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Technik » Der beste Serienvergaser |
Autor | Thema: Der beste Serienvergaser |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Vermutlich trete ich hier eine Diskussion los, wie andere Leute mit dem Öl. Aber der H1-1 ist allgemein ja sehr unbeliebt. Von den Blockvergasern gibt es ja einige Varianten. Welche kamen wann zum Einsatz, und welche Vor o. Nachteile haben sie? Oder eher gesagt: Welche Eigenschaften und Merkmale (incl. der Auswirkungen auf die Laufkultur) bieten die einzelnen? |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Weitestgehend Geschmackssache. Es gibt keinen "besten". Wenn du weißt was du beim Einstellen tust, kannst du mit praktisch allen glücklich werden. Aus meiner Sicht spricht nichts gegen die Verwendung eines 1-1. Wer pauschal (für normale Fahrerei) einen bestimmten Typ verteufelt oder in den Himmel hebt, hat keine Ahnung. |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Sehe ich auch so. Immerhin bin ich ca. 30´000 Kilometer mit Sparvergaser, auch mal 1:50, oder wahlweise auch mal 1:66 gefahren. Der HB4-1 Hat ja dieses Luftsteuerventil. Kann man ihn mit dem H1-1er vergleichen, in Sachen Teillastabmagerung? Oder ist er für die Autobahn genau so suboptimal wie ein H1-1er? Nicht wundern warum ich überhaupt frage, aber ich habe irgendwie so einen Febel an Vergasern zu schrauben, und diese nach Anleitung instand zu setzen. Diese Prezisionssachen gefallen mir irgendwie. |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
zur Ersten Frage nochmals: Wann welcher Vergaser kan findest du in den neueren WHIMS hinten bei den Detailänderungen. |
Murphy
Beiträge: 1.775 |
Zum einen mussten die Vergaser an die unterschiedlichen Leistungen der Motoren angepasst werden (23/26). Alles andere sind Weiterentwicklungen, um die Laufkultur zu verbessern und den Verbrauch zu senken. Die Vergaser mit Luftsteuerventil waren die letzten Blockvergaser und führten nicht zum gewünschten Ziel. Daraufhin wurde der Vergaser komplett neu entwickelt und es entstand der H1-1. Da am H1-1 auch am meisten einzustellen geht und somit auch zu verstellen, wird dieser gern verteufelt. Wichtig ist Sauberkeit. Mulm aus dem Tank setzt sich gerne in den Kanälen unterhalb der Schwimmerkammer ab. Wenn ich dann aus Unwissenheit noch an den falschen Schräubchen drehe, dann geht da halt nichts mehr... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Der H1-1 ist nur deshalb uneliebt, weil zuviele Trabantpiloten nicht wissen, wie man mit ihm umgehen muß. Und weil oft schon viel zu viele Hände unqualifiziert an viel zu vielen Vergasern dieses Baureihe herumgepfuscht haben, bevor sie bei den jetzigen Besitzern gelandet sind. Ordentlich eingestellt ist der H1-1 meiner Meinung nach der beste Vergaser, den es für den Trabant ab Werk je gab. |
Tim601s deluxe
Beiträge: 307 |
Ich habe meinen Trabant über den Sommer mal zur Probe mit einem 28 HB2-9 gefahren, da er mit dem Sparvergaser doch hin und wieder sehr geklingelt hat. Aber was soll ich sagen, ende Oktober flog der Block wieder raus aus folgenden Gründen: - Kaltstartverhalten schlechter als bei H1-1 - Er nimmt sich im Schnitt 1- 1,5 Liter mehr - manchmal beim (kalt-) Start abgesoffen - Teillastbereich unnötig zu Fett - Er klingelte, trotz diesem Vergaser. Also habe ich eine 120er HD eingebaut, wodurch der Verbrauch natürlich nochmal enorm anstieg. Manchmal sind ca. 9 Liter durchgeflossen. Positiv am HB war jedoch, das er ETWAS besser am Gas hing, was aber auch auf die 120er HD zurückzuführen ist. Jetzt hab ich wieder den H1-1 verbaut, aber mit einer 115er anstatt der 113er Hauptdüse. Er hat danach nicht mehr geklingelt und der Verbrauch liegt bei 6,5 bis 7 Litern je nach Fahrweise. Das Kerzenbild ist optimal, auch das Leerlaufverhalten und der Kaltstart. Natürlich braucht der Sparer eine genaue Einstellung, zu der auch die Zündung dazugehört. Ist er aber optimal eingestellt, läuft der Motor meiner Meinung nach besser als mit dem Blockvergaser. Aber wie die anderen schon erwähnten, jeder ist von einem anderen Vergaser überzeugt und fährt ihn guten Gewissens |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Warum ist der 4-1 eigendlich so teuer bei Händlern? Ist ein 4-1 irgendwo Rarität? |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Wenn das so ist, wird das ein Ergebnis aus Nachfrage und Angebot sein. Serienmäßig nur kurz verbaut läst sich da eben nicht aus dem Vollen schöpfen. Wenn dann eine Gewisse Nachfrage entsteht von Leuten, die vom 1-1 weg wollen und den letzten Blockvergaser in der höchsten Evolutionsstufe anstreben, kann das passieren. Aber wenn du eh basteln willst, kriegst du auf den eionschlägigen Märkten Vergaser fast aller Typen immernoch günstig in unrestauriertem Zustand. In der gängigen Literatur und im Internet findest du vieles gut dokumentiert. Aus einem alten Vergaser lässt sich mit ner Zahnbürste, Pfeifenreinigern und den passenden Dichtungen, Simmer- und Nullringen oft eine Menge rausholen. Was dir nur bedingt hilft, sind Rep.-Sätze aus aktueller Produktion. Düsensätze havben mit den Sollwerten oft nicht viel gemein, SNV haben oft falsche Düsenbwerte und taugen auch sonst nur bedingt usw.. Der Vergaser ist kein Hexenwerk. Auch der 1-1 nicht. Und auch die Einstellung finde ich problematisch. Soo viele Stellschrauben gibt es ja nun auch nicht! Das einzige, was daheim oft nur bedingt einzustellen ist, ist der CO-Wert. Aber dafür ist hier der Toleranzbereich sehr groß und vielleicht kann man ja bei der AU auch darauf drängen, dass für das viele Geld auch mal etwas länger gebastelt wird (das müsstest du allerdings selbst tun, das ist von keinem normalen Prüfer zu erwarten, das er weiß, wo man das am jeweiligen Vergasertyp macht). Ansonsten fällt mir am 1-1 außer dem Leerlauf, dem Schwimmerstand, der Anreicherung und dem DK-Anschlag nicht viel ein, was eingestellt oder verstellt werden könnte. Und für diese Sachen gibt es einfach einzustellende und nachzumessende Sollwerte.
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DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Naja einen 1-1er habe ich ja schon komplett wieder aufgearbeitet. Der macht mir nur etwas sorgen. Er läuft nach wie vor zu mager. Jeder Kanal ist frei, der Schwimmerstand müsste noch ca. 0,5-1mm höher als er jetzt ist. Aber das geht nicht, weil bereits das Plättchen schon bis an die Tonne gebogen worden ist, noch weiter kann ich also nicht biegen. Ich könnte höchstens noch 2 weitere Dichtungen zwischen Schwimmerdeckel und Block legen. Und im Leerlauf (trotz 3 verschiedener Schwimmernadelventile im Versuch) läuft er genau richtig: Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=ittDC-ufRI0 Hustet dann auch schwarze Wolken, läuft also zu fett, und dann gehen auch meistens 1-2 Lampen im Mäusekino an. Aber witzigerweise erst NACHDEM er anfängt so zu "husten". Mache ich den Benzinhahn zu, kriegt er sich nach 15-20 Sekunden wieder ein, und läuft wieder so schön sauber und "tuckernd" |
standard
Beiträge: 19.357 |
Ich bin (schon oft erklärtermaßen) ebenfalls Fan des 1-1er Sparers - weil er a) tatsächlich deutlich spart b) erheblich (!) weniger Blökerei verursacht c) das Fahrverhalten (richtige Einstellg. natürlich vorausgestetzt) m.E. völlig okay ist. Keiner meiner beiden sparvergaserten Boliden klingelt z.B. auch nur ansatzweise. Wenn es `Nachteile´ gibt, dann wären das evtl. etwas erhöhte Neigung zum Schieberuckeln oder auch das leicht ´unwilligere´ (mit gefühlvoller Chokedosierung gut kompensierbare) Kaltabfahrverhalten. Damit lebe aber gerne, die oben richtig erwähnten 1-1,5l/100km gesparten Sprits im Hinterkopf. |
Tim601s deluxe
Beiträge: 307 |
Schön zu Lesen dass doch noch ein paar mehr Trabantfahrer auf den H 1-1 schwören |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Naja er hat jedenfalls ein schön einfach einzustellendes Anreicherungssystem. Da reicht ein Messchieber, oder sogar Zollstock aus, um das zu machen. Was ich pers. nur ziemlich behämmert finde, ist die Position der CO-Schraube. Ohne sich die Pfoten am Krümmer zu verbrennen kommt man da einfach nicht dran. Und einen Vergaser stellt man ja nunmal bei warmem Motor ein. Aber das hatte ja leider in der DDR verkehrs/umwelt-rechtliche Hintergründe. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Es gibt schön lange "Vergaser-Schraubendreher", die selbst diesen Nachteil vergessen machen (vorausgesetzt, man hat die Plasteplombe VORHER/bei kaltem Triebwerk und Auspuff entfernt ). |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Das Problem ist ja, dass der Schraubenzieher bei größerer Länge gegen das Getriebe kommt. |
Gunnar
Beiträge: 923 |
Es gab doch mal irgendwo eine Zeichnung für einen solchen Schraubendreher zum selber schnitzen. Damit kommt man eigentlich verhältnismäßig gut ran. |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Du sagst es. "irgendwo" da kann ich super nachschlagen Aber mal Spaß beiseite. Wo genau finde ich denn die Info, evtl. hat da jemand konkretere Quellennachweise. Denn das wäre für mich zimlich interessant. Denn das Einstellen des Leerlaufgemisches ist sonst echt ein krampf, weil man sonst immer nur eine bis höchtens 2 Versuche pro Tag hat, immer dann, wenn man gerade losfahren will. Und dann auch immer nur nach Gefühl, weil im kalten Zustand des Motors bringt das eh' alles nix. Man kann also nur raten, und hoffen, dass es beim Fahren dann Früchte trägt. |
Murphy
Beiträge: 1.775 |
mit einem sehr kurzen Dreher geht das auch, ohne sich die Finger zu verbrennen. Und die Plombe kiekse ich mit einer Schnellbauschraube an, drehe einen Gewindegang rein und ziehe den Stöpsel raus.... |
Chris601
Beiträge: 9.390 |
Und dann? Was stellst du ein? "Gefühl" oder Co-Wert? Wenn CO-Wert: welchen? und warum? (Ich habe zwar schon Sollwerte gelesen aber noch keine Quelle dafür.) [Bearbeitet von Chris601 (10-12-2015 - 15:03)] |
Toni
Beiträge: 5.932 |
Was das mit den verbrannten Fingern immer soll... Man muss nur aufpassen, wo man die Pfoten hinpackt. (sagt einer, der nen Blockvergaser am Motor mit Krümmerheizung problemlos einstellt. Gut, der Keilriemen kann etwas wehtun, wenn es ein neuer mit Rippen ist...) [Bearbeitet von Toni (10-12-2015 - 18:04)] |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Ja das Problem ist, dass ich Klavierspielerpfoten habe, und selbst auch knapp 1,9m groß bin. Ich bekomme beim Schrauben so oft irgendwo meine Hände nicht hin. Das ist schon echt dumm manchmal. Es ist nahezu unmöglich für mich, beim Sparvergaser im eingebauten Zustand die hinteren Schrauben von der Schwimmerkammer mit der Hand abzudrehen, wenn ich sie mit dem Schlüssel angelöst habe. Es geht, aber es ist teils echt ein Glücksspiel [Bearbeitet von DerAlltagsfahrer (10-12-2015 - 18:24)] |
standard
Beiträge: 19.357 |
Ich hatte mir zu Ostzeiten für diesen Zweck einen ca. 25cm langen Schweißdraht vorne breit geklopft und als passenden Schraubenzieher angeschliffen, das andere Ende auf etwa 5cm umgebogen - als ´Handgriff´. Der funzte einwandfrei (ist aber über die Jahrzehnte verlustig gegangen (ebenso das etwa gleich lange Pendant, an dessen Ende eine Treibschraube als ´Plombenzieher´ angebrutzelt war). |
Murphy
Beiträge: 1.775 |
Vielleicht helfen folgende Seiten beim Klären weiterer Probleme.... viel Spaß beim Lesen und Verstehen.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/11/4770411/1920_6430386162333264.jpg http://foto.arcor-online.net/palb/alben/11/4770411/1920_3333363032316234.jpg http://foto.arcor-online.net/palb/alben/11/4770411/1920_3537343538396336.jpg Fehler vom Amt behoben [Bearbeitet von Murphy (11-12-2015 - 15:28)] |
DerAlltagsfahrer
Beiträge: 604 |
Bei allen kommt nur "Fehler beim Anzeigen des Bildes" von dieser Arcor seite direkt. |
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