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Autor Thema: Zündaussetzer?
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Hallo,

nachdem ich bereits seit einiger Passivnutzer dieses Forums bin, will ich heute mal auf die aktive Seine wechseln. Doch erstmal ein paar Worte zu mir und meinem Schatz:

Thomas, 40 Jahre alt, aus Thüringen(jetzt: Bayern). Im Winter einen 87er S de luxe nach 17jährigem Dornröschenschlaf wieder zum Leben erweckt. Motor hat 84Tkm runter, klingt aber gut, so dass ich bei der Laufleistung eine bereits erfolgte Regenerierung nicht ausschließe. Bisher habe ich aufgrund des Erhaltungszustands nur die Bremsen und die Kupplung neu gemacht sowie das Kraftstoffsystem gereinigt und die KMVA abgeklemmt.

Nun zu meinem Problem: Seit kurzem "hustet" das gute Stück bei Vollast/Beschleunigung - ich vermute Zündaussetzer. Kerzenbild ist rehbraun, er springt kalt und warm top an, geht aber aus, falls nicht der Choke minimal (ca. 1 mm) gezogen ist. Anzeichen für Nebenluft/Undichigkeiten habe ich nicht gefunden (kein verölter Zylinder, Bremsenreiniger-"Test"). Noch erwähnenswert: Bis ca. 90 km/h kommt er ganz gut, darüber hinaus nur mit Mühe. 110 km/h hat er bislang nur 1x gebracht, nach ca. 20 min Bergfahrt (also schön warmgefahren).

Hab ich was vergessen?

Was ich nun wissen will: Woran können die vermeintlichen Aussetzer liegen? Forum-Suche habe ich natürlich schon bemüht, aber nichts gefunden, was auf meinen Fall passt... Danke für alle Tips!

WW Trabi

Beiträge: 1.027
Registriert am: 23.12.2001


Vergaser
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Da würde ich auch ansetzen. Welcher Vergaser ist es denn?
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Danke und Grüße in den Hegau. Wusste gar nicht, dass es da ausser Enten auch Trabis gibt

Es ist der serienmäßige Sparvergaser.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Enten? Interessieren mich nur beim Chinesen...
Miss mal bitte den maximal möglichen Benzindurchfluss bei abgenommenem Scchwimmerkammerdeckel. Du setzt den Deckel auf einen Messbecher und drehst bei halbvollem Tank für genau eine Minute den BH auf. Dann erzählst du uns mal wie voll dein Becher wurde.
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Ich weiß ja nicht, woher Du genau kommst, aber ich hab nie soviel 2CVs gesehen, wie in Engen. Schien eine spezialisierte Schrauberei zu sein

Zufällig hatte ich lt. Messlatte genau 13l im Tank, passt also. Und in der geöffneten Schwimmerkammer kommen ziemlich genau 200ml/min an - müsste ja ebenfalls passen.-Hatte vor einiger Zeit mal Probleme mit der Reserve und damals die gesamte Spritzufuhr zerlegt - und eben die KMVA stillgelegt...

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


In meinem Profil steht auch mein Wohnort.
200 sind zu wenig.
jenson

Beiträge: 59
Registriert am: 29.08.2011


Zitat: "falls nicht der Choke minimal (ca. 1 mm) gezogen ist"

Das darf auf keinen Fall sein, bei warmem Motor muss er im Standgas ohne Choke an bleiben. Dort würde ich ansetzen (Schwimmerstand, Hauptdüse und sämtliche Leerlaufdüsen reinigen etc. pp.). Wenn er nur mit Choke läuft, läuft er zumindest im Stand zu mager, womöglich auch über den gesamten Drehzahlbereich (was dann auch das Ruckeln erklären würde).

Der Durchfluss von 200 ml/min am Ende des Schwimmernadelventils ist meines Erachtens gerade noch OK, könnte gern mehr sein. Dort sehe ich aber auf keinen Fall die alleinige Ursache.

LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Danke für die Antworten (und den versteckten Hinweis auf die Maggi-Stadt .

Ausgehend vom WHIMS ("mind. 200ml/min") bin ich bislang davon ausgegangen, dass das zwar nicht üppig, aber ausreichend ist, zumal der Motor keine Modifikationen aufweist. Zudem waren es zum einen nie mehr, und das "Ruckeln" kam erst mit der Zeit, zum anderen wüsste ich ohne ein Aufbohren nicht, wie ich den Durchfluss ohne Modifikation signifikant erhöhen sollte.

Da aber die Ursache wohl im Vergaser zu suchen sein sollte (was mich schon etwas erleichtert hat , werde ich jensons Hinweis folgen und die Düsen durchblasen sowie die Schwimmerhöhe prüfen und anschließend berichten.

PS: Noch eine Bemerkung - meine ersten Fahrversuche hatte ich auf einem 353er Wabu mit Jivkov(?)-Doppelvergaser. Der hatte auch ab und zu (selten!) solche Aussetzer, und ein Monteur aus dem "Werk" meinte dazu nur, der Vergaser würde dann Wasser durchhusten... Werde also auch mal den Wassersack testen.

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


"Jikov" - aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte...
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Auch, wenn das eine Newbie-Frage ist - aber falsch eingestellte Vergaser haben mich vorsichtig werden lassen: Wie weit muss der vom Gaszug betätigte Nocken den Stößel reindrücken? Bei mir hat der Nocken erst ein wenig Luft, und der Stößel wird bis auf ca. 4mm über der "Kerbe" der Vergaserwand runtergedrückt. Von "Hand" ginge es bis ganz zur Kerbe runter.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


http://www.2takter.de/vergaser/
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Ich habe zwischenzeitlich das Schwimmergehäuse gereinigt, den Schwimmer eingestellt, das Standgas erhöht und die Düsen/Kanäle mit Druckluft durchgeblasen. Das Ruckeln im höhertourigen Bereich ist immer noch da. AUSSER: Wenn ich das Pedal voll durchtrete, also der Stößel betätigt wird, ist es weg.

Was für mich bedeutet: Es IST der Vergaser, Spritzufuhr und Schwimmer sind i.O. Aber was ist es dann?

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Sitzt die Drosselklappenwelle annähernd spielfrei im Gehäuse? Sind das Gehäuse unter dem Schwimmerkammerdeckel und der Flansch zum Motor plan?
Hast du das wirklich nackte Gehäuse im Ultraschallbad gereinigt? Anschliessend alle Kanäle mit Druckluft gut durchgeblasen?
Alle Düsen und den Zerstäuber wieder richtig eingebaut? Neue Dichtungen verwendet?
Hast du den Drosselklappenanschlag, den Anreicherungsbeginn und den Schwimmerstand nach der Anleitung eingestellt?
Die co-Schraube und die Umgemischschraube mit neuen O-Ringen versehen?
Diese Sparvergaser sind gut, aber nur wenn sie penibel gereinigt und nicht verschlissen sind.
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


Um den Thread abzuschließen: Die Zündung war's!

Zündzeitpunkt war bei Zylinder 1 direkt am oberen Totpunkt, Zylinder 2 entsprechend. Korrekt (3,5 mm vOT) eingestellt ist da plötzlich Leistung vorhanden, die ich nicht kannte und keine Probleme mehr.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Danke für die Rückmeldung!
areasunshine

Beiträge: 62
Registriert am: 02.03.2014


Nur um deinem Trabi zu Höchstleistungen zu verhelfen: hast du eune Elektronik- oder eine Unterbrecherzündung verbaut und wie hast du sie nun genau eingestellt?
LX601

Beiträge: 21
Registriert am: 08.07.2017


EBZA. Und eingestellt mit Prüflampe und Messschieber.
 

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