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JÖRG ZIMMERMANN

LEHNIN Es sind Millionen. Kaum einem, der im Osten Deutschlands aufgewachsen ist, dürfte dieses Motoren-Knattern nicht wohlvertraut in den Ohren tönen, dürfte dieser blaue Auspuff-Dunst nicht bekannt in der Nase beißen, wenn er nur allein den Namen hört: Trabant. Noch heute hat der zu DDR-Zeiten heiß begehrte fahrbare Untersatz eine weite Fangemeinschaft. Einer von Tausenden, die auch 13 Jahre nach der Wende noch immer nicht von ihrer alten Leidenschaft lassen können, ist Michael Arndt. Bereits vier Modelle des im Volksmund als Rennpappe bekannten Wagens nennt der Lehniner sein eigen. Tendenz: steigend.

"Es ist einfach eine Sympathiebeziehung", erklärt Arndt, gelernter Kfz-Mechaniker, seine Begeisterung. Wartburg, das sei ein Wagen für die Partei-Bonzen gewesen. Der Trabant hingegen war ein steter und zugleich treuer Begleiter im DDR-Alltag. "Ich habe mit dem Trabant das Autofahren und meinen Beruf gelernt", erinnert sich Arndt. So etwas verbinde einfach, auch wenn das Familienauto mittlerweile auf den Namen Golf höre.

Das Prunkstück in Arndts Sammlung ist mit Sicherheit der Lotto-Gewinn von Friedel Brandt aus Werder. Erstmals im Jahr 1966 zugelassen, hat der Wagen erst 16 000 Kilometer runter. Er ist wunderbar erhalten. Die Besitzerin hatte ein Fuhrunternehmen und holte ihn deshalb wohl nur selten aus der Garage. "Er läuft absolut zuverlässig", meint Arndt, der stolz die Haube öffnet und dem staunenden Betrachter einen absolut sauberen Motorraum präsentiert. Arndt weiß, wovon er spricht, hat er den 601er doch von Grund auf selbst überholt und ist damit ständig auf Liebhaber-Treffen unterwegs. "Im Frühjahr geht es immer nach Anklam", erzählt Arndt. Gemeinsam mit Ehefrau Ines und Sohn Denny macht Arndt sich gleich mit zwei Fahrzeugen und einem speziellen Trabant-Wohnwagen auf die Reise. "Das Treffen in Anklam ist richtig familiär", meint Ines Arndt. Nur mit seinem Sohn ist Arndt dann im Juni in Richtung Zwickau unterwegs. "Dort treffen sich mittlerweile an die 5000 Trabi-Freunde. Das bedeutet natürlich viel blauen Dunst", erklärt Arndt, der außerdem das ganze Jahr über viele kleinere Treffen und als krönenden Abschluss der Saison "Ommma", das Ostmobil-Meeting in Magdeburg, ansteuert.

Dass man ihm für seinen rundum original erhaltenen 601er bei den Fan-Treffen immer wieder lukrative Angebote gemacht hat, ignoriert er einfach. "Ich will damit nichts verdienen. Ich mache das alles einfach nur aus Spaß", so Arndt.

Schon plant er den nächsten Ankauf. "Mein nächster wird wohl ein 500er werden. Schönes altes Fahrzeug", schwärmt Arndt, der außerdem noch einen Trabant-Kübelwagen erwerben will. "Nur das kursierende Gerücht, dass ich ein Museum aufmachen werde, ist einfach Erfindung", wehrt sich Arndt, der sich allenfalls vorstellen kann, bei einem der nächsten Lehniner Festumzüge mitzumachen. "Wenn ich gefragt werde", sagt der Auto-Liebhaber bescheiden.

Dass seine Fahrzeuge noch immer absolut alltagstauglich sind, darüber freut sich Arndt besonders. "Mit dem 601 Deluxe machen wir oft auch den Einkauf." Im nächsten Jahr sei sogar eine längere Ferienreise geplant. Das wird eine Fahrt wie frisch verliebt. Dass er dann sicher wieder von anderen Autofahrern gegrüßt wird, wenn er mit seiner wohlgepflegten Kleinraum-Limousine gemütlich über die Landstraßen rollt, freut ihn schon jetzt. Für Arndt ein sicheres Zeichen dafür, dass der Wagen noch immer die Sympathie sehr vieler Menschen besitzt. "Schließlich trägt der Trabi ja auch ein freundliches Lächeln im Gesicht", meint Arndt. Und grinst.

Damit ihr nicht suchen müßt

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Glückwunsch zu diesem Fund und allzeit gute Fahrt !

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