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Autor Thema: 28H1-1 Startersystem
DerAlltagsfahrer

Beiträge: 604
Registriert am: 26.01.2014


So ich mal wieder.

Eine Frage mal ganz in der Theorie, und zum Verständniss der Funktionsweise des Vergasers.

Wenn ich die Stangenverbindung zwischen Starterklappe und Drosselklappe entfernen würde, und jetzt im Leerlauf den Choke ziehe, würde der Motor einfach je weiter ich ziehen würde immer langsamer werden, weil ihm "die Luft ausgeht" wie macht sich das auf das Gemisch bemerkbar? Immerhin wird ja nicht an der Drosselklappe gezogen, und somit wird ja nicht sehr viel über den Zerstäuber gesaugt.

Es geht im Prinzip darum, dass ich mit einem Bekannten die Diskussion hatte, der behauptete dass der H1-1 beim Ziehen des Chokes "nur" anfettet, weil er die Luft durch die Klappe bremst, UND die Drosselklappe geöffnet wird, und das ohne die Drosselklappenöffnung das Gemisch lediglich nahezu "abgestellt wird" ohne extrem zu überfetten, wenn nur die Starterklappe geschlossen wird. Ich hingegen behaupte, dass die Anfettung nur in guter Kombination durch Starter und Drosselklappe erfolgen kann.

Er meinte, es würde gehen bei einem H1-1 die Stange einfach abzumontieren (bei einem reinen Sommerauto) um damit dem Schieberuckeln vorzubeugen, indem man im Rollen einfach den Choke voll zieht, und damit den "Saft" komplett abdreht.

Ich finde, dass diese Idee total schwachsinnig ist, aber er will mir nicht glauben. Deswegen würde ich gerne mal ein paar Meinungen dazu haben, damit diese Diskussion zwischen uns beiden mal ein Ende findet.

Ich meine da gab's mal diesen Umbau an der Drosselklappe für die Blockvergaser, damit das Schieberuckeln abgestellt wird, indem bei Drehzahlen über Leerlauf einfach die Drosselklappe komplett dicht gemacht wird, und damit keine Zündung mehr passieren kann, und erst wieder für den Leerlauf ein bisschen aufgemacht wird.

Aber das Prinzip ist doch beim Sparvergaser "nur" durch das Schließen der Drosselklappe überhaupt nicht Anwendbar, weil der Zerstäuber den "Sog" vom Motor dann voll abbekommt, und statdessen einfach ordentlich Sprit statt Luft gezogen wird. Weil in der Drosselklappe doch immer noch ein Spalt offen ist. Vom Umgemischkanal mal ganz abgesehen.

Murphy

Beiträge: 1.775
Registriert am: 21.03.2006


da bei Gaswegnahme die Drosselklappe ohnehin geschlossen ist (die kleine Bohrung will ich jetzt mal vernachlässigen), ist es eigentlich egal, ob du die Starterklappe zusätzlich schliesst oder nicht.

Über den Umgemischkanal kommt eine definierte Menge Gemisch, um den Leerlauf zu erhalten. Die Drosselklappe trennt den Restvergaser ab.
Mit eingehängter Stange und gezogenem Choke wird der eigentliche Bereich über den Zerstäuber erst aktiviert und die Luftzufuhr mit der Starterklappe wieder gebremst. Ergebnis: Mehr Kraftstoff für den Startvorgang.
Dem Schieberuckeln kann man entgegenwirken, wenn man alleine die Drosselklappe etwas öffnet, was aber wiederum ein nicht vollständiges Abtouren des Motors zur Folge hat.

DerAlltagsfahrer

Beiträge: 604
Registriert am: 26.01.2014


Das heißt also analog zu den Experimenten mit den Blockvergasern, wo die Drosselklappe einfach ganz dicht gemacht wird, müsste man beim Sparvergaser (nur mal rein theoretisch) die Umgemischschraube durch etwas variables, was bei Leerlauf auf einen bestimmten Wert öffnet, und bei Fahrt und abtouren etc. komplett schließt austauschen. Aber dann hätten wir ja wieder ein schmierungsproblem.

Nunja gut. Aber das wollte ich nur wissen. Dann werde ich meinem Bekannten auch nochmal die Querschnittzeichnungen zeigen, dass das beim Sparvergaser so nicht funktionierten kann.

Danke schonmal!

Saartrabant

Beiträge: 241
Registriert am: 05.07.2014


Zur Idee mit der Startklappe eine Überlegung: Wenn man am Sparvergaser die Choke-Klappe im Ansaugkrümmer schließt, sinkt der Druck im Vergaser ("mehr Unterdruck"), und der Motor saugt mehr Kraftstoff aus dem Düsensystem. Zugleich erhält er weniger Luft. Darauf beruht die Anfettung - oder liege ich falsch? Die zusätzlich etwas geöffnete Drosselklappe soll die Leerlaufdrehzahl anheben, damit der kalte, überfettet laufende Motor nicht abstirbt und etwas runder läuft.
Ziehe ich im Schiebebetrieb den Choke, hört zwar das Schieberuckeln auf, aber der Motor läuft viel zu fett und setzt Ölkohle an - denn Kraftstoff saugt er ja weiterhin an, zusammen mit etwas Luft.
Dreht man ihm stattdessen den "Saft" ab, hat man in der Tat ein Schmierungsproblem.
Wegen des Schieberuckelns (und der Schmierung im Schiebebetrieb) gibt es ja den Freilauf im vierten Gang. Warum sollte man also dem Motor solche Maßnahmen antun?
Marlene

Beiträge: 1.083
Registriert am: 17.01.2007


Eben. Die Genossen werden sich schon was dabei gedacht haben, als sie uns den Freilauf spendierten.
 

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