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Autor Thema: alle Jahre wieder............ -> diesmal in Südafrika
Trabbifahrer

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Tagesspiegel vom 13.04.2004

Nirgendwo in AfriCar

Der Trabant soll als Billig-Neuwagen für Entwicklungsländer Wiederauferstehung feiern. Doch noch fehlt dem Projekt Geld

Von Chris Reiter

Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das sich das 24-köpfige Team aus Finanz- und Marketingexperten, Designstudenten und früheren Ingenieuren der insolventen Zwickauer Sachsenring Fahrzeugtechnik GmbH, vorgenommen hat: Der Trabi soll wiederbelebt werden. Nicht als Kultauto für Ostalgiker, nein, der ausgediente Standard-Kleinwagen der DDR soll als Transportmittel für Entwicklungsländer ein Comeback erleben. Das ist ein steiniger Weg. Doch zäh wie der automobile Klassiker des Kalten Krieges selbst arbeiten auch die Projektväter weiter.

„AfriCar“ heißt der Trabi des 21. Jahrhunderts, der die afrikanischen Märkte erobern soll - zunächst Südafrika. „Ein neues, robustes und billiges Auto wäre eine gute Idee“, findet Thomas Ryard, Analyst beim World Markets Research Center. „Es zielt auf einen Markt, dem bislang noch nie neue Autos angeboten wurden. Die Frage ist nur, ob man es günstig genug herstellen kann.“

Klar: Die Grundkonstruktion der „Rennpappe“, wie der Trabant im Osten genannt wurde, und sein qualmender Zweitaktmotor waren schon veraltet, als 1958 der erste Trabi vom Band lief. Daher war es keine leichte Aufgabe, Investoren davon zu überzeugen, dass es für ein Auto mit solch antiquierter Technik heute einen Markt gibt.

Gelder zur Finanzierung des Projektes aufzutreiben sei „nicht so erfreulich“ gewesen, sagt Peter Mandos, der geistige Vater des Vorhabens, ein Jahr nach dessen Präsentation. „Wir mussten feststellen, dass die Automobilindustrie nicht bereit war, mitzumachen.“ Auch Risikokapitalgeber sind zurückgeschreckt, weil der Plan noch in den Kinderschuhen steckt und die Geschäftsaussichten mehr als unsicher sind. Bislang hat das Projekt etwa 400000 Euro verschlungen. Und die haben im wesentlichen die Teilnehmer des Comeback-Teams selbst aufgetrieben.

Unternehmer Mandos hofft auf ein Startkapital von etwa 500000 Euro, um wenigstens ein offizielles Büro für das Projekt errichten zu können. Bislang lebt die Sache „von Improvisation“, klagt er. Etwa zwei bis drei Millionen Euro würden benötigt, um einen Prototypen herzustellen, der - so hofft Mandos - schon im nächsten Jahr auf Afrikas Straßen rollen könnte. Weitere 50 Millionen Euro wären dann noch nötig, um eine richtige Fabrik dafür zu errichten.

Die Gruppe hat bereits eine Computersimulation des Trabant-Nachfolgers erstellt, wie er durch afrikanische Lande tuckert. Möglicherweise wird der ursprüngliche Zweitaktmotor des Trabant aus Umweltschutz- und Energiespargründen durch einen moderneren Viertaktmotor ersetzt.

Einmal abgesehen von diesen technischen Fragen – die Aussichten für das neue AfriCar sind bei Licht betrachtet nicht gerade rosig. Die Automobilindustrie leidet weltweit eher unter dem Druck zu vieler Automarken. Wenige Neulinge haben ein Rezept gefunden, das funktioniert. Der Smart von DaimlerChrysler startete 1998 als ein Mobilitätskonzept für überfüllte Städte, ist aber den Erwartungen bisher nicht gerecht geworden.

Der Afrika-Trabi zielt auf die Schwellenländer ab, wo die Kaufkraft nicht ausreicht, um von westlichen Herstellern produzierte Autos zu kaufen. Teil des Konzepts ist es, den Trabi-Nachfolger in afrikanischen Fabriken bauen zu lassen und so diesen Ländern zu helfen, Industriezentren zu entwickeln.

Das Gefährt soll etwa 3000 Euro kosten, das ist weniger als die Hälfte dessen, was der billigste Neuwagen in Südafrika kostet. Thomas Ryard vom World Markets Research Center meint, dass die wahren Konkurrenten des geplanten AfriCars die Gebrauchtwagen würden, die schon heute einen großen Teil des afrikanischen Automarktes ausmachten. Südafrika wurde als Einsteigermarkt für den Nachfolge-Trabi ausgewählt, weil die Kaufkraft dort groß genug ist. Das Fahrzeug ist als Mischung aus Pkw, Traktor und Kleinlaster konzipiert.

Die garantierte Nachfrage in der ostdeutschen Befehlswirtschaft führte dazu, dass der Trabi bis zum Ende der Produktion im Jahre 1991 nahezu unverändert hergestellt wurde. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus erlangte der Trabi im Westen nahezu Kultstatus. Wenn das Projekt AfriCar nicht genügend Investoren anlockt, wird es dabei auch bleiben: Die Idee wird nichts weiter sein als eine Fußnote in der Geschichte eines Autos, dessen keuchende alte Modelle von Trabi-Klubs und Liebhabern immer noch am Leben erhalten werden.

Übersetzt und gekürzt von Tina Specht (Schrott), Svenja Weidenfeld (Trabi), Matthias Petermann (Reformen), Christian Frobenius (Litauen), Karen Wientgen (Genfood).

Deluxe

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Im Klartext eine völlig unsinnige, unwirtschaftliche und perspektivlose Wiederauferstehung des Trabant 1.1...

quote:
Die Grundkonstruktion der „Rennpappe“, wie der Trabant im Osten genannt wurde, und sein qualmender Zweitaktmotor waren schon veraltet, als 1958 der erste Trabi vom Band lief.

Woher ist denn dieses Fachwissen?

quote:
...dessen keuchende alte Modelle von Trabi-Klubs und Liebhabern immer noch am Leben erhalten werden.

Vielen Dank auch für dieses Kompliment.

Na, da gabs wohl mal wieder eine Lücke zu füllen und es war kein Artikel zur Hand...

Vergeßt es...

robschnob

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Im Fernsehen war doch schon oft genug zu sehen, wie die übelsten Schrottkisten zu Hauf auf Schiffe verladen und nach Afrika verschifft werden. Diese Autos, die sogar den Polen zu schlecht sind, werden bestimmt billiger verkauft als ein neuer Trabi. Welche afrikanische Großfamilie quetscht sich in einen Trabi, wenn sie für weniger Geld ein alten Passat
bekommt. So sehr ich auch ein Trabi-Freund bin, in der Wüste wird er bestimmt nicht so lange durchhalten, wie ein alter Mercedes Diesel.
standard

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Eigentlich sollte man so einen schwachsinnigen Artikel (der in ähnlicher Form letztes Jahr schonmal in irgend´ner Zeitung stand) gerade HIER nicht auch noch verbreiten.
Deluxe

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Ganz nebenbei:
Wollen die Herrschaften die alten Taktstraßen nochmal neu in musealer Weise konstruieren? Soviel ich weiß, sind die alle aufm Schrott gelandet...
TUEVPrueferRUEG

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quote:
Im Klartext eine völlig unsinnige, unwirtschaftliche und perspektivlose Wiederauferstehung des Trabant 1.1...
Perfekt zusammengefasst, Deluxe! Irgendwo her kenne ich diesen "Artikel" auch schon und ich finde es etwas pervers, den auch noch in ein Trabantforum zu setzen... Ja, ja, die Technik war 1958 bestimmt schon veraltet... Scheinbar hatten die Schreiber wieder ein sehr großes Fachwissen, wie immer, wenn es um den Trabant geht... Aber mal ernsthaft: Es würde sich doch wirklich keine afrikanische Großfamilie einen neuen Trabi für 3000 Euro zulegen, wenn sie für weitaus weniger Geld einen großen deutschen Kombi bekämen, den zwar nur noch der Rost zusammenhält, aber trotzdem noch fährt... Ne Riesenidee...

Gruß,
Martin

[Bearbeitet von TUEVPrueferRUEG (13-04-2004 - 20:00)]

Beppo

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Trabbifahrer hat den Beitrag ja nur hier rein gesetzt, um uns zu informieren.
Was nicht heisst, das er ihn gut findet
TUEVPrueferRUEG

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Ja, ist schon klar, Beppo. Sollte von meiner Seite aus nicht soooo rüberkommen. Was sagt eigentlich dein Warti, Beppo? Hast du dieses Jahr auch schon eine Ausfahrt mit dem Kübel gemacht?

Gruß,
Martin

Beppo

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Mein Warti sagt immer "bau mich endlich neu auf" und mit dem Kübel bin ich am 1.April (Saisonkennzeichen ab April) eine Runde gedreht - war aber ziemlich kalt *bibber*

Vielleicht sollte ich das "alle Jahre wieder............ -> diesmal in Südafrika" tun, da ist es nicht so kalt

charlie601

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... "Übersetzt und gekürzt von Tina Specht (Schrott), ..."

Schrott - im wahrsten Sinne des Wortes.

Kjeld

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apropos Autos nach Afrika. Ich muss meinen alten Peugeot dieses Jahr loswerden (TÜV),ich möchte ihn aber nicht verschrotten, das bringe ich urgendwie nicht übers Herz nach 257000 km. Selbst die Inserierer der Kleinanzeige (kaufe alle Autos, auch Unfall, viele km) fragen zuerst nach dem Baujahr (1991) und lehnen dann dankend ab. Wahrscheinlich wegen irgendwelcher 10-Jahresgrenzen in einigen Exportländern. Bliebe noch Afrika oder Irak.

Wie kommt man an solche Leute, die dorthin exportieren. Muss ich da in den Hamburger Hafen fahren? Vielleicht habt ihr schon solche Erfahrungen? Freue mich auf eure Antworten.

Chris601

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Apropos 1.April (Beppo). kann es sein, dass der Artikel einfach nur knapp 2 Wochen zu spät erschienen ist
Trabbifahrer

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...Jump-Radio hat ihn heute morgen "gesendet".


Ich denk' mir auch, dass dies ein Aprilscherz war, der zwar pünktlich veröffentlicht, aber zu lange bis in die Redaktionen / Sendezentren gebraucht hat

Chris601

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Das Jump-Interview hab ich eben auch gehört. Ich denke schon, das das "ernst" gemeint ist. Allerdings hat der "Chef" ausdrücklich gesagt, dass weder Technik noch Aussehen irgendwas mit dem Trabi zu tun hätten(vom Namen ganz zu schweigen < Sarkasmus >Ach ja, der darf ja eh nicht mehr verwendet werden< /Sarkasmus >). Das Ding wird ja och nich von Sachsenring gebaut. (was ist aus Sachsenring eigentlich geworden?)
Es hat also GAR NICHTS mit dem Trabi zu tun.. ausser, dass ein paar von den Typen da früher mal gearbeitet haben..

Da es für aussenstehende schwer ist, da einen Sinn drin zu finden (wie ja oben schon erörtert wurde) denke ich auch nicht, dass die Leute eine Chance haben, sich auf dem Markt zu etablieren. Ich halte die Firmenphilosophi -insofern das wirklich ernst gemeint ist- für zu optimistisch und den Chef für betriebsblind und weltfremd. (wofür ja keiner was kann..)

[Bearbeitet von Chris601 (15-04-2004 - 12:24)]

charlie601

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"... das 24-köpfige Team aus Finanz- und Marketingexperten, ..." Mit solchen Teams und Einzelexperten wurde der Osten nach 1990 rudelweise heimgesucht. Ergebnisse liegen ausreichend vor.
steppi

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@ charlie: ich wollts nicht sagen!

Traurig aber wahr!

standard

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Das ist wahrscheinlich auch eines von den "Ostbetriebeplattmachteams" - sind wohl arbeitslos geworden und haben´s im Kopp gekriegt...
charlie601

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Ich wiederhole mich nur ungern, aber diese Passage entspricht zu 100 Prozent den Ergebnissen der s.g. Pisa-Studie.

"... Die garantierte Nachfrage in der ostdeutschen Befehlswirtschaft führte dazu, dass der Trabi bis zum Ende der Produktion im Jahre 1991 nahezu unverändert hergestellt wurde. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus erlangte der Trabi im Westen nahezu Kultstatus. Wenn das Projekt AfriCar nicht genügend Investoren anlockt, wird es dabei auch bleiben: Die Idee wird nichts weiter sein als eine Fußnote in der Geschichte eines Autos, dessen keuchende alte Modelle von Trabi-Klubs und Liebhabern immer noch am Leben erhalten werden.

Übersetzt und gekürzt von Tina Specht (Schrott), ..."

Schrott - im wahrsten Sinne des Wortes.

Der ursprüngliche Artikel feiert fast ein Jubiläum. Motorisiertes Arbeitstier

PS: Es geht weiter: Deutschland sucht das "SuperCar"!!!


[Bearbeitet von charlie601 (15-04-2004 - 20:39)]

standard

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Ich frage mich auch immer wieder, wo in dieser Welt jemals ein KOMMUNISMUS zusammengebrochen sein soll
 

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