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Autor Thema: Chipfabrik,Cargolifter und CO
standard

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Nun ist die Katze - nach monatelanger, teurer Eierei - endlich aus dem Sack: die Chipfabrik in Frankfurt an der Oder war nix als ein riesengroßes Windei! Eine mittelprächtige Katastrophe für die Stadt und die ganze Region. Und jetzt - ausser Spesen nix gewesen Dürfen unsere "Polit-Profis" wirklich so mit UNSEREM Steuergeld umgehen, noch dazu in Zeiten, wo "tiefe Einschnitte" im Sozialbereich (natürlich nur für die kleinen Leute) als unausweichlich gelten? Wo bleibt die persönliche Verantwortung (und Haftung!) für diese Leute?
Wenn ich da auf das Konto von unserm Ex-"Landesvater" Stolpe sehe: Cargolifter - pleite, Lausitzring- pleite,Prefill/Premmnitz- pleite und nun eben die Chipfabrik etc.pp. -Alles Projekte, die dieser Leienprediger eingefädelt/gefördert und mit -zig Hundert - Millionen aus Steuergeldern subventioniert hat. Und einen solchen "Experten" beruft man auch noch zum Verkehrsminister (Mautpleite läßt grüßen, an der poln.Grenze läßt er demnächst für 25Mio einen neuen Grenzübergang bauen,der definitiv überflüssig ist und auf polnischer Seite im Wald endet...)und noch zum "Beauftragten für Aufbau Ost" "Denk ich an DIESES Deutschland in der Nacht, bin ich um mehr als nur den Schlaf gebracht." Sorry, aber der Frust mußte mal raus!

[Bearbeitet von standard (29-11-2003 - 20:27)]

POSTKUGEL

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Tja, und in Sachsen baut AMD nun das naechste Halbleiterwerk, die Fab36.

Aber AMD hat ja auch einen gruenen 601er Werkstrabi, dass *muss* ja was werden...

Beppo

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quote:
"Denk ich an DIESES Deutschland in der Nacht, bin ich um mehr als nur den Schlaf gebracht."

Standard, recht haste ! diese (hier leicht abgewandelten) Zeilen von Heinrich Heine fallen mir in letzter Zeit immer öfter ein...

Da gibt ein Arbeitsamtsoberindianer Hunderttausende Euro aus für Öffentlichkeitsarbeit. Was will der denn ? Kunden gewinnen ? Also mehr Arbeitslose oder wie ?
und auf der anderen Seite werden dem "kleinen Mann" Leistungen gestrichen wo es nur geht !

Ich kann verstehen das du Frust ablassen musst, geht mir auch so. Ich versuche allerdings immer, mich "mit dem Ar... draufzusetzen". Ändern werden wir wohl nix können...

Deluxe

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Tja, was soll man da noch hinzufügen??? Es ist alles gesagt.
Irgendwie scheint man da in Sachsen ein etwas glücklicheres Händchen zu haben. Zumindest derzeit gehts so halbwegs mit Skandalen und Jahrtausendpleiten. Aber sowas ist schnell geändert. Erst heute gabs die Melsung, daß VW für seine sächsischen Standorte Zwickau und DD keine Gewerbesteuer für 2003 zahlen muß. Grund: GEWINNEINBUßEN!!!!!
Das glauben sie doch selber nicht. Ach ja - und die betreffenden Kommunen sollen nun bereits gezahlte Steuern zurückerstatten, was wiederum dioe Stadtsäckel überlastet. Die VW-Verbrecher verlangen für einen popeligen Golf gut und gerne 20.000€ und reden dann von Gewinneinbußen!!! Das muß man sich mal vorstellen!!!! Vielleicht sollte man sich mal an das VOLK in "VOLKswagen" erinnern und Preise machen, die vom VOLK bezahlbar sind in diesen Zeiten. Dann klappts auch mitm Gewinn...
Und zum Laienprediger nur eins: dank der bodewig-Stolpe-Mautpleite überlegt man, ob man u.a. auch die sächsischen Autobahn-Neubauprojekte einstellt. Heißt die A72, 17 und 38. ich bin 4 Jahre lang jede Woche die Strecke Chemnitz-Leipzig gefahren, ich weiß wovon ich hier rede. Was das für die Region bedeutet ist nicht auszudenken. Davon abgesehen hat man letzte Woche mit viel Geschrei den 1. Spatenstich für die 72 gefeiert...
Professor

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die Sachsen sind auch schlauer, wir stecken nicht Fördermitel in AMD, sondern sind mit 300T€ beteiligt, daß ist bei der heutigen Börsenlage clever, da die Aktie locker in 5Jahren um 20% steigen wird. Das ist besser wie ein Credit.
Deluxe

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Daß "die Sachsen" schlauer sind glaube ich mal noch nicht. (Obwohl ich selber einer bin... ). Wahrscheinlich ist in diesem Falle nur der richtige Entscheidungsträger zum richtigen Zeitpunkt bestochen worden...
standard

Beiträge: 19.357
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Daß Vw gerade in Dresden KEINEN Gewinn macht, kann ich mir locker vorstellen. Dieser Hightech-Dinosaurier namens Phaeton ist doch nix weiter als ein Prestigeprojekt, mit dem sich ein Herr Piech ebenso wie mit dem schnellstens wieder in der Versenkung verschwundenen 1-Liter "Auto" ein Denkmal setzen wollte. So wollen sich eben nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft viele Leute mit überteuerten, unwirtschaftlichen Großprojekten ein Denkmal setzen. Da springen dann ggf. einige 100 (oder 1000...) Jobs über die Klinge, während bei Politik-Pleiten unverfroren in das offensichtlich immer noch viel zu volle Steuersäckl gegriffen wird. Daß wirklich Schlimme ist: die an die Öffentlichkeit kommenden Groß-Pleiten sind nur die Spitze des Eisberges! Unfähige Entscheidungsträger auf allen Ebenen des Staates bringen mit vielen "kleinen Chipfabriken" Milliarden um die Ecke.
CASI

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Ich schau mir das Spektakel nur noch an, und lach mich scheckig !!!
Mal im Ernst:
Es wird nicht mehr lange dauern, bis wieder "Macher" anstatt "pubertierender" Hohlbohrer am Werk sind. - Das regelt der Markt und der "Kunde". Solange der "Kunde" den Schrott kauft, werden die Flachpfeifen halt oben bleiben, nur irgendwann geht dem "Kunden" auch mal die Kohle aus - und auf diesen Augenblick freue ich mich jetzt schon
Zoni

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Ich war auf der Motorshow Essen da waren bis auf einen schweizer Stand der alternative Antriebstechniken anbot (Erdgas) nur PS protzende Edelkarrossen zu sehen die sich der Normalbuerger eh nicht leisten kann (Opel Astra OPC fuer ueber 30.000 Euro *schluck*)

Wenn ich ein Automobilwerk haette wuerde ich konsequent spritsparende Autos bauen.

Fuer mich muss ein Auto drei Dinge erfuellen.

Wirtschaftlichkeit
Raumangebot
Sicherheit

Deluxe

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@Zoni:

Bleibt nur eins übrig: TRABANT

POSTKUGEL

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Z.B. mit Wankel-Hybridantrieb.

Ein Kollege von mir faehrt einen Hotzenblitz. Ich finde die Kiste (fast) genial. Am Abend werden die Batterien mit Windstrom geladen. Beim Bremsen nutz er den Motor als Generator und gewinnt damit einen Teil der im Fahrzeug gespeicherten Bewegungsenergie zurueck. Und ueber so Sachen wie Abgasuntersuchung kann er nur lachen. Lustig auch die Frage auf der Zulassungsstelle: "Wieviel Kubikzentimeter Hubraum hat er denn?" Mmmmm, so etwa ziemlich genau Null...

Einziger Nachteil: Die recht begrenzte Reichweite, d.h. nach ca. 100km sind die Akkus leer und der recht hohe Preis fuer den Satz Akkus (ca. 2000 Euro).

Und genau an dieser Stelle finde ich das Projekt der Zwickauer Hochschule richtig gut: Man hat einen eigenen Generator an Bord (m.E. ist ein Wankelmotor ab besten geeignet), der dann die Akkus nachlaed, wenn der gespeicherte Strom nicht mehr reicht.

Vorteile:
1.) Hoehere Reichweite als bei einem reinen Elektroauto
2.) Die Vorteile des E-Antriebs im Kurzstreckenverkehr bleiben erhalten
3.) Da man unterwegs "nachladen" kann, kommt man mit einem kleineren Akku-Satz aus, was die Betriebskosten senkt und gleichzeitig kein Mehrgewicht bedeutet
4.) Geringes Gewicht des Motor-Generatorsatzes, da Wankelantrieb (ca. 40-50 kg)
5.) Hohe Standzeit der Triebwerkes (1 Mio. km sollten machbar sein)
6.) Nutzung der bisherigen Energietraeger moeglich, d.h. man braucht keine extra Tankanlagen dafuer bauen, kann aber Windstrom aus Ueberproduktion (z.B. "Nachtstrom") nutzen->Schonung der Pumpspeicherkapazitaet im Energienetz, preiswert
7.) Evtl. Verzicht auf ein Getriebe, da man die gesamte Drehzahsteuerung elektronisch machen kann (geringeres Gewicht)
8.) Optimierung des Verbrennungsmotors auf eine konstante Drehzahl fuer die Stromerzeugung

Das waehre mal ein richtig schoenes Projekt, so etwas in eine Trabikarosse einzubauen. Geht bestimmt zu machen. Einen Elektrotrabi hat schonmal jemand gebaut (Adresse kann ich rausbekommen). Und einen Wankeltrabi gibt es auch. Man muss also im Prinzip "nur" alles unter einer Haube zusammenbringen...

phi

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@ Postkugel:

Also, wenn die 10 Batterien in Motor- und Kofferraum weg sind, geht auch bestimmt die Lenkung weniger Kräfte zehrend und die Zwangstieferlegung wird aufgehoben

[Bearbeitet von phi (02-12-2003 - 18:45)]

POSTKUGEL

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Der entscheidende Nachteil dieses Fahrzeuges besteht darin, dass es keine Moeglichkeit zur Rueckgewinnung von kinetischer Energie besitz. Daher werden deutlich mehr Akkus als z.B. beim Hotzenblitz benoetigt - was dann ein deutlicher hoeheres Gewicht und damit wieder mehr Stromverbrauch bedeutet...
kupy

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Kleine, hocheffektive Generatoren und E-Motoren sind leider derart teuer, daß einen solchermaßen umgerüsteten Trabant mit Sicherheit keiner mehr kaufen würde. Die Verbrennungsmotor-Generator-Geschichten wurden schon reichlich bedacht. Hotzenblitz ist als Chassis nunmal einfach ein Vielfaches leichter, was auch leichter verfügbare Technik einsetzbar werden läßt.
standard

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Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell wir hier vom eigentlichen Thema auf ein komplett anderes kommen...
kupy

Beiträge: 7.303
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Stimmt!
Beppo

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um zum Thema zurück zu kommen:
folgenden Text habe ich gerade in den AOL-News gefunden:

quote:
Hamburg - BA-Chef Florian Gerster gerät wegen einer millionenschweren Fahrzeugbestellung für die Bundesanstalt für Arbeit (BA) erneut unter Erklärungsdruck. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" hat er 900 Fahrzeuge vom Typ BMW als Dienstwagen für die Nürnberger Behörde und ihre 180 Arbeitsämter bestellt. Die Kosten beliefen sich auf rund 22 Millionen Euro. BMW habe den Großauftrag bestätigt.

"Vorgängermodelle preiswerter"

Wie die Zeitung weiter schreibt, wurde der Sammelauftrag am 19. Mai europaweit ausgeschrieben. Zum Zuge gekommen sei die in Berlin ansässige RocVin Fuhrparkmanagement Gesellschaft, die bis dato in der Automobilbranche bislang völlig unbekannt gewesen sei. "Das sei schon komisch gewesen" heiße es bei Wettbewerbern, weil das Zwischenschalten einer Agentur nicht preiswerter sein könne als Leasingverträge oder Finanzierungsmodelle direkt vom Hersteller. Die Autos seien nach Listenpreis bis zu 6.000 Euro teurer als bislang durch die BA genutzte Modelle von VW, Opel oder Ford.

Im BA-Verwaltungsrat zucke man angesichts des Autokaufs unwissend mit den Schultern. Das Kontrollgremium sei offenbar auch in diesem Fall nicht informiert worden, schlussfolgert die "Welt am Sonntag".

Rechnungshof kritisiert Vertrag mit PR-Firma

Bei der Überprüfung des PR-Vertrags zwischen der Bundesanstalt für Arbeit und der Firma WMP EuroCom hat der Bundesrechnungshof offenbar erhebliche Mängel festgestellt. So werde unter anderem kritisiert, dass der Auftrag ohne Ausschreibung vergeben wurde und der Kontrakt die vereinbarten Leistungen nur vage beschreibe, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin "Spiegel" vorab.

60.000 Euro monatlich?

Laut "Spiegel" sehen die Prüfer des Bundesrechnungshofs Gersters Argument nicht ausreichend begründet, er habe den PR-Auftrag ohne Ausschreibung vergeben, weil er eilbedürftig gewesen sei. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" halten die Prüfer zudem das Verhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung in Höhe von monatlich 60.000 Euro für die PR-Agentur für "nicht nachvollziehbar". Der Präsident des Bundesrechnungshofs, Dieter Engels, wolle den Prüfbericht am Donnerstag im Wirtschaftsausschuss des Bundestages persönlich vorlegen, schreibt das Blatt. Nach der öffentlichen Kritik an dem WMP-Vertrag hatten sich die Firma und die BA auf die Auflösung des Beratervertrages mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro geeinigt.

Sollte Gerster, der ein Jahresgehalt von 250.000 Euro bezieht, aus dem Amt entlassen werden, erhält er laut "Bild am Sonntag" ein Übergangsgeld für die restliche Amtszeit bis 2007. Auch für den Fall des freiwilligen Ausscheidens stehe ihm Übergangsgeld zu, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf den Parlamentarischen Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Gerd Andres. (sa/dpa/AFP)


immer raus mit dem Geld, wir können uns das ja leisten

Kuebelman

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@Casi vom 2.12.
Recht haste! Alles Flachpfeifen, Blindnieten etc.Frisch aussa UNI und dann mit NULL Ahnung ein neues Modell auf den Markt bringen wollen!!!Und der Malocher, der die Kiste baut, dem stehen bei manchen Dingen, die er da verbaut die Haare zum Himmel!Er selbst wird mit immer mehr Arbeit und weniger Zeit dafür belastet, nur damit "die da oben" die den Schlamassel geplant habe ihre Zahlen erreichen!Ich arbeite bei VW in H. und montiere den "neuen" Transporter T5.Ich kann dir tageweise Lieder singen, sach ich dir!!!
Ja, und dann ist da noch unsere liebe Politik, die in Zeiten der Rezession mit der Kohle nur so um sich wirft!
Hat eigentlich schon mal jemand nachgefragt, ob der gerster nicht selbst was mit dieser Firma in Berlin zu tun hat der er den Zuschlag für das Beschaffen der BMW´s gegeben hat, somit sich selbst bereichert hat!!!
In den Nachrichten heißt es doch immer:"eine bischer unbekannte ...Firma aus Berlin..."
Und diese Übergangsregelungen für Politiker...Eine Farce schlechthin! Rente sollRente bleiben, aber nicht für nen 45/49 jährigen nach 3-4 Jahren im Amt.Der kann noch ma locker 15-20 Jahre arbeiten.
ICH fühle mich mittlerweile von D I E S E M STAAT genauso verarscht, wie ich es vom sozialistischen System kannte!!!
Es gibt auch gute Dinge, aber wir reden ja hier von dem allgemeinen Mist!
gruß
standard

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Ich muß offen gestehen, daß ich mich von DIESEM Staat beinahe noch mehr verarscht fühle... Die Privilegien der Ostpolitiker waren doch vergleichsweise lächerlich, manch privater Handwerksmeister hat damals den gleichen oder gar einen besseren Lebensstandard gehabt - nur um´s mal am (heute so außerordentlich wichtigen) materiellen Status festzumachen. Dieser ganze aufgebauschte Über-Versorgungs-Wahnsinn für gehobene Staatsdiener steht doch in keinem Verhältnis mehr zu den angeblich so leeren kassen und den damit begründeten Kürzungen bei den sozial Schwachen.
@kuebelman: Deinen Ärger bei/mit VW kann ich gut nachvollziehen, hab mich lange genug "am anderen Ende" mit diesen Spitzenprodukten und dem oft berechtigten Kundenfrust herumärgern dürfen.

[Bearbeitet von standard (07-12-2003 - 12:52)]

pwb601

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Wir leben in einer Bananenrepublik. Wenn ich mir angucke, was sich die feinen Herren Politiker alles herausnehmen, könnte ich sie alle erschießen. Wenn man die Einkünfte mal aufrechnete, die sie sich in einem Monat erschleichen (und zwar inklusive aller Privilegien), das haben andere Leute nicht mal im Jahr! Es gibt eine ganze Reihe Maßnahmen, die man durchführen könnte, um gerade bei der Bürokratie zu sparen, aber es will sie keiner hören, weil die alten Herren dann Macht und Moneten verlieren würden. In was für einer Demokratie lebe ich eigentlich, in der die Presse zensiert wird, in der mir eine neue Währung aufgetischt wird, ohne daß man mich fragt, in der man fürs Falschparken in Beugehaft genommen werden kann, in der man aber wegen schlechter Kindheit bei Mord freigesprochen wird? In der es nicht mal eine Verfassung gibt! In der, wer normal verdient, mal eben sein halbes Gehalt an Steuern abdrücken darf - im Gegenzug verfallen die Straßen, steigt die Kriminalität, werden die Renten wohl nur noch auf dem Papier bestehen. Aber anstelle etwas zu bewegen, bekriegen sich die ganzen sogenannten "Volks"Parteien gegenseitig, und schmeißen nebenbei das Geld, das sie nicht haben, zum Fenster raus. Und das Problem, daß es den Bach runtergeht, betrifft ganz Deutschland. Auch im Ruhrgebiet gibts es Gegenden, in denen die Arbeitslosigkeit gegen 20 Prozent geht. Macht aber nichts, da Deutschland die Technologien, bei denen es weltführend ist, einfach abstößt - statt deutscher, lieber neue AKWs in der Ukraine, von denen wir den Strom dann teuer zurückkaufen, denn das ist ja viel sicherer!

Durchgreifende Reformen wird es nicht geben, auch in 20 Jahren werden wir 16 nichtsnutzige Bundesländer haben, zehntausende Ämter in der Regierung, zig Millionen Arbeitslose, aber auch wenigstens eine richtige Inflation, wirklich kaputte Straßen, wirklich schlechte Sozialversorgung, wirklich hohe Staatsverschuldung und wirklich miese Politiker. Leider geht es dem System noch viel zu gut, als daß es von heut auf morgen zusammenbrechen wird. Aber es verweigern sich immer mehr Menschen diesem Staat, was man an den absolut niedrigen Wahlbeteiligungen sieht. Vielleicht kommt es wie schon mal - immer schnellere Regierungswechsel, immer mehr Hals-über-Kopf-Reförmchen, die nach hinten los gehen, und immer größere Unzufriedenheit. Was dann kommt, wird bestimmt kein Ermächtigungsgesetz werden. Aber eine Chance für uns alle, endlich zu unserem Recht zu kommen, und eine Feuerprobe für das jetzige Schweinesystem, das sich großkotzigerweise "soziale Marktwirtschaft" nennt. Warum nicht:

- Grundlegende Reformierung des Steuerrechts: 3 Klassen, keine Ausnahmen, keine Sonderregelungen. Ganz einfach stur nach Einkommen und Habe zu erfassen.

- Ersetzen der Bundesländer (und damit aller Ämter, Regierungen, dem gesamten Beamtenapparat, auch der Regierungsbezirke!) durch vier Verwaltungeeinheiten (Nord, Ost, Süd, West) mit jeweils zentralistischer Ausrichtung.

- Konsequente Streichung von allen unnötigen Ausgaben bei der Regierung (Vergünstigungen, Diäten, Sonderrechte). Abschaffung des Beamtentums, feste Obergrenzen für den Verdienst von Politikern.

- Konsequenter Umbau des Sozialsystens: Jeder zahlt für seine eigene Rente, Zusammenlegung von Arbeitslosengeld, -hilfe, Sozialhilfe und allen Zuschüssen zu einem einheitlich organisiertem System. Jeder bekommt das Minimum, unabhängig vom vorherigen Verdienst. Dadurch zwangsläufig Verbilligung des Faktors Arbeit (wie auch durch das einfachere Steuersyetem) -> Standort Deutschland wird attraktiver.

- Zielgerichteter Aufbau strukturschwacher Regionen. Und so weiter ...

Was die Möglichkeit angeht, etwas am System zu ändern: ich selbst gehe nicht mehr wählen. Ob die Partei an der Macht rechts, mittig oder links steht, ausgenommen und übervorteilt werde ich doch so und so. Außer mit dem Knüppel in der Hand werde ich nichts mehr an diesem Staat zu ändern oder lenken versuchen.

Beppo

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das klingt wie ein Parteiprogramm, und nicht mal schlecht!
Deluxe

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Bravo!!! Besser hätte man es nicht sagen können.
Nur: wie setzt man all das in einem von Korruption total zersetzten Staat um?
Es muß dem allem wohl eines vorausgehen: die wahllose Erschießung von ca. 200.000 Wirtschaftswissenschaftlern, Marketingern und anderen der Sorte Gerster und Co.
Und zwar rücksichtslos - egals ob Familienvater, Berufsverbrecher o.ä. Die Folge wäre, daß sich von denen keiner mehr sicher ist und das wäre der erste Schritt. Das heißt, es müssen die Methoden des 3. Reiches angewandt werden.
Und das wollten wir ja eigentlich nicht...
Zoni

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Also Brueder zu den Waffen lasst uns die Palaeste anbrennen und die Hutten schuetzen!

Die Demokratie gehoert uns dem VOLKE und nicht den PARTEIEN!

JAGT SIE AUS DEM LAND!!!!

Was wir brauchen ist eine Revolution wie 89 nur diesmal mit radikalerer Konsequenz!

Beppo

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mein lieber Mann, es scheint ganz schön zu gären in Deutschland...
pwb601

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Zoni: Die Demokratie gehoert uns dem VOLKE und nicht den PARTEIEN!

GENAU DAS ist es, was wir endlich erkennen sollten! Die ganze Macht liegt in den Händen einer kleinen korrupten Bande, aber sie gehört zurück in die Hände des Volkes! In unsere Hände! Daß es keine Volksentscheide gibt, ist nur ein kleiner Hinweis darauf, daß alle kurzgehalten werden! Durch Wahlen kann man alles ändern? Ja sicher, ich kann mich zwischen Pest und Cholera entscheiden. Ich kann aber keine Krankreit durch eine andere ausrotten! Das geht nur von außen!

JAGT SIE AUS DEM LAND!!!!

Da stell ich mich in die vorderste Reihe, Zoni ...

[Bearbeitet von pwb601 (07-12-2003 - 20:14)]

Beppo

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wie hatte Gottschalk gestern in seiner fiktiven Rede vorm Bundestag sinngemäß gesagt:
"ich finde es eigenartig das ein Bürger dieses Landes hier keinen Zutritt hat"

Sollten die etwa Angst haben ?

Deluxe

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Seht Ihr, und das ist auch der Grund dafür, daß man hierzulande eine Berufsarmee will. Die wissen nämlich, daß viele so denken und daß es auf Dauer nur zur Katastrophe führen kann. Es soll ein Söldnerheer voller tumber Gewaltfreunde und Schläger sein, das für Geld auf jeden schießt. Mit Wehrpflicht läßt sich das nicht machen, weil man da evtl. auf seinen Bruder schießen müßte. Einer der Gründe, warum man 89 nicht einfach kurzen Prozeß gemacht hat. Man konnte sich nicht mehr sicher sein, daß die bewaffneten Organe auch wirklich dahinterstehen. Das hätte sich ja im Zweifel schnell geändert.
Wenn man sich mal überlegt, was jetzt im eigenen Kopf vorgeht. Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen, wenn 89 die Demos zusammengeschossen worden wären und man danach mit Reformen begonnen hätte. Und zwar bei geschlossener Grenze, damit die Banane und das Rostauto ausm Westen nicht Grund für den Untergang hätte werden können.
Erschrecke selber bei solchen Gedanken, aber sie kommen einem. Wirtschaftlich natürlich blanker Unsinn - ich weiß...
pwb601

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@Beppo: Das Faß ist mittlerweile schon etwas voller, das wissen die da oben mit Sicherheit genau, und auf der Straße erkennen es hoffentlich immer mehr.

Die Berufsarmee - sehr schönes Argument, das paßt ja wie die Faust aufs Auge. Wenn es im heutigen Deutschland mal hart auf hart kommt, gibt es dann wieder eine chiniesische Lösung? Was wird denen da oben am Ende wichtiger sein, die Menschen, die sie ausgebeutet haben, oder ihre Beute?

Wenn alles so weiterläuft, wächst diese schwelende Unzufriedenheit immer weiter an - wie Beppo so schön sagt, es gärt im Lande.

Vielleicht noch nicht heute, aber wenn sich in den nächsten zehn Jahren die Entwicklung nicht umkehrt, und von irgendwo der zündende Funke kommt, könnte ich mir einen Flächenbrand durchaus vorstellen. Und ich wage zu bezweifeln, daß das ganze noch so friedlich wie '89 ablaufen wird.

Kuebelman

Beiträge: 89
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Jungs, da habe wir unds wohl ganz schön in Rage geredet und geschrieben!@pwb601 mit dem nichtwählen gehen erreichst du nicht nur NICHTS, sonder:Jeder, der nicht wählt, wählt automatisch den Sieger der Wahl.Denn ie Prozente errechnen sich aus den abgegebenen Stimmen! Je weniger Leute wählen, um so mehr Gewicht hat die einzelne Stimme!Einfach gesagt: 100ml Säure auf 10l Wasser drücken den ph-Wert mehr als die selbe Menge auf 100Kubikmeter Wasser!
Deshalb gehe ich I M M E R wählen!
Bei all dem Frust hilft nur Protestwählen!
Doch Achtung! Keine Methoden wie im 3.Reich!Das mit der Unterdrückung der Volksentscheide ist schon `n dicker Hund, ABER:heutzutage ist doch jeder froh, das er in Ruhe gelassen wird. Die meißten denken:laß dat ma die andern machen....
Ein VOLK der FEIGLINGE und DUCKMÄUSER!!!!
Leider gibt´s so etwas nicht mehr wie `89!
Doch es wäre an der Zeit, die wohl leider noch nicht reif dafür ist.Der Staat ist noch nicht "ganz" am Ende!Der Zorn des Volkes(`89)ist noch nicht groß genug! Es reicht man grad für "Verdruß" hier und da!
(auch so:wegen der"Pannen" sind hier im VW Werk Hannover 900 Arbeitsplätze akut in Gefahr!(von ca.15 000)Anteileigner ua.das Land Niedersachsen sprich die allseits gelobte SPD!)
Aber ich denke, eine "sanfte Revolution" von innen ,wie `89 wird´s nicht mehr geben.Dazu gibt´s nicht mehr den pol. Druck von Außen. (BRD Sowjetunion `89)
pwb601

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Kuebelman: Richtig, aber ich kann auch keiner Partei meine Stimme geben, ohne auf den Wahlzettel ko... zu müssen. Wenn niemand mehr wählt, gewinnen die (extremen) Randparteien an Macht, vielleicht wird dann erkannt, daß es mit der Politik nicht so weitergeht. Ja Protestwahl, aber wen denn? Nur jemanden, der die jetzige Form der Demokratie komplett abschaffen will, kommt in Frage, aber die Parteien dürfen ja gar keine Kritik am System üben, sonst werden sie verboten!
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