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Autor Thema: Kolbenklemmer: ATM oder neuer Zylindersatz?
Saartrabant

Beiträge: 241
Registriert am: 05.07.2014


Liebe Trabantfreunde,

dieses ist mein erster Post hier. Deshalb erst einmal Hallo an alle. Ich fahre seit 2004 einen 601 Kombi Bj. '85., der inzwischen 220.000km hinter sich hat und vor 2 Jahren komplett restauriert wurde.

Vorgestern hatte ich bei 95km/h einen Kolbenklemmer. Der Motor ließ sich sofort wieder anlassen, lief den Rest der Strecke unauffällig. Nur einen leichten Leistungsverlust bilde ich mir ein.
Daheim Kerzen raus, mit dem Endoskop reingeschaut: Lüfterseitiger Kolben hat geklemmt, Materialabtrag an der Kolbenoberkante auf ca. 5mm des Umfangs.
Der Motor ist 50.000km alt, hauptsächlich Landstraße. Nun überlege ich: Reicht es, dem Motor neue Kolben zu verpassen und die Zylinder ausschleifen zu lassen?
Oder soll ich - im Hinblick auf die Restlebensdauer von Kurbelwellen- und Pleuellagern - den ganzen Motor ausbauen und gegen einen regenerierten tauschen?

Falls ja: Teilehändler im Internet rufen für einen regenerierten Rumpfmotor zwischen 670€ und 970€ auf. Sicher gibt es da qualitative Unterschiede - hat jemand gute Erfahrungen mit einem Anbieter in puncto Motoren gemacht?

Grüße aus dem Saarland

Till

standard

Beiträge: 19.357
Registriert am: 26.01.2002


Hallo und willkommen!
Ich würde Dir raten: Motor zerlegen (lassen - am Besten jemanden suchen, der Ahnung davon hat und Dir ggf. helfend zur Seite steht. Ein Trabant-Motor ist defin. kein Hexenwerk und mit Hilfe von Fachliteratus á la "Wie helfe ich mir selbst" für durchschnittlich begabte Schrauber eigentlich durchschau- und machbar.)
Bei 50tkm ist erfahrungsgemäß der größere Teil der zu erwartenden Lebensdauer (vor allem der Kurbelwellenlager) bereits abgespult - da neue Kolben und Zyl. draufzustecken kann leicht im baldigen Tod derselbigen enden - wenn nämlich sich auflösende Lagerkäfige stückchenweise nach oben wandern und Schaden anrichten.
Zu den angebotenen AT-Motoren und deren Qualität habe ich keinerlei Erfahrungen, da ich ggf. selber mache. WENN Du die berühmten 2 linken Hände voller Daumen ( ) haben solltest und niemand mit Ahnung in Deiner Nähe wohnt, wäre das aber sicherlich eine überlegenswerte Alternative. Zumal´s ja sicherlich auch Garantie darauf gibt...

[Bearbeitet von standard (06-07-2014 - 13:02)]

Saartrabant

Beiträge: 241
Registriert am: 05.07.2014


Hallo standard,

danke für Deine Antwort! Du bestätigst, was ich auch schon gedacht und befürchtet hatte.
Genau wegen der Nadellager hatte ich die Frage gestellt. Der Vorgänger dieses Motors hat mit ca. 80.000km Laufleistung ein Pleuellager durch die Überströmschlitze geschickt und zerkaut - das möchte ich diesem hier ersparen.
Ich mache am Trabi alles selbst, aber vom Kurbeltrieb lasse ich die Finger. Sicher bekäme ich den Motor wieder zum Laufen. Aber ein Fachmann arbeitet doch wesentlich präziser und mit besserem Werkzeug (hoffe ich), so dass die Lebensdauer höher ist.

Vielleicht weiß aber noch jemand hier, wo man guten Gewissens einen AT-Motor kaufen kann? Das aktuelle, nun "verstorbene" Exemplar war nämlich nicht zu meiner Zufriedenheit regeneriert (lief trotz aller Einstellerei rauh, Anlasserzahnkranz hatte Grate, Klemmer nach 50.000km).

Viele Grüße

Till

 

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