Das TRABI Diskussionsforum ARCHIV |
|
Trabiklatsch » "Goebbels und Geduldig" |
Autor | Thema: "Goebbels und Geduldig" |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Hat jemand gestern Abend diesen Film gesehen? Ulrich Mühe brillierte in der Doppelrolle des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels, und des Juden und Doppelgängers Harry Geduldig. Sehr gut gemacht, Mühe muß den Goebbels intensivst studiert haben. Genial. Die Rolle des Führers allerdings war von Drittklassigkeit geprägt - eher mäßig, leider. Da wäre sicher mehr drin gewesen. Aber endlich einmal ein deutscher Film, der unsere Vergangenheit auf diesem tausendjährigen Sektor auf die Schippe nimmt. Es wird meiner Meinung nach sowieso Zeit, daß der ewige Vorwurf und Dokus im Stile eines Guido Knopp ein Ende finden, oder? ICH jedenfalls bin es nicht gewesen und meine Eltern auch nicht. Zumindest aber sollte humoristische Darstellung langsam auch in Deutschland ohne entsetzte Gesichter erlaubt sein. |
Little
Beiträge: 1.815 |
habsch auch gesehen, haste auch schon GEZahlt? |
standard
Beiträge: 19.357 |
Findest Du die Dokus von Knoop wirklich so schlecht? Humor und das 3. Reich schließen sich meiner Meinung nach gegenseitig aus, dafür war´s einfach zu bitterernst und das sollte auch und gerade heute noch JEDER wissen. |
das moss
Beiträge: 7.651 |
genau das ist die Frage.....sollte man es wirklich so bitterernst nehmen???? |
IFA89
Beiträge: 395 |
Hab den Film zwar leider nicht gesehen ,aber ich finde Deluxe hat recht.Humor und die 1000 Jahre schließen sich nicht aus.Auch das gehört zur Bewältigung Deutscher Geschichte. Man denke zum Beispiel an "Indiana Jones 3" mit Sean Connery in der Rolle als Indianas Vater.Ich habe Tränen gelacht.Oder "die Adolfs" in der Wochenshow auf Sat1. Es kann ja auch nicht angehen,das die Deutschen jedesmal in tiefste Selbstverachtung und Demut verfallen,wenn von Verbrechen die Rede ist,die "vielleicht"unsere Ur-Großeltern begangen haben. |
Beppo
Beiträge: 12.828 |
Ich habe den Film auch gesehen und schließe mich Deluxe an Allerdings sind solche Filme eben keine seichte Unterhaltung und finden daher nicht das große Publikum, leider... |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
@Little: Klar hab ich GEZahlt, was denkst Du denn? @standard: |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Noch als kleine Ergänzung: Haben sich die Franzosen jemals für Napoleon entschuldigt? Die Türken für 1743? Die Juden bei den Arabern? Die Araber bei den Juden? Die Russen bei den Finnen und allen anderen besetzten Staaten? (Sowjetzeit etc.) Die Engländer bei den Kolonien? Die Missionare bei den Ureinwohnern? Die AMERIKANER bei den INDIANERN!!!!!!?????Bei den Vietnamesen? ... Alles Völkermord, aber darüber redet keiner. Wir sollen aber die Rübe hinhalten? Nee Leude, dat is nisch wirklisch jut. Und fair gleich gar nicht. [Bearbeitet von Deluxe (22-11-2002 - 10:33)] |
Barnie
Beiträge: 189 |
Genau, da hast du recht! Endlich einer mit Schneid und Meinung. [Bearbeitet von Barnie (22-11-2002 - 11:04)] |
bernd
Beiträge: 372 |
genau ihr habt vollkommen recht,immer die gleiche leier mann kanns nicht mehr hören. |
standard
Beiträge: 19.357 |
Eine Gefahr birgt diese sicher populäre "jetzt ist´s genug" - Meinung leider in sich: Neonazis (die´s oft nicht besser wissen) und professionelle,führende Rechtsradikale (die´s besser wissen aber nicht wahrhaben wollen) ,finden auf diese Art einen fruchtbaren Acker. Jugendliche, die vom 3.Reich nix wissen (und davon gibt´s leider erschreckend viele), sind naturgemäß empfänglicher für solchen rechten Gedankenschrott... Zu Deiner sicher imposanten Liste der geschichtlichen Grausamkeiten: jeder sollte den Dreck vor der eigenen Tür kehren. Zu Knoop und Geld: letzteres regiert die Welt,man kann es niemandem verdenken,für´nen TV_Auftritt ein Honorar zu nehmen (würdest Du als armer Bafögianer auch gerne tum ) Daß Friedmann ein A....loch ist,wenigstens da sind wir uns obereinig! |
bernd
Beiträge: 372 |
das ist doch der blödsinn den wir immer schon gehört haben fruchtbarer acker oder so änlich mann kanns nicht mehr hören einwach zum kotzen, genau! jeder sollte den dreck vor der eigenen tür erstmal kehren bevor er vor einer anderen kehrt . |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Ähem, standard, das mit dem rechten Gedankenschrott beziehe ich jetzt mal auf`s Allgemeine und nicht auf mich, ok? Ich muß einfach dabei bleiben: es gibt einen riesigen Unterschied zwischen selbstkritischer Beschäftigung mit der Geschichte des eigenen Volkes und der ständigen Selbstverstümmelung der eigenen Identität. Und es ist ein Unterschied, ob man das selber tut, oder ob einem andere, deren Völker auch genug geschichtlichen Mist verzapft haben, einem das stets und ständig wieder vorhalten. Führende Köpfe der deutschen Juden zelebrieren beispielsweise ihre Opferrolle auch heutzutage mit einer Hingabe, die den Verdacht erweckt, daß sie sich in selbiger Rolle recht wohl fühlen. Wie kann denn ein Mann vom Schlage eines Herrn Friedmann öffentlich erklären, "wir, die Juden" sind soundso schlimm gequält worden. Der Mann ist in den 40ern!!! Als um die Wende herum 16jährige was von "40 Jahre haben wir gelitten" erzählt haben hat man ja auch nur den Kopf geschüttelt. Nochmal: mit der Geschichte des Dritten Reiches muß man sich auseinandersetzen. Und zwar höchst kritisch. Man muß sich aber nicht von den damaligen Gegnern stets und ständig darauf hinweisen lassen, was man doch als Deutscher da zu verantworten hat. Ich habe da gar nichts zu verantworten!!! Und Ihr alle hier auch nicht! Im Übrigen sollte man nicht wegen einer gewissen Anzahl von sog. "rechtsradikalen" Hohlköpfen eine vernünftige Auseinandersetzung mit der Geschichte aufgeben, um ein unvernünftige fortzuführen. Denn: dieses dumme baseballschlägerbewehrte Gesindel, das zum Sch... zu blöd ist, hat mit "Rechts" oder "Neonazi" eigentlich nix zu tun. Wenn man denen ab morgan militanten Islamismus oder Kommunismus oder sonstwas einimpft, machen sie da auch mit. Die sind größtenteils doch nur aus Frust da reingerutscht, weil es nichts anderes gab. Da sind wir wieder beim Stichwort Wirtschafts- und Sozialpolitik, Chancenlosigkeit etc.pp. Zuerst muß man die Perspektivlosigkeit bekämpfen und danach die Dummheit. Beides aber wird bei uns vom Staate gefördert, wo immer es geht. Man muß sich also nicht wundern... Im Übrigen möchte ich nochmals betonen, daß ich kein Nationalsozialist bin. Nur, falls da jemand etwas falsch verstanden hat... |
Franzose
Beiträge: 192 |
ich habe den Film auch gesehen. (auch ohne GEZ) Die Parodie ging ja nur um eine Person und nicht um die Verbrechen des 3.Reiches. Der kranke Geist von Göbbels und Hitler-o.k.Adolf hatte mehr Potential. In Amerika und Israel wo der Film vorher gezeigt wurde hatte er großen Beifall ergattert. Ich glaube die Deutschen können ihre Vergangenheit nicht verarbeiten. Wo sind die Kriegsfilme in denen 1 Deutscher gegen 2Armeen des Feindes gewinnt. In den USA ist das standard bei Indianerfilmen. Sogar Westernparodien sind in Deutschland populär. Oder ist jemand aufgestanden beim Schuh des Manitou und hat gesagt das kann man doch nicht machen.Die armen Indianer haben ja soooo gelitten. Nein niemand! Wo beginnt die heuchelei und wo hört sie auf. Übrigens jedes Land hat irgendwo Dreck am Stecken. Ich habe kein Film von Frankreich gesehen in denen nicht der Fremdenlegionär der Held war. ( egal wie dreckig der Krieg war ) Jede Art von Rassenhass lehne ich ab und Neonazis sowieso, aber man darf die Geschichte auch respektvoll aufarbeiten Der Film war gut und eure Meinungen auch. |
trabi
Beiträge: 2.162 |
@ deluxe: der könig sprach zum bischof: "du hältst sie dumm, ich halt sie arm!" |
das moss
Beiträge: 7.651 |
ich werde mich in zukunft erzkonservativ und nationalistisch (quasi rechts) fühlen wenn ich beim Nationalhymne singen die rechte Hand aufs Herz lege. Problem: meine Hymne wird nur gesummt und nicht gesungen....... Ach ja, hätten wir den Krieg gewonnen würde so ziemlich ganz Europa nur noch das Horst-Wessel-Lied singen.......... (nur mal so) |
Barnie
Beiträge: 189 |
|
standard
Beiträge: 19.357 |
@deli: Es war auf´s "Allgemeine" bezogen. Übrigens hat mich im Ausland (Ungarn,Österreich-die schon gar nicht - Bulgarien,England,USA) noch nie einer auf "meine" 3.Reichs - Vergangenheit angesprochen oder Abbitte dafür von mir verlangt. Und die Amis (das gemeine Volk/nicht unbedingt die aktuelle Führung )haben bis heute ihr schlechtes Gewissen betreffs Vietnam/Korea und durchaus auch betreffs der Native Americans (Indianer)und was man diesen angetan hat.Gerade in Letzterem hat in den letzten Jahren ein deutliches Umdenken stattgefunden... Doch zum eigentlichen Thema: Ich habe besagten Film nicht gesehen und werde dies gelegentlich nachholen. Meine Befürchtung ist einfach nur, daß man solchen Leuten wie Goebbels oder Adolf (die etliche millionen Tote auf dem Kerbholz haben,daß sollte man nicht vergessen)bei "humorvoller"Herangehensweise den ihnen zustehenden Schrecken nimmt...Ein Meisterwerk wie Chaplins "Der große Diktator"dürfte kaum wieder gelingen - zumal dieses damals und somit genau zur rechten Zeit kam. @moss: Wenn ganz Europa nur noch das Horst Wessel-Lied singen würde, wären wohl inzwischen auch schon alle Nichtblonden und -blauäugigen durch die Esse gewandert... |
bernd
Beiträge: 372 |
goebbels und adolf lächerlich machen eine gute idee als sandsack oder schhiesbudenfigur auf dem jamarkt das macht bock auf mehr den beiden mal was auf die fresse zu hauen warum nicht dann nimmt mann den leuten gleich den mythos der da immer wieder bei den jugentlichen rumschwiert. standard dein letzter satz ist doch sarkastsich gemeint? wenn nicht totaler schwachsinn . |
standard
Beiträge: 19.357 |
...schon sarkastisch aber leider nicht ganz so schwachsinnig, Bernd. Keiner weiß, wo deren krankhafter Rassenwahn nach einem gewonnenen Krieg noch hingeführt hätte. Meine Eltern haben jene Zeit als Jugendliche noch bewußt miterlebt - da kamen doch eines Tages tatsächlich sogenannte "Rassenforscher" in die Schule und haben die Schädelformen der Kinder vermessen und katalogisiert. "Nordische-,Arische-,Slavische-" und wer weiß was sonst noch für "Rassen" haben die dabei "ermittelt".Wozu? Es gab den sogenannten "Lebensborn" - dort wurden von "arischen Spendern Kinder für den Führer"in die Welt gesetzt und elternlos aufgezogen, um später die "deutsche Elite" zu bilden - schon krass, oder?! Wie hieß es in Chaplins besagtem Klassiker so schön: "Ein Volk von Blonden und Blauäugigen....mit einem brünetten Führer!" [Bearbeitet von standard (24-11-2002 - 14:59)] |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Am Ende wären wir sicher alle so blond wie Hitler und so blauäugig wie Goebbels gewesen... (Ein beliebter Spruch aus Opas Zeit bei der Wehrmacht...) @Mossi: Das mit der Hymne - sehr hübsch, wirklich sehr hübsch... ) |
Fensterkurbel
Beiträge: 16 |
@Franzose: Pierre Briece hat in Wetten dass..? den Macher, Regiesseur und Darsteller Michael "Bulli" Herbig für seinen Film kritisiert, weil er die Indianer und was noch dazugehört, lächerlich gemacht hat. Einen Film, in dem ein deutscher Soldat "gewinnt", gibt es nicht und wird es auch nicht geben. Aber in den "Landser"-Heften (in größeren Zeitungsladen in D angeboten) findest Du genug Geschichten und Erzählungen dieser Art. Nach diesen Berichten fragt man sich, warum D den Krieg verloren hat. |
Franzose
Beiträge: 192 |
@Fensterkurbel Mir ging es um das deutsche Publikum welches sich voller Entrüstung gegen den Film gewand hat. Pierre zählt nicht!(ist kein Deutscher) Ich möchte nicht faisch verstanden werde. Krieg ist das allerletzte. Es soll auch nichts verschönt werden. Ich würde aber einen Film drehen mit einem bestimmten Zeitraum. Dabei würde ich den Realismus des Krieges zum ausdruckbringen und das Ende für die Helden der beiden Seiten offen lassen. Schließlich waren nicht nur Deppen und Nazis im Krieg sondern auch einfache Menschen die sogar überlebt haben. Man muß nicht zum Ende immer die "bösen Deutschen" sterben lassen , damit das deutsche Publikum sich als Verlierer fühlt. Gruß /:- |
Fensterkurbel
Beiträge: 16 |
@Franzose: Realistische Kriegsfilme gibt es meiner Meinung schon: "Das Boot" sowie die erste und die letzte halbe Stunde bei "James Ryan". Das Ende für Helden von beiden Seiten offenlassen wird wohl nicht gelingen, da aus keinem Krieg alle nach Hause gekommen sind. |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
Meint Ihr wirklich, daß es nach den Kriegserfahrungen der letzten 100 Jahre noch "Helden" in einem Krieg gibt? Ich glaube eher, daß es (außer ein paar Kriegsgewinnlern und Kapitalisten) nur Verlierer gibt. Auch die Sieger sind doch irgendwie Verlierer, oder? |
es
Beiträge: 1 |
Hallo, ich fand den Film persönlich sehr komisch. Am Anfang habe ich überhaupt nichts verstanden. Aber er war sehr interessant. So eine Verfilmung über das 3. Reich habe ich noch nie gesehen. Ich bin eigentlich geteilter Meinung. Es war teilweise schon witzig, aber man darf nie vergessen, was damals alles passiert ist. Ich kann es jedenfalls nicht vergessen, nie! Auch, wenn ich es nicht miterlebt habe. Darüber bin ich aber auch froh. |
|