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Autor Thema: Trabikauf bei Autoscout - oder - Wenn einer eine Reise tut...
Dr Neslihan

Beiträge: 819
Registriert am: 15.04.2005


Hallo liebe Boardgemeinde,

um meinem Ärger mal ein wenig luft zu machen, schreibe ich euch hier mal meine gestrigen Erfahrungen zum Thema Autokauf bei Autoscout. Eines Vorweg, Autoscout hat hier mit nur als Vermittler zwischen Verkäufer und potentiellem Käufer etwas zu tun und somit keinen weiteren Einfluss auf meinen gestrigen Pannentag.

Sonntag 23.10.2005 ca. 17:30 Uhr:

Mein Schwager kommt zu besucht und möchte meinen PC benutzen um im Internet einen nahezu fahrbereiten Trabi für mehr oder weniger kleines Geld zu erstehen. Er wird u.a. bei Autoscout fündig. Trabant 601, Bj 89, 60.000 Km inkl. vieler Ersatzteile, ohne Tüv. Preis 190,00 €. Ok, da kann man mal anrufen. Der Verkäufer sagte uns es sei nur etwas "Flugrost" an den Einstigsleisten und das der Wagen mit ein wenig Handwerklichem Geschick ohne Probleme über den Tüv kommen wird. Ok, den Wagen nehmen wir. Abholtermin am 05.11.2005 ca. 11:00 bis 13:000 Uhr

Zwei Wochen später am 04.11.2005:
nachmals telefonisch den Termin bestätigen lassen und den Anhänger gemietet.

05.11.2005, 02:30 Uhr.
Der Wecke klingelt, fertiggemacht und meinen Schwager abgeholt um uns auf die Reise von 615 km zu begeben. Ohne Zwischenfälle sind wir dann gegen 11:30 in der Nähe von Neustrelitz angekommen wo der verkäufer schon auf uns wartete. Übrigens ein netter und höflicher Mensch. Schon als ich vom weiten den Trabant gesehen habe, traf mich fast der Schlag. Er stand auf einer Wiese. An dem Gras konnte man erkennen, dass der Wagen da schon sehr lange so gestanden haben musste. Als ich dann die Bifahrertür geöffnet habe... Entsetzlich! Die Türeinstige waren so gut wie durch. Das Bodenblech sa nicht besser aus. Alles was aus Metall war, hatte Rost. Die Karosse war vom Zustand her Note 5. Das schlimmste was ich je gesehen hatte. Ich habe dann dem Verkäufer die Anhängerkupplung und eine nicht komplette Kippvorrichtung für 30,00 € abgekauft um nicht mit leeren Händen nach Hause fahren zu müssen. Dann haben wir den Wagen noch auf den Hänger gefahren und zu sammen mit dem Verkäufer das häufchen Elend zum Verwerter nach Neustrelitz gefahren. Auf dem Rückweg ist mein Schwager dann gefahren. denn mich hat wohl die Vogelgrippe erwischt. Meine Stimme ist weg und ich fühlte mich schlapp. Auf der B198 sind wir dann mit knapp unter 80 in einer 50 Zone geblitzt worden. Ok, kann passieren. Fast zu Haue angekommen, mein Schwager saß wieder am Steuer, wurden wir von der Polizei von der Autobahn geholt. Gemessene 115 KMh bei erlaubten 80. Mit Abzügen waren dann 15,00 € fällig. Was das Foto aus Neustrelitz kostet, wissen wir noch nicht.
Fazit:
Mein Schwager ist ne menge Kohle los, 90 Liter Diesel, 30 € für den Anhänger, 15,00 € für die Autobahnpolizei, xx € für das Foto und hat immernoch keinen Trabi. Dafür bin ich nun krank mit einer fetten Grippe.
Was will man mehr.

P.S.
Wer hat noch einen Trabi für meinen Schwager?

POSTKUGEL

Beiträge: 2.620
Registriert am: 24.04.2002


Solche Storry's kenne ich zur genuege. Ein Bekannter wollte sich vor 2 Jahren einen Saab kaufen und ist deswegen mehrmals kreuz und quer durch's Land gereist.

Meinen Kuebel habe ich auch aus der Ferne gekauft. Um solcherart negativen Ueberraschungen vorzubeugen, habe ich dem Verkaeufer allerdings detailliert geschildert, von welchen Stellen am Fahrzeug ich erst Fotos sehen moechte. Man muss da etwas hartnaeckig sein, aber so war er gezwungen, mir aktuelle Aufnahmen zu schicken. Ist zwar auch keine Garantie fuer ein ordentliches Fahrzeug, aber wenn sich dann vor Ort herausstellt, dass bei den Bilder gemogelt wurde, hat man immerhin einen Anspruch auf Schadenersatzt (Arglistige Taeuschung).

Im Nahbereich (max. 100km) bin ich uebrigens auf der Suche nach einem vernuenftigen Kuebel immer gleich selbst hingefahren, nachdem ich mit dem Verkaeufer am Telefon geschwatzt hatte. Was mir da so an "Fahrzeugen mit wenig Rost - ist ja schnell behoben" angeboten wurde...gerade bei den gewerblichen Haendlern hatte ich das Gefuehl, das die alle nur auf einen Dummen warten...

[Bearbeitet von POSTKUGEL (06-11-2005 - 09:38)]

TV P50

Beiträge: 3.959
Registriert am: 06.12.2001


Ich hab bisher eigentlich immer Glück gehabt. Das weiteste waren 700 km hin und 700 km zurück und auch das hat sich gelohnt.
Egal ob Autoscout oder ebay bisher war kein Blender oder enttäuschendes dabei
das moss

Beiträge: 7.651
Registriert am: 20.03.2001


ich keene das eigentlich andersrum....

die Leute die den einen bei mir gekauft haben haben hinterher gesagt:
der ist ja in echt noch besser als auf den Fotos....

oder auch:
mmhhm eigentlich wollte ich den für den Preis etwas runterhandeln..... aber bei dem Auto geht das nicht so recht.....

ansonsten: BLIND sollte man nur Teileträger kaufen... das eine oder andere Foto währe von Vorteil (und schützt auch nicht vor Fehlern.... z.B. bei nem 311er Coupé )

pwb601

Beiträge: 3.903
Registriert am: 07.10.2001


Ist vor allem Definitionssache ... als ich meinen Wintertrabi letztes Jahr bei Ebay geschossen habe, bin ich mit meinem Vater hingefahren ... ich fand die Kiste schrottreif, er fand ihn "noch ganz brauchbar". Im Endeffekt sind dann ein paar Blechtafeln reingewandert und gut, aber aber aber ...
Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


Das kenne ich auch, ging mir 2 x auf der Suche nach No.2 so. Alles abgescheckt, 100 x vergewissert, Fotos geschickt bekommen, und dann 650 Km in den Berliner Raum gefahren. Schrott vorgefunden, Details wurden falsch beantwortet und verschwiegen, mit alten Fotos geblendet worden ..... etc. 1 Tag Urlaub, 130 Liter Diesel und jede Menge Frust.

Das 2 x mal ähnliches Erlebnis im Harz, und der Typ behauptet felsenfest, das der Wagen vor 5 Jahren als er ihn in die Scheune fuhr nicht so ausgesehen hat und das er sich auch die Differenz von 60.000 Kilometern nicht erklären kann. Zitat (im frechen Ton): <>. Zitat Ende.

Der Wagen war seit er dort stand abgemeldet. Vermutlich weiß er auch nicht, wie die ganze Hühnerscheiße da reingekommen ist, in seinen top-gepflegten 601 Universal mit nur 28.000 Kilometer auf dem Tacho ........

Dann habe ich mir dutzendweise Trabis angeschaut, bin 1 Woche mit Geländewagen und Trailer durch die Republik gegondelt, der Frust wurde immer größer und ich war kurz vor dem Aufgeben. Die ganze Palette, von Schrott bis völlig überteuerter Schrott, durchgegammelte Schweller & Co., bei denen man wenn man dem Verkäufer glaubt "einfach nur mal mit Politur drübergehen muß". Dann habe ich mir, ich war mittlerweile schon völlig frustriert, einen Kombi angeschaut; der von den Rückschlüssen auf seinen Besitzer ein ähnliches Desaster erwarten ließ. Ich hatte eigentlich keine Lust mehr, mir noch so etwas einen Tag vor Weihnachten anzutun, war aber gerade in der Gegend und hab ihn dann auf dem Rückweg doch noch besichtigt. Ich bin sprachlos gewesen, und mußte Schwiegervater mächtig in seiner Euforie bremsen, denn ich wollte ja noch etwas runterhandlen. Da stand er, ein makelloser Kombi in delphingrau, einfach seit Jahren vergessen in einer Garage. Das Trabi-Shuttle hing sowieso hinter dem Geländewagen, und dann haben wir ihn direkt aufgeladen und mitgenommen. Planerfüllung in letzter Minute - Kaufvertrag unterschrieben um 16:00 Uhr am heiligen Abend!!! Am liebsten hätte ich ihn direkt mit in die Wohnstube gezerrt und unter den Weihnachtsbaum gestellt, aber das ging ja nicht. So mußte ich mich damit begnügen, ihn nur immer wieder aus dem Küchenfenster anzuschauen, und mich ab und an mal reinzusetzen.

Elfriedewilli

Beiträge: 1.918
Registriert am: 09.03.2005


ups, das Zitat ist nicht mit gepostet worden.

Es sollte heißen: "Ja wer soll denn die Kilometer drauf gefahren haben, da muß ja jemand heimlich mit meinem Wagen gefahren sein."

StefanONE

Beiträge: 239
Registriert am: 24.03.2004


Ich habe Glück gehabt bei AutoScout. Der Trabant, welchen ich mir geholt habe, war gerade seit 2 Monaten, durch die Vollabnahme (§21) und war in Baden-Würtemberg zugelassen.

Letzteres war für mich ein Kriterium, da ich der Meinung bin, daß man im alten Bundesgebiet eher auf gepflegtes Liebhaberfahrzeug trifft, als in den neuen Ländern, wo u.U. der Trabi noch als Altagsfahrzeug genutzt wird.

Ich habe für besagtes Fahrzeug das Geld an den Verkäufer überwiesen, ohne das Fahrzeug jedoch jemals gesehen zu haben. Der Verkäufer machte auf mich einen sehr ehrlichen Eindruck da er auf ein Problem hinwies, welches er einmal mit dem Motor hatte.

Ich habe immer bei den Telefongesprächen mit den Verkäufern direkt nach Durchrostungen gefragt. Die meisten wurden dann ziehmlich unsicher. Einige fingen an das Auto anzupreisen. Mit dem Herren, von dem ich das Auto später kaufte, führte ich jedoch ein sehr sachliches Gespräch. Auch bei "Fangfragen" ist nicht ausgewichen, sondern hat Rede und Antwort gestanden.

Man kann im Vorfeld schon im Gespräch herrausfinden, ob es sich Fahrzeugbesichtigung lohnt oder nicht. Ich kann für mich sagen, das ich vieles richtig gemacht habe. Vieleicht hatte ich einfach nur Glück.

Gruß
StefanONE


 

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