Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV


Suche:
 
Autor Thema: Neue Kupplung rutscht
LP

Beiträge: 5
Registriert am: 18.03.2020


Moin.
Ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass dieser Beitrag an der richtigen Stelle steht.
Ich habe mir im Januar einen Trabant 601 gekauft, dieser brauchte neben eine paar Kleinigkeiten wohl eine neue Kupplung, da diese rutschte. Da der Motor dafür ohnehin rausgenommen werden musste, entschied ich mich für einen Kkompletten Kupplungssatz mit Automat, Scheibe und Ausrücklager. Diesen habe ich beim Trabantshop geordert. Nun ist die neue Kupplung montiert und der Wagen läuft wieder. Allerdings rutscht auch die neue Kupplung. Im ersten und zweiten Gang funktioniert alles, im dritten und vierten steigt beim Tritt auf das Gaspedal zwar die Drehzahl, der Wagen beschleunigt allerdings nicht nennenswert. Ebenso verhält es sich bei einer unveränderten Belastung des Gaspedals. Das Kupplungsspiel haben wir am Kupplungszug bereits mehrmals verstellt, allerdings ohne große Unterschiede feststellen zu können.
Jetzt bin ich mit der Fehlersuche überfordert, zumal ich zu diesem Problem nichts in den Fachbüchern finden konnte.
Deshalb wende ich mich nun an dieser Stelle an euch und hoffe dass mir jemand bei der Problemlösung helfen kann.
Dafür schon mal Danke im Voraus
Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005


Moin, wie wurde das Spiel am Seilzug verstellt?
Der Hebel muss sich leicht ca. 2mm bewegen lassen, bis innen mit einem "klick" das Ausrücklager das Ausrücklager den Automaten berührt.

Ist das der Fall, dann:
Habt ihr die Teile ordentlich entfettet vor Montage?
Wie stark ist die Schwungscheibe eingelaufen? Nicht, dass die einfach nur völlig fertig ist.
Hast du mal ein Bild gemacht vom verbauten Automaten?
Grüße, Toni

Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


Ich vermute mal ihr hab die neue Kupplung bei einem bekannten Online-Teilehändler gekauft? Ein Kollege von mir hat sich dort auch mal eine neue Kupplung gekauft und voller Stolz eingebaut... Mit dem selben Ergebnis...

Nach dem Ausbau und Vergleich mit einer DDR-Kupplung konnte von den Abmessungen und Dicke her kein nennenswerter Unterschied fest gestellt werden.

Wir haben dann eine gute gebrauchte DDR-Kupplung eingebaut und siehe da.... das Problem war weg...

Also manchmal liegt es einfach an schlechter Brauchbarkeit des Nachbauzeugs.

Chris601

Beiträge: 9.390
Registriert am: 19.11.1999


Andi: seid ihr dem Grund auf die schliche gekommen? Schwache Federn beim Automat vielleicht?
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


@Chris, nicht wirklich.... der Automat lies sich mit etwa gleichen Kraftaufwand nieder drücken. Wir haben da eher den Reibbelag der Mitnehmerscheibe im Verdacht das der einfach zu wenig Reibwert hat. Vermutlich ein moderner Reibbelag der an neueren Fahrzeugen mit stärkeren Automaten gefahren wird.
LP

Beiträge: 5
Registriert am: 18.03.2020


Wir haben den Motor nun noch einmal ausgebaut und uns die Kupplung vorgenommen und mit der vorherigen verglichen. Die "alte" Kupplung samt Automat und Ausrücklager scheint das gleiche Modell zu sein wie die "neue" Kupplung. Die Kupplungsscheibe ist relativ verschlissen, Ausrücklager und Kupplungsautomat sind augenscheinlich in Ordnung. Ich habe in den Ersatzteilen, welche mir beim Kauf dazugegeben wurden, noch die vermutlich originale, starre Kupplungsscheibe samt Automat, jedoch ohne Ausrücklager gefunden. Alle Scheiben sitzen auf dem Getriebestummel gleich auf.

@Toni- ich habe bei diesem Kupplungsausbau auch entsprechende Fotos gemacht, weiß allerdings nicht wie ich sie hier hochladen kann.

Den Fehler konnten wir bislang, nach wie vor, nicht finden. Der Motor bleibt jetzt erst einmal draußen.
Mein momentaner Plan ist, Kontakt zu Trabantwelt aufzunehmen und denen ebenfalls das Problem vorzustellen- die wissen ja vielleicht auch weiter. Andernfalls werde ich mir wohl eine gebrauchte, aber originale Kupplung zulegen müssen- da stellt sich mir die Frage, ob ich ebenfalls Scheibe, Automat und Ausrücklager benötige, oder eine Scheibe womöglich reicht (Wobei ich persönlich das Ausrücklager im Verdacht habe). An anderer Stelle habe ich von einer womöglich abgenutzten Schwungscheibe gelesen, hier stellt sich mir allerdings die Frage, wie ich das denn feststellen kann.

An dieser Stelle schon einmal vielen Dank für eure Antworten.

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Das Maß von Auflagefläche Automat zur Reibfläche ist 19mm. Bei einer neuen Kupplungsscheibe sollte es bis zu einem Verschleiß von 1mm (also 18mm) funktionieren.
Alles darunter kann es zum rutschen kommen.

Das originale Graphitausrücklager ist eigentlich immer unauffällig. Wenn auf dem Ring noch Schrägen zu erkennen sind ist es noch gut. Auch wird das kaum fürs Rutschen verantwortlich sein, es sei den es liwgt unter Spannung auf dem Automat.

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Zwischen der Reibfläche an der Schwungscheibe und der Fläche an der der Kupplungsautomat angeschraubt wird, muss eine Differenz von 19mm zu messen sein.Ist es mehr, dann ist die SS verschlissen und die Flächen müssen übergedreht und nachgesetzt werden.
Wenn das Spiel am Seilzug der Kupplung, so wie von Toni beschrieben, vorhanden ist, dann kannst du das Ausrücklager ausschließen.
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Steffen
LP

Beiträge: 5
Registriert am: 18.03.2020


Wir haben die Schwungscheibe jetzt nachgemessen, die Werte zwischen Auflagefläche der Kupplungsscheibe und der Montagefläche des Kupplungsautomaten liegen bei 19 - 19,2 mm und somit, wenn ich das richtig verstanden habe, über den Grenzwerten, also ist ein neues Schwungrad erforderlich.
Bei wie viel MM liegt denn der Wert bei einem neuen Schwungrad?
Worauf muss ich achten, wenn ich ein neues Schwungrad bestelle? Es gibt auf Trabantwelt eine "neue" (Kolbenringabdichtung) und eine "alte" Ausführung (Wellendichtung). Welche benötige ich (Trabant 601 BJ 1988)?

@Hegautrabi was meinst du mit überdrehen und nachsetzen?

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Die Schwungscheibe wird in der Drehbank bearbeitet.
Dabei überdrehe ich zuerst die Funktionsfläche an der der Reibbelag anliegt bis sie plan ist, und dann die Anschraubfläche bis die 19mm wieder vorhanden sind.
0,2mm Verschleiß halte ich noch nicht für kritisch, da sollte die Kupplung noch gut funktionieren. Mache doch mal bitte ein paar Bilder von den Teilen und sende sie mir an meine Mailadresse.
Andi

Beiträge: 3.836
Registriert am: 22.01.2001


@Hegautrabi vergiss nicht zu erwähnen das man nach dem einspannen der Schwungscheibe diese mit der Messuhr auf Planschlag Kontrollieren und ggf. den Planschlag auf Null richten sollte. Aber einen fachkundigen Dreher dem man diese Arbeiten überlässt sollte das schon wissen.
Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Ja, das sollte auch keine Arbeitsanweisung werden sondern nur eine Erläuterung worum es geht.
So einfach einspannen lässt die sich übrigens auch nicht, ich benutze dazu eine alte Hubscheibe mit Wellenstumpf.
LP

Beiträge: 5
Registriert am: 18.03.2020


So ich wollte dieses Thema, auch wenn es schon ein paar Tage her ist, nicht unbeendet stehen lassen.

Folgendes ist seit dem Auftreten des Problems passiert:
Der Motor wurde erneut mitsamt des neuen Kupplungssatzes eingebaut (vorher alles einmal mit Bremsenreiniger sauber gemacht). Bei der Probefahrt rutschte die Kupplung immer noch etwas, das Problem ließ sich durch kurzes "Gaswegnehmen" kurzfristig lösen. Dem Motor habe ich dann einige Kilometer (um die 100) zur Gewöhnung an die neue Kupplung Zeit gegeben, wodurch sich das Problem von selber löste. Ohne dass weitere Maßnahmen getroffen wurden funkrioniert nun alles einwandfrei.

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


Danke für die Info, das macht leider nicht jeder, zu melden wie die Sache am Ende ausging.

Allzeit gute Fahrt!

janaobst

Beiträge: 2
Registriert am: 05.10.2020


es ist immer noch sehr interessant, wie es endete
janaobst

Beiträge: 2
Registriert am: 05.10.2020


[Bearbeitet von janaobst (05-10-2020 - 16:17)]

 

Springe zu:

Impressum | Datenschutz