Technik » Kupplung rutscht manchmal im 4. Gang nach Motorwechsel |
Autor | Thema: Kupplung rutscht manchmal im 4. Gang nach Motorwechsel |
MD601
Beiträge: 22 |
Hallo Forum'ler, Zuerst einmal allen ein gesundes neues Jahr! Nun zu meinem Problem: Nach einem Motorwechsel mit Wechsel des Zahnkranzes der Schwungscheibe trat nur im 4. Gang gelegentlich ein Rutschen der Kupplung auf (zu erkennen am Aufheulen des Motors ohne Zunahme der Geschwindigkeit, wenn man das Gaspedal heftiger betätigte --> nach Lupfen des Gaspedals war alles wieder weg). Nun habe ich de Kupplung mehrfach getauscht, verschiedene Kombinationen getestet, alles mit Bremsenreiniger gereinigt, einen neuen Bowdenzug eingesetzt und bekomme das Problem nicht weg. Das Kupplungsspiel beträgt wie nachgelesen zwischen 2-3cm am Pedal. Ein Herumdrehen bringt keine Besserung. Derzeit fahre ich eine starre Scheibe mit neuen DDR-Belägen und einen gefederten Automaten (Notlösung). Was habe ich falsch gemacht? Kann eine nicht richtig festgezogene und dadurch nicht plane Schwungscheibe solche Probleme verursachen? Anfahren im 3 am leichten Berg geht. Positiver Nebeneffekt: Kupplungswechsel in unter 2 Stunden Grüße Michael |
TV P50
Beiträge: 3.959 |
Das liegt nicht an deiner Kupplung, sondern am Freilauf im Getriebe, gerade wenns nur im 4. Gang auftritt. Da wird dann wohl mal ein neuer Freilauf fällig. Das es mit einem Motorwechsel auftrat ist dann eher Zufall. Übergangsweise kann ein Wechsel des Getriebeöls helfen, langfristig wird sich der Freilauftausch aber nicht vermeiden lassen. |
standard
Beiträge: 19.357 |
"Kupplungswechsel in unter 2 Stunden" - das geht eigentlich noch deutlich schneller... Ansonsten hat Tim alles gesagt. (außer vielleicht, daß Freilauf erneuern Getriebeausbau und -zerlegung bedeutet) [Bearbeitet von standard (03-01-2014 - 19:55)] |
MD601
Beiträge: 22 |
Hallo, vielen Dank für die "unerfreulichen" Hinweise. Ich werde es zuerst einmal mit einem Ölwechsel des Getriebes versuchen und dann anfangen ein Ersatzgetriebe herzurichten. Da gibt es hier ja eine gute Anleitung dafür im Forum. Vielen Dank Michael |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Sorte beachten (HLP68)! Allerdings sollte sich schon der Unterschied zwischen rutschender Kupplung und gar keinem Kraftschluss im 4. Gang "fühlen" lassen. Das Getriebe-Problem tritt gern bevorzugt bei kalten Temperaturen auf. Vielleicht ist das der Grund, warum es zufällig auf den Motorwechsel gefallen ist. |
MD601
Beiträge: 22 |
Hallo, ich habe soeben einen Ölwechsel mit HLP68 vorgenommen. Das Phänomen hat sich nicht gebessert. Grüße Michael |
Fg601
Beiträge: 864 |
Ich denke es liegt an der Kupplung und nicht am Freilauf. |
standard
Beiträge: 19.357 |
MD601 schrieb aber doch: "Anfahren im 3 am leichten Berg geht." Passt nicht so recht zu einer rutschenden Kupplung, oder? Dieses Rutschen wäre kaum nur an den 4.Gang gebunden, oder? (zumal die Kupplung schon mehrfach getauscht wurde.... ) |
Andi
Beiträge: 3.836 |
Wenn du die Kupplungsdruckplatte einbaust, musst du sie dann mit den Schrauben richtig an die Schwungmasse ran ziehen und wird die Tellerfeder in der Mitte der Kupplung dabei Richtung Motor gezogen? Wenn du am Getriebe den Kupplungseilzug am Gewinde ziehst, kannst du dann den Ausrückhebel ein paar mm von der Einstellmutter weg drücken bis er an der Kupplung anliegt? |
Uwe
Beiträge: 576 |
Beim defektem Freilauf ist ( im vierten Gang)gar kein Kraftschluss vorhanden... Ich denke die Kupplung rutscht. Ansonsten nochmal Spiel einstellen, wenn das nicht hilft würde ich auf den Automaten tippen. |
Fg601
Beiträge: 864 |
Dann bitte mal im 2.oder 3.Gang Vollgas und gleichzeitig bremsen. Wenn es die Kupplung ist, sollte sich der Motor nicht abwürgen lassen. |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Ich kann mich daran erinnern, nach Kupplungswechsel am Kübel, Wintertrabi oder W353 (wo genau, weiss ich nicht mehr) das gleiche Problem gehabt zu haben. Als ich dann im entsprechenden Forum nachfragte, kam der Tip: Erstmal die Bauteile der Kupplung in Ruhe lassen, damit die sich aufeinander abstimmen können. Man könnte auch "einschleifen" sagen. So habe ich gehandelt und es dauerte nicht lange, bis das rutschen von alleine aufhörte. Also: Weiterfahren und beobachten. Viel Glück! |
MD601
Beiträge: 22 |
@Andi: Beim Einbau der Automaten liegen diese plan an und ich fixiere diese nur noch mit den Schrauben. Hier verzieht sich meines Erachtens nichts. Auch die Anzugsmomente halte ich unterdessen in Grenzen. Beim Spiel des Bowdenzugs sollen es am Ausrückhebel ja 2 mm Spiel sein. Ich stelle aber nach Kupplungspedal lieber ein. Trotzdem ist noch Spiel am Hebel, oder zumindest gerade so auf Zug. Beim Kupplungswechsel habe ich zwei Automaten und 4 verschiedene Scheiben getestet. Wobei die Automaten beide gebraucht waren und 2 der 4 Scheiben ebenfalls. Ich habe fast alle Kombinationen unterdessen eingebaut --> nur die 2. neu belegte Scheibe noch nicht. Gelandet bin ich wieder beim originalen Automaten mit einer neu belegten Scheibe alter Ausführung. Rost oder Öl habe ich keinen und ich habe alles noch einmal mit Bremsenreiniger gesäubert. Die alte Kupplungsscheibe war an der Verschleißgrenze. Morgen versuche ich einmal den Motor im 3. Gang abzuwürgen. Ansonsten gebe ich mir bis nächstes WE um die Paarung aufeinander einlaufen zu lassen. Gruß Michael |
TV P50
Beiträge: 3.959 |
Ist die Schwungscheibe vom neuen Motor die Alte oder war die schon am neuen Motor dran? Da mußt du mal die Höhe messen von Anschraubfläche zur Belagauflagefläche, wenn die zu groß ist, dann rutscht die Kupplung auch. |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
"Hier verzieht sich meines Erachtens nichts." Das wäre untypisch. Ich könnte mir ebenfalls auch ein Problem an der Schwungscheibe vorstelen. Bitte aber wirklich klären, ob das Problem nun in der Kupplung oder im Getriebe steckt (wie FG601 beschrieben hat). |
Andi
Beiträge: 3.836 |
quote: DAS! Ist schon mal ein Fehler... Der Automat muss vor dem anziehen noch ein paar mm von der Schwungscheibe abstehen. Durch das anziehen der Schrauben wird die Mitnehmerscheibe zwischen Automat und Schwungscheibe gepresst. Je stärker diese Anpresskraft ist umso mehr Kraft kann sie übertragen. Bei Anziehen des Automat wird dann die Tellerfeder aussen durch den Druckring angehoben und senkt sich in der Mitte Richtung Schwungrad ab. Normalerweise steht dann die Tellerfeder fast plan. Messe also mal die Höhe im Schwungrad von der Anlagefläche des Automaten und der Mitnehmerfläche der Scheibe. Dann lege eine Mitnehmerscheibe flach auf den Automaten und messe die Höhe vom Belag zur Anlagefläche des Automaten wo er an das Schwungrad verbaut wird. Rechne dann die Differenz aus und verbaue die Paarung mit der größten Differenz zum Maß des Schwungrades. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Es müßte aber eigentl. dennoch mit dem Teufel zugehen, wenn: - 4-5 verschiedene Kupplungspaarungen immer wieder voll durchrutschen - und das obendrein (scheinbar/angeblich) NUR im 4.Gang. (als meine Kupplung am 89er - ohne jeden ersichtlichen Grund an den Teilen übrigens - damals urplötzlich zu rutschen anfing, machte sie das jedenfalls in ALLEN Gängen nach dem Wiedereinkuppeln...) Man darf jedenfalls schon sehr gespannt sein, was sich hier zuguterletzt als wirkliche Ursache rausstellen wird. |
MD601
Beiträge: 22 |
Update: Ich habe erfolgreich das Auto im 3. Gang bei Vollgas abgewürgt! Den Versuch Nummer 2 im 4. habe ich mich dann doch nicht mit Vollgas getraut und das Auto nur mit "Viel"gas abgewürgt. Ich wollte nicht die Kupplung zerstören, da ich hier gelesen habe, dass ich die Sparvariante an Scheibe verbaut habe (die mit dem reduzierten Material zwischen Nabe und Kupplungsbelagträger). Weiterhin habe ich heute noch einmal genau hingehört beim Fahren und es beginnt damit, dass es bei einer festen "Gasstellung" etwa alle 1 bis 2 sek. sich so anfühlt, als bewege man das Kupplungspedal bis zum Druckpunkt und lasse es wieder los. Nur bin ich nicht so feinfühlig in meinem Fuß. Auf jeden Fall hört es dann von allein wieder auf ohne das Gaspedal zu lupfen. Unterdessen habe ich mir einen neuen Freilauf gekauft und ein paar Nieten erstanden, um neue Beläge auf die Originalschiebe zu bringen. @Andi: Wie bekomme ich es hin, dass mein Automat von der Schwungscheibe absteht beim Einbau? Ich habe es nun schon mit vielen Scheiben versucht und habe ein solches Abstehen nicht bemerkt. @all: Kann es sein, dass wie oben erwähnt es durch eine schief aufgepresste Schwungschiebe zu Schwingungen im Kupplungssystem kommt, welche zu solchen rhythmischen Problemen führen? Ich werde am WE noch einmal den Motor ausbauen und alles nachmessen, sowie einen neuen Belag aufnieten und testen.
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standard
Beiträge: 19.357 |
Die Schwungscheibe sitzt auf einem Konus - was sollte da "schief aufgepresst" sein? Kann es evtl. sein, daß Dein "Rythmus" von einem losen Getriebe(winkel /Aufhänngung hinten) kommt? WENN an der Kupplung selber irgendwas "unrund" wäre, z.B. die Kupplungsscheibe einen Schlag hätte, würdest Du das norm.weise schon beim A´nfahren merken, denke ich, es könnte ggf. auch zu Trennproblemen/schlechter Einlegbarkeit des 1. und des Rü.ganges kommen. |
heckman
Beiträge: 8.322 |
Ob da vielleicht der Nocken des Freilaufs auf der Welle ab und an rutscht und sich wieder kaltverschweißt? Oder der Freilauf sich selbst verschweißt? Hört sich für mich so an.... Ich würde das Getriebe machen. |
MD601
Beiträge: 22 |
Update #2: Nach dem "magischen" gestrigen Motorabwürgen sind nun alle Problem wie weggeblasen. Vielleicht war das knackende Geräusch beim Abwürgen die Lösung des Problems. Ich hatte Angst etwas kaputt zu machen. Der Kleine fährt als wäre nie etwas gewesen. Ich bin nur deprimiert, dass ich die Ursache nicht gefunden habe. Somit hält sich der Lerneffekt arg in Grenzen. Vielleicht hat meine Frau auch Recht: Manchmal erledigen sich Probleme auch ganz von allein, wenn man nur lang genug darüber redet. Kann jemand aus der magischen Selbstheilung doch einen Rückschluss auf die Ursache machen? Trotzdem Danke für die vielen Ratschläge, ich werde sie trotzdem noch der Reihe nach abarbeiten. Michael |
Andre
Beiträge: 2.911 |
Durch das Abwürgen hast Du das bei den neuen Alt-Belägen manchmal sehr notwendige "Einschleifen" des Belages einfach nur deutlich beschleunigt |
MD601
Beiträge: 22 |
Hallo Zusammen, ich wollte noch einmal ein finales Feedback loswerden, nachdem ich heute den Tag unter und am Auto verbracht habe. Nach dem Abwürgen zur Kontrolle der Kupplung war das Problem verschwunden und ist erst vor 2 Wochen erneut aufgetreten. Also das Ganze noch einmal von vorn, allerdings brachte auch das Abwürgen im 3.Gang, ein Ölwechsel und der Kupplungstausch diesmal keine Verbesserung. Somit hatte ich die Schnauze voll und habe jetzt letztendlich das Getriebe gewechselt und siehe da, es ist alles Super. Damit wird es nun doch am Freilauf liegen, was ich nach der Zerlegung vielleicht bestätigen kann, wenn man es denn sieht. Allerdings sind mir beim Getriebewechsel 2 Lager der Tripodsterne abgefallen (Anfängerfehler), wobei ich die Nadeln alle wiedergefungen habe, da ich etwas untergestellt hatte. Beim Durchzählen hatte ein Lager 28 und das andere 27 Nadeln. Da mir das komisch vorkam habe ich alle Lager entnommen und durchgezählt. Ich habe von 27-29 Nadeln pro Lager. Kann mir jemand sagen was die Norm (bei der Trabantwelt sind 30 Nadeln abgebildet!)ist und wie Lange man eine solche Konfiguation bedenkenlos fahren kann? Viele Grüße Michael |
Andi
Beiträge: 3.836 |
Nimm bei den 29 eine weg und tu sie bei den 27 dazu... dann haste beide mit 28 Nadeln was auch die Norm ist Siehe hierzu auch: http://trabitechnik.com/index.php?lang=de&page=43&page_number=15#07.7.5. Arbeiten an der Gleichlaufgelenkwelle [Bearbeitet von Andi (26-04-2014 - 21:29)] |
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