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Autor Thema: Vergaser alternative
Keks1023

Beiträge: 11
Registriert am: 21.04.2020


Hallo Trabi Freunde
Ich habe vor kurzer Zeit einen Eigenbautraktor mit Trabantmotor erstanden.
Nach der ersten Probefahrt bemerkte ich das er absolut kein Standgas bekommt.
Einer meiner Nachbarn hat sich den Vergaser dann gestern mal angeschaut und festgestellt, das er komplett hinüber ist (er zieht Luft).
Nun brauche ich ja einen neuen und das vom Typ 28HB2-? (letzte Ziffer ist nicht mehr erkennbar).
Nach kurzer Internetrecherche habe ich feststellen müssen das dieser Vergaser extrem teuer ist darum würde mich mal interessieren, ob es einen Alternativen Typen gibt, der nicht gleich 180€ kostet und auch funktioniert.

Vielen dank schonmal für alle Antworten.

Toni

Beiträge: 5.932
Registriert am: 23.10.2005



Der Blockvergaser ist mehr oder weniger ein "Bauernvergaser", der - egal wie ausgeklappert - immer irgendwie läuft.
Hinweis: Es gibt eine Leerlaufdüse, die sauber sein sollte.

Man muss übrigens nicht unbedingt beim teuersten Anbieter kaufen und gerade für einen Trecker muss es auch kein Neuteil sein.
Bei alten Fahrzeugen muss man auch keine Baugruppen tauschen, wie bei modernen Fahrzeugen - man kann sie instandsetzen.

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Es gibt heute Alternativen (z.B. japanische Mikuni), aber die sind immer noch teurer als die Originalen.
Wie Toni schon sagt, ist der HB keine Kunst......
Einfach erst mal richtig sauber machen.
Wenn die Drosselklappenwelle ausgeschlagen ist, gibt es Messingbuchsen zu kaufen zum ausbuchsen.

https://m.trabantwelt.de/item/32383631

Keks1023

Beiträge: 11
Registriert am: 21.04.2020


Aber ist der Vergaser denn noch zu retten wenn er, nachdem er das Gemisch erzeugt hat, Luft zieht?
Dadurch verändert sich doch das Gemisch und somit haut es dann doch auch gar nicht mehr hin?
TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Kommt ja drauf an wo und wie. Einen verzogenen Flansch kann man richten/planen, eine ausgeschlagene Dorsselklappenwelle ausbuchsen.
Keks1023

Beiträge: 11
Registriert am: 21.04.2020


Also der Gasbowdenzug betätigt eine Klappe welche auf einer Welle ist. Diese hat starkes Spiel. Hier zieht der Motor definitiv Luft an.
Desweiteren war eine Schraube komplett kaputt/ abgenutzt.
In der Kuhle wo der Schwimmer die Benzinmenge reguliert sitzt unten eine sehr dicke schicht Dreck.
Die Dichtung unter dem Deckel an dem der Schwimmer sitzt und wo der Benzinschlauch hineingeht ist komplett spröde und kaputt.

Das sind erstmal so die ersten paar Dinge die uns sofort ins Auge gefallen sind, wodurch wir der Meinung waren, das der Vergaser hinüber ist.

Saartrabant

Beiträge: 241
Registriert am: 05.07.2014


Dieses "Luft ziehen" geschieht ja meistens entweder

a) an der Drosselklappenwelle, und/oder
b) am Vergaserflansch. Die Stelle solltest Du auch noch überprüfen.

In beiden Fällen kriegt man ihn ziemlich einfach wieder dicht. Grob gesagt so:

a) Drosselklappe und Welle ausbauen, die von TV P50 verlinkten Messingbuchsen kaufen, beide Wellenlager auf das Außenmaß der Buchse aufreiben, Buchsen in die Lager einpressen und alles wieder zusammenbauen.

b) Vergaserflansch mit einer Schlichtfeile plan feilen, danach erst mit 400er, dann mit 600er Schleifpapier, das auf eine Glasplatte (oder eine dicke, absolut ebene Metallplatte) gespannt ist, plan schleifen. Beim Zusammenbauen neue Isolierplatte und neue Flanschdichtungen verwenden und die Muttern nicht mehr zu fest anziehen. Wenn man befürchtet, sie könnten sich lockern, stattdessen selbstsichernde Muttern verwenden.

So lange das Gehäuse intakt ist und er innen nicht stark korrodiert ist, kriegt man einen 28HB2-...-Vergaser meistens wieder hin. Es gibt (gar nicht teuer) Reparatursätze dafür zu kaufen, die alle Düsen, Dichtungen und ein neues Schwimmernadelventil enthalten. Manche enthalten auch neue Einstellschrauben.

Also alles saubermachen, Verschleißteile und Dichtungen neu, Welle ausbuchsen, Flansch plan schleifen und das Puzzle wieder zusammensetzen.Dürfte für unter 30€ zu machen sein.

[Bearbeitet von Saartrabant (29-04-2020 - 17:49)]

Hegautrabi

Beiträge: 11.164
Registriert am: 02.10.2005


Messingbuchsen sind Mist, wenn die Welle dann doch etwas klemmt lassen die sich nicht ordentlich ausreiben.
Besser sind Sinterbronzebuchsen, die gibt es z.B. hier:
https://www.ebay.de/itm/SELFOIL-Buchse-8-x-10-x-10-Sinterbronze/332146340006?hash=item4d5576f0a6:g:zZUAAOSwax5YvUCv
Gleitlager sind nie aus Messing, ich kenne zumindest keine.
 

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