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Trabiklatsch » Qualitaetsindikator fuer Langlebigkeit |
Autor | Thema: Qualitaetsindikator fuer Langlebigkeit |
Yaqa
Beiträge: 4 |
Noch zu Zeiten der DDR las ich, dass es einen Qualitaetsindikator fuer die Langlebigkeit von Autos gibt, in der Trabbi neben Rolls Royce am besten abschnitt. Ich suche genaueres dazu (wie heisst der Indikator, wie wird er errechnet,gibt es Listen der langlebigsten Fahrzeuge etc.). Meines Wissens ist der Indikator das Ergebnis einer Formel, die die Anzahl aller produzierten Autos seit Modellbeginn, die Anzahl aller noch zugelassenen Fahrzeuge und den gesamten Zeitraum (seit Modellbeginn) beinhaltet. Vielen Dank fuer Hinweise |
phi
Beiträge: 2.760 |
??? Das hast du ja schon hier: http://www.trabantforum.de/ubb/Forum1/HTML/004842.html gefragt. Ich weiss dazu leider aber auch nichts... |
Yaqa
Beiträge: 4 |
Weil ich bisher noch keine klaerende Antwort erhielt, habe ich die Anfrage hier noch einmal hineingestellt. |
charlie601
Beiträge: 944 |
Lang und langlebig hat sicherlich etwas mit Zeit zu tun. Nach der Relativitätstheorie von Albert Einstein ist die Zeit als relativ zu betrachten. Die Auflagenhöhe von rund drei Millionen Trabis ist relativ gering zu über zwanzig Millionen VW-Käfer ... der Rest ist die Ermittlung des Eiweißgehaltes der Straßenbahnschiene. Stellt man beide Ergebnisse ins Verhältnis kann man das Alter des Straßenbahnfahrers ermitteln. (PS: Metusalems Esel war relativ alt und ist doch viel zu zeitig gestorben, schade ...)
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U_N_Bekannt
Beiträge: 1.307 |
... und er war alt und lebenssatt! |
kat
Beiträge: 1.194 |
@Yaqa Dieser Artikel stand nicht zufälligerweise im "Eulenspiegel"? Die lange Nutzungsdauer war wohl eher in der Mangelwirtschaft (es gab zuwenig Neuwagen) als in der Qualität der Fahrzeuge begründet. Die Autos wurden immer wieder aus Neuteilen "gesundgebetet". Qualität wäre für mich, wenn ein Auto 20 Jahre und eine halbe bis eine Million km ohne Reparaturen (außer Ölwechsel und Bremsklötze) hält. |
kupy
Beiträge: 7.303 |
Das ist machbar, aber nicht bezahlbar. |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Langlebigkeit hat auch was damit zu tun, wie das Auto konstruiert ist. Wenn ich keine "Lebensdauer-Teile" habe, sondern zerlegbare Spurstangenköpfe, Kreuzgelenke usw., kann ich alles, was verschleißt, punktgenau austauschen. Von der Sache her ist das alles kein Ding, schwere LKW erreichen auch solche Laufleistungen, ohne daß die Wirtschaftlichkeit darunter leidet (sprich die Reparaturen überhand nehmen). Nur ist das Auto an sich im Grunde eben ein Wegwerfartikel ... |
kat
Beiträge: 1.194 |
@kupy Das stimmt wohl... Der Rolls-Royce Silver Ghost soll ein frühes Beispiel dieser Herangehensweise gewesen sein (alles kräftig überdimensioniert), aber ganz billig war der leider nie. [Bearbeitet von kat (30-05-2005 - 17:25)] |
Yaqa
Beiträge: 4 |
@kupy und @ kat Vielen Dank; ist klar, dass der Erhaltungsaufwand fuer ein Massenfahrzeug hoeher ist als fuer eine "Sonderanfertigung", was die fruehen Rolls Royce ja praktisch alle waren. Aber mir geht es in erster Linie darum, an Hand dieses Beispiels zu zeigen, wie problematisch Indikatoren sein koennen. Deswegen suche ich nach einem Beleg der Aussage in meinem Anfangsbeitrag und haette gerne im Internet danach ge"googlet", weiss aber noch nicht einmal die richtige Fachbezeichnung dafuer. Ich dachte, die Trabiszene weiss so etwas vielleicht. |
kat
Beiträge: 1.194 |
Ich kann mir nicht vorstellen, daß in der DDR jemand ernsthaft Qualität an der Nutzungsdauer festgemacht hat. Der Trabant war (wenn ich es richtig im Kopf habe) wie die meisten Autos seiner Zeit für etwa 7 Jahre Nutzung ausgelegt, die Ersatzteil-fressende längere Nutzung wurde auch schon damals nicht begrüßt. |
standard
Beiträge: 19.357 |
8 Jahre war´ns - laut damaliger Aussage eines Sachsenring-Kundendienstingeneurs. Ansonsten stimmt´s natürlich: die überlange Lebensdauer der Pappen war den Umständen geschuldet. - Viel zu wenig Neuwagen, dementsprechend überdurchschnittliche Pflege, Wartung und exorbitanter ET-Einsatz, bis hin zu kpl. Neuaufbauten incl. neuer Karosserien etc.. |
Sachsenring601
Beiträge: 803 |
Im Gegensatz zu heutigen Produkten, war man in der DDR natürlich bestrebt, eine möglichst lange Lebensdauer aller Güter zu erzielen! Wem nützt denn eine 7- jährige Nutzungsdauer, wenn man 17 Jahre auf sein neues Auto warten muß? Nur das war nicht ausschlaggebend, die DDR hatte kaum eigene Rohstoffe, das Material für die Herstellung von Tiefziehblechen stand auf der Embarcoliste, deswegen entwickelte man als Alternativlösung den Duroplast. Nun gelang es nicht wirklich mit dem Trabant, ein äusserst zuverlässiges Fahrzeug zu entwickeln, sondern aber trotzdem ein langlebiges. Dazu trägt bei, dass sich Verschleißteile wie Geweih, Schweller, Radschallen, Motor und Getriebe relativ rationell instandsetzen lassen - danach ist mit wenig Materialaufwand ein fast neuwertiges Fahrzeug enstanden! Laut einer MDR- Sendung "Eine Automobile Jahrhundertgeschichte" wurde der Trabant im mittel 32 Jahre gefahren, bis er entgültig der Verschrottung zugeführt wurde. Damit sollte er schon weltweit einen Spitzenplatz einnehmen. Fazit: Qualität stand nicht für Langlebigkeit, sonder der flexible Austausch von Bauteilen und die Duroplast hat sich als überaus zweckmäßig erwiesen. |
Trabbifahrer
Beiträge: 587 |
ich hab als Verschleißnormative die 100.000 km Marke in Erinnerung, d.h. dann wäre der Wagen abgenutzt. Steht diese Übersicht nicht im "Wie helfe ich mir selbst" bei den ganzen Wartungsintervallen? |
Deluxe
Beiträge: 14.007 |
32 Jahre im MITTEL sind schon rein rechnerisch kaum möglich, weil das Fahrzeug ja "nur" 34 Jahre gebaut wurde - ich rechne von 1957 an. Hoch war das Durchschnittesalter der Fahrzeuge und auch die mittlere Nutzungsdauer hat weit über den 7 oder 8 Jahren gelegen. Aber 32 im Mittel sind nicht möglich. |
kat
Beiträge: 1.194 |
Das einzige Bauteil, das dann im Mittel 32 Jahre alt war, war wohl der Kfz-Brief ... [Bearbeitet von kat (20-06-2005 - 10:23)] |
pwb601
Beiträge: 3.903 |
Wieviele Mitt- bis Endachziger sind denn so seit 1989/90 bis heute verschrottet worden? Deren Anzahl dürfte reichen, um auch noch in 100 Jahren unter einem Mittelwert von 32 Jahren/Auto zu liegen ... Einen guten Erhaltungs-Mittelwert im Fahrzeugbereich erreicht z.B. der CUGNOTsche Dampfwagen. Der hält im Schnitt 234 Jahre pro Exemplar |
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