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Autor Thema: Liebe, Sex und Forschung
MAD

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Wissenschaftlich getestet

Wie Porno-Konsum Männer und Frauen verändert

Medical Tribune Kongressbericht

LEIPZIG - Pornos zeigen nicht nur Sex. Sie vermitteln auch eine verzerrte Realität. Und das hat Konsequenzen: Pornogucker verändern ihre Lebenseinstellung!

Grob reißerische Darstellung von Sex, die dazu dient, beim Zuschauer den Trieb zu fördern - so lautet eine allgemeine Definition von Pornos. Doch was für ein Weltbild vermitteln diese Sexfilme? Wie unterscheidet sich Hardcore von Softsex, und welche Auswirkungen auf den Zuschauer sind zu erwarten? "Zu diesen Fragen haben wir eine vergleichende Inhaltsanalyse durchgeführt", berichtete Professor Dr. Hans-Bernd Brosius vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität München auf der Tagung "Sexualität und Neue Medien".

Pornos und Softsex für Forscher
Seine Arbeitsgruppe schaute sich - unter rein wissenschaftlichen Aspekten, versteht sich - 92 Pornos à 81 Minuten und 69 Softsexfilme à 87 Minuten an. Das Ergebnis: Sowohl die "richtigen" Pornos als auch die Softsexfilme zeigten im Schnitt ca. zehn Sexszenen. Diese erstreckten sich bei den Pornos über 74 %, bei Softsex auf etwa die Hälfte der Sendezeit.

"Wahre Liebe" war höchstens bei jedem zehnten Pornopaar und nur bei 3 % der Softsexpaare Grund für die Auswahl des Partners. In 70 % bis 80 % der Fälle wurden die "Nummern" dagegen nur aus Spaß geschoben, und zwar mit guten Bekannten, Arbeitskollegen oder Zufallsbekanntschaften. Der/die eigene Ehegatte(in) oder Lebenspartner(in) kam nur in 10 % bzw. 24 % der Fälle für das Techtelmechtel in Frage.

Auch ein privates Ambiente scheint für den Intimkontakt weder nötig noch gewünscht: Bevorzugt wurden öffentliche Orte wie z.B. das Wartezimmer eines Arztes, Tiefgaragen oder Parks. Einen Sexpartner zu finden - kein Problem: Einfach jemanden ansprechen, das klappt schon. Stellen Sie sich vor, Sie fragen tatsächlich einen wildfremden Menschen auf der Straße: "Willst du mit mir ...?" Wer mit solchen Fantasien durch die reale Welt schwebt, erntet schon an der nächsten Straßenecke schwere Frustrationen, so Prof. Brosius. Aber auch ohne ein solches Extremverhalten ist der Einfluss von Pornos auf die allgemeine Lebenseinstellung nicht unerheblich.

Eigener Partner wird unattraktiv
Dies zeigt eine amerikanische Studie an Frauen und Männern, in der sich die eine Teilnehmer-Gruppe fünf Tage hintereinander jeweils einen Porno der Wahl, die andere dagegen einen "normalen" Spielfilm reinzog. Diejenigen, die Pornos gesehen hatten, überschätzten anschließend die Variationsbreite von Sex in der Bevölkerung erheblich, berichtete Prof. Brosius. Sie fanden den eigenen Partner weniger attraktiv, den eigenen Sex weniger gut und wollten weniger Kinder, vor allem keine Mädchen. Ganz offensichtlich kam es auch zu einer Gewöhnung bzw. Verrohung der Filmgucker. Als man ihnen nach der Befragung freistellte, welche Filme sie nun ansehen wollten, entschied sich die Spielfilmgruppe für die Soft-Pornos. Die ehemalige Pornogruppe griff dagegen zur Hardcore-Ware bzw. wollte auch Sex mit Tieren oder Gewalt sehen.

Mehr Verständnis für Vergewaltiger
Und auf die Frage "Wie hart sollte ein vermeintlicher Vergewaltiger bestraft werden?" tendierten die Pornogucker zu wesentlich milderen Strafen als die Spielfilmgruppe.

(Quelle: Medical Tribune, Ausgabe 37 / 2003 S.15, Rd)

Fay_von_kleinestinker

Beiträge: 1.774
Registriert am: 14.10.2002


Interessant Interessant...
Tut mir leid aber ich kann diese Studie nicht nachvollziehen..
Vergewaltiger gehören einfach mal ...(sorry) und das sage ich obwohl ich gern Pornos schau "unter rein wissenschaftlichen Aspekten, versteht sich "
Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


Es ist doch aber nun mal so, das sich bestimmt 30% der sexaktiven Bevölkerung höchtens einmal die Woche EINEN Porno reinziehen und nicht gleich dutzende. 50% dagegen schauen sich höchtens 4 mal im Jahr einen an und viele andere geben zu davon absolut noch nie gebrauch gemacht zu haben. Man kann solche Extremstudien wo man Pornos am Fließband anschaut wohl echt nicht mit der allg. Bevölkerungsansicht vergleichen. Wäre ja auch echt dramatisch wenn sich die Menschheit auf ihre Urinstinkte zurückentwickelt: "fressen, schlafen, bumsen"

Sag mal, wo schnappst du nur immer solche Sachen auf? Gehst du da gezielt im Netz auf Suche oder hast du lange Weile?

friedmar

Beiträge: 1.195
Registriert am: 22.01.2003


wenn wir schon mal dabei sind:

wie muss ein Porno sein, den Frau sich gern anschaut ?

soft/hard, viel Handlung, keine Grossaufnahmen (ich meine so: Darmkrebsvorsorgeuntersuchungsmaessig) ... ?

[Bearbeitet von friedmar (18-09-2003 - 10:01)]

Beppo

Beiträge: 12.828
Registriert am: 01.10.2000


die Überschrift lautet ja auch:

"Wie Porno-Konsum Männer und Frauen verändert"

leider ist im Text nichts darüber zu finden, ob Männer und Frauen gleich reagieren, oder obs da Unterschiede gibt. Das hätte mich nämlich mal interessiert.

Katie

Beiträge: 1.930
Registriert am: 18.09.1999


Also ich persönlich denke das es wesentlich mehr Frauen gibt die Pornos anreizend finden und nur ein Großteil darüber nicht redet (wir sind ja keine Kerle) oder es eben ablehnt weil sie der Meinung sind man könnte sonst was von ihnen denken --> altbiedere Einstellung wonach Frauen die nicht sitzam und brav sind, Sünderinnen des Teufels sind.
Also mich machen Pornos an. Solange es im Bereich des Erlaubten ist und nix ekliges, kann man doch sowas als Aufheizer in der Beziehung nutzen.

Asche auf mein Haupt das ich jetzt so "verboten" daherrede...

kupy

Beiträge: 7.303
Registriert am: 11.10.1999


Naja, daß Du schon Aufheizer brauchst...
Dachzelt_Ulli

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Registriert am: 28.02.2002


Scheint an der Wetterumstellung nach diesem Jahrhundertsommer mit seiner extremen Hitze zu liegen...
 

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