Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
Seite: 1 2 Nächste Seite »
Autor Thema: Hauptbremszylinder drückt in Bremsflüssigkeitsbehälter zurück (Barkas)
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Der Barkas treibt mich noch in den Wahnsinn. Ich poste es hier im Trabantforum, weil die Funktionsweise eines 2-Kreis-HBZ die gleiche ist.

Der bisher eingebaute HBZ (neu, aber länger gelagert) funktionierte nicht richtig, also habe ich ihn getauscht, gegen einen regenerierten vom Fachbetrieb (2011). Noch vor dem entlüften hatte ich ein ungutes Gefühl, weil sich das Pedal komplett durchtreten ließ. Soviel Luft konnte doch garnicht eingedrungen sein.
Trotzdem erstmal von hinten mit dem entlüften begonnen, das ging ganz prima und es kam eindeutig keine Luft mehr. Ergebnis: unbefriedigend, kein Druckpunkt am Pedal. Eher zufällig fiel dabei mein Blick auf den Bremsflüssigkeitsbehälter und was ich dort sah, gefiel mir garnicht. Durch das entlüften war der Pegel etwas gesunken, so das beide Kammern einzeln gut zu sehen waren. Den Rest beschreibt mein Bild


(edit)Der Pegel des hinteren Kreises ändert sich nicht

Da ist doch schon wieder was oberfaul. Bisher habe ich noch nie einen HBZ zerlegt, aber ich vermute, da ist eine Art Rückschlagventil drin und das funktioniert nicht. Oder aber meine Bremsleitung des vorderen Kreises ist irgendwo total dicht, jedenfalls kam beim Entlüftungsversuch an der Vorderachse nichts an. Wobei ich die gleichen Leitungen wieder verwendet habe, wie beim vorherigen HBZ und dort klappte das.

Es darf gern hilfreich dikustiert werden.

Ich habs langsam satt.

[Bearbeitet von Beppo (03-06-2018 - 20:45)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Meister Mallin sagte mir mal am Telefon daß er dringend davon abrät, sich einen reg. HBZ ins Lager zu legen. Er besteht darauf daß die erst bestellt werden wenn sie auch gebraucht werden. Der Hintergrund ist wohl, daß die Funktionsprüfung mit Bremsflü durchgeführt wird und die bleibt dann eben drin und altert.

Das hilft dir jetzt sicherlich erstmal nicht. Ich würde den ausbauen und zurückschicken. Nicht als Reklamation, dafür ist es zu spät, aber zur erneuten Montage mit Prüfung. Selber habe ich die auch noch nie geöffnet.

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Mir hat das Mallin auch mal gesagt, das ist völlig korrekt. Aber ich musste mal wieder alles besser wissen...
Also heisst es: Nochmal das Ganze. Ich weiss ja mittlerweile fast blind, wie es geht. Und auch, welche Sauerei dabei entsteht, wenn die Breflü rumsuppt.
Wuensch

Beiträge: 376
Registriert am: 23.09.2005


DOT 5 würde wenigstens keine Lackschäden machen.
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Könnt ihr das Bild eigentlich sehen?
Es wird nämlich grade an meiner neuen Galerie gebastelt und da wäre eine Info wichtig.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Nö, ich sehe es nicht.
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Danke, jetzt sollte es sichtbar sein.
Und die andere Sache ist gelöscht.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ja, jetzt sehe ich es.
JL

Beiträge: 1.783
Registriert am: 17.05.2001


@Beppo: mir ging es mit einem ebenfalls von Mallin gemachten 1-Kreis HBZ ähnlich. Nach 2 Jahren Lagerzteit im zusammengebauten Zustand war er hin bzw. undicht.

Nun lagere ich alles auseinandergenommen, mit Bremsenreiniger gereinigt und reibe die gehohnten Flächen mit ATE-Bremsenpaste ein.

Hat sich bewährt, da ich im 1.1er neue gelagerte RBZ`s einbauen mußte, alles ohne Probleme.
Das die überholten HBZ`s und RBZ`s von Mallin Bremsflüssigkeit enthalten kann ich bestätigen, und dadurch läßt sich auch die Undichtigkeit (hydroskopisch= Rostbildung) erklären.

[Bearbeitet von JL (16-02-2014 - 19:45)]

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Mit RBZ´s habe ich das bisher auch so gemacht, allerdings die Teile nicht einzeln gelagert, sondern die RBZ wieder zusammengebaut. Vor der Montage am jeweiligen Fzg. dann aber wieder demontiert und das Zuviel an Paste entfernt.
Deluxe

Beiträge: 14.007
Registriert am: 13.12.2001


Selbst wenn sie frisch geliefert sind, muß man alles nochmal auseinandernehmen, bevor man's einbaut.
Weil ggf. zusätzlich zur Bremsflüssigkeit auch noch reichlich Schmutzpartikel drin sind.

Das ist der Punkt, an dem ich mit Mallin einen gewissen Schmerz habe...weil das so eigentlich nicht sein sollte, meiner Meinung nach.

Wurstblinker

Beiträge: 613
Registriert am: 30.07.2002


Na klasse, das ist ja wie bei meinen Neuteilen für´n Mossi.
standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Dieses gewisse Qualitätsproblem mit Teilen der (einstmals durchweg hochgelobten) Fa. M. zieht sich seit etwa 2 (?) Jahren wie ein roter faden durch diverse Threads hier. Gleichzeitig wurde immer wieder ausgesagt, daß problemlos umgetauscht werden konnte - was aber Verzögerung, Ärger und Unkosten auf beiden Seiten nach sich zieht. Man fragt sich unwillkürlich: warum ist das (offenbar immer noch) so, woran liegt´s? Ist es Überlastung der mallin´schen Kapazitäten, zunehmend schlechteres/stärker verschlissenes Altmaterial zur Aufarbeitung, sind die Gummiteile evtl. qualitativ schlechter geworden?
Bei mir suppt ein 1-Kreiser leicht, da grault man sich ja inzw. beinahe schon vor der Bestellung...
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Tja, schwer zu sagen.
Ich würde mich fast mal daran wagen, den ausgebauten HBZ selbst zu zerlegen und reinzuschauen. Zumal mein Ersatzteilarchiv aussagt, das ich die nötigen originalen Manschetten vorrätig habe. Die nützen natürlich nur was, wenn im HBZ alles schön glatt ist.

Eine Anleitung dafür wäre allerdings hilfreich, also sowas in der Art wie die "Getriebereparatur Schritt für Schritt" von Hegautrabi.

Ich würde wie folgt vorgehen:
1. Alles was nach oben rausgeht abschrauben und die Innereien rausnehmen.
2. Das "dünne Ende" (Bremslichtschalterseite) abschrauben und auch dort alles rausnehmen, was rausnehmbar ist.
3. Das Abschlußblech auf der Stößelseite vorsichtig aufbiegen (die umgebogenen Laschen) und den Rest der Innereien auf dieser Seite entnehmen.
Das müsste doch eigentlich alles sein, oder?

Im Grunde ist der HBZ vom Barkas auch nicht anders, als der vom Trabant oder Wartburg. Nur etwas größer.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Dann dokumentiere mal alles schön und schreibe eine solche Anleitung.

Irgendwo habe ich das aber schon mal gesehen...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich hab´s geahnt, das dieser Vorschlag von dir kommen wird. Mal sehen.

Aber wenn es sowas schon gibt, muß man das Rad nicht unbedingt zweimal erfinden.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Nee, nur einmal finden.

Aber nicht kneifen!

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Hier wäre erstmal eine Reparatur-Anleitung des 2-Kreis-HBZ Trabant (ab Seite 5) zur Ansicht oder zum Download
http://dokumente.ifa-vertrieb.de/anhangzweikreisbremse601.pdf
Meine Bilder und Bericht den Barkas betreffend, reiche ich nach.

[Bearbeitet von Beppo (23-02-2014 - 09:48)]

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht ist keine verbindliche Anleitung zur Reparatur eines Hauptbremszylinders. An diese Arbeit sollte man sich nur trauen, wenn man weiss, was man tut. Ein defekter Hauptbremszylinder kann den Totalausfall der Bremsanlage zur Folge haben!
Ich empfehle grundsätzlich den Kauf beim Fachhändler oder Regenerierung beim Fachbetrieb sowie Einbau in einer Fachwerkstatt. Die Bremsanlage ist ein sicherheitsrelevantes System!

Soweit zum offiziell notwendigen Hinweis.

Ich habe mich mal dem Barkas-HBZ gewidmet und den ausgebauten zerlegt (den ich vor Jahren beim Händler gekauft habe, Herkunft unbekannt, aber mit E4 für Niederlande gekennzeichnet. Der andere von Mallin hat übrigens E3 für Italien, trotzdem mit BHL gekennzeichnet.). Anschließend natürlich auch wieder zusammengebaut.

Im oben genannten Download ist alles gut beschrieben, ich fasse daher nur mal kurz zusammen:

1. Die 4 Anschlüsse (Schlauch- und Gewindestutzen) lösen, aber noch NICHT herausschrauben, sondern handfest angezogen lassen!
2. Den Metalldeckel auf der Stößelseite durch vorsichtiges aufbiegen der Laschen entfernen. Keine Bange, da kommt nichts federbelastetes herausgeschnappt, sofern man Punkt 1 beachtet.
3. Den Schlauchstutzen auf der Stößelseite herausschrauben und den Kolben (vor dem vorher der Metalldeckel saß) gegenhalten bzw. leicht eindrücken. Stutzen und Druckfeder entnehmen, Kolben leicht eindrücken und den HBZ drehen, damit die kleine Kugel aus dem Loch fallen kann. Die Kugel bildet den Anschlag für den Kolben und sobald diese entfernt ist, kommt der Kolben heraus.
4. Genauso mit dem hinteren Kolben und Schlauchstutzen vorgehen, aber unbedingt den Kolben nach hinten drücken und sichern (z.B. mit Rundeisen und Schraubzwinge). Ich hatte das vergessen und irgendwann kam der Kolben herausgeschossen.
5. Die anderen beiden Stutzen entfernen und alles reinigen und auf Beschädigung prüfen, ggf. Teile erneuern. Teile mit Radbremszylinderpaste versehen.
6. Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Den hinteren Kolben ganz hineindrücken und fixieren, die Kugel einlegen (sie gehört ins jeweils äußere Loch, nicht in die Mitte), Druckfeder einsetzen und Schlauchstutzen einschrauben. Jetzt muß der Kolben nach entfernen der Fixierung drin bleiben, wenn man alles richtig gemacht hat.
7. Mit dem vorderen Kolben genauso vorgehen, Metalldeckel anbringen und die beiden Gewindestutzen mit Druckfeder montieren. Fertig.

Die kleinen Bilder sind anklickbar zum vergrößern:

Im folgenden Bild links die alten, eingebauten Manschetten und rechts originale

Nun zu meinem eigentlichen Problem, dem zurückdrücken in den Behälter:
Nachdem ich heute den HBZ gewechselt hatte, machte ich mich wieder an das entlüften. Und dachte, ich muß im Dreieck springen und/oder was kaputtschlagen. Der gleiche Ärger wieder!
Es kam kaum was am hinteren rechten Entlüfter an, dafür drückte es lustig in den Behälter zurück. Irgendwann hatte ich eine Eingebung. Der HBZ war ja neu und leer, also auch Luft im Bereich des vorderen Kolbens, die natürlich nicht weg konnte. Wohin auch, wenn nur der hintere Kreis zum entlüften offen ist? Also habe ich zuerst mal den kürzesten Weg des vorderen Kreises entlüftet, am Rad vorn links. Nach mehreren Pumpversuchen klappte das und anschließend auch wie vorgeschrieben vom weitesten bis zum kürzesten Weg.
Momentan fühlt sich das Bremspedal recht gut an, ein leichtes aufpumpen ist noch da. Irgendwo sitzt vermutlich noch ein Luftbläschen, aber das bekomme ich noch hin.

Also - und das könnte ins Thema "Die dümmsten Schrauber der Welt" passen - hätte es vermutlich auch mit dem anderen HBZ auf diese Weise funktioniert und ich hätte mir das alles sparen können. Wobei ich mich nicht daran erinnern kann, das es beim befüllen der Bremse am W353 auch so gewesen wäre. Das Prinzip ist das gleiche und dort war der HBZ auch neu und voller Luft.
Naja, mein Barkas ist eben ein Monster...

[Bearbeitet von Beppo (03-06-2018 - 20:48)]

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


Beim Wartburg läuft die Bremsbrühe ohne Pumpen zum Bremssattel, wenn da eine der Entlüfterschrauben geöffnet ist. Das erleichtert auch das Entlüften.

Warum das ausgerechnet bei den Scheibenbremsen so ist und bei RBZ in Trommeln nicht, kann ich im Moment nicht nachvollziehen, wird aber seine physikalische Berechtigung haben.

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Ich aktualisiere dieses Thema mal. Heute habe ich den 2011er HBZ (Barkas) von Mallin mal zerlegt und aufgearbeitet. Eingebaut sind die im folgenden Bild links zu sehenden Manschetten (Kopie meines obigen Beitrags)

Im folgenden Bild links die eingebauten Manschetten und rechts originale DDR-Ware

Ob Mallin keine andere Ware mehr hat oder diese Variante auch funktioniert?

Ich kenne die Manschetten mit der kleinen Wulst nur vom Kupplungsnehmerzylinder des Barkas, denn dort MUSS genau so eine mit Wulst eingebaut werden, weil die andern zu schwergängig sind. Aber beim HBZ?

Hat jemand schon einen regenerierten HBZ von Mallin mal geöffnet und wenn ja, welche Manschettenform wurde dort vorgefunden?

PS: Der von mir selber aufgearbeitete HBZ mit den Bildern von weiter oben suppt zur Stößelseite raus.

[Bearbeitet von Beppo (03-06-2018 - 20:49)]

das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


Das mit Mallin wird sich relativ kurz- bis mittelfristig erledigt haben.

Interessant wird nur, wers zukünftig dann macht...

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Oh oh. Wieso das denn?
Pappenpeter

Beiträge: 314
Registriert am: 14.04.2007


Mallin hört zum Jahresende 2022 für immer auf.

Irgendwo wurde mal behauptet das sein Sohn das Geschäft weiterführt, scheint ein Gerücht gewesen zu sein.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ist der Sohn nicht schon länger vor dem Vater verstorben?
Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


@Pappenpeter - ist das eine fundierte Tatsache oder nur vom hörensagen über 3 Ecken? Wobei ja schon lange damit gerechnet wurde.

@Hegau - ja, ich glaube das war so. Nach meinen Informationen hat wohl ein Mitarbeiter dann noch weiter gemacht, aber auch der wird irgendwann Rentner werden oder es schon sein.

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Den Betrieb übernimmt jemand aus Region DD.
Ich habe da schon ewig nichts mehr geholt, die letzten - ausnahmsweise länger funktionierenden Mallin-Zylinder - habe ich im Wartburg hinten verbaut. Rest zwangsläufig alles schon wieder ersetzt.
Joost

Beiträge: 358
Registriert am: 16.09.1999


Mallin hat auf Rechnungen verwiesen nach Fa. Vogel in Dresden (Tel.: 0351/8305845)
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Nachdem der alte Mallin gestorben war ging es wieder bergauf mit der Qualität. Die letzten vor 1-2 Jahren etwa gelieferten RBZ waren zwar bis zu 22,4 im Durchmesser, hatten aber auch entsprechend passende (neu angefertigte) Übermaßkolben, allerdings ohne die zu DDR Zeiten kennzeichnende Rille im Kolbenboden.
Technisch also einwandfrei...und sauber.
Das wird auch dem Material geschuldet sein, dass man inzwischen die originalen Teile bis auf 22,5 ausarbeiten muss um die Korrosion weg zu bekommen.

Der Verschleiß wird nicht weniger und Renak Zylinder nicht mehr.......

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Danke @Joost
Seite: 1 2 Nächste Seite »

Springe zu:

Impressum | Datenschutz