Saartrabant
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geschrieben: 18.04.2020 16:36#
Vor zwei Wochen habe ich einen Austauschmotor für den Trabi bekommen. Misstrauisch wie ich bin, habe ich die Zylinderdeckel abmontiert - und mir bot sich folgender Anblick:
Vermutlich hat der Motor vor der Regenerierung mal ein Pleuellager durchgekaut. Das wurde beim Regenerieren anscheinend nur grob per Glasperlstrahlen geglättet. Eine Stunde mit Dremel und Handschliff brachte dann dieses Ergebnis:
Warum mache ich einen neuen Motor auf? Als ich 2014 einen Kolbenklemmer hatte, musste ich feststellen, dass auch bei diesem (2009 regeneriert erworbenen) Motor die Quetschkanten "serienmäßig" völlig vermackt waren. Habe sie damals genauso selbst geglättet, die Zylinder ausschleifen lassen und Übermaßkolben besorgt. Der Motor läuft seitdem piccobello und endlich klingelfrei, sollte aber nun bei Kilometer 83.000 regeneriert werden. Und nun sieht der neue AT-Motor innen wieder so aus, obwohl er diesmal von einem anderen Betrieb stammt. Daher wollte ich Euch nach euren Erfahrungen fragen: Ist das üblich, dass derart vermackte Köpfe einfach wieder verbaut werden? [Bearbeitet von Saartrabant (18-04-2020 - 16:36)]
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Hegautrabi
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geschrieben: 18.04.2020 17:02#
Nein, ist nicht normal. Beim nächsten Problem mit dem Motor sehe ich beim Abnehmen der Köpfe nun nicht ob erneut was durchgewandert ist. Aber deine Dremelei ist auch Scheiße, die Geometrie des Kopfes stimmt nun nicht mehr. Das heißt, Dichtfläche und Feuersteg müssen auch nachgesetzt werden.
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Saartrabant
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geschrieben: 18.04.2020 17:59#
Danke, dass Du meine Vermutung bestätigst. Werde wohl nächstes Mal den Motor vor Ort in dem Betrieb überholen lassen, der mir auch die Zylinder ausgeschliffen hat. Die haben damals akkurat gearbeitet. Nur müsste ich denen alle Teile besorgen.Was aber die "Dremelei" angeht: Mir ist bewusst, dass die Kompression geringer wird, so lange ich an der Dichtfläche und dem Steg nichts wegnehme. Es ist aber nicht viel: Rechnet man mit der Formel fürs Verdichtungsverhältnis das Kompressionsraum-Volumen aus, kommt man auf 87,5ccm im Serienzustand. Wenn ich einen halben ccm Metall weggedremelt habe - so viel war es sicher nicht - beträgt das Verhältnis dann immer noch 7,76:1. Ich denke, damit kann man leben, zumal die Zylinder aufs letzte Übermaß ausgeschliffen sind, was wiederum das Verdichtungsverhältnis erhöht. Oder gibt es weitere, gravierende Nachteile, die ich jetzt nicht bedacht habe?
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Hegautrabi
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geschrieben: 18.04.2020 18:08#
Die Quetschkante hat den Sinn, das Gemisch im OT noch mal ordentlich durchzumischen. Und das funktioniert nur noch bedingt wenn du den Spalt vergrößerst. Die Veränderung der Kompression halte ich hier auch für nicht so entscheidend.
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Saartrabant
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geschrieben: 18.04.2020 18:16#
OK, das ist plausibel. Wenn ich also im Fahrbetrieb merke, dass der neue Motor nicht ordentlich zieht und/oder zu viel verbraucht, werde ich die Köpfe doch noch nacharbeiten lassen. Aber wenn er so gut läuft wie sein Vorgänger, bin ich zufrieden. Danke nochmal für die Einschätzung!
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Hegautrabi
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geschrieben: 18.04.2020 18:21#
Wer hat denn den Motor gebaut? Die Info auch gerne per Mail, wir wollen ja hier niemanden öffentlich anprangern.
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Saartrabant
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geschrieben: 18.04.2020 18:46#
Hast ne PN!
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